Erden, Substrate und Dünger

Tipps zum Blumen gießen – morgens, abends und wie im Urlaub?

Blumen gießen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Wie und wann man Blumen gießt, hängt u.a. davon ab, ob es sich um Beet- Kübel- oder Zimmerpflanzen handelt. Bei Topf- oder Kübelpflanzen spielt zudem das Material des Pflanzgefäßes eine wichtige Rolle.

Falsches Gießen kann relativ schnell das Absterben der Pflanzen zur Folge haben. So kann ein Wassermangel dazu führen, dass die Blumen vertrocknen, ein Überangebot an Wasser kann wiederum Fäulnis aber auch Bakterien- oder Pilzerkrankungen begünstigen. Am besten informiert man sich bereits beim Blumenkauf über den Wasserbedarf bzw. die Ansprüche der jeweiligen Pflanzen.

Topf-,Kübel- und Balkonpflanzen

Bedarfsgerecht gießen
Meist ist es schwierig einzuschätzen, wann, wie viel und wie oft gegossen werden muss. Eine Faustregel hierfür gibt es nicht. Der jeweilige Wasserbedarf hängt von den Blumen selbst, aber auch dem Pflanzgefäß und dem Standort ab. Blumen in Pflanzgefäßen bevorzugen meist mäßig feuchte Substrate. Da das Speichervermögen von der Substratmenge abhängt, muss umso häufiger gegossen werden, je kleiner das Pflanzgefäß ist. Auf dauerhaft nasse Füße reagieren die meisten Pflanzen jedoch empfindlich.

Blumen giessen Man gießt witterungsabhängig, wobei in längeren Hitzeperioden mehr Wasser benötigt wird, denn das Substrat trocknet hier besonders schnell aus. Am besten gießt man morgens oder abends. So haben die Blumen ausreichend Zeit, Wasser aufzunehmen, bevor ein Großteil durch die Sonne verdunstet.

In der Regel ist es besser, Kübelpflanzen weniger häufig, dafür aber großzügig zu wässern. Dabei gilt: Je kleiner das Pflanzgefäß, desto häufiger muss gegossen werden. Die Tauchmethode ist hierbei eine gute Alternative.


Staunässe vermeiden

  • Staunässe immer vermeiden.
  • Das gilt für Beet-, Kübel- und Zimmerpflanzen.
  • Staunässe kann zu Wurzelfäulnis führen.
  • Lockere und durchlässige Substrate verwenden.
  • Schwere Substrate mit Sand durchlässiger machen.
  • Nur Töpfe und Kübel mit Abzugslöchern verwenden.
  • Überschüssiges Wasser muss ablaufen können.
  • Auf eine gute Drainage aus Kies oder Blähton achten.
  • Untersetzer und Übertöpfe regelmäßig entleeren.

Wasserbedarf während der Überwinterung
Im Winter ist der Wasserbedarf von Topf- und Kübelpflanzen wesentlich geringer. Der Wurzelballen muss jetzt viel trockener gehalten werden, darf aber trotz allem nicht austrocknen. Auch hier gibt es keine allgemeingültige Vorgehensweise. Winterharte Kübelpflanzen werden an frostfreien Tagen minimal gegossen.

Die beste Tageszeit um Blumen im Winterquartier zu gießen ist der Vormittag. Abends zu gießen ist hier nicht ratsam, denn durch die kühleren Nachttemperaturen ist das Aufnahmevermögen der Wurzeln deutlich gemindert. Was die Gießmenge betrifft, wird umso weniger gegossen, je kühler der Überwinterungsplatz ist. Auch jetzt ist Staunässe zu vermeiden, denn die könnte einen Schädlingsbefall und Krankheiten begünstigen. Das Gießwasser sollte möglichst zimmerwarm sein.

Blumen im Beet richtig gießen

Witterungsorientiert gießen
Giessen Auch Blumen im Garten werden witterungsorientiert gegossen. Speziell im Sommer ist regelmäßiges Wässern wichtig, gegebenenfalls auch zwei Mal am Tag, denn Hitze  trocknet den Boden schnell aus. Wichtig dabei ist, nicht nur oberflächlich zu wässern, sondern so, dass das Wasser mindestens 10 cm tief in den Boden eindringen kann. Bei einer oberflächlichen Bewässerung verdunstet ein Großteil des Wassers und an den Wurzeln kommt nur wenig oder gar nichts an. Beim Gießen darauf achten, nur auf den Wurzelbereich und nicht über die Blätter zu gießen, das könnte zu Verbrennungen führen.

Beste Tageszeit zum Gießen

  • Am besten gießt man früh morgens.
  • Dann ist es draußen noch kühl und die Verdunstung geringer.
  • Bei andauernder Hitze kann abends ein weiteres Mal gegossen werden.
  • Während der Mittagszeit sollte man speziell im Sommer nicht gießen.
  • Sonst sind Verbrennungen die Folge.

Feuchtigkeit länger im Boden halten
Damit das Wasser besser im Boden versickern kann, ist es ratsam, um die Blumen herum die Erde durch häufiges Hacken aufzulockern, so wird ein starkes Verkrusten des Bodens verhindert. Zudem bietet sich das Ausbringen einer Mulchschicht oder einer dicken Schicht Kompost an, die auf dem Wurzelbereich verteilt wird. Mulch reduziert nicht nur die Verdunstung, es schützt auch vor zu starker Überhitzung des Bodens. Auch die Pflanzung von Bodendeckern als Begleitpflanzen kann die Feuchtigkeit länger im Boden halten.

Rindenmulch entzieht dem Boden Stickstoff. Demzufolge muss gegebenenfalls vor dem Ausbringen entsprechend gedüngt werden.


Beetblumen im Winter
Beetblumen sollten auch im Winter mit Wasser versorgt werden, vorausgesetzt sie sind winterhart. Allerdings sollte die Wassermenge während der frostigen Jahreszeit auf ein Minimum reduziert werden. Wird bei Frost gegossen, können die Blumen durch den gefrorenen Boden kein Wasser aufnehmen und sie vertrocknen.

Winterharte Pflanzen, die den Winter nicht überstanden haben, sind häufig vertrocknet und nicht erfroren. Deshalb ausschließlich an frostfreien Tagen und nur mäßig gießen. Im Winter kann auch die Sonne für empfindliche Pflanzen zum Problem werden und diese zusätzlich austrocknen. Um dem entgegenzuwirken, kann man sie mittels Vlies oder Strohmatten vor der Wintersonne schützen.

Zimmerpflanzen richtig gießen

Bedarfsgerechtes Gießen
Blumen giessen Wie bei Kübelpflanzen hängt auch bei Zimmerpflanzen der Wasserbedarf von den Licht- und Temperaturverhältnissen, dem Pflanzgefäß und der Durchlässigkeit des Substrats ab. Stehen die Blumen in beheizten Räumen oder in der prallen Sonne werden große Wassermengen verdunstet und der Topfballen trocknet schnell aus. Zudem verdunstet in unglasierten Tontöpfen das Wasser schneller als in Plastiktöpfen. So benötigt ein und dieselbe Blume in einem Tontopf mehr Wasser als beispielsweise in einem Plastiktopf.

Bester Zeitpunkt zum Gießen
Einen festen Zeitplan fürs Gießen gibt es auch hier nicht. Während des Hauptwachstums muss in der Regel mehr Wasser verabreicht werden als in der Ruhephase im Winter. Anzeichen sowohl für einen Wassermangel als auch einen Überschuss können welkende und herabhängende Blätter sein. Eindeutige Hinweise, wann gegossen werden muss, gibt lediglich der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens.

Viele entwickeln im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür, wann welche Blume gegossen werden muss und wie viel. Wer nicht über diese Gabe verfügt, kann die Fingerprobe durchführen. Die ist allerdings nicht sehr verlässlich. Wer dem Gefühl im Finger nicht vertraut, kann speziell für größere und höhere Töpfe handelsübliche Feuchtigkeitsmesser verwenden. Mit deren Hilfe kann sowohl ein Vertrocknen als auch eine Überwässerung vermieden werden.

Die sogenannte Fingerprobe macht nur bei kleineren Töpfen Sinn. In größeren Töpfen kann das Substrat, selbst wenn die Oberfläche trocken ist, im unteren Bereich noch genug Feuchtigkeit enthalten, sodass es schnell zu einer Überwässerung kommen kann.


Tauchmethode

  • Eine gute Alternative zu Fingerprobe und Feuchtigkeitsmesser ist die Tauchmethode.
  • Geeignet für Topfpflanzen drinnen und draußen.
  • Ist das Substrat gut abgetrocknet, taucht man den Topfballen.
  • Solange unter Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  • So bekommt sie ausreichend Wasser.
  • Die Gefahr einer Überwässerung besteht so nicht.

Was ist bei längerer Abwesenheit?
Trotz guter Pflege machen viele Topf- oder Kübelpflanzen vor allem bei starker Hitze schnell mal schlapp. Kritisch kann es vor allem dann werden, wenn man längere Zeit abwesend ist, beispielsweise in der Urlaubszeit. Dann ist Kreativität gefragt damit die Blumen auch nach dem Urlaub noch gesund und kräftig sind. Bei längerer Abwesenheit ist es sinnvoll, den Wasserbedarf der Blumen zu reduzieren.

Das kann man tun, indem sie etwas dunkler stellt, beispielsweise weg vom Fenster oder die Vorhänge zuzieht. Zu dunkel sollten sie aber nicht stehen, denn ganz ohne Licht kann keine Pflanze gesund bleiben und wachsen. Eine weitere Möglichkeit die Pflanzen mit ausreichend Wasser zu versorgen sind Flaschen, die man mit Wasser befüllt, einige Löcher in den Deckel sticht und sie umgekehrt in die Blumenerde steckt. Ein ähnliches Prinzip haben Tonkegel, die mit einem Wasserbehälter verbunden sind. Auch sie werden mit Wasser befüllt und in die Erde gesteckt. Über einen Schlauch wird die Pflanze dann mit Wasser versorgt.

Alternativen: Tongranulat und herkömmliche Hydrokultur
Eine Alternative zum herkömmlichen Gießen ist Tongranulat. Man nimmt einen Übertopf, der um ein Drittel größer ist als der alte und befüllt ihn zu einem Drittel mit Granulat. Darauf setzt man die Pflanze und füllt die Ränder mit Granulat auf. Zum Schluss auch die Substratoberfläche etwa 2 cm mit Granulat bedecken. Zur besseren Kontrolle in das Erdsubstrat einen Feuchtigkeitsmesser stecken.

Fast alle Zimmerpflanzen eignen sich für eine herkömmliche Hydrokultur. Die bietet die Möglichkeit auf Vorrat zu gießen ohne dass die Blumen zu viel Wasser bekommen. Ein Wasserstandsanzeiger dient dabei zur besseren Kontrolle. Am besten setzt man die Pflanzen von Anfang an in Hydrokultur.

Eine Umstellung bei jungen Pflanzen auf Hydrokultur ist meist unproblematisch. Bei Älteren ist sie etwas schwieriger und nicht immer sinnvoll.

Die Gießmenge

So gießt man sparsam
Sparsam gießen bedeutet, dass das Substrat nicht komplett durchfeuchtet sein darf, es wird lediglich angefeuchtet. Es immer erst gegossen, wenn das Substrat zu zwei Dritteln abgetrocknet ist, was man mit einem kleinen Holzstäbchen leicht überprüfen kann. Bleibt Erde daran haften oder ist der Holzstab dunkel verfärbt, ist die Erde noch feucht. Ist der Boden schließlich abgetrocknet, gießt man nur kleine Mengen und wartet, bis die Feuchtigkeit vollständig aufgenommen wurde. Dann gegebenenfalls noch mal etwas nachgießen. Es sollte auf keinen Fall so viel gegossen werden, dass das Gießwasser aus den Abzugslöchern am Topfboden herausläuft.

Giessen Mäßig gießen – aber wie?

Mäßig gießen heißt, es wird immer erst dann gegossen, wenn die oberste Substratschicht etwa 3-5 cm tief abgetrocknet ist. Die Erde wird gut angefeuchtet, und sobald Wasser unten aus den Abzugslöchern heraustropft, darf nicht weiter gegossen werden. Einige Blumen bevorzugen es, von unten gegossen zu werden. Hier gibt man etwas Wasser in den Untersetzer, maximal 5-10 mm. Dann wartet man, bis das Wasser  komplett aufgesogen wurde. Fühlt sich die oberste Bodenschicht feucht an, wird überschüssiges Wasser im Untersetzer weggeschüttet.

Reichlich gießen

Reichlich gießen heißt, dass das Substrat zu jeder Zeit gleichmäßig feucht sein muss. Auch die oberste Substratschicht sollte nicht abtrocknen. Man gießt immer so viel, bis Wasser unten aus dem Topf heraustropft. Überschüssiges Wasser im Untersetzer wird entfernt. Gerade bei Pflanzen, die reichlich gegossen werden müssen, bietet es sich an von unten zu bewässern. Dann wird so lange Wasser in Untersetzer oder  Übertopf nachgefüllt, bis die Pflanze keines mehr aufnimmt und sich die oberste Schicht feucht anfühlt. Steht eine halbe Stunde später noch Wasser im Untersetzer, sollte es entfernt werden.

Faktoren die den Wasserbedarf erhöhen oder mindern

Ein erhöhter Wasserbedarf besteht dann, wenn sich die Pflanzen in der Wachstumsphase oder der Blüte befinden oder der Topf stark durchwurzelt ist. Das Gleiche gilt für hohe Temperaturen, unglasierte Tontöpfe und wenn die Pflanze große Blätter hat. Ein verminderter Wasserbedarf besteht während der Ruhephase, wenn der Topf nur leicht durchwurzelt ist oder die Temperaturen eher kühl sind. Auch wenn die Luftfeuchtigkeit relativ hoch, der Topf aus Kunststoff besteht und die Blume nur kleine Blätter hat, ist der Wasserbedarf geringer.

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich Staunässe vermeiden?
Um Staunässe zu vermeiden, sollte man nur Töpfe mit Abzugslöchern und zusätzlich Drainagematerial aus Kies oder Splitt verwenden. Bei Pflanzgefäßen ohne Abzugslöcher ist eine Drainage umso wichtiger. Ansonsten ist ein gut durchlässiges Substrat wichtig. Überschüssiges Wasser muss jederzeit gut ablaufen können.

Was ist besser zum Gießen, Regen- oder Leitungswasser?
Regenwasser ist vor allem bei Kübelpflanzen, die im Freien stehen und bei Beetpflanzen am besten geeignet. Für Zimmerpflanzen ist es auch geeignet, allerdings wird das Substrat bei alleiniger Nutzung von Regenwasser nach und nach sauer und das vertragen viele Blumen nicht. Leitungswasser ist teilweise sehr kalkhaltig und so nur bedingt geeignet. Am besten lässt man es, bevor man es zum  Gießen verwendet, 2-3 Tage stehen.

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Tipps für Schnellleser

- Blumen in Kübel und Beet witterungsorientiert gießen.
- Substrat im Kübel trocknet schneller aus.
- In unglasierten Tontöpfen verdunstet Wasser schneller als im Plastiktopf.
- Dementsprechend häufiger gießen.
- Je kleiner das Pflanzgefäß, desto häufiger muss gegossen werden.
- In Hitzeperioden gegebenenfalls zweimal am Tag gießen.
- Bester Gießzeitpunkt frühmorgens oder abends.
- Die Verdunstung ist dann noch relativ gering.
- Staunässe immer vermeiden.
- Im Winterquartier wenig gießen, sodass Substrat nicht austrocknet.
- Im Freien nur an frostfreien Tagen gießen.
- Mulch oder Kompostschicht hält Feuchtigkeit länger im Boden.
- Fingerprobe nur bei kleinen Töpfen sinnvoll.
- Handelsübliche Feuchtigkeitsmesser verwenden.
- Bei kleinen Kübel- und Zimmerpflanzen Tauchmethode empfehlenswert.
- Alternative zum Gießen - Tongranulat oder herkömmliche Hydrokultur.

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