Schädlinge

Erdwespen loswerden – Erdwespennest entfernen

Erdwespen in unterirdischem Nest

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Bei einem vermeintlichen Erdwespennest sollte man zunächst sichergehen, dass es sich tatsächlich um Erdwespen handelt. Mithilfe eines Fachmannes lässt sich die Wespenart zweifelsfrei bestimmen. Erdwespen werden häufig mit Wildbienen verwechselt, die auch in der Erde nisten. Während Wildbienen mehrere Einfluglöcher nutzen, haben Erdwespen nur ein einziges. Maßnahmen gegen Erdwespennester sollte man immer in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden durchführen denn dann sind sie aufgrund der kühleren Temperaturen deutlich weniger aktiv. Man kann durchaus auch mit Erdwespen leben, wenn man einige Dinge beachtet.

Steckbrief

  • Erdwespen sind keine eigene Art bzw. Gattung.
  • Sie sind Wespen der Gattungen Deutsche und Gemeine Wespe.
  • Diese Wespen sind Schwarmtiere.
  • Sie gehören zu den Kurzkopfwespen.
  • Erdwespen nisten in der Erde.
  • Besiedeln im Gegensatz zu Bienen ihren Bau immer nur ein Jahr lang.
  • Erdwespennest besitzt in der Regel nur wenige Einfluglöcher.
  • Diese sind klein aber dennoch größer als die von Bienen.

Vorüberlegungen

Die komplette Vernichtung derartiger Nester sollte immer nur dann infrage kommen, wenn eine Gefahr für Mensch und Tier von ihnen ausgeht. Natürlich sollte man zuvor ganz sicher sein, dass es sich tatsächlich um Erdwespen und nicht um Wildbienen handelt, beispielsweise anhand der Erdlöcher.

Bei den Wildbienen handelt es sich um geschützte Tiere, die demzufolge auch nicht bekämpft werden dürfen. Die meisten Wespenarten stehen unter Schutz, d.h., dass die Tiere nicht ohne triftigen Grund beunruhigt, verletzt, gefangen oder getötet werden dürfen.

Ganz gleich, für welche Methode zur Entfernung oder Bekämpfung eines Erdwespennestes bzw. von Erdwespen man sich entscheidet, man sollte dazu immer entsprechende Schutzkleidung tragen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn an der Beseitigung jemand beteiligt ist, der allergisch auf diese Tiere reagieren könnte.

Erdwespennest im Garten – erste Maßnahmen

  • Erdwespe baut am unterirdischen Nest Wenn man ein Erdwespennest im Garten gefunden hat, sollte man dieses sichern.
  • Dazu kennzeichnet man es und sperrt es gegebenenfalls ab.
  • Wichtig zum Schutz vor allem von Kindern aber auch Haustieren.
  • Dabei eine Fläche von etwa 2-3 m um das Nest herum absperren.
  • So fühlen sich die Tiere nicht gestört.
  • Ansonsten könnten sie möglicherweise aggressiv reagieren.
  • Einflugloch am besten mit einem Brett abdecken.
  • So wird verhindert, dass jemand in das Nest hineintritt.

Eingänge mit klarem Wasser fluten

Eine Möglichkeit, Erdwespen loszuwerden, ist das Fluten des Baus, sofern sich das Erdwespennest an einer besonders ungünstigen Stelle befindet. Dazu leitet man vorzugsweise frühmorgens oder spät abends Wasser gegebenenfalls unter Zugabe von Zucker in den Bau der Erdwespen.
Durch das Wasser bzw. den Zucker verkleben die Flügel der Tiere, was wiederum dazu führt, dass sie flugunfähig sind und so den Bau nicht verlassen können. Diese Methode muss aber in der Regel mehrmals wiederholt werden. Damit die Tiere nicht getötet werden, ist es in der Regel besser, die Erdwespen lediglich aus dem Garten zu vertreiben.

Erdwespen vertreiben

Wenn man versuchen möchte, die Erdwespen zu vertreiben, kann es mitunter schon ausreichen, den Boden um den Bau der Tiere großflächig umzugraben. Durch das Umgraben werden die unterirdischen Gänge zerstört, sodass sich die Tiere einen anderen Unterschlupf suchen müssen. Der beste Zeitpunkt hierfür ist aufgrund der verminderten Aktivität ebenfalls immer in den späten Abend- oder den frühen Morgenstunden.

Erdwespennest umsiedeln

Erdwespe-Gemeine-Wespe Das Umsiedeln ist in der Regel nur sinnvoll, wenn sich das Nest an einem denkbar ungünstigen Standort befindet, beispielsweise in der Nähe einer Terrasse. Ansonsten ist eine Umsiedlung eher kontraproduktiv, da Wespen im Allgemeinen immer nur einen Sommer lang leben und im Herbst ihren Bau ohnehin verlassen. Lediglich die jungen Königinnen suchen sich einen Unterschlupf zum Überwintern. Aber auch sie kommen im nächsten Frühjahr nicht in den alten Bau zurück, sondern gründen an einem anderen Ort einen neuen Wespenstaat.

Zudem ist das Ausgraben des Nestes nicht unbedingt sinnvoll, da es passieren kann, dass ein neues Volk von Erdwespen, sofern das alte Nest beseitigt wurde, an der gleichen Stelle wieder ein neues Nest baut. Dementsprechend ist es besser, das Nest im Boden zu lassen und diesen gegebenenfalls zu passender Zeit umzugraben.

In der Regel ist eine Umsiedlung nicht ungefährlich, denn sie kann die Erdwespen sehr aggressiv machen. Aus diesem Grund sollte man auch das besser dem Fachmann überlassen oder nur unter deren Anleitung tätig werden. Zunächst sollte man sich entsprechende Schutzkleidung mit langen Ärmeln, Handschuhe sowie Hut mit Netz besorgen.

Der beste Zeitpunkt für das Umsiedeln ist von Anfang Juni bis spätestens Mitte Juli. Im Juli wächst das Wespenvolk rasant an, sodass sich mehrere Hundert Tiere im Nest befinden können. Ab Ende August sterben die ersten Tiere ab.

Für ein derartiges Vorhaben soll es entsprechende tierverträgliche Beruhigungsmittel geben, die man in die Einfluglöcher der Erdwespen sprüht und erst dann die Tiere umsiedelt. Welche Substanzen bzw. Mittel das sind, wo man sie bekommt und wie diese genau angewandt werden, kann man bei einem Schädlingsbekämpfer, der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Stadt- oder Gemeindeverwaltung erfragen.

Die betreffenden Mittel führen in der Regel dazu, dass die Tiere in eine Art Dämmerzustand versetzt werden, sodass man das Erdwespennest ohne größere Gefahr aus dem Boden holen bzw. vorsichtig ausgraben kann. Danach kann man das Nest unbeschadet an einen anderen Ort, beispielsweise im Wald aussetzen, sodass das Wespenvolk weiter bestehen kann.

Einflugloch verlegen

Bevor man daran denkt, das Einflugloch zu verlegen, sollte man sich diesbezüglich, wie bereits erwähnt, fachmännischen Rat holen. Das Verlegen ist in einer Entfernung von maximal 2 m möglich, ist also nur sinnvoll, wenn diese kurze Distanz auch tatsächlich ausreichend ist. Dazu benötigt man ein Abflussrohrstück im 90 Grad-Winkel sowie ein etwa 2m langes entsprechendes Verlängerungsstück (Rohr).

Der Winkel wird am besten nachts so über das Einflugloch gestülpt, dass der Ausgang in die Richtung zeigt, in der das Einflugloch später liegen soll. Den Winkel verbindet man dann mit der Verlängerung und fixiert sowohl den Winkel als auch das Verlängerungsstück am Boden mit Erde, sodass keine Wespen neben dem Rohrstück herauskommen können.

Besonders wichtig beim Verlegen eines Erdwespennestes ist, dass man dabei sehr vorsichtig vorgeht und jegliche Arten von Erschütterungen weitestgehend vermeidet. Auch hierbei sollte entsprechende Schutzkleidung getragen werden.

Erdwespen ausräuchern

  • Ausräuchern ist eine relativ gefährliche Angelegenheit.
  • Auf Rauch reagieren Erdwespen sehr aggressiv.
  • Ausräuchern immer nur im äußersten Notfall.
  • Im Handel werden für diesen Zweck spezielle Sprays angeboten.
  • Diese töten allerdings sämtliche im Bau befindlichen Tiere.
  • Aus diesem Grunde sollte man darauf am besten verzichten.

Ein Wespenleben ist nur kurz

Wespen, wie auch die Erdwespen leben immer nur einen Sommer lang. Im darauf folgenden Jahr wird das alte Nest in der Regel nicht wieder besiedelt. Dementsprechend kann man mit Erdwespen durchaus leben. Vorsicht ist nur geboten, wenn Kinder, Haustiere oder Allergiker mit den Tieren in Kontakt kommen bzw. gestochen werden könnten. Zu deren Schutz deckt man das Einflugloch am besten mit einem Brett ab und meidet den Nestbereich weiträumig so gut wie möglich. Im Herbst kann der Bereich großflächig umgegraben werden, um zu vermeiden, dass sich evtl. andere Insekten dort einnisten.

Hilfe vom Fachmann

Schutzanzug zur Entfernung der Erdwespen Aus Sicherheitsgründen sollte man Erdwespennester am besten immer vom Fachmann entfernen lassen oder sich zumindest fachmännische Hilfe holen. Entfernt werden sollten sie immer nur dann, wenn es unumgänglich ist. Hilfe diesbezüglich kann man sich bei einem Schädlingsbekämpfer, einem Imker oder der Unteren Naturschutzbehörde holen. Diese Leute kennen sich damit bestens aus und wissen genau, was zu tun ist und vor allem was man alles falsch machen kann. Früher konnte man sich bei derartigen Problemen auch an die Feuerwehr wenden, die ist heute aber nicht mehr zuständig.

Erdwespen – vorherrschende Arten

Neben einigen anderen Wespenarten und Hummeln gehören sowohl die Deutsche als auch die Gemeine Wespe zu den Erdwespen. Diese können vor allem in den Monaten von August bis Oktober am Kaffeetisch im Freien sehr lästig werden. Und ausgerechnet diese beiden Wespenarten bilden sehr große Völker mit mehreren Tausend Tieren. Ihre Völker bestehen aus etwa 3.000 bis 4.000 Tieren, teilweise auch noch mehr.
Beide Wespenarten gehören sowohl zu den Echten als auch zu den Kurzkopfwespen. Sie sind die in Europa am häufigsten vorkommenden Wespenarten. Sowohl die Deutsche als auch die Gemeine Wespe legen ihre Nester unterirdisch an, in Gängen von Wühlmaus- oder Maulwurfsbauten aber auch in dunklen Hohlräumen wie z.B. Dachstühlen oder Rollladenkästen.

Deutsche Wespe – Erkennungsmerkmale

Königin der Deutschen Wespe Die Königin der Deutschen Wespe ist zwischen 17 und 20 mm lang, die Arbeiterinnen weisen eine Größe von 12-16 mm und die Männchen von 13-17 mm auf. Die Deutsche Wespe verfügt über ein Kopfschild bzw. eine Stirnplatte. Diese weist ein bis drei dunkle Punkte auf. Die Zeichnung des Unterleibs variiert bei beiden Arten teilweise und ist so kein eindeutiges Erkennungs- bzw. Unterscheidungsmerkmal.
Das Nest der Deutschen Wespe hat eine graue Färbung und eine muschelartige Oberflächenstruktur. Unterhalb des Nestes sind offene Lufttaschen angeordnet. Die Nester können sehr groß werden und etwa die Größe eines Kürbisses oder eines Medizinballes erreichen. Sie bestehen aus maximal 14 Wabenetagen. Die Einflugöffnungen haben eine Größe von etwa 1-2 cm. Die nestsuchenden Königinnen erscheinen ebenso wie bei der Gemeinen Wespe etwa ab Anfang oder Mitte April und die ersten Arbeiterinnen ungefähr im Mai.

Gemeine Wespe – Erkennungsmerkmale

Die Gemeine Wespe ist unwesentlich kleiner als die Deutsche. Ihre Königin wird etwa 16-19 cm lang, die Arbeiterinnen von 11-14 cm und die männlichen Tiere von 13-17 mm. Die Zeichnung der Stirnplatte weist bei dieser Art einen breiten, nach unten verdickten und teilweise auch unterbrochenen Strich auf.
Das Nest der Gemeinen Wespe hat eine ockerfarbene bis hellbraune Farbe und verfügt über muschelartige Lufttaschen, eine ausgeprägte helle und dunkle muschelartige Maserung sowie über maximal 12 Wabenetagen. Im unmittelbaren Bereich des Nestes reagiert die Gemeine Wespe wesentlich aggressiver als die Deutsche.

Häufig gestellte Fragen

Wird das Wespennest von Jahr zu Jahr größer?
Wespenvölker sind in unseren Klimazonen grundsätzlich einjährig, d.h. sie überdauern nur einen Sommer und sterben zwischen Mitte August und Oktober/November. Dasselbe Nest wird kein zweites Mal besiedelt. Allerdings kann es vorkommen, dass Erdwespen im Jahr darauf direkt daneben ein neues Nest bauen.

Kann man Erdwespen bekämpfen, obwohl man das Nest nicht sehen kann?
Man kann zwar das Nest selbst nicht sehen, in der Regel aber das Einflugloch, sodass man in etwa die Lage des Nestes erahnen kann. Am besten man deckt es ab und je nach Lage, entscheidet man dann, ob es das eine Jahr dort verbleiben kann oder ob man Gegenmaßnahmen ergreifen muss.

Sind Erdwespen aggressiv?
Wespen sind in der Regel nicht aggressiv, nur in Nestnähe und wenn sie gestört oder gereizt werden bzw. wenn sie sich angegriffen fühlen. Da sie besonders von süßen Speisen und Getränken angezogen werden, werden sie meist als sehr lästig und aufdringlich wahrgenommen.

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Tipps für Schnellleser

- Die Erdwespe ist keine eigene Art.
- Sind leicht mit Wildbienen zu verwechseln.
- Erdwespen sind Schwarmtiere, die zu den Kurzkopfwespen zählen.
- Zu den Erdwespen gehören mehrere Wespenarten.
- Erdwespennester werden unterirdisch oder in dunklen Hohlräumen angelegt.
- Deutsche und Gemeine Wespe am häufigsten vorkommende Erdwespen.
- Zur Bekämpfung oder Beseitigung immer Fachmann zurate ziehen.
- Umsiedlung oder Beseitigung, nur wenn dies unumgänglich ist.
- Nest an ungünstigem Ort ausreichend sichern.
- Bereich um das Nest weiträumig absperren.
- Erschütterungen um den Nestbereich sollten vermeiden werden.
- Darauf könnten die Wespen aggressiv reagieren.
- Einflugloch am besten abdecken. 
- Erdwespennest ist immer nur einen Sommer bewohnt.
- Der gesamte Bereich kann im Herbst problemlos umgegraben werden.
- Jegliche Maßnahmen immer in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden vornehmen. 
- Durch Umgraben kann man die Tiere gegebenenfalls vertreiben.
- Umsiedeln oder ausräuchern immer nur mit fachkundiger Hilfe.

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