Pflanzenlexikon

Geldbaum, Crassula ovata – Pflege, Schneiden und Vermehren

Geldbaum - Crassula ovata

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Der Geldbaum gehört zu den Dickblattgewächsen, entwickelt sich strauch- oder baumförmig und kann über zwei Meter hoch werden. Er wird bei uns als Zimmerpflanze kultiviert, kann den Sommer aber durchaus im Freien verbringen. Die charakteristischen dicken Blätter gibt es je nach Sorte in unterschiedlichen Formen und Einfärbungen. Die typische Wuchsform bleibt in der Regel erhalten und bei allen Geldbäumen gleich. Besonders schön wirken blühende Exemplare. Crassula ovata ist pflegeleicht, robust und auch für Anfänger geeignet. Alles wissenswerte zum Geldbaum erfahren Sie hier.

Steckbrief

  • Stammt ursprünglich aus Ost- bzw. Südafrika
  • Sukkulente Pflanze mit wasserspeichernden Eigenschaften
  • Zahlreiche verschiedene Sorten
  • Aufrechter, gerundeter, dickstämmiger, stark verzweigter und immergrüner Strauch
  • Immer gegenständig angeordnete Laubblätter
  • Blüten mit leicht süßlichem Duft, rosa oder weiß
  • Afrikanische Völker haben die Wurzeln zur Ernährung genutzt.
  • Die Blätter wurden in der Volksmedizin verwendet.
  • Verträgt keinen Frost und kalte Temperaturen
  • Symbolik – als traditionelles Geschenk für geliebte Menschen, denen man ein Leben ohne Geldsorgen wünscht.

Pflege

Der Geldbaum ist recht robust und pflegeleicht. Einzig zu viel Wasser und niedrige Temperaturen machen ihm zu schaffen. Ansonsten ist er genügsam, wächst und gedeiht auch ohne viel Zuwendung und entwickelt sich meist zu einem kräftigen Bäumchen. Für eine schöne Form kann ein Geldbaum geschnitten werden, praktisch in Form gebracht. Abgetrennte Triebe können gleich für die Vermehrung genutzt werden. Einzig mit Schädlingen muss man aufpassen. Schmierläuse lieben Sukkulente, der Geldbaum bildet da keine Ausnahme. Besonders bei der Überwinterung ist auf Schädlingsbefall zu achten, vor allem, wenn die Bedingungen nicht ideal sind.

Standort

Geldbaum am Fenster Sukkulenten mögen es im allgemeinen sehr hell und sonnig. Der Geldbaum ist da keine Ausnahme. Auch ist ein warmer Standort entscheidend. Bei zu wenig Licht wachsen die Pflanzen ungleichmäßig, werden sparrig und verlieren ihre schöne grüne Farbe. Sie sehen aus wie ausgeblichen. Um von allen Seiten gleichmäßig Licht zu bekommen, ist es günstig, den Baum ab und zu etwas zu drehen, sonst wächst er in eine Richtung und entwickelt sich nicht gleichmäßig.

  • Sehr heller Standort
  • Vertragen auch volle Sonneneinstrahlung, wenn sie nicht zu dicht am Glas des Fensters stehen
  • Können im Sommer auch ins Freie gebracht werden, müssen aber dann langsam an die Sonne gewöhnt werden, sonst verbrennen die Blätter.
  • Später kommen die Pflanzen gut mit voller Sonne zurecht.
  • Vor Regen sollten sie allerdings geschützt werden. Am besten steht ein Geldbaum unter einem Dachvorsprung oder auf einer überdachten Terrasse.
  • Im Winter werden niedrigere Temperaturen empfohlen.
  • Unter 7° C sollten sie aber nicht fallen.

Pflanzsubstrat und Pflanzgefäß

  • Pflanzsubstrat des Geldbaums Das wichtigste ist ein sehr durchlässiges Pflanzsubstrat. Ideal ist ein Gemisch aus Komposterde und scharfem Sand. Auf keinem Fall dürfen zu viele Nährstoffe enthalten sein! Eine karge Erde ist deutlich besser geeignet.
  • Zwei Teile Komposterde und einen Teil scharfen Sand bzw. Perlite mischen
  • Alternativ eignet sich auch Kakteenerde, ist aber nicht ganz so ideal.
  • Im Boden des Pflanzgefäßes eine Drainage einbauen.
  • Tonscherben eignen sich gut, noch besser sind allerdings grobe Kiesel.
  • Der Geldbaum wächst recht zügig und sollte deshalb alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Dabei ist neues Substrat zu verwenden.
  • Umgetopft wird im Frühjahr.

Der obere Bereich des Geldbaumes ist durch die wasserspeichernden Blätter deutlich schwerer als der untere Teil. Wenn die „Krone“ dann noch durch ungleichmäßigen Lichteinfall schief wächst, kommt es häufig vor, dass so ein Bäumchen kopflastig wird und umkippt. Deshalb ist es wichtig, ein ausreichend schweres und großes Gefäß zu verwenden. Am besten machen sich Tonschalen, die mit mehrere Sukkulenten bepflanzt werden.

Gießen und Düngen

Der Geldbaum benötigt nicht viel Wasser. Bekommt er welches, speichert er einen großen Teil davon in seinen Blättern und ist so für Trockenheit gerüstet. Sukkulente Pflanzen kommen deutlich besser ganz ohne Wasser aus, als wenn sie zu viel gegossen werden. Schnell droht Wurzelfäulnis und die Pflanzen sterben ab.

  • Geldbaum - Crassula ovata In der Hauptwachstumszeit regelmäßig gießen, etwa einmal pro Woche, aber mäßig.
  • Die Erde sollte zwischen den Wassergaben gut abtrocknen, aber nicht völlig austrocknen.
  • Es reicht, wenn die Erde nach dem Gießen feucht ist. Nass sollte sie nicht sein.
  • Ab Mitte August deutlich weniger gießen, die Erde kann fast ganz trocken sein.
  • Dünger wird nur sehr wenig benötigt.
  • Gedüngt wird ausschließlich in der Hauptwachstumszeit und auch nur alle vier Wochen und in abgeschwächter Konzentration.
  • In der Ruhephase von November bis Ende Februar auf keinem Fall düngen!

Schneiden

  • Ein Geldbaum muss eigentlich nicht geschnitten werden. Sollte es aber einmal notwendig werden, ist es durchaus möglich. Meist ist das der Fall, wenn die Pflanzen nicht gleichmäßig wachsen, sie also in Form gebracht werden sollen oder wenn sie vergeilen, die Triebe also lang und dünn sind und statt aufrecht zu stehen, schwach überhängen. Oft brechen sie dann unkontrolliert ab. Das sollte vermieden werden. Ansonsten hat der Schnitt noch den Zweck, dass die gesamte Pflanze kräftiger und kompakter wird.
  • Die beste Zeit zum Schneiden ist direkt nach der Blüte, da sonst eventuelle Blütenansätze mit weggeschnitten werden.
  • Alle Triebe, die nach unten wachsen, glatt abtrennen.
  • Sinn und Zweck ist, einen richtigen kräftigen Stamm zu bilden.
  • Man sollte so schneiden, dass keine Stummel übrigbleiben und die Schnittflächen so liegen, dass sie nicht gleich ins Auge fallen.
  • Außerdem sollte eine Krone geschaffen werden.
  • Dazu können Triebe auch angebunden werden, um sie in die entsprechende gewünschte Form zu bekommen.
  • Es dauert nicht lange, bis die Äste in die vorgegebene Richtung wachsen und die Halterung wieder entfernt werden kann.
  • Nach dem Schneiden treiben die Pflanzen meist sehr stark aus. Damit sie dicht wachsen, ist es empfehlenswert, sie dann noch einmal zu schneiden. Es reicht meist, im nächsten Frühling zu schneiden.

Zum Anbinden keine Drähte oder Schnüre verwenden, da diese in die Triebe und Äste einschneiden und einwachsen.

Überwintern des Geldbaumes

Wer seinen Geldbaum zum Blühen bringen möchte, muss ihn richtig überwintern. Dazu gehört, ab Mitte August die Wassergaben fast einzustellen. Der Baum wird maximal einmal im Monat leicht gegossen, so dass der Wurzelballen nicht vollständig austrocknet. Gleichzeitig sollten die Temperaturen abgesenkt werden, was meist erst ab Mitte Ende September möglich ist. Die kühleren Nachttemperaturen sind ideal, um die Blüte anzuregen. Bei Temperaturen um die 10° C sollte der Geldbaum eingeräumt und ins Winterquartier gebracht werden. Dieses sollte so hell wie möglich sein, um Temperaturen zwischen 10 und 15° C aufweisen. Gegossen wird weiter spärlich, bis etwa Ende Februar. Gedüngt wird gar nicht. Dann kann man langsam die Wassergaben erhöhen, bis man ab Mai wieder wöchentlich gießt.

Vermehren

Blüte des Geldbaums Die Vermehrung ist recht einfach. Man nutzt die Blätter zur Vermehrung, also Blattstecklinge. Alternativ gelingt aber auch die Vermehrung durch Kopfstecklinge. Die beste Zeit für die Vermehrung des Geldbaumes ist im Frühjahr.

Blattstecklinge

  • Man entfernt einfach ein Blatt, trennt es möglichst glatt ab und lässt die Schnittstelle kurz antrocknen.
  • Dann wird das Blatt einfach in ein entsprechendes Substrat gesteckt.
  • Das Gefäß wird warm und hell gestellt, aber nicht in die pralle Sonne.
  • Es bilden sich recht schnell Wurzeln.

Kopfstecklinge

  • Einen Trieb glatt abtrennen.
  • Die Schnittstelle zwei bis drei Tage antrocknen lassen.
  • In Erde stecken.
  • Ebenfalls warm und hell stellen, aber ohne direkte Sonne.
  • Alternativ kann ein Steckling auch im Wasserglas bewurzeln.

Wer Pflanzen im Wasserglas bewurzeln lassen möchte, sollte einmal ein blaues Gefäß verwenden. Vor vielen Jahren erhielt ich einmal diesen Tipp von einem Gärtner, seitdem mache ich das und es ist wirklich so, dass ich kaum mal einen Ausfall habe. Auch schwierigste Pflanzen bewurzeln zuverlässig. Woran dass liegt, kann ich allerdings nicht sagen. Ich habe aus früheren Zeiten noch eine Menge blauer Glasvasen in allen Größen und Formen und die nutze ich regelmäßig. Es lohnt sich, dieses Phänomen einmal auszuprobieren.

Krankheiten und Schädlinge

Eigentlich ist der Geldbaum robust und gesund. Natürlich kann auch er von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Wichtig ist deshalb, die Pflanze regelmäßig zu kontrollieren und erste Anzeichen zu erkennen. Frühzeitiges Gegensteuern bewahrt die Pflanzen vor größeren Schäden.

  • Spinnmilben an Geldbaum Schmierläuse – zu erkennen an wachsartigen Fäden, Honigtau, und weißen Gespinsten an Blattunterseiten und Sprossen. Hier hilft absammeln, aber meist reicht das nicht aus. Insektizide helfen, schwächen aber oft auch die Pflanzen.
  • Blattläuse – vor allem im Sommer bei Stand im Freien auftretend. Zu erkennen ist der Befall am Honigtau, an Gallen oder gekräuselten Blättern. Blattläuse lassen sich gut abspülen. Ansonsten kann ein Insektizid verwendet werden. Alternativ sind Schlupfwespen einsetzbar.
  • Pilzerkrankungen – meist an Flecken auf den Blättern zu erkennen. Die Flecken sind eher rundlich, mit einer Zone, in welcher die Fruchtkörper zu sehen sind. Befallene Teile entfernen und zusätzlich mit einem Fungizid gegen die Pilze vorgehen.
  • Bakterienerkrankungen – ebenfalls an Blattflecken erkennbar. Diese sind aber meist eher eckig und gelb umrandet. Befallene Teile auch hier herausschneiden.
  • Echter Mehltau – weißer puderartiger Belag auf der Pflanze, vorwiegend auf den Blättern. Befallene Teile entfernen und ein Fungizid einsetzen. Gute Belüftung dient als Vorbeugung.
  • Falscher Mehltau – weiße Büschel oder weißer Belag auf der Blattunterseite. Wie Echter Mehltau zu behandeln.

Häufige Fragen

Wie wird die Blüte des Geldbaumes angeregt?
Um die Blüte anzuregen, wird das Gießen ab Mitte August fast ganz eingestellt. Es reicht, wenn man einmal monatlich etwas Wasser zugibt. Wichtig ist, die Temperatur abzusenken, etwa auf 15°C. Am besten gelingt das, wenn der Geldbaum im Freien steht. Die kühleren Nachttemperaturen sind meist völlig ausreichend, um die Blüte hervorzubringen. Blüten erscheinen oft erst im Herbst oder über den Winter, manchmal aber auch erst im späten Frühling oder Frühsommer.

Mein Geldbaum verliert Blätter. Woran kann das liegen?
Der Blattfall kann verschiedene Ursachen haben. Wenn der Baum ab und zu ein Blatt verliert, ist das nicht tragisch, sondern normal. Fallen aber über einen längeren Zeitraum zahlreiche Blätter ab, ist Ursachenforschung angesagt.

  • Zu niedrige Temperaturen
  • Zugluft
  • Lichtmangel
  • Staunässe
  • Trockenheit
  • Schädlinge

Sobald die Ursache gefunden ist, können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Bei Staunässe kann versucht werden, die Pflanze durch umtopfen zu retten. Das Substrat muss dann aber deutlich trockener gehalten werden.

Kann ein Geldbaum, bei dem durch zu viel Wasser Fäulnis in den Trieben eingetreten ist, gerettet werden?
Wird die Fäulnis rechtzeitig erkannt, kann durch einen Rückschnitt bis ins gesunde Gewebe ein Großteil der Pflanze gerettet werden. Man muss aber Stück für Stück zurückschneiden, bis wieder ausschließlich gesundes Gewebe zu erkennen ist. Trieb für Trieb muss so geschnitten werden. Außerdem ist ein Umtopfen und ein Schneiden der faulen Wurzeln empfehlenswert. Wichtig ist, danach deutlich weniger zu gießen.

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Tipps für Schnellleser

- Geldbaum – sukkulente Pflanze
- Es gibt verschiedene Sorten
- Pflege einfach
- Standort im Sommer gern im Freien
- Langsam an Sonne gewöhnen
- Volle Sonne
- Im Winter drinnen
- Sukkulentenerde oder Gemisch aus Komposterde und scharfem Sand
- Schwere Gefäße nutzen
- Drainage einbauen
- Wenig gießen – Wasserspeicher
- Wenig düngen
- Schnitt problemlos möglich
- Nach der Blüte oder im Notfall sofort schneiden
- Schnitt um Stamm und Krone zu bilden
- Triebe in gewünschte Richtung lenken – anbinden
- Vermehrung – Blattstecklinge und normale Stecklinge
- Überwinterung – hell und bei etwa 15° C
- Kaum gießen, nicht düngen!
- Krankheiten – Pilzbefall, Bakterienbefall
- Schädlinge – Blattläuse, Schmierläuse, besonders Wollläuse

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