Schädlinge

Silberfische bekämpfen – Hausmittel gegen Silberfischchen

Silberfischschen bekämpfen - Kartoffelmethode

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Die meisten Menschen empfinden Silberfische als ekelig, ähnlich wie Spinnen. Dabei sind die flinken Insekten absolut harmlos. Sie übertragen weder Krankheiten, noch verursachen sie nennenswerte Schäden, es sei denn, sie treten in Massen auf. Solange es nur wenige Tierchen im Haus gibt, bemerkt man sie kaum: Erst wenn sie sich vermehren, fallen sie auf. Dann will man sie so schnell es geht wieder loswerden. Wichtig ist, erst einmal herauszufinden, wo die Ursachen für den Befall liegen. Diese müssen abgestellt werden. Dann kann man gegen die lästigen Insekten vorgehen. Was kann man tun?

Silberfische als Gesundheitsrisiko?

Silberfische stellen keine Gefahr für unsere Gesundheit dar. Es sind lediglich Hygiene- und Materialschädlinge. Einzelne Silberfische sind total harmlos. Treten sie aber in Mengen auf, ist in der Wohnung irgendetwas faul. Silberfische zeigen Feuchtigkeit an. Es besteht die Gefahr von Schimmelbildung. Die Ursache ist hier unbedingt zu suchen und zu finden, damit dann nicht wirklich Gefahr für die Gesundheit besteht.

Ursachen finden und abstellen

Silberfischchen mögen es warm und feucht. Deshalb findet man sie meist in Bädern, aber auch in Küchen, Kellern und warmen Treppenhäusern. Häufig sind es ältere Häuser, die irgendwo Feuchtigkeit im Mauerwerk haben. Das muss nicht viel sein, auch nicht sichtbar. Die kleinen Insekten spüren das.

Silberfischschen - das ist zu tun Auch große Mehrfamilienhäuser mit vielen Parteien haben immer wieder mit Silberfischen zu kämpfen. Durch die vielen Schächte gelangen die Tierchen von einer Wohnung zur nächsten. Sie leben in der Kanalisation, in Abwasserrohren und Wasserleitungen. Bei diesen feuchten Bedingungen finden sie ideale Lebensgewohnheiten. Silberfische klettern so durch Wannen- und Waschbeckenabflüsse in die Wohnungen, wo sie dann noch leicht Nahrung finden. Die Bedingungen sind ideal, sie vermehren sich gut. Hier muss man einschreiten.

Wer Silberfische in seinen heimischen Wänden findet, sollte einige Dinge beachten:

  • Regelmäßig lüften. Fenster nicht kippen, sondern Stoßlüften. Am besten zwei bis dreimal täglich das Fenster für 10 Minuten ganz aufmachen.
  • Noch besser ist Querlüften, also die Fenster in zwei gegenüberliegenden Räumen gleichzeitig für einige Minuten öffnen. Dieser Durchzug sorgt schnell und zuverlässig dafür, dass gestaute warme und feuchte Luft gegen trockene Raumluft ausgetauscht wird.
  • Nie Wäsche in der Wohnung trocknen, denn dadurch sammelt sich Feuchtigkeit.
  • Alle Risse und Fugen abdichten (Tapeten, Fließen, Fugen im Boden, Silikonränder an Badewanne und Waschbecken…)
  • Baumängel beheben – undichte Fenster und Dächer
  • Sauberkeit einhalten, vor allem in feuchten Räumen wie Bad und Küche

Natürliche Feinde

Spinne Für jedes Tierchen gibt es einen natürlichen Feind oder sogar mehrere. Bei den Silberfischen sind das der Gemeine Ohrwurm und Spinnen (am besten Jagdspinnen). Menschen, die sich vor Silberfischen ekeln, tun dies erst recht vor Ohrwürmern und Spinnen. Das ist definitiv nicht die Lösung des Problems.

Hausmittel gegen Silberfische

Hausmittel sind oft erst einmal eine gute Lösung, wenn ein Problem wie dieses auftaucht. Zwar funktionieren meist nicht alle, aber sie sind in der Regel nicht mit viel Arbeit und hohen Ausgaben verbunden und sollten ausprobiert werden. Viele sind zahlreiche Jahre überliefert, schon unsere Großeltern haben sie angewandt. Hausmittel sind häufig deutlich preiswerter, als käufliche Mittel gegen Insekten. Sie kosten meist nur einen Bruchteil der Chemikalien.

Honig und Backpulver gegen Silberfische Backpulver und Zucker
Zucker lockt Silberfische an. Der Stoff gehört zu ihrem Speiseplan, ist sozusagen eine Lieblingsspeise. Wenn man Zucker und Backpulver mischt, fressen die Insekten auch den für sie tödlichen Teil des Pulvers mit. Das Backpulver quillt in den Fischchen auf und tötet sie. Am besten streut man die Mischung direkt in offene Spalten und Ritzen oder entlang von Wänden, den bevorzugten Wegen der kleinen Tierchen.

Kartoffel
Kartoffeln sind ähnlich unwiderstehlich für die Tiere. Wenn man eine dieser Früchte reibt und die Masse auf einem Küchenkrepp „anrichtet“, lockt das so ziemlich jeden Silberfisch in der Nähe an. Man nimmt das Tuch und entsorgt sie alle. Im Prinzip reicht eine aufgeschnittene Kartoffel auch schon, man muss sie nicht reiben. Noch interessanter wird dieses Futter, wenn einige Tropfen Honig zusätzlich auf die Kartoffel gegeben werden, als Dessert sozusagen.

Mehl und Honig
Mit Mehl und Honig funktioniert es, wie mit den Kartoffeln. Man nutzt ein feuchtes Tuch als Unterlage und streut darauf diese beiden Lockstoffe. Im Dunkeln kommen die Silberfische, um sich daran gütlich zu tun. Noch in der Dunkelheit sollte plötzlich das Licht angemacht werden und dann ist das Tuch ganz schnell einzusammeln und zu entsorgen.
Honig ist generell ein gutes Mittel gegen Silberfische. Die Fischchen bleiben einfach an der klebrigen Masse hängen.

Lavendel gegen Silberfische Mit Duft gegen Silberfische
Mit verschiedensten Düften lassen sich zahlreiche Schädlinge vertreiben. Bei den Silberfischen sind es vor allem Zitrone und Lavendel, welche sie nicht mögen. Nun kann man Schalen mit so einem Gemisch im Raum aufstellen, aber das erhöht wieder die Luftfeuchte und das ist ja eher kontraproduktiv. Deshalb ist es sinnvoller, beim Reinigen Spülmittel mit diesen Gerüchen zu benutzen. Man gibt sie einfach ins Wischwasser.

Wichtig: Nach dem Wischen gut lüften, dass die Feuchtigkeit gleich wieder weg ist. Essig mögen Silberfische übrigens auch nicht.

Gips
Häufig wird empfohlen, die Silberfische mit feuchtem Gips anzulocken. Man nutzt wieder ein feuchtes Tuch, packt etwas Gips darauf und lässt alles stehen. Die Silberfische kommen im Dunkeln und machen sich darüber her. Sie können einfach aufgelesen werden.

Salmiak
Salmiakwasser oder Salmiakgeist werden häufig als Hausmittel empfohlen. Ich würde aber unbedingt von diesen Mitteln abraten. Salmiak greift das Nervensystem von Organismen an, jedem Organismus. Es ist ein sehr starkes Mittel, eine Chemikalie, die eigentlich nichts in Händen von Unkundigen zu suchen hat. Wenn man Salmiak im Zimmer verteilt, sollte dieser Raum einen Tag nicht betreten werden. Danach muss lange gelüftet werden.

Schutzbekleidung bei chemischer Bekämpfung Chemische Bekämpfung
Wenn die Hausmittel versagen, kommen meist chemische Bekämpfungsmittel zum Einsatz. Sie töten meist zuverlässig, aber die Silberfische tauchen nach kurzer Zeit wieder auf. Nur Chemie nutzt ausschließlich kurzfristig. Wichtig ist einfach, die Ursache für den Befall abzustellen. Sonst wirkt kein Mittel, egal was genutzt wird. Wer Kinder und Haustiere hat, muss sehr vorsichtig mit Chemikalien umgehen. Auf alle Fälle ist die Anweisung auf der Packungsanleitung unbedingt einzuhalten. Gegebenenfalls sind Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Köderdosen
Köderdosen sind Fressfallen. Die Silberfische werden angelockt, fressen den Köder und sterben. Sie sind gut wirksam, meist sehr effektiv. Nicht vergessen darf man, dass hierbei mit Gift gearbeitet wird. Wer kleine Kinder und Haustiere hat, sollte sehr vorsichtig damit umgehen. Die Dosen müssen so platziert werden, dass sie nicht zugänglich sind, nur für die Silberfische. Das ist bisweilen schwierig. Auch die giftfreien Lockmittel sind mit Vorsicht zu behandeln.

Insektensprays
Es gibt eine Menge Sprays gegen Silberfische. Grundsätzlich wirken alle Sprays gegen Insekten auch gegen diese Plagegeister. Die Inhaltsstoffe sind oft nicht sehr verträglich für Menschen und Haustiere. Sprays sollte man nur einsetzen, wenn es unbedingt sein muss. Ich würde sie nicht verwenden.

Es gibt Insektensprays, die rein natürliche, also pflanzliche Wirkstoffe enthalten, meist einen Pyrethrum-Extrakt, also aus Chrysanthemen gewonnen. Das klingt erst einmal harmlos für Mensch, Haustier und Umwelt, aber vergessen wir nicht, die Natur bringt die stärksten Gifte hervor. Also, Vorsicht im Umgang mit diesen Mitteln. Die Hausmittel sind so viel ungefährlicher.

Klebeband gegen Silberfische Klebeband
Klebeband ist keine für die Tiere schöne Bekämpfungsmethode, aber welche ist das schon. In betroffenen Räumen einfach doppelseitiges Klebeband entlang der unteren Wandränder und Fußbodenkanten kleben. Silberfische laufen nicht gern durch freie Räume, sondern viel lieber an Wänden entlang. Sie bleiben auf dem Band kleben. Als kleinen Anreiz kann man einige wenige Zuckerkörnchen auf dem Band verteilen und so die Fischchen anlocken.

Klebefallen
Klebefallen auf Leimbasis enthalten Duftstoffe oder Fraß-Lockstoffe. Sie ziehen die Insekten an, sie bleiben kleben. Die Fallen sind meist frei von Insektiziden. Kaufen kann man diese Fallen in Drogerien, in Baumärkten und im Internet. Es gibt sehr widersprüchliche Bewertungen für Köderdosen. Von sehr wirksam bis absolut nicht hilfreich ist alles dabei. Hier hilft wohl bloß ausprobieren und sich eine eigene Meinung bilden. Die Fallen sind nicht teuer, man stürzt sich nicht gleich in Unkosten.

Viele dieser Klebefallen sind insektizidfrei. Das ist natürlich kein Freifahrtschein. Man muss trotzdem vorsichtig mit den Klebefallen umgehen. Außerdem ist beim Kauf darauf zu achten, dass die Fallen feuchtigkeitsbeständig sind, das sind nämlich nicht alle.

Ultraschallgeräte
Wer den Hausmitteln nichts zutraut und keine Chemie verwenden möchte, kann es noch mit speziellen Ultraschallgeräten versuchen, einer alternativen und wirkstofffreien Methode. Die Geräte geben Frequenzen ab, die so hoch sind, dass sie vom menschlichen Ohr nicht wahrgenommen werden. Das stimmt wohl, aber bei Haustieren ist das oft anders, auch wenn meist angegeben wird, dass diese nicht beeinträchtigt werden.

Günstig sind Geräte, die gleich noch gegen Mücken, Flöhe, Fliegen und andere Insekten helfen. Es gibt sogar solche, die auch noch gegen Mäuse, Ratten und Marder helfen sollen. Bei diesen können verschiedene Frequenzen eingestellt werden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das glauben soll. Rezessionen habe ich noch keine gefunden, nur absolut unterschiedliche Preise. Von 15 bis 50 Euro für ein Gerät gleicher Marke, das ist ein großer Unterschied.

Schädlingsbekämpfung durch Kammerjäger Der letzte Ausweg: Schädlingsbekämpfung
Wenn gar nichts hilft, muss der Schädlingsbekämpfer ran. Dann wird die gesamte Wohnung oder das ganze Haus eingesprüht oder eingenebelt. Zwar sterben alle Tierchen, aber wenn die Ursache für den Befall nicht abgestellt wird, kommen sie bald wieder. Es ist deshalb sinnvoll, einen Bausachverständigen hinzuzuziehen. Der findet in den meisten Fällen schnell heraus, wo die Feuchtigkeit sitzt und weiß, was zu tun ist.

Häufige Fragen

Ist wirklich Schmutz Schuld, dass sich Silberfischchen ansiedeln?
Nein, das ist ein altes Vorurteil. Silberfische können fast überall überleben. Es muss nur warm genug und möglichst feucht sein. Bei unter 20° C können sich die Tierchen nicht vermehren und sterben von alleine aus. Ob es da nun sauber oder schmutzig ist, spielt keine Rolle. Selbst im saubersten Bad können Silberfische auftreten, wenn sie durch den Waschbeckenausguss kommen und sich in kleinsten Ritzen verstecken können. Hautschuppen und Haare treten auch im saubersten Bad auf und das reicht ja schon.

Wie sorgt man am besten für trockene Luft im Badezimmer ohne Fenster?

  • Wenn im Lüftungsschacht ein Ventilator eingebaut ist, so oft wie möglich laufen lassen.
  • Keine nassen oder feuchten Handtücher im Raum trocknen lassen.
  • Keine Wäsche in solch einem Raum trocknen lassen.
  • Nach dem Baden oder Duschen Tür auflassen.
  • Am besten die Tür immer auflassen, wenn keiner in der Wohnung ist.
  • Einen zusätzlichen Ventilator in den Raum stellen.
  • Immer kontrollieren, dass der Lüftungsventilator funktioniert. Oft sind sie verschmutzt oder falsch eingestellt und arbeiten nicht richtig.
  • Ideal ist, wenn nicht das ganze Bad bis Decke gefliest ist. Putz ohne Tapete und Fließen atmet und kann etwas Feuchtigkeit regulieren.

Reichen Fallen und Sprays aus, um die Silberfische auszurotten?
Grundsätzlich muss herausgefunden werden, wo die Insekten herkommen. Der Weg sollte ihnen verbaut werden. Wenn sie aus den Abflusslöchern von Badewanne und Waschbecken kommen, sollte man diese ständig verschlossen halten. Kommen sie aus Mauerfugen, müssen sämtlichen Ritzen und Spalten verschlossen werden. Es kann sehr aufwändig sein, Silberfischchen auszurotten. Stoßlüften oder Durchzug sind ideal, aber wenn ständig neue Tiere nachkommen, reicht das nicht aus. Oft ist es eine Kombination, aus mehreren Dingen, die man tun muss, um wieder Herr in seinen vier Wänden zu werden.

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Tipps für Schnellleser

- Silberfische – Hygieneschädlinge, aber nicht gesundheitsgefährdend, nur ekelig
- 1cm lange, silbrig glänzend, lichtscheu
- Mögen hohe Luftfeuchte und warme Temperaturen
- Oft in Badezimmern ohne Fenster
- Wichtig ist, herauszufinden, wo sie herkommen, um die Wege zu verbauen.
- Stoßlüften oder Querlüften am wirksamsten zur Bekämpfung.
- Baumängel beheben, jede Ritze und Fuge schließen
- Hausmittel – Backpulver und Zucker, Kartoffeln, Mehl und Honig, Klebeband, ätherische Öle, Gips, Salmiak
- Chemische Bekämpfung – Insektensprays, Köderdosen, Klebefallen – alle mit Vorsicht zu behandeln
- Alternativ – Ultraschallgeräte und Schädlingsbekämpfer
- Bekämpfen nützt nur etwas, wenn die Ursachen für den Befall abgestellt werden
- Schmutz hat keinen Einfluss darauf, dass sich die Tiere ansiedeln
- Trockene Luft ist wichtig, auch und vor allem im fensterlosen Badezimmern und Küchen

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