Ziergarten

Englische Rosen – Sorten, Pflege und Schneiden

Englische Rose

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Kräftiger Duft, sehr dekorativ und ein wunderschöner Anblick im Garten, das sind Englische Rosen, die in den heimischen Gärten schon seit langer Zeit sehr beliebt sind. Sie vereinen vor allem die Vorzüge der alten und der neuen Sorten und sind nicht von ungefähr die beliebtesten Blumen in den hiesigen Gärten, aber auch in vielen Parks und Grünanlagen bereichern sie als Mittelpunkt und Hingucker.

Um in den Sommermonaten den eigenen Garten zu verschönern benötigen sie aber vor allem den perfekten Standort. Ist dieser gefunden, kann sich der Hobbygärtner an einer reichhaltigen Blüte erfreuen. Die Englischen Rosen können im Freiland, an einer Rabatte oder auch als Kletterpflanze an Mauern und Häuserwänden kultiviert werden.

Steckbrief

  • Englische Rosen gleichzeitig auch Duftrosen
  • einige verschiedene Sorten meist rot, rosa und violett
  • auch in rosa/weiß, gelb oder dunkelrot erhältlich
  • duften nach frischen Zitronen oder warm und schwer nach Rosen
  • auch als Kletterrosen nutzbar
  • Rosen geschnitten und gebunden zum Strauß in der Vase ebenfalls sehr beliebt
  • C.H. Austin, bekannter, englischer Rosenzüchter, dem viele Sorten zu verdanken sind
  • The Pilgrim, Heritage und Teasing Georgia, Sorten der Englischen Rose, die Austin gezüchtet hat
  • können am Standort überwintert werden
  • alle Sorten mehrjährige Pflanzen
  • können im Freiland und im Kübel kultiviert werden verschiedene Sorten

Beliebte Sorten

Englische Rosen sind der Klassiker unter den verschiedenen Rosenarten. An Rabatten und in Beeten, aber auch als Kletterrosen können die Rosen mit dem besonderen nostalgischen Charme kultiviert werden. Folgende Sorten sind bei den hiesigen Hobbygärtnern aber auch in den öffentlichen Grünanlagen der Städte und Gemeinden besonders beliebt:

  • William Shakespeare “William Shakespeare” mit karmesin- bis purpurroten Blüten und einem angenehmen warmen Duft, diese Rosenart gilt als sehr widerstandsfähig
  • “Heritage” mit zartrosa bis weißen Blüten, die trotz dieser Farbe einen Zitronenduft versprühen
  • “Wenlock” ebenfalls mit karmesinroten Blüten, intensiver Zitronenduft
  • “The Prince” mit dunkelpurpurroten, rosettenförmigen Blüten die in ihrem Duft an alte Rosen erinnern
  • “Tess of the d’Urbervilles Climbing”, hier sagt der Name schon, dass diese Englische Rose gerne klettert, sie entwickelt eine karmesinrote Blüte mit einem wunderbaren Duft nach alten Rosen
  • “The Pilgrim” klettert ebenfalls gerne, mit weiß-gelben Blüten die nach Teerose und Myrrhe duften
  • “A Shrophire Lad” ist eine Kletterrose mit rosa Blüten und einem fruchtigen, intensiven Duft
  • “Teasing Georgia” goldgelbe bis weiße Blüten, die entsprechend ihrer Farbe auch nach Zitrone duften
  • “Golden Celebration” besitzt gelbe bis kupferfarbene Blüten mit einem Duft nach Teerose und Erdbeere
  • “Crocus Rose” mit weiß- apricotfarbenen Blättern mit einem intensiven Duft nach Teerose

Wer genügend sonnigen Platz im Garten, an einer Hauswand oder Mauer hat, sollte seine Englischen Rosen im Freiland kultivieren. Hier wirken sie besonders dekorativ auch an Rabatten und als Klettergewächse an einer Mauer oder Hauswand. So wird der Garten in den Sommermonaten zu einem Hingucker der besonderen Art.

Standort, Substrat und Boden

Die Englischen Rosen lieben, wie eigentlich alle Rosensorten einen hellen und sonnigen Standort. Denn nur bei genügend Licht entfalten sich auch die üppigen, großen Blüten erst so richtig. Doch ein Standort nach Süden gerichtet ist hier dennoch nicht zu empfehlen, da die Rosen hier einem Hitzestau erliegen könnten. Ideal ist dagegen eine Wand oder eine Mauer, an der die Englischen Rosen nach Westen oder Osten gerichtet angepflanzt werden können.

Da die Rosen auf ihren Blättern und Blüten auch keine Nässe, wie zum Beispiel von einer Regenschauer oder morgendlichem Tau vertragen, ist ein Standort ideal, an dem auch eine regelmäßige Luftbewegung herrscht. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der Platz zwar gut gelüftet aber ohne Durchzug sein muss. Damit die Englischen Rosen den Betrachter im Sommer so richtig mit ihrer Blütenpracht erfreuen, benötigen sie vor allem auch den passenden Untergrund, der wie folgt aussehen sollte:

  • Crocus Rose nährstoffreicher Humus mit einem neutralen pH-Wert
  • mittelschwer, aber trotzdem gut durchlässig und tiefgründig
  • Boden überwiegend aus Sand mit Humus beimischen
  • undurchlässigen Boden mit Sand oder Kompost aufwerten

Boden im Freiland möglichst tief umgraben und durchlässig und locker machen, da die Rosenwurzeln sehr weit nach unten in die Erde hineinwachsen möchten.

Gießen und Düngen

Da es sich bei den Rosen jeder Art um sogenannte Tiefwurzler handelt, müssen diese nicht so häufig gegossen werden. Nur wenn sich eine lange Trockenperiode in einem sehr heißen Sommer anzeigt, muss zugegossen werden. Hierbei empfiehlt es sich, mit dem Schlauch zu gießen und das Wasser richtig im Boden einziehen zu lassen.

Da Englische Rosen, genau wie ihre Artgenossen auch, kein Wasser auf den Blättern und Blüten vertragen, sollte daher vorsichtig mit dem Wasser umgegangen werden. Denn durch eine stetige Feuchtigkeit der Blätter und der Blüten kann es schnell zu einem Pilzbefall kommen. Sind die Rosen noch jung und nicht richtig angewachsen, müssen sie häufiger gegossen werden und nicht nur bei starker Hitze und längerer Trockenheit. Auch Dünger lieben die Rosengewächse, damit sie sich so richtig entfalten können, daher sollte beim Düngen wie folgt vorgegangen werden:

  • wurden die Englischen Rosen in einen nährstoffhaltigen gut vorbereiteten Boden gepflanzt, benötigen sie erst im zweiten Jahr Dünger
  • im Frühjahr organischen Volldünger nutzen, der Phosphor, Kalk und Stickstoff enthält
  • wichtig für die Bildung der wunderschönen Blüten
  • ab Juli Dünger ohne Stickstoff nutzen, sonst reifen die Triebe der Rosen nicht aus
  • auch im Herbst noch düngen, überwiegend mit Kali, damit sich das Holz der neuen und alten Triebe für den Winter festigen kann
  • Rosen im Kübel kultiviert können mit Flüssigdünger versorgt werden
  • hierbei ungefähr fünf Mal im Sommer in Abständen düngen

Die Englischen Rosen am besten in heißen Sommern in den frühen Morgenstunden gießen, damit die Wurzeln nicht geschädigt werden. Auch verdampft so das Gießwasser nicht so schnell und kann in den Boden eindringen, bevor die pralle Sonne darauf scheint.

Schneiden

Englische Rosen benötigen in der Regel jedes Jahr einen Schnitt, damit sie im nächsten Jahr wieder schön austreiben und mit ihren Blüten verzaubern. Geschnitten werden muss im Sommer und im nächsten Frühjahr. Hierbei ist wie folgt vorzugehen:

  • Golden Celebration im Sommer alte, verblühte Blüten mit Blatt und Dolde abschneiden
  • im Frühjahr alte, vertrocknete Triebe entfernen
  • immer scharfe Schere nutzen, im Handel sind extra Rosenscheren erhältlich
  • 5mm über einer neuen Knospe schneiden, die nach außen wächst
  • alle Seitentriebe kappen, auch die Verzweigungen entfernen
  • auch Stummel entfernen
  • schräg abfallend schneiden

Pflanzen

Englische Rosen werden idealerweise im Oktober, November oder im März bis Mitte Mai gepflanzt. Hierzu sind folgende Vorbereitungen nötig:

  • Rosen immer wurzelnackt, das heißt, ohne Erde rund um die Wurzel, vorbereiten
  • für mindestens 24 Stunden vor dem Pflanzen in ein Wasserbad geben
  • danach in eine dickflüssige Brühe aus Lehm tauchen
  • in der Zwischenzeit das Pflanzloch vorbereiten
  • Boden gut lockern und eventuell aufbereiten
  • Pflanzloch sollte eine gewisse Tiefe besitzen
  • auch die tiefer liegende und verbleibende Erde gut umgraben und auflockern
  • Englische Rosen tief einsetzen, Veredelungsstelle sollte mindestens 5 cm unterhalb der Erde liegen
  • je nach der Wuchshöhe der verschiedenen Rosenarten genügend Platz einhalten
  • kleine Rosen benötigen Abstand zwischen 25 und 30 cm
  • höher wachsende Stauden benötigen mindestens 30 bis 50 cm
  • die frischen Pflanzen häufig wässern, da ihre Wurzeln für eine Trockenperiode noch nicht tief genug gewachsen sind

Profis veredeln ihre Rosen oft selbst, doch dies ist eine schwierige und langwierige Angelegenheit und die selbst veredelten neuen Rosensorten dürfen dann auch nur im heimischen Garten weiter gezogen werden. Alle anderen Hobbygärtner können sich die veredelten und freigegebenen Rosenpflanzen im Handel besorgen.

Überwintern

Englische Rosen sind winterhart, können aber zur Vorsicht vor Kälte geschützt werden. Wer nicht weiß, wie winterhart seine Rosen wirklich sind geht hier am besten auf Nummer sicher. Um den Rosenstamm herum wird daher eine etwa 20 cm dicke und hohe Schicht aus Mulch aufgetragen. Dieser kann aus Rindenmulch oder auch aus reifem Kompost bestehen. Zusätzlich kann auch noch ein dichter Zaun aus Fichtenreisig rund um die Englische Rose gesteckt werden. Erst Ende März, Anfang April, je nach Witterung, sollte der Winterschutz wieder abgebaut werden. Rosen im Kübel kultiviert sollten wie folgt überwintert werden:

  • Teasing Georgia Kübel im Freien tief in Erde eingraben und mit Reisig abdecken
  • einfacher ist es, den Kübel in einen dunklen, kühlen und windgeschützten Ort, wie zum Beispiel einer Garage oder einen kühlen Keller, zu verbringen
  • Englische Rosen als Kletterrosen gezogen, sollten mit Sackleinen umwickelt und so geschützt werden

Gerade auch, wenn die Rosen gerade erst veredelt wurden, benötigen diese Pflanzen den Winterschutz an der Veredelungsstelle, da diese sehr empfindlich auf Winterkälte reagieren kann und die durchgeführte Veredelung dann keinen Erfolg verspricht.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Leider sind die wunderschön anzusehenden Englischen Rosen nicht ganz pflegeleicht und anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Zu folgendem Befall kann es schnell kommen:

  • Mehltau zeigt sich schnell bei lang anhaltender Trockenheit, wenn die Blätter ebenfalls trocken geworden sind
  • Pilzbefall zeigt sich hingegen auf nassen Blättern oder Blüten
  • gegen beides muss ein Schneiden der Triebspitzen erfolgen, damit sich die Krankheiten nicht weiter ausbreiten können
  • Englische Rosen werden auch gerne von Blattläusen befallen, hiergegen helfen handelsübliche Mittel oder Brennnesseljauche
  • die Rosenblattrollwespe frisst gerne die Blätter der Rosen, hiergegen hilft nur, die Larven abzusammeln sowie ein handelsübliches Insektizid zu spritzen
  • genauso sieht es auch bei den für die Rose schädlichen Rosentriebbohrer aus, der die zarten neuen Triebe der Rosen befällt

Um die anfälligen Englischen Rosen zu stärken, können sie vorab behandelt werden. So werden sie mit Gesteinsmehl bestäubt oder bespritzt, wenn der Austrieb erfolgt. Zeigen sich die Blätter, wird mit Schachtelhalmbrühe gespritzt. Bei langer Trockenheit gut gießen, damit die Blätter nicht austrocknen. So können im Vorfeld schon Krankheiten oder Schädlinge verhindert werden.

Häufig gestellte Fragen

Sind meine Englischen Rosen winterhart?
The Prince Wenn einige Pflegehinweise eingehalten werden, können die Rosen mehrere Jahre im Freiland überleben, auch den Winter hindurch. Wer sich nicht sicher ist, wie winterhart die Art der eigenen Rosen im Garten ist, deckt mit Mulch und Reisig ab und hat so die Gewissheit, dass die Englische Rose auch im nächsten Jahr wieder mit ihrer Blütenpracht und ihrem Duft verzaubert.

Was kann ich bei der Pflege bei meinen Englischen Rosen falsch machen?
Englische Rosen, wie alle anderen Rosenarten auch, vertragen keine Nässe auf ihren Blättern und Blüten. Sie sollte daher so gestellt werden, dass sie immer einem leichten Luftzug, aber keinem Durchzug, ausgesetzt sind, der das Wasser abtrocknen kann. Denn sind Blätter lange feucht, neigen sie zu Pilzbefall.

Was kann ich beim Düngen meiner Englischen Rosen falsch machen?
Englische Rosen benötigen über das Jahr verschiedene Düngerarten, damit sie nach dem Frühling schön blühen, im Sommer ihre Triebe nicht verlieren und sich sodann im Herbst für den Winter vorbereiten, indem ihr Holz hart genug wird. So müssen die Rosen über das Jahr auch mit verschiedenen Düngern auf die kommenden Jahreszeiten vorbereitet werden.

Related posts
Ziergarten

Wie alt werden Stockrosen?

Die Stockrose ist eine pflegeleichte Zierpflanze. Sie verdeckt den Zaun, nimmt einen Platz im…
Read more
Schneiden, Vermehren & ÜberwinternZiergarten

Pfirsichbaum in Topf und Kübel überwintern

Einen Pfirsich im Kübel zu halten, ist heute kein Problem mehr. Da die Bäumchen empfindlich auf…
Read more
Schneiden, Vermehren & ÜberwinternZiergarten

Hortensien im Topf schneiden: so gelingt es

Hin und wieder müssen Sie auch Hortensien im Topf schneiden. Spätestens wenn sie uns ihre…
Read more
ObstgartenZiergarten

Rosa blühende Bäume im Frühling

Im Frühjahr verzaubert die erwachende Natur mit einem exzellentem Farbspektakel. Blumen, Sträucher…
Read more
ZiergartenZimmerpflanzen

Palme bekommt gelbe Blätter: typische Ursachen

Palmen sind eigentlich robuste Pflanzen, bekommen jedoch schnell gelbe Blätter. Wir verraten Ihnen…
Read more

Tipps für Schnellleser

- wünschen luftigen und sonnigen Standort ohne Durchzug
- idealer Platz an der Ost- oder Westseite eines Hauses
- Boden muss optimal für die Entwicklung und das Wachstum sein
- nährstoffreicher und durchlässiger Humos mit neutralem pH-Wert, nicht zu schwer und tiefgründig
- niemals die Blätter gießen
- mäßig gießen, im Sommer bei großer Trockenheit immer am Morgen
- Volldünger im Frühjahr nutzen, um die Blüte voran zu treiben
- im Sommer auf Dünger mit Stickstoff verzichten, damit die Rose neue Triebe bilden kann
- kalibetonten Dünger im Herbst nutzen, damit das Holz für den Winter hart wird
- gepflanzt werden kann im Frühjahr oder Herbst
- auf einen ausreichenden Platz und Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten
- vor dem Einpflanzen die nackten Wurzeln wässern
- werden häufig von Mehltau und Blattläusen befallen
- weitere Schädlinge Rosentriebbohrer und Rosenblattrollwespe

Newsletter
Gartenkalender per Mail

Erhalten Sie einmal im Monat unseren aktuellen Gartenkalender mit Aussaat- und Pflanzkalender, Pflanzideen und Wissenswertem für Ihren Gartenalltag.

In Kürze verfügbar