Rasenpflege

Rasenaussaat – Anleitung und die beste Zeit

Frisch gesäter Rasen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Ein gepflegter Rasen ist die Visitenkarte eines guten Gärtners bzw. Gartens. Die Rasenaussaat verdient daher viel Aufmerksamkeit bei Planung und Durchführung, weil sie eine Maßnahme ist, die den Garten entscheidend gestaltet, für sehr lange Zeit. Sowohl der richtige Zeitpunkt als auch die richtige Aussaat sind in erheblichem Maße mitbeteiligt, wenn ein dichter Rasen mit einer fest und tief verwurzelten Grasnarbe entstehen soll. Bei der Neuanlage und bei der Nachsaat.

Die Rasenneuanlage

Bei der Neuanlage eines Rasens muss einiges beachtet werden, in einer bestimmten Reihenfolge:

1. Aussaat-Zeit, vorher planen

Wenn ein Rasen neu angelegt werden soll, ist die Zeit der Aussaat alles andere als egal. Eigentlich können Graspflanzen immer gesät werden, wenn der Boden über 10 Grad warm ist. Aber nur eigentlich, diese Bodentemperatur muss bis in einige Zentimeter Tiefe und für mindestens 14 Tage sicher sein, solange braucht der Rasensamen zum Keimen. Während dieser Zeit sollte er weder unter Trockenheit noch unter Hitze oder unter plötzlichen, heftigen Regengüssen leiden. Solche Extremwetter – trockene Hitze im Wechsel mit heftigen Gewittern – treten bisher in den Hochsommermonaten am häufigsten auf, weshalb Juni bis August noch nie als ideale Aussaatmonate galten. Im Zuge des Klimawandels ändert sich das wohl gerade, auch im Frühjahr wird immer häufiger lang andauernde Trockenheit beobachtet, und die Gewitter (Tornados, Sturmfluten) scheinen auch zuzunehmen (es gibt Meteorologen, die das bestreiten, ungewöhnliche Wettererscheinungen würden heutzutage einfach nur besser/häufiger dokumentiert).

Bleibt der Herbst als idealer Aussaat-Zeitpunkt, für den (bisher) auch die durchschnittliche Wetterlage spricht: Regen fällt im Herbst ziemlich gut verteilt, die Temperaturen sorgen für Taubildung, beides bewirkt eine ziemlich gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden. Laut Statistik der Meteorologen gibt es wesentlich seltener verfrühten Frost im Herbst als Spätfrost im Frühjahr. Die Gartensaison ist im Herbst fast vorbei, der Garten wird nicht mehr so viel benutzt wie im Frühjahr und Sommer, der junge Rasen wird somit im Herbst auch weniger betreten. im Winter hat er dann gänzlich seinen Frieden, kann sich ganz in Ruhe einwurzeln und hat im nächsten Frühjahr schon das erste kräftige Wachstum hinter sich, bis er im Sommer strapaziert wird.

Wenn Sie bauen, sollte der Herbst als Aussaat-Zeitpunkt von Anfang an festgelegt werden, damit es nicht bei Bauverzögerungen zu ungünstigen Panik-Entscheidungen kommt. Wenn der Herbst dann da ist, sollten alle Zutaten für die Aussaat bereitgestellt (Rasensamen, Harke etc.) bzw. so organisiert werden, dass sie schnell herangeholt werden können (Aussaatwagen = Streuwagen zur gleichmäßigen Verteilung der Saat, wird gewöhnlich vom Samenhändler zur Verfügung gestellt). Dann braucht es vor der Aussaat nur noch eine genaue Beobachtung des Wetterberichts, damit Sie loslegen können, sobald sich eine passende 2-Wochen-Phase ankündigt.

2. Boden vorbereiten

Rasenaussaat vorbereiten Fester Baustellenboden muss gründlich gelockert werden, bevor der (hoffentlich eigene, auf dem Grundstück aufbewahrte) Mutterboden wieder aufgetragen wird.

Schon länger brachliegender Mutterboden wird von eventuell inzwischen eingeflogenen Fremdpflanzen befreit (wenn aus  dem Mutterboden selbst wie wild Pflanzen sprießen, wurde er nicht richtig gelagert oder aufgebracht, dann müssten Sie sich erst einmal um die richtige Grundlage für eine Rasen-Einsaat kümmern).

Schwerer, dichter Boden muss gründlich wasserdurchlässig gemacht werden und genug feinen Sand untergemischt bekommen, wenn Sie Rasen wollen und keine Moosfläche. Ein Boden mit stauender Nässe ist die häufigste Ursache für erschreckend prächtiges Mooswachstum.

Jeder Boden wird vor der Aussaat etwa spatentief umgegraben und (mit einer langen Schiene + Wasserwaage) sorgfältig begradigt, jegliche Beulen, Hügel und auch sanfte Erhebungen sind später auch im Rasen zu sehen, auf durchgehendem Grün auffälliger als auf dunklem, unregelmäßigem Boden.

3. Startdünger

Bei der Bodenvorbereitung können Sie gleich ein wenig organischen Dünger einbringen, in einer Zusammensetzung, die den Rasen bei der Wurzelbildung unterstützt. Wenn es sich nicht um einen Bio-Garten handelt, der nichts als organische, selbstregulierende Naturdünger kennt, sollte dieser Dünger für große Rasenflächen nach Bodenanalyse zusammengestellt werden.

Wenn Sie den Nährstoffgehalt Ihres Gartenbodens im Griff haben, bringen Sie die passende Menge phosphorbetonten Dünger ein, der fördert den Austrieb und das Wachstum der Wurzeln. Organischen Phosphor enthalten reifer Kompost, Guano-Dünger und tierische Exkremente wie Gülle und reifer Mist (-kompost); wenn die Bodenvorbereitung bereits in der Vorsaison erfolgt, könnten Sie Lupinen als Gründünger ausbringen, die mit ihren tiefen Wurzeln Phosphate in die oberen Schichten hochholen, wo die Graswurzeln sie dann später nutzen können. Nach Abschluss der Bodenvorbereitung sollte der Boden ein bis zwei Wochen in Ruhe gelassen werden, um sich zu setzten.

4. Samen kaufen

Rasensamen Während der Boden sich setzt, können Sie schon den Rasensamen heranschaffen, der für den Standort und für die geplante Belastung ausgesucht wird.

Kaufen Sie am besten eine Regelsaatgutmischung (RSM) im Fachhandel, diese Rasensamenmischungen werden von unabhängigen Fachleuten zusammengestellt und von unabhängigen Untersuchungsgremien getestet, bevor sie in den Handel kommen. Bei den RSM kann deshalb garantiert werden, dass die Saatgutmischung aus den angegebenen Samen zusammengestellt und für den Nutzungszweck (z. B. Zierrasen,  RSM 1.1.1) geeignet ist. Den Nutzungszweck von Zierrasen bis Strapazierrasen geben Sie vor, der fachkundige Verkäufer wird Sie ausgiebig befragen, um die richtige Untergruppe für die Bodenverhältnisse und die Lichtverhältnisse vor Ort heraussuchen zu können.

Falls Sie von Regelsaatgutmischungen – wie sehr viele Hobbygärtner – noch nie gehört haben: Das sind die Rasensamen, die die Profis verwenden, und es gibt keinen Grund, warum Sie sich als Privatmann mit minderer Qualität zufrieden geben sollten. Die Ihnen bei Einkauf mächtig beworbener Marken im ebenfalls mächtig beworbenen “Der-Preis-ist-heiß”-Gartencenter mit nicht allzu geringer Wahrscheinlichkeit unterkommen kann: Dass Unsummen für teure Werbung anderswo (bei den Produkten? an den Mitarbeitern?) gespart werden müssen, wenn der Eigentümer nicht Geld von zu Hause mitbringen möchte, entspricht den Grundgesetzen der Logik.

Regelsaatgutmischungen tragen allerdings keine beeindruckenden Namen wie “Grünes Wunder” oder “Superschnell-Rasen” (weil hier nicht auf Wunder gehofft, sondern auf Fachkenntnis gesetzt wird und die Graspflanzen auf keinen Fall superschnell, sondern ganz normal wachsen sollen) und kommen auch von der Aufmachung eher bescheiden daher. Bescheiden gegenüber manchem Wunderrasen ist auch der Preis, zwischen 4,50 und 8 Euro pro kg für normale Rasenmischungen, während schön bunt verpackter Rasensamen schon einmal knapp 50,- € pro kg kosten kann (z. B. schafft es der amerikanische Konzern, der vor Jahren Firma + Marke “Wolf-Garten” geschluckt hat, 200 g Spiel-Rasen “Family” zu knapp 10,- € anzubieten, Grundpreis 48,85 € das Kilo).

Prächtig verpackte Nachsaat-Packungen mit ein paar Gramm Saat drin und Billig-Discounter-Angebote, die zur Hälfte aus einem “Ansaatdünger” mit unbenannten Inhaltsstoffen (Sand?) bestehen, sollen noch interessantere Preiskategorien erreichen … .

5. Aussäen

Aussaat mittels Saatwagen Bevor Sie loslegen, muss auch fertig gekaufter Rasensamen richtig gut durchgemischt werden, denn eine Rasenmischung besteht immer aus den Samen mehrerer Graspflanzen, und ein jeder Samen hat seine spezifische Größe und sein spezifisches Gewicht.

Auf der Verpackung des Rasensamens ist angegeben, wie viele Samen Sie pro Quadratmeter ausbringen sollen. Daran sollten Sie sich halten, viel hilft hier nicht viel, weil Sie dann viele kleine zu eng beieinander stehende Rasenpflänzchen ziehen würden, von denen einige wieder eingehen. Es empfiehlt sich schon, einen Streuwagen zu benutzen, bei dem wird die richtige Aussaat-Menge einfach eingestellt, und er verteilt diese Menge auch schön gleichmäßig. Für ein paar Quadratmeter Rasen wäre das albern, dann sollten Sie die Samen aber nicht einfach mit der Hand auswerfen, das geht in der Regel schief. Besser geht es mit einem Sieb, das so große Löcher hat, dass die Samen durchpassen, und einer Tasse, mit der Sie die richtige Menge Samen abwiegen, pro meterbreiten Streifen von 1, 2, 3 Quadratmetern oder bei Mini-Flächen für die ganze Aussaat.

Wenn der Samen ausgebracht ist, wird er mit der Harke leicht in den Boden eingearbeitet, der Lichtkeimer soll nur nicht wegfliegen. Festtreten des Samens wird nicht empfohlen, weil das die Bodenoberfläche glättet, an der Oberfläche gebrochener Boden aber besser verteilt Wasser aufnimmt, das die jungen Pflanzen brauchen.

6. Hungrige Vögel fernhalten

Wie schön, wenn im Umfeld eines neu anzulegenden Gartens viele Vögel “wohnen”, die später auch Ihren Garten lebendig machen – doch leider gehört Rasensamen zu den Lieblingsspeisen fast aller Vögel, ohne ein wenig Vogelabwehr kann fast der ganze Samen verschwinden.

Es gibt eine Fülle von kreativen Tipps, wie man hungrige Vögel davon abhält, den gesamten Rasensamen zu vertilgen. Für kleinere Flächen ist die sicherste Methode, die Abdeckung mit Saatschutznetzen denkbar.

frisch gesät Für große Flächen nicht unbedingt praktikabel, die eleganteste Lösung sind hier freilaufende Katzen als Aufpasser. Gärtner ohne Haustiere können die Aussaat zunächst (nach dem Einharken) mit einer Schicht feinem Sand bestreuen, der nach einer Sprühdusche den Samen am Boden fixiert. Dann können Sie es mit mit Flatterbändern (besser aus einer glitzernden Folie, z. B. einer Rettungsdecke geschnitten als die üblichen rot-weißen Bänder) oder mit Vogelscheuchen versuchen, z. B. ein paar Plastik-Vögeln (bei www.pearl.de gibt es z. B. schöne schwarze Raben als “Taubenschreck”) oder einem “Zaun” aus ausrangierten CD’s an einer Schnur.

Clevere Stadtvögel, die Überlebenskampf auf engstem Raum gewohnt sind, zeigen sich manchmal wenig beeindruckt von solchen Maßnahmen. Die können Sie eventuell mit Vogelfutter “bestechen”: Vogelfutterhäuschen neben der frisch gesäten Fläche, richtig gut mit allen möglichen Leckereien gefüllt. Es soll kulinarisch wählerische Spatzen geben, die trotzdem die Rasensaat bevorzugen … Dann sollten Sie den so erstaunlich anpassungsfähigen Tierchen den gedeckten Tisch wohl einfach gönnen und nach dem ersten Aufgehen der Saat in die nun sichtbaren Lücken noch etwas Rasensamen nachsäen (ggf. öfter, in zeitlichem Abstand).

7. Sprengen und Mähen

Nach der Aussaat muss der Rasen durchgehend feucht gehalten werden, am besten per fein verteilter Dusche aus dem Sprenger. Vor allem während der Keimung und in den Wochen danach, wobei Sie den Rasen mit den zarten Jungpflänzchen im ersten Monat nicht betreten sollten. Danach müssen Sie ihn betreten, wenn die Jungpflanzen rund 10 cm hoch sind, muss er das erste Mal gemäht werden:

Jungen Rasen richtig Mähen

Die jungen Rasenpflänzchen sehen in ihrer ersten Zeit furchterregend zart aus, es scheint undenkbar, ihnen mit “schweren Quadratlatschen” oder gar mit dem Messer auf den Leib zu rücken. Und doch ist es für die weitere Entwicklung des Rasen unheimlich wichtig, dass Sie genau das tun: Zarte, 10 cm hohe Jungpflanzen werden bereits das erste Mal gemäht. Die feinen und dünnen Grashalme werden sich nur dann zu einem üppigen Zierrasen oder kräftigen Strapazierrasen entwickeln, wenn Sie die Halme in der ersten Zeit durch häufigen Schnitt “zwangsweise kräftigen” – nicht zu tiefen Schnitt, rund 5 cm sollten jeweils stehen bleiben, damit die Graspflanzen “in Wuchslaune bleiben”.

Rasenmäher Wenn das Messer Ihres Rasenmähers das letzte Mal vor recht langer Zeit einen Schleifstein gesehen hat, ist es jetzt an der Reihe: Lassen Sie das Messer schärfen, ehe Sie den jungen Rasen angehen, es soll schneiden und nicht “rupfen”. Nach dem ersten Schnitt wird der Rasen heftig wachsen, das darf er auch, der zweite Schnitt ist erst zwei Wochen später dran. Danach sollte der Rasen die ganze Saison über einmal in der Woche gemäht werden, so wird er dicht und kräftig werden.

Jungen Rasen richtig bewässern

Gilt für jeden Rasen, ist aber für jungen Rasen nach der Anwuchszeit um so wichtiger: Nicht oft und in kleinen Mengen, sondern selten (jungen Rasen ca. 1x wöchentlich, ältere Rasenflächen ertragen je nach Temperatur bis zu 2-3 Wochen Trockenheit) und dafür in die Tiefe gehend bewässern. 15-20 l/m2 pro Bewässerung werden empfohlen, die bis in ca. 15 cm Tiefe dringen sollte (was mit einer Spatenprobe überprüft wird, Keil ausstechen, Versickerungstiefe prüfen, Bewässerungsmenge optimieren).

Dauernde Oberflächenbewässerung lockt Pilze und Infektionen, fördert flachwurzelnde Unkräuter und lässt auch die jungen Graspflanzen flache Wurzeln bilden, anstatt sich in die Tiefe zu strecken und dort zu einer strapazierfähigen und Boden lockernden Grasnarbe zu verbinden (die wie echter englischer Rasen nicht verfilzt und deshalb auch nie vertikutiert werden muss).

Wenn im Herbst ausgesät wurde, ist der Rasen im ersten Winter noch jung und austrocknungsgefährdet. Er muss auch im Winter gegossen werden, wenn es draußen trocken und nicht frostig ist.

Graspflanzen leben nicht ewig: Nachsäen muss sein

Wenn bei der Neuanlage des Rasens alles gut gelaufen ist, haben Sie irgendwann eine schöne gleichmäßig grüne Rasenfläche – die aber nicht ewig eine schöne gleichmäßig grüne Rasenfläche bleiben wird, wenn Sie nicht zwischendurch nachhelfen.

Rasennachsaat Sie haben im Rasen eine Sammlung tausender kleiner Grünpflanzen versammelt, von denen jede ihren eigenen Lebenszyklus hat. Schon der Lebenszyklus einer vollkommen unbeeinträchtigt wachsenden Graspflanzen reicht von ca. vier bis ca. sechs Jahren, im Rasen wächst eine Graspflanzen aber nicht vollkommen unbeeinträchtigt, sondern ist zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Mal sterben ein paar Graspflanzen wegen Trockenheit verfrüht ab, mal wird eine Rasenpflanze ertränkt, mal frisst irgendein Tier von unten die Wurzeln auf, mal macht der Haushund einer Graspflanzen von oben den Garaus, weil er sich den Magen verdorben hat und “kräftig ins Gras beißt”. Zu all dem kommt der natürliche Exitus der Graspflanzen, es ist also nicht schwer einzusehen, dass schöner grüner Rasen mächtig viel Nachsaat braucht, die zugleich seiner fortwährenden Jungerhaltung dient.

Die Nachsaat ist wesentlich unkomplizierter als die Rasenneuanlage, wenn Sie ein “Loch im Rasen” bemerken, streuen Sie halt ein paar Grassamen aus. Wenn die gewählte Rasensamenmischung sich bewährt hat, können Sie diese auch zur Nachsaat verwenden. Ruhig aus der großen, preiswerten Packung, Rasensamen bleiben lange keimfähig, wenn sie trocken gelagert werden. Das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, das Saatgutverkehrsgesetz und die zugehörigen Verordnungen legen für Grassamen eine Mindestkeimfähigkeit von 75 bis 80 % (je nach der Grasart oder -sorte) und für lager- und verkehrsfähiges Rasensaatgut einen maximalen Feuchtigkeitsgehalt von 14 % fest, um diese Mindestkeimfähigkeit zu garantieren bzw. vorzeitige Keimung zu verhindern. Beim Züchter wird der Rasensamen in klimatisierten Lagerräumen bei einer Temperatur von 10° C und einer Luftfeuchtigkeit von 30 % gelagert und bleibt so viele Jahre keimfähig, für verkaufte Rasensaat wird meist eine Keimfähigkeit von vier Jahren angegeben.

Nachsäen können Sie generell im Frühjahr, wenn der Rasen ohnehin wie wild wächst, aber auch gerne im Herbst und sogar zwischendurch, wenn Sie gerade Lücken bemerken; je kleiner diese Lücken sind, desto besser wird der Nachwuchs durch die vorhandenen Graspflanzen während seiner Entwicklung geschützt. Im Zuge einer Nachsaat kann Dünger mit aufgebracht werden, wenn der Nährstoffgehalt des Bodens ansonsten in Ordnung ist, aber nur wenig. Wichtiger ist, dass Sie die Nachsaat in den ersten 3, 4 Wochen durchgehend gut feucht halten.

Flächige Nachsaat wird nach dem Aufgehen gemäht wie ein neu angelegter Rasen: Zunächst recht lang wachsen lassen, dann nicht zu kurz, aber häufig mähen. Wenn der Rasen dann nach einiger Zeit aus lauter gleichermaßen kräftigen Graspflanzen besteht,  nimmt er es nicht mehr übel, wenn eine Mahd wegen Zeitmangel ausfällt.

Wenn bei der Neuanlage des Rasens nicht alles optimal gelaufen ist, wird sich das nach einiger Zeit im Aussehen des Rasens bemerkbar machen. Wenn der gesamte Rasen nicht gut wächst, geht es um Pflegefehler oder vielleicht sogar um Bodenprobleme wie Schadstoffbelastung, wenn er teilweise nicht gut wächst, hat das häufig mit Mängeln bei der Aussaat zu tun, die korrigiert werden müssen – jeweils eigene Themenkreise, über die Sie sich gesondert informieren müssten.

Fazit

Etwas Sorgfalt bei der Auswahl der Rasensamen, der Rasenaussaat und der Pflege des Jungrasens lohnen sich unbedingt. Schon allein deshalb, weil nur bei Beachtung dieser Sorgfalt ein dichter und kräftiger Rasen entstehen wird. Dann aber auch deshalb, weil ein sorgfältig ausgesäter und sorgfältig “groß gepflegter” Rasen einfach ungleich pflegeleichter ist als ein korrekturbedürftiges “Sorgenkind”.

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Tipps für Schnellleser

- Ein schöner Rasen entscheidet darüber, wie schön der Garten insgesamt wirkt
- Verdichteter Baustellenboden muss gelockert werden
- Mutterboden muss auf die Aussaat vorbereitet und kurz vor der Aussaat umgegraben werden
- Wenn der Boden Dünger braucht, sollte dieser phosphorbetont sein
- Die Rasenaussaat sollte bei Neuanlage eines Rasens am besten im Herbst erfolgen
- Die Rasengräser müssen passend zur Nutzung ausgewählt werden
- Aus geprüften Saatgutmischungen, sogenannten RSM (Regelsaatgutmischungen)
- Bei der Aussaat ist gutes Mischen und gutes Verteilen wichtig
- Damit die Saat nicht gleich verschmaust wird, müssen Vögeln Grenzen gesetzt werden
- Einen schön gleichmäßiger, kräftiger Rasen entsteht durch häufige Mahd in der Jugend
- Und seltene, aber gründliche Bewässerung
- Nachsäen ist wichtig und sollte regelmäßig eingeplant werden

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