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Blutblume – Pflege und Überwintern von Haemanthus katherinae

Blutblume - Haemanthus multiflorus

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Blutblumen sind echte Liebhaberpflanzen und gehören zu den Zwiebelgewächsen. Die Bezeichnung Blutblume kommt von dem roten Saft, der bei Verletzungen der Pflanze austritt. Sie sind größtenteils Laub abwerfend und sommergrün, selten auch immergrün sowie ausdauernd und krautig. Ähnlich der Amaryllis bildet sie dicke, fleischige Blütenschäfte. Auch ihre länglichen, sattgrünen Blätter sind fleischig und breitriemig.

Diese spektakuläre Pflanze wird zwischen 30 und 50 cm hoch und ihre auffallenden Blüten erreichen Durchmesser von bis zu 20 cm. Im Wintergarten oder auf der Fensterbank eines Südfensters entwickelt sie sich besonders gut.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name Haemanthus katherinae.
  • Die Blutblume gehört zu den Zimmerpflanzen.
  • Sie ist mit der Amaryllis verwandt.
  • Bildet dicke Blütenschäfte.
  • Blütenfarbe je nach Art scharlachrot oder weiß.
  • Blütezeit von August bis September.
  • Legt im Winter eine Ruhephase ein.
  • Meist sommergrün, selten immergrün.
  • Blutblume entwickelt Beeren.
  • Reife Beeren sind weiß, rosa, oder orange bis rot.

Pflanzen

Die Zwiebel der Haemanthus katherinae sollte unmittelbar nach dem Kauf eingetopft werden. Bester Pflanztermin ist März bis Mai. Sie wird so tief in nährstoffreiches Substrat gesetzt, dass die Spitze der Zwiebel nur leicht mit Erde bedeckt ist bzw. mit der Spitze gerade noch aus dem Substrat herausschaut. Das Substrat wird leicht  angefeuchtet. Nun stellt man das Ganze zum Antreiben an einen nicht zu warmen Platz.

Zeigen sich Blütenschäfte und Blätter wird regelmäßig gegossen und gedüngt. Sind die Blätter später komplett verwelkt, werden sie abgeschnitten, jetzt beginnt die Ruhephase der Blutblume. Dazu wird sie im Topf bis etwa Anfang März an einen kühleren und dunkleren Platz gestellt. Anfang März kann sie in frisches Substrat umgesetzt und an einen etwas wärmeren und helleren Platz gestellt werden.

Standort und Boden

Blutblume - Haemanthus coccineus im Topf Die Blutblume bevorzugt helle bis halbschattige Standorte, wobei die Blütezeit umso länger andauert, je kühler der Standort ist. Im Frühjahr und Sommer fühlt sie sich bei Temperaturen ab 22 Grad am wohlsten. Sie sollte jedoch vor direkter Sonne geschützt stehen, da ihre Blätter ansonsten verbrennen könnten. Steht sie an einem Südfenster, ist es ratsam, sie an Sonnentagen vor allem an Sonnentagen, zu beschatten. Ältere Exemplare können im Sommer auch im Freien an einem geschützten und nicht zu sonnigen Platz stehen.

Das Substrat sollte möglichst lehmig-humos und mineralisch sein mit einem pH-Wert um 6. Gut geeignet sind Blumenerden auf Kompostbasis. Fertigsubstrate können gegebenenfalls mit einem organischen Dünger, beispielsweise Kompost oder Hornspänen verbessert werden.

Die Blutblume kann auch zu mehreren in Kübel gepflanzt und ab Mai ins Freie gestellt werden. Vor den ersten Frösten im Herbst sollte man sie jedoch ins Haus holen.

Gießen und Düngen

Sobald sich nach dem Pflanzen Blütenschaft oder Blätter zeigen, wird regelmäßig gegossen, allerdings immer erst dann, wenn sich das Substrat trocken anfühlt. Ähnlich wie bei ihrer Verwandten der Amaryllis wird das Gießen reduziert, sobald die Blätter zu welken beginnen, etwa ab September. Im Winter nur noch selten, und nur so viel gießen, dass das Substrat nicht komplett austrocknet.

Regelmäßiger gegossen wird erst wieder im Frühjahr mit Austriebsbeginn. Steht etwa eine halbe Stunde nach dem Gießen noch Wasser im Untersetzer, sollte diese unbedingt entfernt werden. Während der Hauptwachstumsphase im Frühjahr/Sommer wird etwa alle zwei Wochen, gedüngt. Dazu eignen sich kaliumreiche Flüssigdünger sehr gut. Im Winter wird komplett auf Dünger verzichtet.

Überwintern

  • Alle Arten der Blutblume sind sehr empfindlich gegenüber Frost.
  • Haemanthus katherinae verliert im Winter ihre Blätter.
  • Im Gegensatz zu immergrünen Arten legt sie eine Ruhephase ein.
  • Dann sollte sie in einem kühlen Raum gehalten werden.
  • Temperaturen zwischen 12 und 14 Grad während der Ruhephase.
  • Viel Licht benötigt sie während dieser Zeit nicht.
  • So kann sie auch in einem Keller oder auf dem Dachboden überwintern.

Umtopfen

Blutblume - Haemanthus Blüte Bevor die Blutblume Haemanthus katherinae im März wieder neu austreibt, sollte man vor allem junge Exemplare in frische Erde umtopfen. Ältere Pflanzen können umgetopft werden, wenn die Wurzeln bereits oben aus dem Topf herauswachsen oder die Zwiebel so groß ist, dass sie fast den Topfrand erreicht hat.

Das neue Pflanzgefäß sollte nicht zu groß sein. Der Topfdurchmesser sollte mindestens 5 cm größer sein als der der Zwiebel. Trotz allem sollte das Pflanzgefäß nicht zu groß sein, denn die Blutblume steht lieber etwas enger im Topf. Beim Umtopfen selbst sollte man darauf achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden. Nach dem Umtopfen die Pflanze heller und wärmer stellen und wenig gießen. Mit Austriebsbeginn düngen und mehr und regelmäßiger gießen.

Bei älteren Pflanzen reicht es aus, diese maximal alle drei Jahre in frische Erde umzutopfen. Allerdings kann Haemanthus katherinae auch mehrere Jahre im selben Topf bleiben, jedoch sollte dann zumindest die oberste Bodenschicht erneuert werden.

Vermehren

Aussaat
Die Blutblume Haemanthus katherinae kann u.a. durch Aussaat vermehrt werden. Von eigenen Pflanzen kann man die Samen ernten, sobald sich die fleischigen Hüllen  gelb färben. Die Samen sollten möglichst zeitnah ausgesät werden, da sie relativ schnell ihre Keimfähigkeit verlieren.

Die Samen der Blutblume sind unterschiedlich groß. Die kleinen Samen werden auf dem Substrat verteilt ohne sie mit Erde zu bedecken, die Größeren bedeckt man nur leicht mit Substrat. Man sät etwa 15-20 Samenkörner in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 10 cm aus. Als Substrat verwendet man am besten Sand.

Nach der Aussaat befeuchtet man den Sand und bedeckt die Töpfe mit einer lichtdurchlässigen Folie, um für optimale Keimbedingungen zu sorgen. Ab jetzt ist eine Keimtemperatur von etwa 23-28 Grad notwendig. Es kann auch etwas wärmer sein, kühler jedoch nicht. Auch nachts sollten die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen. Als Substrat für die Aussaat eignen sich übrigens auch Bimskies, Perlite.

Sobald sich die Sämlinge zeigen, sollten sie an einen helleren Platz gestellt und die Folie entfernt werden. Sie werden in kleine Töpfe vereinzelt und können die nächsten Jahre in diesem Substrat weiterkultiviert werden. Sie wachsen in der Regel unterschiedlich schnell und sollten gelegentlich umgetopft werden. Wenn man sich das regelmäßige Gießen sparen möchte, sät man die Samen in Kunststofftöpfen aus und stellt sie samt Topf in handelsübliche Druckverschlussbeutel. Diese befüllt man dann mit so viel Wasser und einigen Tropfen Universaldünger, dass noch wenige Millimeter Wasser im Beutel stehen, wenn sich die Erde komplett vollgesogen hat.

Die Beutel verschließt man anschließend luftdicht und stellt sie an ein halbschattiges Plätzchen auf der Fensterbank oder in ein Zimmergewächshaus. Diese Druckverschlussbeutel sorgen für  ideale Keimbedingungen. Sind die ersten Sämlinge zu sehen, werden die Beutel entfernt, die Pflänzchen gegebenenfalls vereinzelt und wie erwachsene Pflanzen weiter kultiviert.

Brut- oder Nebenzwiebeln

  • Vermehrung über Brutzwiebeln lässt sich gut mit dem Umtopfen kombinieren.
  • Bester Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr.
  • Sowohl fürs Umtopfen als auch zur Entnahme der Brutzwiebeln.
  • Brutzwiebeln einzeln etwa bis zur Hälfte in Substrat legen.
  • Dann Substrat gleichmäßig feucht halten.
  • Sind die jungen Pflänzchen etwas größer, wie ausgewachsene Exemplare weiter kultivieren.

Krankheiten und Schädlinge

Woll- und Schmierläuse
Schmierläuse an Pflanze Woll- oder Schmierläuse saugen Pflanzensaft an den Blattunterseiten und den Stängeln. Dabei geben sie Giftstoffe in das Pflanzengewebe ab, was zu Gewebeschäden und Blattfall führt. Man erkennt einen Befall u.a. an kleinen weißen watteähnlichen Gespinsten auf den Blättern.

Ein zu warmer und dunkler Standort, trockene Luft oder eine zu stickstoffbetonte Düngung begünstigt einen Befall. Zunächst sollte man betroffene Pflanzen von den anderen isolieren, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Zur Bekämpfung eignen sich systemisch wirkende Mittel in Form von Insektizidstäbchen, die man in die Erde steckt oder Granulat, welches auf dem Substrat verteilt wird.

Pilzerkrankung Roter Brenner
Ursache für diese Pilzerkrankung ist meist eine zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit. Anzeichen für diese Erkrankung sind rötliche Flecken auf den Blättern. Zur Bekämpfung dieser Pilzerkrankung können die Blätter betroffener Pflanzen mit einem Kupferpräparat besprüht werden.

Spinnmilben
Auch ein Befall mit Spinnmilben wird meist durch eine zu geringe Luftfeuchtigkeit hervorgerufen. Um dem vorzubeugen, sollte man seine Pflanzen regelmäßig mit handwarmem Wasser besprühen. Für eine erfolgreiche Bekämpfung kann man sie zunächst gut angießen, in einen transparenten Plastikbeutel stecken und diesen verschließen. In diesem Beutel lässt man sie dann etwa 10 Tage. Danach wird der Beutel wieder entfernt. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sollten die Spinnmilben  jetzt  abgetötet sein. Insektizide zeigen hier kaum Wirkung, da es sich bei  Spinnmilben nicht um Insekten handelt.

Schnecken
Steht die Blutblume den Sommer über im Freien, kann es schnell passieren, dass sich Schnecken über sie hermachen. Dementsprechend sollte man die Pflanzen vor Schnecken geschützt aufstellen.

Empfehlenswerte Arten

Haemanthus albiflos
Blutblume - Haemanthus albiflos Haemanthus albiflos ist vermutlich die bekannteste Art dieser Gattung. Die auch als Elefantenohr bekannte Art ist immergrün und wird zwischen 20 und 30 cm hoch. Ihre Blätter sind 15-20 cm lang und etwa halb so breit. Sie blüht von Juli bis Oktober. Die dichten grünlich-weißen Blütendolden haben einen Durchmesser von 3-5 cm und bestehen aus 8-10 Deckblättern, die eine Vielzahl von langen Staubgefäßen umhüllen. Nach ein paar Jahren bildet sie Seitensprosse aus, über die sie vermehrt werden kann. Neben Brutzwiebeln und Samen kann Haemanthus albiflos auch über Blattstecklinge vermehrt werden.

Haemanthus coccineus
Noch bevor sich bei der sommergrünen Haemanthus coccineus die Blätter entwickeln, erscheinen im Spätsommer, von August bis September, die auffallend korallenfarbenen bis scharlachroten Blütenköpfe. Direkt nach der Blüte entwickeln sich die weißen bis rosafarbenen Beeren. Die intensiv grünen Blätter dieser Sorte sind stängellos, werden bis zu 60 cm lang und etwa 15 cm breit.

Haemanthus-Hybriden “König Albert”
Die wuchskräftige Sorte ‘König Albert’ ist eine Zuchtform aus Haemanthus katherinae und Haemanthus multiflorus. Mit ihren prächtigen aber kurzlebigen, scharlachroten Blütendolden, die einen Durchmesser von ca. 15 cm erreichen können, gehört sie zu den schönsten Arten. Sie ist eine wahre Saisonschönheit, die im Winter eine Ruhephase einlegt. Im Frühjahr und Sommer sollte sie möglichst an einem Ost- oder Westfenster stehen. Am Südfenster sollte die Möglichkeit gegeben sein, die Pflanze an Sonnentagen zu beschatten.

Häufig gestellte Fragen

Woran kann es liegen, wenn die Blutblume rötliche Flecken hat?
Derartige Flecken können auf den sogenannten Roten Brenner, eine Pilzerkrankung hindeuten. Ursache hierfür sind meist zu viel Nässe bzw. eine zu hohe aber auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Dementsprechend sollte man auf optimale Kulturbedingungen achten.

Wie tief müssen die Zwiebeln der Blutblume gepflanzt werden?
Die Zwiebeln der Blutblume dürfen nicht komplett mit Erde bedeckt werden. Sie sollten nur so tief in die Erde gepflanzt werden, dass die Spitze der Zwiebel gerade noch aus der Erde herausschaut bzw. dass sie maximal leicht mit Erde bedeckt ist.

Was tun, wenn die Blutblume verblüht ist?
Ist diese Pflanze verblüht, sollte man sie an einen kühleren Platz bei 12-15 Grad stellen. Sie befindet sich jetzt in der Ruhephase, wobei jetzt alles Abgestorbene und verwelkte abgeschnitten werden kann.

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Tipps für Schnellleser

- Blutblume ist eine Zimmerpflanze und ein Zwiebelgewächs.
- Nach dem Kauf schnellstens einpflanzen.
- Beste Pflanzzeit zwischen März und Mai.
- Zwiebelspitze sollte gerade noch aus dem Substrat herausragen.
- Nach der Pflanzung Substrat anfeuchten und an warmen Platz stellen.
- Zeigen sich Blütenschäfte oder Blätter, regelmäßig gießen und düngen.
- Blütezeit von August bis September.
- Komplett verwelkte Blätter abschneiden.
- Haemanthus katherinae legt eine Winterruhe ein.
- Während dieser Zeit kühl und dunkel stellen.
- Junge Pflanzen jährlich in frische Erde umtopfen.
- Topfdurchmesser mindestens 5 cm größer als Durchmesser der Zwiebel.
- Später ist ein oberflächliche Austausch der Erde ausreichend.
- Vermehrung durch Aussaat oder Brutzwiebeln.
- Krankheits- und Schädlingsbefall relativ selten.
- Falsche Haltungsbedingungen meist ursächlich.

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