Pflanzenlexikon

Feuerdorn, Pyracantha – Pflege und Schneiden

Feuerdorn - Pyracantha

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Der Feuerdorn ist ein beliebtes Gartenziergehölz. Dieser stachelige Strauch bietet aber auch Vögeln gute Versteck- und Nistmöglichkeiten und nicht zuletzt jede Menge Futter. Feuerdorn macht sich super als Solitär, aber ist auch eine gute Hecke, wegen der zahlreichen Stacheln absolut undurchdringlich. Feuerdorn ist robust und pflegeleicht. Lediglich Schorf macht den Gehölzen hin und wieder zu schaffen, aber auch den kann man umgehen. Wie das funktioniert und was es über die Pflege des Gehölzes zu wissen gibt, erfahren Sie in unserem Text. Lesen Sie weiter!

Steckbrief

  • Immergrün
  • Familie der Rosengewächse
  • Ziergehölz, Vogelschutzgehölz und Heckenpflanze
  • Kommt ursprünglich zwischen Südosteuropa und Südostasien vor.
  • Großer Strauch oder kleiner Baum
  • Wuchshöhe 4 bis 6 m
  • Langsamwachsend, 20 cm pro Jahr
  • Meist stark bedornte Zweige
  • Glänzende, immergrüne Blätter
  • Blüht im Frühjahr oder Frühsommer
  • Schirmtraubige Blütenstände in weiß
  • Früchte ähneln kleinen Äpfeln in gelb, orange oder rot (Steinäpfel)
  • Sie reifen im Herbst und sind schwach giftig (Vorsicht bei Kindern)
  • Eng verwandt mit Zwergmispeln, welche allerdings dornlos wachsen.

Sorten

  • Feuerdorn mit orangen Früchten ‘Soleil d’Or’ – gelbe Früchte, wenig anfällig für Feuerbrand
  • ‘Golden Charmer’ – orange Früchte, wenig anfällig für Feuerbrand
  • ‘Orange Glow’ – orange Früchte
  • ‘Mohave’ – orange Früchte
  • ‘Red Column’ – rote Früchte, starkwüchsig, wenig anfällig für Feuerbrand
  • ‘Koralle’ – rote Früchte
  • ‘Bad Zwischenahn’ – rote Früchte

Pflege des Feuerdorns

Der Feuerdorn benötigt nur sehr wenig Pflege. Man muss ihn so gut wie nie gießen und eine Düngung im Jahr reicht in vielen Fällen aus. Wichtig sind ein guter Strandort und passendes Pflanzsubstrat. Sonst ist nicht viel zu beachten. Die Winter übersteht das Gehölz in der Regel recht gut, manchmal müssen ein paar Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Vermehrung ist denkbar einfach, erfolgt durch Stecklinge. Der Feuerdorn ist sehr robust und gesund. Nur starke Fröste setzen ihm zu. Dann kann es unter Umständen passieren, dass das Gehölz doch Laub verliert. Dieses sollte entfernt werden.

Etwas Verwechslungsgefahr besteht mit dem Weißdorn, der allerdings gelappte statt unterteilte Blätter besitzt und mit dem Sanddorn, dessen Blätter unterseitig silbrig aussehen. Beide gehören allerdings zu den laubabwerfenden Gehölzen.

Standort und Substrat

Wichtig für den Feuerdorn ist ein  möglichst sonniger Standort. Dann muss noch der Platzbedarf berücksichtigt werden. Eine Hecke sollte etwa einem Meter Platz in der Breite haben, sonst kann sich das Gesträuch nicht richtig gut entwickeln. Da Feuerdorn seinen Namen nicht umsonst besitzt und er sehr dornig ist, sollte man sich das Pflanzen einer Hecke überlegen, wenn man Kinder hat, die im Garten tollen.

  • Feuerdorn in der Sonne Möglichst volle Sonne
  • Ausnahme – nur sehr heller Halbschatten
  • Im Schatten erscheinen viel weniger Blüten und demzufolge gibt es wenig Früchte
  • Verträgt auch kühle und zugige Standorte
  • Darf allerdings nicht zu eng stehen.

Das Pflanzsubstrat ist neben dem Standort das Wichtigste für den Feuerdorn. Es darf nicht zu mager und nicht zu feucht sein. Wichtig ist die gute Bodenvorbereitung vor der Pflanzung. Dabei sollte Kompost oder Humus eingearbeitet werden.

  • Wasserdurchlässig
  • Humoser Boden
  • Auch sandig, lehmiger oder toniger Boden wird toleriert
  • pH-Wert – schwach sauer bis alkalisch

Pflanzen

Beim Pflanzen gilt es zu unterscheiden, ob es sich um eine richtig winterharte oder eine nur bedingt winterharte Sorte handelt. Für Heckenpflanzungen sollten nur die robustesten Sorten gewählt werden. Die nicht frostfesten Exemplare setzt man am besten in einen Pflanzkübel und überwintert sie frostfrei.

  • Pflanzzeit von Oktober bis März, bei milder Witterung
  • Pflanzabstand bei Schnitthecke etwa  40 cm bis 50 cm
  • Pflanzabstand bei freiwachsender Hecke etwa 100 cm
  • Darf nicht zu eng gepflanzt werden.
  • Pflanzloch – Boden gut lockern – Tiefwurzler
  • Nicht zu nah an andere Gewächse pflanzen
  • Will man den Feuerdorn ranken lassen, ist eine Rankhilfe notwendig.
  • Die Zweige müssen aufgebunden oder eingesteckt werden (klettert nicht allein)

Der Feuerdorn gehört zu den Rosengewächsen und das bedeutet, dass er den Boden mächtig auslaugt. Wer beispielsweise eine vom Schorf befallene Pflanze rodet und dort wieder einen Feuerdorn hinpflanzen möchte, sollte sich das gut überlegen. Die neue Pflanze wird kaum wachsen und schnell erkranken. Hier muss erst der Boden ausgetauscht werden und zwar großflächig.

Gießen und Düngen

Feuerdorn nass Beim Gießen und Düngen hat man nicht viel Arbeit mit dem Feuerdorn. Angewachsen kommen die Gehölze meist sehr gut ohne zusätzliche Wassergaben aus. Nur bei langanhaltender Hitze und permanenter Sonneneinstrahlung sollte man hin und wieder durchdringend wässern. Mit seiner tiefen Wurzel kann sich der Feuerdorn ansonsten recht gut selbst versorgen.

  • Sehr trockenheitsresistent
  • Kommt auch längere Zeit ohne Wasser aus
  • Nur frisch gepflanzte Exemplare müssen bis zum Anwachsen gut mit Wasser versorgt werden.
  • Keine Staunässe

Auch im Winter das Gehölz nicht vergessen. Frisch gepflanzte Rotdornpflanzen müssen etwa zwei Jahre zusätzlich mit Wasser versorgt werden. Erst nach 2 Jahren sind sie angewachsen. Kübelpflanzen sind regelmäßig zu gießen, aber hier muss man meist aufpassen, dass die Erde nicht zu feucht ist.

  • Stickstoffhaltige Düngung im Frühjahr fördert die Blüte
  • Kompost oder organischer Dünger sind sehr gut geeignet.

Schneiden

Der Feuerdorn verträgt jeden Rückschnitt. Er lässt sich prima zurückschneiden. Das Gehölz ist für niedrige Hecken geeignet, aber auch als Wandbegrünung, einfach als Alternative zu Kletterpflanzen.  Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Verzweigung und lässt das Gehölz schön dicht wachsen. Je mehr man schneidet, umso besser wächst die Feuerdornhecke.

  • Gartenschere Der beste Schnitttermin ist um Johanni, also den 24. Juni. Da legt das Gehölz eine Wachstumspause ein. Danach treibt es umso besser wieder aus.
  • Grundsätzlich kann fast das gesamte Jahr geschnitten werden, außer bei Frost und großer Hitze.
  • Beim Schnitt im Juni auf Vogelnester und brütende Vögel achten!
  • Stutzschnitt
  • Auslichten direkt nach der Blüte
  • Formschnitt möglich
  • Verblühtes belassen, sonst bilden sich keine Früchte
  • Ohne Schnitt sparriger Wuchs
  • Radikalschnitt wird gut vertragen, allerdings nicht in der Wachstumsphase schneiden.
  • Nach Schnitt gesteigertes Ausschlagvermögen.
  • Solitäre besser mit einer scharfen Rosenschere schneiden.
  • Hecken können mit einer Heckenschere gestutzt werden.
  • Für dicke Äste eine Astschere verwenden.
  • Nur an trüben Tagen schneiden.

Ab Anfang September nicht mehr schneiden, sonst drohen den Trieben Frostschäden.

Überwintern

Feuerdorn ist in der Regel ausreichend winterhart. Ausnahmen bilden Kübelpflanzen und junge Pflanzen. Bei den Jungpflanzen führt Wassermangel im Winter zum Absterben der Pflanze. Bei Kübelpflanzen darf der Ballen nicht vollständig durchfrieren.

  • Pflanzkübel gut einpacken
  • Auf Füße, Styropor oder Holzstücke stellen.
  • Gießen nicht vergessen, aber je nach Temperatur.
  • Je kühler es ist, umso weniger Wasser benötigen die Gewächse.
  • Junge Pflanzen nicht nur im Winter gießen, sondern auch gegen die Sonne schützen.
  • Man nutzt dazu Vlies oder ein Schattierungsnetz.
  • Der Boden kann mit Reisig, Laub oder Mulch abgedeckt werden. Das hält die Feuchtigkeit etwas besser im Boden.
  • Feuerdorn kann großen Schaden nehmen, wenn im Winter die Tage sonnig und die Nächte sehr frostig sind. Die Blätter assimilieren weiter Wasser. Die Wurzeln können im gefrorenen Boden aber keines mehr aufnehmen. Es kommt zu Trockenschäden. Deshalb ist es sinnvoll, die Pflanzen zu beschatten, damit nicht so viel Wasser verdunstet wird. An frostfreien Tagen sollte auch gegossen werden.

Vermehren

Knospe des Feuerdorns Die Vermehrung kann durch Aussaat oder Stecklinge erfolgen. Stecklingsvermehrung ist eine absolut sichere Methode und ganz einfach. Zur Aussaat können selbst geerntete Samen genutzt werden.

Stecklinge

  • Im Sommer Schneiden
  • Verholzte Triebe schneiden, etwa 15 bis 20 cm lang
  • In Erde stecken, möglichst Anzuchterde oder direkt neben die „Mutterpflanze“
  • Ideal ist ein halbschattiger Platz
  • Immer leicht feucht halten
  • Sie sollten bis zum nächsten Frühjahr angewachsen sein.
  • Zu erkennen ist das daran, dass der Steckling austreibt.

Aussaat

  • Aussaat gleich nach der Samenernte
  • Samen vom Fruchtfleisch befreien
  • Möglichst flaches Aussaatgefäß verwenden
  • Wichtig ist eine Drainage im Topfboden
  • Anzuchterde nutzen, evtl. mit Sand oder Tongranulat mischen
  • Vor dem Aussäen Erde anfeuchten
  • Mit einem Schaschlikstäbchen alle 2 cm eine leichte Furche in der Erde ziehen
  • Samen im Abstand von 2 cm in die Furchen legen
  • Nur ganz leicht mit Erde bedecken
  • Gefäß mit einer Glasscheibe bedecken
  • Leicht schattig stellen und immer leicht feucht halten
  • Nach dem Keimen die Pflänzchen langsam an die Sonne gewöhnen
  • Glas entfernen, wenn die Keimlinge einige Zentimeter groß sind
  • Wenn die Pflanzen groß genug sind, werden sie vereinzelt.

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten sind äußerst selten. Der Feuerdorn ist gesund und robust. Lediglich ständige Nässe kann ihm schaden. Es kommt dann recht schnell zu Fäulnis im Wurzelbereich. Verhindern kann man das durch eine gute Standortwahl. Licht und Boden müssen stimmen, dann ist der Feuerdorn wenig anfällig. Ansonsten kann es zu Schorfbefall kommen. Einige Sorten sind mehr davon betroffen als andere. Am besten wählt man deshalb gleich eine schorfresistente Sorte aus. Schädlinge können immer mal wieder vorkommen, richten aber in den meisten Fällen keine gravierenden Schäden an.

  • Blattläuse – können oft einfach abgespült werden. Natürliche Feinde wie Marienkäfer helfen bei der Bekämpfung. Ameisen von den Läusen fernhalten!
  • Spinnmilben – meistens bei der frostfreien Überwinterung. Befallen oft geschwächte Exemplare. Mögen keine Luftfeuchtigkeit, deswegen hilft häufiges Besprühen mit Wasser. Meist muss aber Chemie zur Bekämpfung eingesetzt werden.
  • Woll-, Schmier- und Schildläuse – auch häufig bei der Überwinterung. Schwierig zu finden. Können einzeln abgesammelt werden. Müssen frühzeitig entdeckt werden. Oft an den klebrigen Rückständen rund um den Kübel zu bemerken (Honigtau). Auch hier muss meist Chemie eingesetzt werden. Diese Läuse sind schwer zu bekämpfen.
  • Weiße Fliege – befällt meist geschwächte Pflanzen. Kann mit Gelbtafeln bekämpft werden. Bei Kübelhaltung die Pflanze in den Wind stellen, da werden die Fliegen oft weggeweht. An dem Strauch schütteln, dass die Fliegen auffliegen. Können auch mit Wasserstrahl bekämpft werden.
  • Schorf – Früchte werden braun und rissig, auf den Blättern ist ein grauer Pilzrasen zu erkennen. Der Schorfpilz breitet sich vor allem bei feuchter Witterung stark aus. Der Pilz befällt die jungen Triebe und Blätter schon im Frühjahr, später dann die Früchte. Das Problem ist, dass der Pilz überwintert und bei Kälte nicht abstirbt. Am besten ist, die Pflanze zu entsorgen und sich eine schorfresistente Sorte zu kaufen.
  • Feuerbrand – wird von Bakterien hervorgerufen. Plötzlich sterben Jungtriebe und Äste ab. Auch Früchte und Blüten werden befallen. Feuerbrand ist ansteckend. Befallene Pflanzen müssen entsorgt, am besten verbrannt oder über den Sondermüll entsorgt werden. Die Krankheit ist meldepflichtig, weil die Ausbreitung unbedingt verhindert werden muss.

Häufige Fragen

Ist der Feuerdorn selbstfruchtend?
Ja. Mit Hilfe von Insekten befruchtet sich der Feuerdorn selbst. Allerdings erhöhen mehrere Sorten den Fruchtertrag. Das ist ja bei ganz vielen fruchttragenden Gehölzen so. Man kommt mit einer Pflanze aus, aber zwei oder mehrere sind besser.

Bildet der Feuerdorn Ausläufer, ähnlich wie andere als Hecke genutzte Gehölze?
Nein, es gibt keine Probleme mit Ausläufern.

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Tipps für Schnellleser

- Immergrüne, sehr dornige Pflanze mit tollem Fruchtschmuck
- Ziergehölz, Vogelschutz- und Vogelnährgehölz
- Zahlreiche unterschiedliche Sorten
- Pflege einfach
- Auf winterharte und krankheitsresistente Sorten achten
- Standort – sonnig, benötigt Platz
- Pflanzsubstrat – wasserdurchlässig, humos
- Pflanzen von Oktober bis März
- Pflanzabstand beachten
- Rankhilfe – soll er klettern
- Gießen bis zum Anwachsen
- Düngen – im Frühjahr – stickstoffhaltig
- Schneiden – einfach, auch Radikalschnitt
- Am Anfang mehr schneiden
- Formschnitt möglich
- Beste Schnittzeit nach der Blüte
- Auf brütende Vögel achten
- Überwintern – gegen Sonne und Austrocknung schützen
- Kübelpflanzen und junge Gehölze gegen Kälte schützen
- Vermehren – Aussaat und Stecklinge
- Krankheiten – Schorf und Feuerbrand (meldepflichtig und gefährlich)
- Schädlinge – Läuse, Weiße Fliege

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