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Ist die Yucca-Palme winterhart? Das ist zu beachten

Yucca-Palme winterhart

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Für die kreative Begrünung Indoor und Outdoor hat sich die Yucca-Palme zur unentbehrlichen Komponente entwickelt. Die exotische Palmlilie ist nicht nur pflegeleicht, sondern ziert mit ihren immergrünen Kronen Beet, Balkon, Wohn- und Büroraum das ganze Jahr hindurch. Ihre vielfältigen Anwendungsvarianten und südamerikanische Herkunft genügen indes nicht als fundierte Anhaltspunkte für eine stabile Winterhärte. Um eine prächtige Yucca-Palme ganzjährig im Freiland zu kultivieren, sind diese wichtigen Kriterien zu beachten.

Ein Fünftel aller Arten ist winterhart

Von den 50 Arten, die der anerkannte Yucca-Experte und Botaniker Fritz Hochstätter beschreibt, sind lediglich 10 Arten sowie deren Hybriden als winterhart einzuschätzen. In alphabetischer Reihenfolge stellen wir Ihnen die populärsten Palmlilien für das Freiland vor und geben Hinweise, was für den individuellen Grad ihrer Winterhärte zu beachten ist:

Yucca baccata – Blaue Palmlilie
Die Yucca-Art verdankt ihren Namen einer dekorativen, blauen Färbung ihrer schwertförmigen Blätter, deren Ränder verziert sind mit zarten Fäden. Wie für viele winterharte Palmlilien charakteristisch, gedeiht sie stammlos und bildet direkt über dem Boden einen prächtigen Schopf. Beheimatet ist die Yucca baccata im Norden Mexikos und Südwesten der USA, worauf ihre Winterhärte zurückzuführen ist.

  • konstant winterhart bis – 20 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 25 Grad Celsius

Yucca gloriosa – Kerzen-Palmlilie
Kerzen-Palmlilie - Yucca gloriosa Die grandiose Yucca-Art trumpft auf mit einer imposanten Blattrosette aus Schwertblättern, die im Laufe der Jahre bis zu 200 cm an Höhe erreichen können. In der Regel verzichtet die Kerzen-Palmlilie auf einen Stamm oder bildet diesen erst nach vielen Jahren aus. Ihre creme-weißen Glockenblüten sind im herbstlichen Garten ein unübersehbarer Blickfang.

  • konstant winterhart bis – 18 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 24 Grad Celsius

Yucca brevifolia – Josua Palmlilie
Eine Rarität unter den winterharten Yucca-Arten steht in freier Natur unter strengem Schutz. Experten haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit Züchtungen aus Samen einen Beitrag zur Arterhaltung zu leisten und dem Hobbygärtner die Kultivierung im Garten zu ermöglichen. Ihren Namen verdankt die magische Palmlilie den straff aufrechten, dichten Blättern, die an die erhobenen Arme des alttestamentarischen Führers Josua erinnern auf der Wüstenreise ins gelobte Land.

  • konstant winterhart bis – 20 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 27 Grad Celsius

Yucca elata – Seifen-Palmlilie
Ihren schönen Blüten zollte der Staat New Mexiko Respekt, indem er die Yucca elata zur Nationalblume kürte. Die Blütenstände mit den cremefarbenen Glockenblüten erheben sich 200 cm und mehr über der zumeist stammlosen Blattrosette. Zum dekorativen Wert tragen zudem die Blattrandfäden bei. Außerhalb der Winterhärtezonen Z8 und Z7 ist die Seifen-Palmlilie freilich auf einen Winterschutz angewiesen.

  • konstant winterhart bis – 15 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 20 Grad Celsius

Yucca faxoniana
Um den großen Park mit einer winterharten Palmlilie zu verschönern, kommt die Yucca faxoniana in die engere Wahl. Die stammbildende, solitäre Art erzielt im Laufe der Jahre gewaltige Ausmaße und streckt sich bis 7 Meter in die Höhe. Im locker-kiesigen Boden mit gutem Wasserabzug können Sie sich auf ihre Winterhärte verlassen.

  • konstant winterhart bis – 23 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 30 Grad Celsius

Yucca filamentosa – Fädige Palmlilie
fädige Palmlilie - Yucca Palme Sie ist der Primus unter den winterharten Yucca-Arten und in vielen Gärten Mitteleuropas angesiedelt. Die Fädige Palmlilie ist stammlos und punktet mit einer langen Blütezeit von Juni bis August. Mit ihren zahlreichen, hübsch gestreiften Sorten bringt die pflegeleichte und robuste Yucca filamentosa Farbe in den winterlichen Garten. In den ersten Standjahren im Freiland ist Winterschutz empfehlenswert, da sich die Frosthärte erst allmählich aufbaut.

  • konstant winterhart bis – 18 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 26 Grad Celsius

Yucca flaccida – Schlaffe Palmlilie
Ihr Name bezieht sich auf die vergleichsweise weichen, schmalen Blätter. Diese erzielen eine Länge von 20 bis 70 cm und sind lediglich 1 bis 3 cm breit. So gar nicht schlaff erweist sich ihre Konstitution im Winter. Da sich die Habitate einer Yucca flaccida über die rauen Bergregionen im Osten der USA erstrecken, bereitet ihr ein mitteleuropäischer Winter keine Probleme.

  • konstant winterhart bis – 25 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 32 Grad Celsius

Yucca gloriosa – Kerzen-Palmlilie
Die grandiose Yucca-Art trumpft auf mit einer imposanten Blattrosette aus Schwertblättern, die im Laufe der Jahre bis zu 200 cm an Höhe erreichen können. In der Regel verzichtet die Kerzen-Palmlilie auf einen Stamm oder bildet diesen erst nach vielen Jahren aus. Ihre creme-weißen Glockenblüten sind im herbstlichen Garten ein unübersehbarer Blickfang.

  • konstant winterhart bis – 18 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 24 Grad Celsius

Yucca nana – Zwerg-Palmlilie
Damit Gärten mit knapp bemessener Platzkapazität nicht auf eine winterharte Yucca verzichten müssen, ist die Zwerg-Palmlilie in den meisten Sortimenten des Fachhandels enthalten. Ihre geringe Wuchshöhe von maximal 30 cm schränkt die robuste Frosthärte keinesfalls ein.

  • konstant winterhart bis – 24 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 32 Grad Celsius

Yucca rostrata
Diese Palmlilie erbringt den überzeugenden Beweis, dass eine winterharte Yucca durchaus über einen majestätischen Stamm verfügen kann. Am sonnigen, geschützten Standort erweist sich die Art als besonders Frost-verträglich, wenn sie in einem gut drainierten Boden gepflanzt wird.

  • konstant winterhart bis – 20 Grad Celsius
  • kurzfristiges Temperaturminimum: – 27 Grad Celsius

Die meisten anderen Yucca-Arten gedeihen unter einem Temperaturspektrum zwischen 10 und 14 Grad im Winter sowie 15 und 28 Grad Celsius im Sommer. Hierzu gehört beispielsweise die populäre Graue Palmlilie (Yucca aloifolia), deren Sorten mit gestreiften Blättern gedeihen. Da sie einer winterharten Kerzen-Palmlilie (Yucca gloriosa) zum Verwechseln ähnlich sieht, fragen Sie beim Erwerb bitte stets gezielt nach dem botanischen Namen.

Nässe reduziert Winterhärte

Die gezielte Arten- und Sortenauswahl ist lediglich der erste Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Kultivierung von Yucca-Palmen im Freiland. Damit sich die Frostverträglichkeit in vollem Umfang auswirkt, sind alle winterharten Palmlilien vor Nässe zu schützen. Werden im Handel Angaben zur Winterhärte gemacht, beziehen sich diese auf die klimatischen Bedingungen in ihren Habitaten mit einer Kombination aus Kälte und Trockenheit.
Palmlilie - Yucca Palme
Ein nass-kalter Winter in Mitteleuropa bringt winterharte Yuccas schon früh an ihre Grenzen, wenn sie nicht gezielt vor einem Übermaß an Feuchtigkeit geschützt werden. Die folgenden Optionen haben sich in der Praxis gut bewährt:

  • Einen Standort wählen im Regenschatten von Hauswand, Garten- oder Terrassenmauer
  • Idealerweise die Yucca mit einem einfachen Regendach aus Plexiglas oder Gewächshausfolie schützen
  • Überbau schräg ausrichten zur Wetterseite damit Regen rasch abläuft und sich keine dicke Schneedecke bildet
  • Den Regenschutz an mindestens 2 Seiten offen lassen

Eine Palmlilie im Garten zu überbauen mit einem Überwinterungszelt ist nicht empfehlenswert. Aufgrund der geringen Luftzirkulation sind die Pflanzen permanent bedroht durch Schimmelbildung, selbst wenn die Fenster täglich geöffnet werden.

Tipp: Der optimale Winterschutz für frostharte Yucca-Palmen beginnt bei der Standortwahl. Pflanzen Sie winterharte Palmlilien an einen sonnigen, warmen und regengeschützten Platz im Garten. Das Erdreich sollte sandig-lehmig bis kiesig-lehmig, durchlässig und mäßig trocken sein.

Kübelkultur beschränkt Frostverträglichkeit

Werden Angaben zur Winterhärte einer Yucca-Palme getroffen, beziehen diese sich stets auf ausgepflanzte Exemplare. Pflegen Sie hingegen eine Palmlilie im großen Kübel, schränkt das knapp bemessene Substratvolumen den Grad der Frosthärte ein. Da der Wurzelballen von allen Seiten angreifbar ist für Frost, sind die folgenden Schutzvorkehrungen zu beachten:

  • Den Kübel auf einen Holzblock stellen oder Styroporplatten unterschieben
  • Das Gefäß umhüllen mit Luftpolster- oder Noppenfolie
  • Auf dem Substrat Herbstlaub, Stroh oder Nadelreisig ausbreiten

Befindet sich der Topf auf einem Pflanzenroller, schieben Sie die Palmlilie bitte unter ein Vordach, eine Markise oder zumindest in den Regenschatten einer Hauswand. Mit diesen Maßnahmen gleichen Sie die Beeinträchtigung der Winterhärte im Kübel aus, sodass winterharte Yucca-Palmen draußen überwintern können.

Tipp: Binden Sie den Kronen-Schopf einer winterharten Yucca-Palme im Winter locker zusammen mit einem Sisal-Seil. Diese Maßnahme schützt das empfindliche Blätter-Herz vor eindringender Kälte und Nässe.

Null Winterhärte im kleinen Topf

Alle Angaben zur Winterhärte einer Palmlilie sind Makulatur, wenn sich die Pflanze in einem kleinen Topf befindet. Mit einem Durchmesser von 30 cm und kleiner ist das Substratvolumen schlechthin zu gering, um den Wurzelballen vor Frost zu schützen. Einmaliges Durchfrieren ist in diesem Zusammenhang nicht das eigentliche Problem. Der wiederholte Wechsel zwischen Frost- und Tauwetter zerrt auf Dauer an den Zellwänden im Pflanzengewebe, sodass diese letztlich zerreißen und die Yucca eingeht.

Diesem Problem gehen Sie aus dem Weg, indem Sie eine Palmlilie im kleinen Kübel einräumen hinter Glas. In einem hellen, frostfreien Winterquartier übersteht die Yucca die kalte Jahreszeit. Eine Garage oder ein Gartenhaus mit Fenstern, ein helles Treppenhaus und der ungeheizte Wintergarten sind gut geeignet

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Tipps für Schnellleser

- lediglich 10 von 50 Yucca-Arten sind winterhart
- permanente Nässe reduziert den Grad der Frosthärte
- ein Standort im Regenschatten optimiert die Winterhärte
- ideal ist ein Platz an Hauswänden, Gartenmauern oder unter Dachvorsprüngen
- Yucca im Beet schützen mit einem schrägen, lichtdurchlässigen Regendach
- in Kübelkultur nie ohne Winterschutz
- große Töpfe umhüllen mit Folie und auf Holz stellen
- Substrat abdecken mit Laub, Stroh oder Nadelreisig
- Blattrosette locker zusammenbinden
- Töpfe unter 30 cm Durchmesser einräumen

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