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Blasenesche, Koelreuteria paniculata – Pflege-Anleitung

Blasenesche - Koelreuteria paniculata

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Die Blasenesche Koelreuteria paniculata wächst als mehrjähriger, sommergrüner Strauch oder Baum, mit Wuchshöhen von bis zu 12 Metern. Die Bezeichnung Blasenesche bezieht sich auf die Früchte bzw. die Fruchthüllen. Dabei handelt es sich um Kapselfrüchte, die sich in einer papierartigen, lampion- oder blasenförmigen Hülle befinden. Diese Hüllen sind zunächst gelbgrün und später hellbraun. Das fiederblättrige Laub ist anfangs dunkelrot und nimmt im Herbst eine gelb-orange Färbung an. Frühestens nach 4-5 Jahren zeigen sich im Hochsommer die ca. 30 cm langen, gelben und rispigen Blütenstände, aus denen sich die Kapselfrüchte entwickeln.

Steckbrief

  • Blasenbaum gehört zu den Seifenbaumgewächsen.
  • Wächst als großer Strauch oder Baum.
  • Erreicht Wuchshöhen zwischen 8 und 12 m.
  • Wird als Zierbaum in Gärten und Parks angepflanzt.
  • Baumkrone ist flach gewölbt bis schirmförmig.
  • Kronendurchmesser beträgt etwa 10 m.
  • Blütezeit von Ende Juli bis Ende August.
  • Blüten sind gelb und rispenartig.
  • Früchte sind Kapselfrüchte in einer lampionartigen Hülle.
  • Frosthart bis minus 15 Grad.

Standort und Boden

Blaseneschen-Baum Der Lampionbaum liebt warme, sonnige und windgeschützte Standorte. Windgeschützt deshalb, weil die Zweige dieses Gehölzes relativ brüchig sind. Junge Bäume sollten besonders im Sommer vor der prallen Mittagssonne geschützt und gegebenenfalls beschattet werden.

Der Boden kann trocken bis frisch, gut durchlässig sowie neutral bis leicht alkalisch sein. In der Regel eignet sich jeder gute Gartenboden, gerne auch steinige und kalkhaltige Böden. Selbst leichte Trockenheit und kurzzeitige Hitzeperioden toleriert die Blasenesche gut. Im Gegensatz dazu verträgt sie verdichtete oder lehmige Böden  nur schlecht. Mit reichlich Sand oder Kies, den man vor der Pflanzung einarbeitet, kann man derartige Böden gegebenenfalls etwas durchlässiger machen.

Lehmböden könnten aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte zum Problem vor allem bei der Winterhärte werden und sollten möglichst gemieden werden. Ansonsten lässt er sich durch das Untermischen von nicht zu feinem Sand teilweise abmagern und durchlässiger machen.

Gießen und Düngen

  • Wasserbedarf des Blasenbaums Koelreuteria paniculata nicht sehr hoch.
  • Lediglich in sehr trockenen und heißen Sommern sollte gegossen werden.
  • Nährstoffe sollten vor allem im Sommer zugeführt werden.
  • Den Dünger nicht als einmalige größere Gabe verabreichen.
  • Besser in Abständen von 6-8 Wochen 3-4 Mal düngen.
  • Erste Düngung Ende März oder Anfang April.
  • Letzte Düngung spätestens Ende August oder Anfang September.
  • Später sollte nicht mehr gedüngt werden.
  • Eine zu späte Düngung macht ihn anfälliger für frostbedingte Schäden.
  • Mit Kompost oder auf Mineralien basierenden anorganischen Düngern düngen.
  • Beide Dünger im Wechsel oder miteinander vermischt verabreichen.
  • Unmittelbar nach der Düngung reichlich wässern.
  • Das schützt vor einem Verbrennen der Wurzeln.
  • Blasenbaum kommt auch mit nährstoffarmen Böden zurecht.

Da die Blasenesche auch Kalk sehr gut verträgt, kann neben Regenwasser durchaus auch mit normalem Leitungswasser gegossen werden.

Schnitt

Lampions der Blasenesche Der Lampionbaum gehört zu den Gehölzen, die relativ langsam wachsen. Der jährliche Zuwachs beträgt etwa 20 cm in der Höhe und ungefähr 15 cm in der Breite. Bei optimalen Standortbedingungen kann der Zuwachs bei einzelnen Exemplaren auch größer ausfallen. Koelreuteria paniculata lässt sich mit einem Schnitt gut im Zaum halten und eignet sich dadurch auch sehr gut für kleinere Gärten sowie Vorgärten.

In der Regel muss er nicht jedes Jahr verschnitten werden. Soll der Wuchs jedoch kompakter werden, ist ein jährlicher Rückschnitt sinnvoll. Bester Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr, und zwar von Februar/März bis einschließlich April. Aber auch im Herbst kann dieses Gehölz noch verschnitten werden. Ganz gleich, ob man im Frühjahr oder Herbst schneidet, man sollte dabei auf keinen Fall zu radikal vorgehen.

Man entfernt die sogenannten Wasserschossen, die sich häufig nach dem Einkürzen von Gehölzen bilden. Wasserschossen sind steil nach oben wachsende Triebe, die keine Blüten tragen. Beim Entfernen dieser Triebe sollten keine Stummel am Baum zurückgelassen werden.

Entfernt werden können auch zu hohe oder in absehbarer Zeit zu hoch wachsende Äste. Diese können auf einen schwächeren Seitentrieb in geringerer Höhe zurückgeschnitten werden. Dieser Seitentrieb übernimmt dann an dessen Stelle die Funktion der Spitze. Im darauf folgenden Jahr bilden sich dort meist mehrere neue Triebe. Einen von ihnen wählt man dann als Leittrieb aus und entfernt die anderen. Ein Schnitt bis ins alte Holz sollte möglichst vermieden werden, da die Blasenesche dort entweder nur schlecht oder vielfach wieder austreibt.

Beim Schnitt der Blasenesche sollte man bedenken, dass sie umso stärker wieder nachwächst, je stärker der Rückschnitt erfolgt.

Vermehrung durch Aussaat

Der Lampionbaum Koelreuteria paniculata wird überwiegend durch Aussaat vermehrt. Seine Samen befinden sich in den etwa 4-5 cm langen, blasenförmigen und papierartigen Fruchthüllen. Sobald sie ausgereift sind, fallen sie ab. Saatgut ist aber auch im Handel erhältlich. Möglich ist eine Aussaat in der Regel ganzjährig, wobei Herbst und Winter empfehlenswerter sind.

Blasenesche aus der Luft Vor der Aussaat müssen die Samen zunächst stratifiziert, d.h. einer Kältebehandlung unterzogen werden. Diese Stratifikation ist notwendig um die Keimhemmung aufzuheben und die Saat zur Keimung anzuregen. Zunächst weicht man die Samen für 1-2 Tage in handwarmem Wasser ein. Anschließend gibt man sie samt eines feuchten Substrates, beispielsweise Sand oder Perlite, in einen lichtdurchlässigen Plastikbeutel. Dieser wird verschlossen und für 2-3 Monate in einem Kalthaus oder dem Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2 und 5 Grad gelagert.

Nach der Stratifikation werden die Samen bis zur Keimung etwa 1 cm tief  in entsprechende Anzuchtgefäße oder kleine Töpfe ausgesät. Als Anzuchtsubstrat eigenen sich beispielsweise Kokohum oder handelsübliche Anzuchterde. Anschließend wird das Substrat leicht befeuchtet und an einen hellen und warmen Platz gestellt.

Für die Keimung sind Temperaturen zwischen 18 und 23 ideal. Gegebenenfalls kann es hilfreich sein, das Pflanzgefäß bei der Verwendung handelsüblicher Anzuchterde, mit einer Glasplatte oder Klarsichtfolie abzudecken. Diese Abdeckung sollte ab und zu kurzzeitig entfernt und das Substrat belüftet werden. Das ist notwendig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Bei der Verwendung von Kokohum ist das nicht notwendig.

Sind die Keimlinge groß genug, können Sie vereinzelt werden. Dazu setzt man sie in handelsübliche Einheitserde, der man für eine optimale Durchlässigkeit etwas Sand und Perlite untermischt. Nun stellt man sie an einen hellen Platz im Haus und hält das Substrat gleichmäßig feucht. In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es sinnvoll, die Blasenesche im Haus weiter zu kultivieren, denn junge Pflanzen sind noch nicht ausreichend frosthart.

Kokohum ist in gepresster Form erhältlich und eignet sich besonders gut für die Anzucht. Dieses torffreie Substrat besteht aus getrockneten Fasern der Kokosnuss. Es ist minimal vorgedüngt, verfügt über ein großes Wasserhaltevermögen und einen hohen Luftanteil, für ein gesundes und kräftiges Wurzelwachstum.

Überwintern

Ältere Bäume oder Sträucher sind in der Regel ausreichend winterhart und tolerieren kurzzeitig Temperaturen von bis zu minus 20 Grad. Fallen die Temperaturen unter minus 20 Grad, was in unseren Breiten normalerweise nicht der Fall ist, können an der Blasenesche Frostschäden auftreten, von denen sie sich aber gut wieder erholt.

Blasenesche im Herbst Anders sieht es mit jüngeren Exemplaren aus. Diese besitzen noch keine ausreichende Frosthärte und sind vor allem auf sehr nahrhaften Böden sehr frostempfindlich. Ganz junge Bäumchen sollten ohnehin die ersten 2-3 Jahre im Haus kultiviert werden. Sind sie etwas älter, können sie im Garten ausgepflanzt werden. Hier benötigen sie in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen entsprechenden Winterschutz, sowohl der Wurzelbereich als auch die oberirdischen Pflanzenteile.

Den Wurzelbereich kann man mit einer dicken Mulchschicht oder Laubdecke und zusätzlich mit Reisig und Stroh schützen. Am besten schichtet man das Abdeckmaterial abwechselnd auf, sodass es auch vor starken Frösten schützt. Den Stamm kann man mit Jute umwickeln, um ihn vor der Wintersonne zu schützen. Die Krone umwickelt man mit einem Gartenvlies. Andere Materialien sind weniger gut geeignet, denn auch während der kalten Jahreszeit müssen Licht und Luft ins Kroneninnere gelangen. Zudem schützt dieses Vlies vor Schäden durch die Sonne im Winter.

Kultur im Kübel

  • In den ersten 2-3 Jahren ist eine Kultivierung im Kübel empfehlenswert.
  • Den Sommer über können sie im Freien stehen.
  • Vor den ersten Frösten Umzug ins Winterquartier.
  • Der Pflanzkübel muss groß genug sein.
  • Wurzeln müssen sich gut ausbreiten können.
  • Erst gießen, wenn die oberste Substratschicht gut abgetrocknet ist.
  • Gedüngt werden kann mit einem Langzeitdünger.
  • Überwinterung frostfrei bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad.
  • Gut geeignet ist beispielsweise ein Kalthaus.
  • Trotz Blattverlust benötigt die Blasenesche auch im Winter ausreichend Licht.

Krankheiten und Schädlinge

Der Lampionbaum Koelreuteria paniculata ist Krankheiten und Schädlingen gegenüber relativ robust. Allerdings kann es speziell im Sommer passieren, dass einzelne Äste oder der ganze Baum ohne erkennbare Ursache absterben. Dann ist häufig eine Pilzerkrankung, die sogenannte Verticillium die Ursache. Zunächst welken die Blätter trotz ausreichender Wassergaben. Danach sterben einzelne Triebe ab, später dann Zweige und Äste und schließlich der komplette Baum.

Eine Bekämpfung dieses Pilzes ist in der Regel nicht möglich. Gelegentlich kann das Umpflanzen an einen neuen Standort helfen, sofern der Baum noch nicht zu groß ist. Auf jeden Fall sollten offensichtlich befallene Zweige und Äste bis ins alte Holz zurückgeschnitten und das Schnittgut bestenfalls verbrannt werden. Das Gleiche gilt für heruntergefallenes Laub, auch das sollte entfernt und entsprechend entsorgt werden. Vorbeugend kann man im Herbst, nachdem die Blasenesche ihr Laub verloren hat, eine Kupferspritzung durchführen.

Ist die Blasenesche nicht mehr zu retten, sollte der komplette Baum samt Wurzel sowie die umgebende Erde entfernt und entsorgt werden, um eine Übertragung auf andere Pflanzen zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Verträgt die Blasenesche einen starken Rückschnitt?
Ein starker Rückschnitt ist bei diesem Gehölz nicht empfehlenswert, denn je stärker man den Blasenbaum zurückschneidet desto stärker wächst er wieder nach. Es sollten lediglich Wasserschosser entfernt werden, ohne Stummel am Baum zurückzulassen und zu hoch wachsende Äste können gegebenenfalls auf einen schwächeren Ast zurückgeschnitten bzw. abgeleitet werden.

Was wenn die Blätter des Blasenbaums trotz ausreichender Wässerung welken?
Welken die Blätter ohne ersichtlichen Grund kann das an der sogenannten  Verticilliumwelke liegen, die durch einen Pilz hervorgerufen wird. Bei einem anfänglichen Befall kann es helfen, den Baum an einen anderen Standort zu pflanzen und befallene Äste bis ins alte Holz zurückzuschneiden. Das anfallende Schnittgut muss unbedingt entsprechend entsorgt werden. Ist der Befall bereits fortgeschritten, ist der Baum meist nicht mehr zu retten und muss komplett entfernt werden, um ein Übergreifen auf Nachbarpflanzen zu vermeiden. Dabei sollte der Baum samt Wurzel und umliegendem Erdreich entfernt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Blasenesche wächst als Strauch oder Baum.
- Sie liebt warme, sonnige und windgeschützte Standorte.
- Junge Bäume vor praller Mittagssonne schützen.
- Boden sollte gut durchlässig und trocken bis frisch sein.
- Trockenheit und Hitze werden kurzzeitig toleriert.
- Lehmböden sind aufgrund der hohen Nährstoffdichte ungeeignet.
- Lediglich in besonders trockenen und heißen Sommern gießen.
- Zwischen Ende März und Ende August 3-4 Mal düngen.
- Nach der Düngung reichlich wässern.
- Nur minimal schneiden.
- Je stärker der Rückschnitt desto stärker der Neuaustrieb.
-Vermehrung durch Aussaat.
- Samen stratifizieren, um Keimhemmung aufzuheben.
- Junge Bäume die ersten 2-3 Jahre im Haus kultivieren.
- Im Garten ausgepflanzt benötigen sie einen guten Winterschutz.
- Wurzeln und oberirdische Pflanzenteile schützen.
- Ältere Lampionbäume sind ausreichend winterhart.
- Kübelpflanzen im Haus überwintern.
- Kann gelegentlich von Verticilliumwelke befallen werden.

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