Pflanzenlexikon

Kalifornischer Mohn – Aussaat und Pflege von Goldmohn

Kalifornischer Mohn - Goldmohn - Eschscholzia californica

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Der Kalifornische Mohn, wegen seiner Blütenfarbe auch Goldmohn genannt, ist eine ausgesprochen genügsame Pflanze, die gut mit trockenen und nährstoffarmen Böden zurechtkommt. Fühlt er sich im Garten wohl, benötigt er nahezu keine Pflegemaßnahmen und vermehrt sich selbstständig, ohne jedoch ganze Beete zu überwuchern. Für den Garten ist der Mohn besonders wertvoll, denn er blüht als eine der wenigen Pflanzen zwischen Mai und Juni. So schließt er die Lücke zwischen Narzissen und Tulpen im Frühjahr und den ersten Sommerblühern in den Beeten – eine sehr wichtige Zeit für die Blüten suchenden Insekten!

Steckbrief Kalifornischer Mohn

  • botanischer Name: Eschscholzia californica
  • andere Namen: Goldmohn, Kalifornischer Kappenmohn, Schlafmützchen, Amerikanische Steppenblume
  • gehört in die Familie der Mohngewächse (Papaveraceae)
  • je nach Standort einjährige oder mehrjährige Pflanze
  • Wuchshöhe: bis zu 60 cm
  • Blüte: vier Kelchblätter, meist goldgelb, seltener rötlich
  • Blütezeit: meist zwischen Mai und Juni
  • Fruchtstand: Schote mit braunschwarzen Samen
  • gehört eigentlich zu den Stauden, wird aber meist einjährig kultiviert

Arten und Vorkommen

Kalifornischer Mohn - Goldmohn - Eschscholzia californica Im Südwesten der USA taucht die Wildform von Eschscholzia californica nach den ersten Regenfällen im Frühjahr ganze Landschaften in ein goldenes Blütenmeer. Jeden Morgen, wenn die Sonne ihn berührt, öffnet der Kalifornische Mohn, auch Amerikanische Steppenblume genannt, seine seidenen Blütenkelche.

Der Kalifornische Mohn ist eine einjährige oder mehrjährige, krautige Pflanze mit Wuchshöhen bis zu 60 Zentimeter. Ursprünglich kommt die Pflanze, die wegen ihrer Blütenfarbe auch Goldmohn genannt wird, im Südwesten der USA und Mexiko vor. Heute ist der Kalifornische Mohn auch in Australien, Südafrika und Europa verbreitet. Diese Mohnart gilt als wahrer Überlebenskünstler, denn der Samen kann bei Dürre jahrelang überleben, um dann bei längeren Regenfällen zu keimen. Bei kalten Winterbedingungen oder in sehr trockenen Gebieten überlebt der Goldmohn nur eine Vegetationsphase. Stimmen die Umgebungsbedingungen, bildet sich eine dicke Pfahlwurzel und der Mohn wächst ausdauernd über mehrere Jahre.

Vom Goldmohn sind nur zwei Unterarten bekannt:

  • Subspezies californica: ausgeprägter Blütenbodenrand, die Keimblätter sind zweifach gelappt
  • Subspezies mexicana: kaum ausgeprägter Rand des Blütenbodens, die Keimblätter sind ungelappt

Es gibt auch Zuchtformen mit gefüllter Blüte:

  • Apricot Chiffon: gefüllte Blüte in leuchtendem Orange
  • Thai Silk Appleblossom: weiß-rosa marmorierte, gefüllte Blüte
  • XL-Yellow: gelborange, gefüllte Rüschenblüten

Standort

Der Kalifornische Mohn kommt in der Natur in wärmeren Gebieten mit geringer Neigung zu Niederschlägen vor. Deshalb bevorzugt er auch in unseren Gärten einen nährstoffarmen Boden, der ihm viel Sonnenlicht bietet. Die Pflanze bildet bei guten Standortbedingungen und klimatischen Verhältnissen eine dicke Pfahlwurzel aus. Deshalb sollte der Boden, auf dem der Goldmohn wächst, sehr tiefgründig und locker sein. In diesen Fällen übersteht die Pflanze auch kühlere Winter unbeschadet und treibt im Frühjahr wieder neu aus ihrer Pfahlwurzel aus.

  • Kalifornischer Mohn - Goldmohn - Eschscholzia californica Lichtbedarf: vollsonnig
  • Boden: wasserdurchlässig und nährstoffarm
  • verträgt auch große Hitze und Trockenperioden
  • optimal für Steppengärten, Steingärten
  • wirkt am schönsten, wenn er großflächig kultiviert wird

Boden

Der Kalifornische Goldmohn ist eine Pflanze der rauen und felsigen Böden, auf denen sich andere Pflanzen schwertun zu überleben. In der Natur breitet sich Eschscholzia californica in trockener, schwerer oder sandiger und gut wasserdurchlässiger Erde aus. Hier und da wird der Kalifornische Kappenmohn aber auch in innerstädtischen Bereichen gefunden, wo er in einem schmalen Kiesstreifen neben einer Reihe parkender Autos das sonst so triste Großstadtgrau vertreibt. Im Garten eignen sich alle Böden, solange sie nur gut das Wasser ableiten und niemals Staunässe produzieren.

Tipp: Wegen seiner Pfahlwurzel kann der Kalifornische Goldmohn nicht verpflanzt werden. Er muss direkt vor Ort eingepflanzt oder ausgesät werden.

Gießen und Düngen

Goldmohn mag es gerne trocken und verträgt auch hohe Temperaturen in der prallen Sonne. Optimal gedeiht er auf einem sehr sandhaltigen, gut durchlässigen und tiefgründigen Boden. Gegossen werden muss er nur in längeren Trockenperioden, ansonsten schaden ihm häufige Wassergaben eher. Gedüngt werden muss der Kalifornische Mohn nur auf sehr sandhaltigen und kargen Böden. Am besten verteilt man im Frühjahr beim Austrieb der Pflanze etwa eine bis zwei Handvoll Langzeitdünger pro Quadratmeter auf dem Boden. Hierzu eignen sich beispielsweise Hornspäne oder Hornmehl. Eine weitere Düngung ist nicht notwendig.

Vergesellschaftung
Als Nachbarn für den Kalifornischen Kappenmohn eignen sich alle Pflanzen, die ähnliche Licht- und Bodenverhältnisse benötigen. Besonders attraktiv wirkt er in Kombination mit ähnlichen Farbtönen oder auch Komplementärfarben.

  • Steppensalbei - Salvia nemorosa Halbstrauchiger Wermut (Artemesia arborescens)
  • Steppengräser wie das Große Federgras (Stipa grandis) oder das Mexikanische Federgras (Nassella tenuissima)
  • als Komplementärfarbe: Lavendel (Lavandula) oder Steppensalbei (Salvia nemorosa)
  • Grauer Storchenschnabel (Geranium cinereum)
  • Steppenkerzen (Eremurus stenophyllus)

Aussaat ins Freiland

Eine sehr erfolgreiche und kostengünstige Variante, Kalifornischen Steppenmohn zu kultivieren, ist die Aussaat. Seine Samen können direkt im Frühjahr, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, ins Freiland ausgesät werden. Aus dem Boden müssen lediglich große Steine und Äste oder Wurzeln entfernt und die Oberfläche krümelig und locker aufgeharkt werden. Damit die feinen Mohnsamen beim Gießen nicht weggeschwemmt werden, sollte der Boden vor der Aussaat gründlich angefeuchtet werden. An Stellen, wo sich der Kalifornische Kappenmohn erst einmal etabliert hat, samt er selbstständig wieder aus und muss nicht jedes Jahr neu gepflanzt oder ausgesät werden.

  • Zeitpunkt: Mai bis Juli
  • Samen auf den Boden aufstreuen
  • die Samen handweise großflächig auswerfen
  • leicht einharken oder andrücken
  • nicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)
  • zum Schutz vor Winden mit feiner Quarzsandschicht abdecken
  • Temperatur: 15 bis 18 Grad
  • Erde leicht feucht halten
  • Keimdauer: je nach Witterungsverhältnissen etwa zwei bis drei Wochen

Zwar ist die Aussaat ins Freiland mit weniger Aufwand verbunden als die Vorkultur in der Wohnung, allerdings benötigt die Pflanze deutlich mehr Zeit bis zur Blüte. In der Regel blüht der Goldmohn bei einer Freilandsaat erst im zweiten Jahr.

Vorkultur
Wer nicht so lange warten möchte, bis im Freiland die Temperaturen so weit ansteigen, dass die Samen keimen, kann den Goldmohn auch schon ab März auf der Fensterbank vorkultivieren. Vorkultivierte Pflanzen blühen im Gegensatz zu spät ausgesäten Freilandkulturen bereits im ersten Jahr, und zwar von Juli bis August.

  • Kalifornischer Mohn - Goldmohn - Eschscholzia californica Zeitpunkt: Februar bis April
  • Keimtemperatur: normale Zimmertemperatur
  • je drei bis fünf Samen auf die Erde legen
  • leicht andrücken
  • hell aufstellen
  • leicht feucht halten
  • Keimdauer: 10 bis 14 Tage
  • Pflanzabstand der Dreier- bis Fünfergruppen: etwa 30 x 30 cm

Sind die Samen aufgegangen, sollten die winzigen Pflänzchen unbedingt so hell wie möglich stehen. Die Mittagsonne ist in diesem Stadium noch zu aggressiv für die Keimlinge, deshalb werden sie am besten an einem West- oder Ostfenster aufgestellt. Bei hohen Temperaturen wachsen die Goldmohnpflänzchen zu stark, es empfiehlt sich daher, diese bis zur Pflanzung ins Freiland kühl zu kultivieren. Temperaturen zwischen 10 und 16 Grad sind dafür optimal. Nach den letzten Frösten (Mitte Mai) kann der vorkultivierte Kalifornische Mohn dann an den endgültigen Standort im Beet gepflanzt werden.

Tipp: Wer etwas zu lange mit der Aussaat gewartet hat, muss nicht verzweifeln. Denn: Im Sommer vorkultivierte Pflanzen können noch bis September ins Beet ausgepflanzt werden und überwintern dann im Freien.

Schneiden

Wird der Kalifornische Kappenmohn als einjährige Pflanze in Beet oder Kübel kultiviert, ist ein Schnitt nicht notwendig. Als mehrjährige Pflanze kann zum Ende des Winters vor dem Neuaustrieb das alte, vertrocknete Laub bodennah abgeschnitten werden, um ausreichend Platz für die jungen Triebe zu schaffen.

Überwintern

Eigentlich gehört der Kalifornische Mohn zu den Stauden, die mehrjährig in unseren Gärten wachsen. In der Regel wird er jedoch als einjährige Pflanze kultiviert. Steht der Goldmohn an geschützter Stelle und ist gut eingewachsen, übersteht die Pfahlwurzel auch Temperaturen knapp unter null Grad problemlos und treibt aus dieser Wurzel im Frühjahr wieder neu aus. Wird das alte, vertrocknete Laub im Herbst nicht abgeschnitten, bietet es in der Regel ausreichend Schutz über den Winter. Zusätzlich kann auch eine Schicht Stroh oder Laub auf die Erde ausgebracht werden.

Wissenswertes
Kalifornischer Mohn - Goldmohn - Eschscholzia californica Der Trivialname der Pflanze gibt nicht nur Auskunft über ihre geografische Herkunft. Eschscholzia californica wurde schon im Jahr 1903 offiziell zur Staatsblume Kaliforniens. Die leuchtend gelbe bis intensiv orange gefärbte Blüte des Kalifornischen Mohns bildet sich einzeln auf einem langen Stiel. Zwei grüne Kelchblätter umschließen kegelförmig die farbigen Kronblätter und bleiben bis zum Öffnen der Blüte erhalten. Zunächst umschließen die beiden Kelchblätter die Knospe vollständig, was ihr das Aussehen einer altertümlichen Schlafmütze verleiht. Daher stammt auch die Bezeichnung “Schlafmützchen”. Mit zunehmender Größe der Blüte wird diese Mütze dann langsam nach oben hin abgestreift, bis sie als Ganzes abfällt.

Krankheiten und Schädlinge

Steht der Goldmohn an einem sonnigen, warmen und trockenen Platz im Garten, wird er nur extrem selten krank und auch nicht von Schädlingen heimgesucht. Selbst Schnecken rühren das Schlafmützchen im Allgemeinen nicht an. Kommt es jedoch zu kühlen, sehr feuchten Perioden im Jahr, kann der Kalifornische Kappenmohn auch schon einmal großflächig verfaulen oder anfällig für Schimmel oder Pilze werden. Dagegen können sandige, gut durchlässige Böden vorbeugen. Im Ernstfall ist leider keine Hilfe mehr möglich.

Häufig gestellte Fragen

Stimmt es, dass der Kalifornische Mohn das ganze Jahr über blüht?
Fühlt sich der Goldmohn heimisch, werden einige Pflanzen mehrjährig. Zudem säht sich die Pflanze immer wieder von selbst aus, wenn die Samenschoten nicht abgeschnitten werden. Das führt in einigen Fällen dazu, dass die Samen der ersten Generation gleich keimen und die Folgegeneration schon im ersten Jahr Blüten entwickelt. Während also die erste Generation noch nicht verblüht ist, treibt die nächste schon Knospen. So kann der Eindruck entstehen, dass der Mohn das ganze Jahr über blüht, obwohl es sich um mehrere Generationen handelt. Fakt bleibt, dass es durchaus möglich ist, auf ein und demselben Beet ununterbrochen Blüten zwischen Mai und September bewundern zu können.

Was muss ich tun, um Samen vom Goldmohn entnehmen zu können?
Im Grunde nicht viel – Kalifornischer Kappenmohn, wie der Goldmohn auch genannt wird, säht sich zuverlässig selbst aus. Sollen die Samen gesammelt werden, muss man nur warten, bis sich an der befruchteten Blüte die Samenschote bildet. Zunächst ist sie noch grün, und zwar so lange, bis die Samen reif sind. Dann trocknet auch die Kapsel langsam aus. Ist die Schote dann trocken und braun, sind auch die vielen Samen in ihr reif und können entnommen werden. Am besten werden die Samen kühl und trocken gelagert, dann sind sie für eine sehr lange Zeit keimfähig. Welche Blütenfarben die ausgesäten Pflanzen dann allerdings bekommen, ist jedes Mal eine Überraschung.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: so hell und warm wie möglich
- Boden: nährstoffarm und lehmig-sandig
- gut als Bepflanzung für Stein- oder Steppengärten geeignet
- Wasser muss sehr gut ablaufen können
- Wasserbedarf: sehr gering, nur in extremen Trockenperioden gießen
- Düngen: selten bis gar nicht (im Frühjahr eine Handvoll Hornspäne)
- Schneiden: nicht notwendig
- Überwintern: wird meist als einjährige Pflanze kultiviert
- säht sich selbst aus
- Kultivierung: meist aus Samen
- Aussaat im Freiland: Mitte Mai bis Juli
- Vorzucht in der Wohnung ab Februar möglich
- sehr hell ohne direkte Sonneneinstrahlung vorziehen
- Keimtemperatur: 15-18 Grad
- Krankheiten: nicht anfällig
- Pflegefehler: zu häufiges Gießen, Staunässe

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