Ziergarten

Kiesbeet selbst anlegen – Anleitung und Pflanz-Tipps

Kiesbeet

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Dekorativ, mit fernöstlichem oder mediterranem Flair und immer wieder anders – auch in deutschen Gärten wird das klassische Kiesbeet immer beliebter. Wer die Kombination aus Steinen und Pflanzen in seine Grünanlage integriert, erzielt mit wenig Aufwand zahlreiche unterschiedliche dekorative Effekte, die sich sowohl an japanische oder mediterrane als auch an alpine Komponenten anlehnen können. Nach der Bepflanzung der Beetfläche erfordern die kieshaltigen Gartenbereiche nur noch wenig Pflege; auf diese Weise sind sowohl passionierte Hobbygärtner als auch Anfänger in der Lage, ein klassisches Kiesbeet anzulegen und zu erhalten.

Lage und Substrat

Wer ein Kiesbeet anlegen möchte, sollte zunächst für optimale Voraussetzungen innerhalb der heimischen Grünanlage sorgen. Die ausgesuchte Fläche weist im Idealfall ein lehmiges Substrat auf, das über einen hohen Anteil an Sand oder Kies verfügt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Wasser gut abfließen kann. Grundsätzlich ist das Anlegen eines Kiesbeetes jedoch auch auf anderen Flächen möglich; dann muss die ausgelegte Kiesschicht jedoch entsprechend dicker sein. Die ideale Lage für ein klassisches Kiesbeet stellt ein trockener und sonniger Bereich im Garten dar. Allerdings ist es auch möglich, spezielle Kies-Konstruktionen an feuchten Bereichen anzulegen.

Vorbereitung

Japanischer Blumenhartriegel - Cornus kousa Zu den vorbereitenden Überlegungen beim Anlegen eines Kiesbeetes gehört beispielsweise die Entscheidung, welche Akzente im Garten gesetzt werden sollen. Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten der Gestaltung:

  • mediterran
  • alpin
  • formal
  • japanisch

Bei der japanischen und mediterranen Variante sorgen unterschiedliche Bepflanzungen für den klassischen Charakter, während das alpin gestaltete Kiesbeet die Kiesbänke im Gebirge nachahmt und idealerweise mit einer leichten Neigung realisiert wird. Formale Varianten kommen hingegen in stark geometrischen Barockgärten zum Einsatz und stellen häufig nur einzeln stehende Kiesstreifen inmitten eines Beetes dar.

Egal, für welche Variante man sich entscheidet – der Hobbygärtner sollte sich stets darüber im Klaren sein, dass zwischen den nüchternen Gesteinen, den Grüntönen der Pflanzen und den unterschiedlichen Farben der dort kultivierten Blumen stets ein sehr stark wahrnehmbarer Kontrast besteht. Das Kiesbeet eignet sich daher nicht für Gartenfreunde, die nur eine sehr dezente Veränderung innerhalb der Grünanlage vornehmen möchten.

Ferner ist bei den Vorüberlegungen die Frage zu beantworten, ob das Kiesbeet nahtlos in die übrige Gartenanlage übergehen oder aber mit Kantsteinen entsprechend abgegrenzt werden sollte. Viele Hobbygärtner nutzen die bekieste Fläche jedoch auch als dekorativen Übergang vom Garten zur Terrasse.

Wahl des Füllmaterials

Verschiedene Füllmaterialen Zu den vorbereitenden Überlegungen gehört auch die Wahl des Füllmaterials für das Beet. Zur Verfügung steht neben klassischem Zierkies, der gerundete Oberflächen aufweist, auch der preisgünstigere Ziersplitt. Letzterer weist allerdings scharfe Kanten auf und wirkt häufig nicht so harmonisch wie die Kiesvariante. Andererseits besteht bei Kies eine erhöhte Rutschgefahr, die insbesondere bei häufigen Regenfällen zum Problem werden kann. Aus diesem Grund verteilen Hobbygärtner gerne in Bereiche, die auch als begehbare Wege genutzt werden, eher Ziersplitt, während bei rein dekorativen Fläche vor allem Kies zum Einsatz kommt.

Von besonderer Wichtigkeit ist auch die ideale Körnung des verwendeten Materials; Varianten mit sehr geringem Umfang können für Schwierigkeiten mit dem Untergrund sorgen, besonders bezüglich der Atmungsfähigkeit des Bodens. Bei Ziersplitt beträgt die ideale Körnung 8/16 bis 16/32, bei Zierkies 16/25 bis 25/40.

Auch die unterschiedlichen Farben spielen bei der Wahl des Füllmaterials eine bedeutende Rolle; so setzen dunkle Steine besondere Akzente innerhalb der Grünanlage und sind gleichzeitig in der Lage, eintreffende Wärme optimal zu speichern. Besonders auffällig ist jedoch heller Kies, der häufig zu einem kompletten Stilbruch führt und sich zur Gestaltung ganz neuer Ideen verwenden lässt.

Wer helle Steine wählt, sollte diese im Abstand von drei Jahren reinigen; ansonsten entsteht leicht ein ungepflegtes Gesamtbild.

Zu den beliebtesten Kiessorten gehören folgende Varianten:

  • Basalt bunt poliert
  • Gletscherkies bunt gemischt
  • Rosenquarz
  • Quarz Edelweiß

Flächige Kiesbeete anlegen

Wer ein flächiges Kiesbeet anlegen möchte, hebt den Boden an der gewünschten Stelle etwa 30cm bis 40cm aus. Anschließend werden alle vorliegenden Wurzelunkräuter sorgfältig entfernt, so dass schließlich eine saubere Fläche vorliegt. Jetzt füllt man die entstandene Grube etwa zur Hälfte mit Grobkies oder Schotter und stampft die Mischung gut fest; während dieser Maßnahme können gleichzeitig auch kleinere Höhenunterschiede sanft modelliert werden.

Das Fundament kann anschließend bedeckt werden; hierzu verwendet man entweder die zuvor ausgestochene Grassode oder aber ein spezielles Vlies, das recht durchlässig sein sollte. Auf diese Weise wird ein Ausschwemmen des darüber liegenden Substrates verhindert. Dieses besteht aus der Aushuberde, die man zusätzlich mit Humus oder Lehm sowie feinem Kies oder Splitt mischt. Schließlich wird die Deckschicht auf der Konstruktion aufgetragen, die aus unterschiedlichen großen Steinen besteht. Die Kiesschicht sollte eine Dicke von mindestens 5cm aufweisen.

Anlegen einzelner Kiesbereiche

Einzelne Kiesbereiche lassen sich mit viel weniger Aufwand als großflächige Kiesbeete anlegen; als vorbereitende Maßnahme entfernt man auch hier alle vorliegenden Unkräuter und vor allem deren Wurzeln, um einen sauberen Untergrund zu erzielen. Das Kiesmaterial wird bei kleineren Beetabschnitten lediglich über das Substrat gegeben, ohne im Vorfeld diverse Aushubarbeiten vorzunehmen. Zum Einsatz kommen bei dieser Variation vor allem weiße Kiesel in gleicher Größe. Wer eine deutliche Abgrenzung zu den umliegenden Gartenbereichen erzielen möchte, setzt um die einzelnen Kiesbereiche zusätzlich Kantsteine, zum Beispiel aus Beton.

Bepflanzung des Kiesbeetes

Klassisch werden Kiesbeete mit Halbsträuchern, Stauden und Ziergräsern bepflanzt. Zu den beliebten Halbsträuchern und Stauden gehören Palmlilie, diverse Bodendeckerrosen, Lavendel oder Schmetterlingssträucher; mit blühenden Stauden wie Pechnelke, Königskerze oder Eisenkraut lassen sich im Beet besondere farbige Akzente setzen. Diverse Gräser (zum Beispiel Lampenputzergras, Pampasgras oder Blauschwingel) lockern das Gesamtbild auf. Steht nur ein sehr kleiner Bereich für ein Kiesbeet zur Verfügung, eignen sich folgende Pflanzenvarianten:

  • Fette Henne - Sedum telephium xenox Fetthenne
  • Scharfgarbe
  • Wolfsmilch
  • Katzenminze
  • Ehrenpreis

Kiesbeet mit japanischem Flair

Ein Kiesbeet mit japanischem Charakter lässt sich am besten mit sparsam gesetzten Zwerggehölzen und Blattschmuckstauden bepflanzen; wer sein Steinbeet in einem etwas schattigeren Bereich angelegt hat, pflanzt zusätzlich Funkien. Für die Gestaltung eines japanischen Kiesbeetes kommen vor allem folgende Sorten zum Einsatz:

  • Japanischer Blumenhartriegel
  • Heiliger Bambus
  • Japanische Säulen-Zierkirsche
  • Zwergflieder
  • Fächerblattbaum (Ginkgo biloba)
  • Feinhalm Chinaschilf

Bei der Gestaltung eines japanischen Kiesbeetes gilt: Weniger ist Mehr!

Wer ein Kiesbeet in japanischem Stil anlegen möchte, sollte auf eine möglichst sparsame Bepflanzung achten. Die Pflanzen erscheinen insgesamt nur vereinzelt, wobei vor allem Gräser, Bambus und grüne Polsterpflanzen vorherrschen; bei blühenden Stauden ist hingegen Zurückhaltung geboten. Diverse zusätzliche Elemente können – gezielt eingesetzt – den japanischen Charakter der Anlage unterstreichen. Hierzu gehören Accessoires wie Findlinge, Steinlaternen oder aber steinerne Brücken. Größere Bereiche lassen sich vor allem mit Aloe Vera oder Yucca-Palmen begründen; für einen farbigen Kontrast sorgt man dann mit Strauchrosen oder Zistrosen sowie Goldmohn oder Stiefmütterchen. Wer diverse Kräuter zwischen die Steine setzt, verbreitet nicht zuletzt durch das Ausströmen von aromatischen Düften ein mediterranes Flair.

Das feuchte Kiesbeet

Nicht immer muss ein Kiesbeet zwangsläufig in einem sonnigen und trockenen Bereich innerhalb der heimischen Grünanlage angelegt werden; wer eine besondere Konstruktion bevorzugt, kann Teile des Kiesbettes auch in feuchte Gebiete verlegen. Besonders attraktiv wirkt beispielsweise ein Bachlauf, der quer durch das Beet verläuft; in der Mitte des Feuchtgebietes kann dann ein Quellstein platziert werden, um den herum man bestimmte Pflanzen arrangiert. Die Pflanzen, die in diesem Bereich zum Einsatz kommen, sollten auf einen leicht feuchten und humosen Boden ausgerichtet sein. Im feuchten Bereich der Anlage, der im Halbschatten liegt, wird das Substrat nicht mit zusätzlichem Schotter gemischt. Der Aushub kann an dieser Stelle beispielsweise mit herkömmlicher Erde ausgefüllt werden, solange gewährleistet ist, dass sich dort keine Staunässe bildet.

Um der Entstehung von Staunässe vorzubeugen, kann beim Aushub auch ein leichtes Gefälle eingebaut werden, das man später durch die Kiesschicht wieder ausgleicht.

Für den feuchten Teil des Kiesbeetes kommen folgende Pflanzensorten zum Einsatz, die sich auch als Randbepflanzung eignen, wenn man ein kleines Gewässer in das Kiesbeet integrieren möchte:

  • Dreimasterblume - Tradescantia Pfennigkraut
  • Schachbrettblume
  • Sumpfschwertlilie
  • Scharfer Hahnenfuß
  • Kriechender Günsel
  • Blutweiderich
  • Dreimasterblume

Kiesbeet mit Gefälle

Wer eine besondere Variante des Kiesbeetes bevorzugt, die besonders natürlich wirkt, konstruiert eine alpine Gebirgswelt. Für diese Kiesbeet-Ausführung eignet sich am besten ein Garten, der im sonnigen Bereich liegt und ein Gefälle aufweist. Für die Anlage wird der Gartenboden mit Schotter gemischt und anschließend zu einem kleinen Hügel aufgeschüttet; zusammen mit dem natürlichen Gefälle, welches das Gelände aufweist, wird so eine Drainage konstruiert, die für den optimalen Ablauf von Regenwasser und Gießwasser sorgt. Das Unkrautvlies wird anschließend über den Hügel ausgebreitet, danach setzt man die Pflanzen ein.

Klassische Sorten stellen beispielsweise Edelweiß oder Enzian dar, die besonders hübsch in Kombination mit der intensiv gefärbten Alpen-Glockenblume wirken. Auch unterschiedliche Hauswurz- und Felesenteller-Arten kommen im alpinen Kiesbeet zum Einsatz. Wer das Kiesbeet mit einem echt alpinen Flair versehen möchte, sollte allerdings darauf achten, dass die Gewächse insgesamt nicht zu viel Raum einnehmen; auch in einer echten Gebirgslandschaft beherrschen unterschiedliche große Steine und Geröll das Bild, während die Pflanzen eher in den Hintergrund treten. Wer diese Regel befolgt, kann sich anschließend über ein echt wirkendes Ergebnis freuen.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ein Kiesbeet optimal gereinigt werden?
Für die flüchtige Reinigung des Kiesbeetes reicht es aus, hin und wieder die Steine mit dem Rechen zu bewegen, so dass sich der Schmutz absenkt. Allerdings sollte diese Maßnahme sehr vorsichtig erfolgen, damit die Folie nicht reißt.  Für eine Grundreinigung der Kiesel kann auch ein Hochdruckreiniger zum Einsatz kommen. Alle drei Jahre sollte man die Kieselsteine jedoch komplett austauschen.

Wie kann viel Laub im Steinbeet vermieden werden?
Zu den Sorten, die besonders viel Laub abwerfen, gehört beispielsweise Bambus. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bepflanzt die Anlage am besten mit diversen Ziergräsern, die insgesamt sehr pflegeleicht sind.

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Tipps für Schnellleser

- Vorüberlegungen: Standort, Stil des Kiesbeetes, Art der Befüllung
- Lage: trocken und sonnig; auch feuchte Gebiete und Hanglagen oder schattige Bereiche möglich
- Substrat: am besten lehmhaltig, mit Sand und Kies versetzt
- Flächige Kiesbeete: durch gezielten Aushub, Befüllung und Aufschichtung von Kies
- Kleine Kiesbereiche: Kies wird auf den Boden aufgestreut; ohne Aushub
- Füllmaterial: Kies oder Splitt
- Bepflanzung: mit Halbsträuchern, Stauden und Gräsern
- Pflanzen für japanische Varianten: Heiliger Bambus, Japanische Säulen-Zierkirsche, Zwergflieder, Fächerblattbaum, Chinaschilf
- Pflanzen für alpine Varianten: Edelweiß, Enzian, Alpen-Glockenblume, Hauswurz, Felsenteller
- Pflanzen für Feuchtgebiete: Pfennigkraut, Schachbrettblume, Sumpfschwertlilie, Kriechender Günsel, Blutweiderich, Scharfer Hahnenfuß, Dreimasterblume

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