Zimmerpflanzen

Phalaenopsis-Orchideen umtopfen – DIY-Anleitung

Schmetterlingsorchidee - Phalaenopsis

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Ragen die Wurzeln über den Topfrand hinaus, zersetzen sich die Rindenstücke des Substrats oder vergilben die glänzend-grünen Laubblätter, steht für Schmetterlings-Orchideen der Wechsel in einen neuen Topf auf dem Plan. Damit Ihnen die florale Aristokratin weiterhin gewogen bleibt, sind die Wahl des perfekten Termins sowie der konkrete Ablauf von entscheidender Bedeutung. Lesen Sie hier, wie Sie Phalaenopsis-Orchideen richtig umtopfen und alle gärtnerischen Klippen umschiffen. Diese DIY-Anleitung beleuchtet alle relevanten Aspekte für einen erfolgreichen Verlauf.

Material

Bevor Sie die Arbeiten in Angriff nehmen, stellen Sie bitte die folgenden Materialien griffbereit auf den Tisch. Auf diese Weise können unnötige Unterbrechungen vermieden werden, die das Stresspotenzial für die sensible Blume erhöhen.

  • Alte Bettlaken oder aufgeschnittene Müllsäcke als Schmutzfänger
  • Eine frisch geschärfte, desinfizierte Schere
  • Ein neuer, desinfizierter Orchideen-Topf
  • Frisches Spezial-Substrat für epiphytische Orchideen
  • Eine Sprühflasche
  • Perlite, Lavagranulat oder Bimskies
  • Holzkohlepulver

Tipp: Stellen Sie neue Töpfe in verschiedenen Größen bereit. In der Regel ist der tatsächliche Bedarf erst zu erkennen, nachdem die Schmetterlings-Orchidee ausgetopft wurde.

Der richtige Zeitpunkt

orchideen umtopfen Die Wahl des adäquaten Zeitpunktes erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Stressbelastung auf einem möglichst niedrigen Niveau gehalten wird. Konfrontieren Sie Ihre royale Blütenschönheit mit dieser einschneidenden Ruhestörung nur alle 2 bis 3 Jahre. Spätestens dann, wenn im Gefäß drangvolle Enge herrscht oder sich das Substrat offensichtlich im Zustand der Auflösung befindet, kommen Sie um die Pflegemaßnahme nicht mehr herum. Setzen Sie diesen idealen Termin an:

  • Das Frühjahr mit den besseren Lichtverhältnissen hat gerade begonnen
  • Ihre Phalaenopsis setzt an für eine neue Vegetationsperiode
  • Die Orchidee wurde zuletzt vor 2 Tagen gegossen und gedüngt

Dieser Zeitpunkt gilt übrigens ebenso als geeignet für Hybriden, die während des ganzen Jahres wachsen und blühen. Auch diese Meister floraler Power fahren während der lichtarmen Winterzeit ihren Energiefluss zumindest teilweise herunter.

Austopfen und behandeln

Der erste Schritt im Prozedere stellt sogleich die kritischste Phase dar. Da die Orchidee seit mindestens 2 Jahren den Topf besiedelt, ist dieser dicht durchwurzelt, wobei häufig naseweise Stränge bereits durch die Bodenöffnung lugen. Da das Wurzelsystem dank der ausgiebigen Wasserversorgung in den Tagen zuvor noch weich ist, gehen die folgenden Arbeitsschritte schonend von der Hand:

  • Mit den Händen das Gefäß kneten, um auf diese Weise die Wurzeln zu lösen
  • Daraufhin die Schmetterlings-Orchidee langsam aus dem Topf ziehen
  • Mittels Schütteln die gröbsten Substratstücke entfernen
  • Letzte Rindenstücke mit lauwarmem Wasser abbrausen

Schmetterlingsorchidee - Phalaenopsis Haften jetzt noch Teile des Substrats an den Luftwurzeln, können Sie diese vorsichtig mit den Fingern abziehen. Jetzt haben Sie freien Blick auf das Wurzelsystem. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen für eine durchgreifende Reinigungsaktion. Mit der Schere schneiden Sie faulige, aufgeweichte, hohle und braun verfärbte Wurzelstränge ab. Die cremeweißen und gesunden Luftwurzeln bleiben unberührt. Zu guter Letzt bestäuben Sie bitte die Schnittwunden mit dem Holzkohlepulver.

Tipp: Eine ältere Nachtfalter-Orchidee mit mehr als 4 Bulben, erhält in Verbindung mit dem Wechsel in einen neuen Topf zugleich eine Verjüngungskur. Hierzu schneiden Sie eine der dicken Sprossachsen ab und desinfizieren die Schnittwunde mit Holzkohlepulver.

Neu einpflanzen

Das gereinigte und in Form geschnittene Wurzelsystem wird ohne weitere Zeitverzögerung wieder eingetopft. In diesen Schritten gehen Sie dabei vor:

  • Über dem Wasserablauf aus Blähton eine 2-3 cm hohe Drainage anlegen
  • Die Phalaenopsis mit einer Drehbewegung in das Gefäß hineinschieben
  • Luftwurzeln innen und außen so positionieren, wie sie zuvor im Topf standen
  • Das frische Substrat portionsweise von allen Seiten einfüllen
  • Den Topf wiederholt aufstoßen, um eine optimale Verteilung zu erzielen

Sie haben alles richtig gemacht, wenn das Substrat am Ende mit den Neutrieben bündig abschließt. In der ersten Woche nach dem Umtopfen wässern Sie die Schmetterlings-Orchidee nicht. Dank dieser Umsicht haben die Luftwurzeln genügend Zeit, in Ruhe zu regenerieren. Gegen einen sanften Sprühnebel aus kalkfreiem Wasser hat Ihre exotische Blume hingegen nichts einzuwenden. Den ersten Dünger verabreichen Sie frühestens nach 1 Monat.

Tipps zum Substrat

Orchideen-Substrat Sie halten den Stresspegel für Ihre Orchidee niedrig, wenn die Blume nach dem Umtopfen frisches Substrat in bewährter Zusammensetzung vorfindet. Ließen hingegen Wachstum und Blütenpracht bislang zu Wünschen übrig, empfehlen wir den Wechsel zu einem alternativen Substratrezept. Zu Ihrer Inspiration haben wir 2 bewährte Formulierungen für Sie zusammengestellt:

Für kleine Phalaenopsis:

  • 6 Teile feine Kiefern- oder Pinienrinde
  • 3 Teile Kokosfasern, Holzfasern oder Torf
  • 1 Teil Perlite Atmungsflocken, Blähton oder Styroporchips
  • 1 Stückchen Holzkohle

Für Schmetterlings-Orchideen mit mittlerer bis großer Wuchshöhe:

  • 6 Teile mittlere bis grobe Kiefern- oder Pinienrinde
  • 1 Teil Nussschalen, Holzfasern, Korkschrot oder Kokos
  • 1 Teil Perlite, Seramis oder Bims
  • 1 Teil Sphagnum Moos
  • 2 Stücke Holzkohle

Wichtig zu beachten ist, dass ein Substrat für Aufsitzer-Pflanzen gut durchlüftet ist und keine Staunässe entwickeln kann. Für welches Rezept auch immer Sie sich letztlich entscheiden, es sollte aus 3 Hauptkomponenten bestehen. Zu Kiefern- oder Pinienrinde kommen organische Bestandteile hinzu, wie Holzfasern, Korkschrot, Weißtorf oder zerkleinerte Nussschalen. Darüber hinaus geben Sie anorganische Stoffe hinzu, wie Perlite, Blähton, Schaumstoffkügelchen oder Bims.

Tipp: Clevere Orchideen-Gärtner desinfizieren frisches Substrat vor der Verwendung im Backofen. Das Material wird eingefüllt in eine feuerfeste Schale mit locker aufgelegtem Deckel. Nach 20 Minuten bei 150-180 Grad Ober- und Unterhitze sind alle Insekteneier, Pilzsporen und Bakterien vernichtet.

Orchitop – der innovative Orchideen-Topf

Orchitop Sie verbessern die Rahmenbedingungen für Ihre Phalaenopsis-Orchideen, wenn Sie beim Umtopfen die Gelegenheit beim Schopfe packen und das neuartige Orchitop verwenden. Diese kreative Erfindung beugt Staunässe als der häufigsten Todesursache für Orchideen vor. Eine Drainage aus anorganischen Materialien erfüllt diese Aufgabe nur fragmentarisch, angesichts der dichten Ummantelung durch die Kunststoffwände. Das Orchitop verzichtet auf geschlossene Wände, um diese durch Stäbchen zu ersetzen. Bei dieser Konstruktion hat stauende Nässe keine Chance mehr. Im gleichen Zug wird die Belüftung der Wurzeln optimiert. Überschüssiges Gießwasser wird in einem Untersetzer aufgefangen und kann ausgegossen werden. Darüber hinaus wachsen die Luftwurzeln zwischen den Stäbchen hinaus. Dieser Umstand erleichtert das spätere Umtopfen, da keine Wurzeln aus dem Wasserablauf wachsen.

Mit Blick auf den deutlich höheren Anschaffungspreis gegenüber herkömmlichen Pflanztöpfen, lohnt sich das Orchitop insbesondere für engagierte Orchideen-Gärtner. Haderten Sie in der Vergangenheit damit, dass Ihre schönsten Phalaenopsis im Verlauf des Umtopfens an den gesunden Wurzeln verletzt und dahingerafft wurden? Dann ebnet Ihnen das neuartige Orchitop den Weg zu einer unbeschwerten und erfolgreicheren Kultivierung von Schmetterlings-Orchideen.

Häufig gestellte Fragen

Warum gedeihen Phalaenopsis-Orchideen im durchsichtigen Topf besser?
Als typische Aufsitzerpflanze, entwickelt eine Schmetterlings-Orchidee Luftwurzeln. Im Gegensatz zu den Erdwurzeln klassischer Stauden, befindet sich darin Chlorophyll. Dieser Stoff ist zuständig für die Grünfärbung des Laubs und leistet einen Beitrag zur lebenswichtigen Photosynthese. Daher ist es wichtig, dass Licht an die Wurzeln gelangt, damit sie ihre Aufgaben erfüllen. Da dies in einem schwarzen Plastiktopf nicht möglich ist, plädieren Orchideen-Fachleute für die Verwendung durchsichtiger Gefäße.

Kann ich meine Schmetterlings-Orchidee ans Südfenster stellen?
In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet besiedeln Phalaenopsis die ewig dämmerigen Regenwälder der Tropen. Dort sitzen sie auf den Ästen der mächtigen Urwaldriesen, um ein wenig Sonnenlicht zu ergattern für die Photosynthese. Unter der prallen Sonneneinstrahlung des Südfensters wird sich die exotische Blume somit nicht wohlfühlen. Ideal ist ein Standort am halbschattigen West- oder Ostfenster.

Warum blüht meine Phalaenopsis nach dem Umtopfen nicht mehr?
Umtopfen bedeutet für jede Orchidee Stress pur. Gewähren Sie Ihrer Phalaenopsis eine Phase von 2 bis 3 Monaten, um sich zu regenerieren. Blüht die Pflanze dann immer noch nicht, stellen Sie bitte die Rahmenbedingungen auf den Prüfstand. Der Standort sollte halbschattig und geschützt vor praller Mittagssonne sein. Gießen und besprühen Sie die Blume ausschließlich mit weichem, zimmerwarmem Wasser. Zwischenzeitliche Trocknungsphasen sind wichtig. Düngen Sie nur sehr sparsam mit einem speziellen Orchideen-Dünger.

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Tipps für Schnellleser

Material:
- Planen oder Laken als Schmutzfänger auslegen
- Geschärfte, desinfizierte Schere
- Neuer Orchideen-Topf
- Spezial-Substrat
- Sprühflasche
- Perlite, Lavagrus oder Bims
- Holzkohlepulver

Ablauf:
- Zeitiges Frühjahr ist der ideale Termin
- 2 Tage zuvor gießen und düngen
- Den Topf kneten, um das Wurzelsystem herauszuziehen
- Faulige und vertrocknete Stränge abschneiden
- Cremeweiße Wurzeln nicht schneiden
- Über der Bodenöffnung eine Drainage anlegen
- Den Wurzelballen mit einer Drehbewegung einsetzen
- Substrat etappenweise einfüllen
- Zum ersten Mal gießen nach 1 Woche
- Nach 1 Monat Wartezeit düngen

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