Pflanzenlexikon

Montbretien, Crocosmia – Pflege-Anleitung

Montbretie - Crocosmia

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Seit über 100 Jahren sind Montbretien der Klassiker im Bauerngarten. Der Charme und die Farbenpracht der exotischen Knollengewächse ziehen jedoch immer noch viele Gärtner in ihrem Bann. So ist es nicht verwunderlich, dass Crocosmia wieder vermehrt in den heimischen Zierbeeten anzutreffen sind.

Um die afrikanische Schönheit zur Blüte anzuregen und um sie sicher durch die Wintermonate zu bringen, müssen Sie jedoch einige Vorbereitungen und Pflegemaßnahmen ergreifen. Aber wenn Sie bereits die erste Hürde genommen und den optimalen Standort gefunden haben, wird Sie die Pflanze mit einer üppigen Blüte jährlich erfreuen.

Steckbrief

  • Montbretien sind in den Bergregionen Südafrikas beheimatet.
  • Die langsam wachsende Pflanze blüht zwischen Juli und Oktober.
  • Abhängig von der Sorte erreichen die Gewächse eine Wuchshöhe zwischen 60 und 120 Zentimetern.
  • Gehören zur Familie der Schwertliliengewächse und sind in zahlreichen Zuchtformen erhältlich.
  • Die Blütenfarbe variiert zwischen gelb, orange und verschiedenen Rottönen.
  • Im Fachhandel sind blühwillige und kälteresistente Hybridsorten verfügbar.
  • Das afrikanische Gewächs neigt zu einer unterirdischen Horstbildung der Knollen.

Standort und Substrat

Die aus Südafrika stammende Pflanze fühlt sich am wohlsten an einem sonnigen und warmen Standort. Ideal ist eine Kultivierung in der direkten Nähe von Gartenmauern oder Hauswänden. Denn dieses Material gibt die Sonnenwärme noch einige Stunden nach Dämmerung an die Pflanzen ab und schützt die Stauden gleichzeitig vor Windwurf. Auch im lichten Halbschatten gedeiht die afrikanische Schönheit, jedoch können hier das Wachstum und die Blütenpracht geringer ausfallen.

Montbretie - Crocosmia Montbretien sind sehr anfällig für Wurzelfäule. Aus diesem Grund benötigt Crocosmia einen sandhaltigen Boden. Überwintern Sie die Pflanze im Freiland, verzögert ein zu lehmhaltiges Substrat den Abfluss überschüssiger Feuchtigkeit, sodass der unterirdische Teil der Staude verfault.

Düngen und Gießen

Crocosmia ist genügsam, jedoch hat die Pflanze auch nichts gegen eine Zufuhr von Nährstoffen einzuwenden. Verschiedene Möglichkeiten stehen Ihnen dafür zur Verfügung:

  • Im Garten überwinterte Stauden im Frühjahr mit Kompost bedecken – nicht ins Substrat einarbeiten!
  • Vor dem Umsetzen der Knollen im April das Erdreich ausreichend mit Humus vermischen.
  • Einen Langzeitdünger im zeitigen Frühjahr ausbringen.
  • Kübelpflanzen mit Flüssigdünger versorgen.

Gehen Sie auch bei der Gartenarbeit behutsam vor. Die Knollen der Pflanze sitzen nur wenige Zentimeter tief im Erdreich und können durch spitz- oder scharfkantige Werkzeuge leicht beschädigt werden.

Das wärmeliebende Gewächs verträgt besonders in der Blütezeit kein trockenes Substrat. Nachgegossen wird, sobald die oberste Substratschicht spürbar trocken ist. Gießen Sie mit Regenwasser mäßig am frühen Morgen oder Spätnachmittag. Die zahlreichen Zucht- und Hybridsorten der Schwertliliengewächse vertragen in unserer Region jedoch auch kalkhaltiges Wasser.

Hang- und Hügelbeete sind ideal für die Pflanzung, denn dort fließt das Wasser schneller ab und es kann sich erst gar keine Staunässe bilden.

Pflanzen

Montbretien lassen sich Zeit mit dem Austrieb. Abhängig von der Witterung und den Temperaturen erscheinen die ersten Triebspitzen häufig erst ab Ende April. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie die Knollen der afrikanischen Stauden bereits ab März ins Freiland umsetzen.

  • Montbretie - Crocosmia Pflanzort vorbereiten, Unkraut und altes Wurzelwerk ausreichend entfernen.
  • Jede Knolle benötigt eine Setztiefe zwischen 8 und 12 Zentimeter.
  • Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte mindestens 30 Zentimeter betragen.
  • Mischen Sie unter dem Erdaushub ausreichend Komposterde.
  • Bei der ersten Kultivierung an dem Standort lehmhaltige, schwere Erde mit Sand und Kieselsteinen auflockern.
  • Crocosmia Knollen einsetzen und die Pflanzlöcher mit Substrat auffüllen.
  • Kräftig angießen.
  • Zum Schutz vor Frost eine etwa 3 Zentimeter dicke Kompostschicht über der bepflanzten Fläche ausbringen.

Die Montbretie ist die ideale Bepflanzung für einen Steingarten oder in einem mediterranen Zierbeet. Das Substrat “ermüdet” jedoch nach einigen Jahren und benötigt Zeit, um sich zu regenerieren. Sollten Sie regelmäßig im Spätherbst die großen Knollen der Staude ausgraben, so wählen Sie spätestens im 4. Jahr einen anderen Standort für die Kultivierung aus.

Die Spargelartigen können Sie übrigens auch problemlos im Pflanzgefäß kultivieren. Wählen Sie dafür einen ausreichend breiten und stabilen Kübel aus. Bevor Sie die Knollen der Crocosmia einpflanzen, sollten Sie eine Drainageschicht am Boden des Gefäßes anlegen. Das verhindert die Bildung von Staunässe.

Vermehren

Direkt unter den Knollen älterer Pflanzen bilden sich zahlreiche Nebenknollen. Verjüngen Sie Montbretien etwa alle 3 bis 4 Jahre und trennen Sie dazu die kleineren Pflanzenknollen vorsichtig ab. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist vor dem Umzug der Staude ins Winterquartier oder im frostfreien Frühjahr, noch ehe die wärmenden Sonnenstrahlen das afrikanische Gewächs vollständig aus dem Winterschlaf wecken.

Die Vermehrung durch Samen ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Entfernen Sie die reifen Samenstände vor dem ersten Frost und lagern Sie diese zum Trocknen an einem dunkeln, nicht zu feuchten Ort auf. Ab Februar erfolgt die Anzucht auf der heimischen, warmen Fensterbank.

  • Montbretie - Crocosmia Lassen Sie die Samen einige Stunden im lauwarmen Wasser quellen.
  • Wählen Sie ein nährstoffarmes Erde-Sand-Gemisch als Substrat.
  • Die Schwertliliengewächse sind Lichtkeimer, die Samen deswegen nur leicht in das Erdreich drücken.
  • Das Substrat mit einem Wasserzerstäuber mäßig feucht halten.

Aktive Heizquellen und direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie bei der Standortwahl meiden. Beide Faktoren sorgen für eine rasche Verdunstung der Feuchtigkeit im Anzuchtgefäß.

Verlieren Sie nicht die Geduld, denn bis zur Keimung der afrikanischen Stauden können mehrere Wochen vergehen. Um die Chancen zu erhöhen, sollten Sie mehrere Samen gleichzeitig aussäen. Halten Sie einen Mindestabstand von etwa 3 Zentimetern zwischen den einzelnen Samenkapseln ein. Auf diese Art gezogene Montbretien benötigen einige Jahre, bis sie in ihrer vollen Blütenpracht erstrahlen. Die Keim- oder Blühchancen können Sie übrigens auch nicht mit einem speziellen Substrat steigern. Lassen Sie sich nicht von irreführenden Tipps oder Angeboten aus dem Fachhandel täuschen.

Schneiden

In ihrem Herkunftsland sind die Pflanzen ausdauernd und krautige Stauden. Bedingt durch die kalten Temperaturen stirbt der oberirdische Teil der Montbretien jedoch ab und treibt erst im Frühjahr wieder aus. Wenn Sie das Gewächs im Freiland überwintern, entfernen Sie die verwelkten Triebe erst im zeitigen Frühjahr. Damit vermeiden Sie eine ungewollte Beschädigung der Crocosmia Zwiebeln. Solange die Blätter grün sind, sammelt die Zierblume zudem wichtige Nährstoffe und Energiereserven für den Winter. Sollten Sie die Staude ausgraben, schneiden Sie die abgestorbenen Pflanzenteile vor dem Umzug ins Winterquartier einige Zentimeter über der Knolle ab.

Montbretien machen auch in der Vase eine gute Figur. Schneiden Sie den Trieb mit den Blütenständen jedoch erst dann, wenn sich bereits einige der bis zu 20 Knospen geöffnet haben. Vorzeitig in die Vase gestellt, bleiben die Blüten sonst häufig geschlossen und verwelken rasch. Verlängern Sie die Blütezeit, indem Sie alle zwei Tage das untere Ende des Triebs um etwa 2 Zentimeter schräg einkürzen.

Um Verletzungen und Krankheiten an der Pflanze vorzubeugen, sollten Sie nur gut geschärfte Gartenscheren für den Schnitt der Triebe verwenden.

Überwintern

Montbretie - Crocosmia Das südafrikanische Schwertliliengewächs trotzt selbst größter Sommerhitze, bekommt im Winter jedoch mehr als nur kalte Füße. Sollten Sie in winterharten Regionen leben, wo zweistellige, lang anhaltende Minustemperaturen keine Seltenheit sind: Graben Sie die Staude spätestens Ende Oktober aus und lagern Sie die Knollen an einem kühlen, dunklen Ort ein. In milderen Gegenden genügt es häufig, wenn Sie das Substrat mit einer dicken Schicht aus Blättern, Reisig, Rindenmulch oder Kompost bedecken.

Das Material schützt und versorgt durch den langsamen Verrottungsprozess das Erdreich mit wertvollen Nährstoffen. Doch Vorsicht ist geboten: Trotz aller Schutzmaßnahmen müssen die im Garten verbleibenden Montbretien nicht zwangsläufig unbeschadet die kalte Jahreszeit überstehen. Fahren Sie zur Sicherheit zweigleisig und überwintern Sie die jungen “Nebenknollen” im frostsicheren Keller.

Für Pflanzen auf der Terrasse und dem Balkon müssen Sie auch im Spätherbst Vorkehrungen treffen. Umwickeln Sie das Pflanzgefäß mit einem speziellen Vlies oder Sackleinen. Das verhindert das vollständige Durchfrieren des Erdreichs. Auf die Oberfläche des Substrats sollten Sie eine dicke Schicht aus Kompost oder Laub legen.

Schädlinge und Krankheiten

Das Schwertliliengewächs wird äußerst selten von schadhaften Insekten oder Pilzerregern befallen. Selbst Schnecken machen einen Bogen um die Stauden. Mangelerscheinungen, Verfärbungen auf den Trieben und Blühunwilligkeit sind häufig eher auf unsachgemäße Pflege zurückzuführen.

Mäuse 
Was Schnecken und Blattläuse meiden, wird nicht zwangsläufig auch von anderen gefräßigen Gartenbewohnern verschmäht. Die Knollen der robusten Zierpflanzen stellen eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan von Wühlmäusen dar. Bei der Gartenplanung können Sie bereits Vorkehrungen gegen die lästigen Nagetiere treffen. Legen Sie in etwa 20 bis 30 Zentimeter Tiefe in den Zierbeeten ein engmaschiges Drahtnetz aus. Das hindert die Tiere daran, Gänge und Nester im Garten anlegen zu können. Eine weitere Möglichkeit: Umwickeln Sie bei der Pflanzung die Knollen der Montbretien mit dem Drahtgeflecht – ähnlich einem Verbissschutz für Obstbäume.

Fäulnis
Übermäßige und lang anhaltende Staunässe führt zum Tod der afrikanischen Gewächse. Auch wenn ein spezieller Pilzerreger dafür verantwortlich ist, können Sie die von innen verfaulten Knollen auch mit einem Fungizid nicht retten. Hier können Sie nur vorbeugen, indem Sie mäßig, aber dafür regelmäßig, die Pflanze mit Wasser versorgen. In Kübeln leitet eine Schicht aus porösem Material das überschüssige Wasser rasch von den Knollen weg, im Freiland können Sie dies mit einem hohen Sandanteil im Substrat erreichen.

Sorten

Montbretie - Crocosmia Zahlreiche Hybrid- und Zuchtformen sind von den Montbretien im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Setzen Sie Akzente in den eigenen Garten und kombinieren Sie beispielsweise Crocosmia Arten mit verschiedenen Blütenfarben direkt nebeneinander. Zu den Bekanntesten gehören beispielsweise:

  • Crocosmia x crocosmiiflora Rheingold: Diese Sorte ist starkwüchsig und weist große, goldgelbe Blüten auf.
  • Crocosmia x crocosmiiflora Fire King: Gilt als Spätblüher seiner Art. Die leuchtend rote Blütenpracht entschädigt dann jedoch für die lange Wartezeit.
  • Crocosmia masoniorum Lucifer: Winterharte Zuchtform mit großen, roten Blütenähren.
  • Crocosmia masoniorum Norwich Canary: Diese Stauden gehören zu den Riesenmontbretien und besitzen gelbe Blüten

Häufig gestellte Fragen

Meine gekaufte Montbretie blüht auch nach 3 Jahren nicht, was kann ich tun?
Bilden die Schwertliliengewächse auch nach dem 2. oder 3. Jahr in Folge keine Blüte aus, liegt das häufig am falschen Standort. Kultivieren Sie die Knollen der Crocosmia an einem anderen Pflanzort. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann lassen Sie die Gewächse auch den Winter über im Erdreich. Übrigens: Aus Samen gezogene Stauden benötigen in der Regel einige Jahre, ehe sie in voller Blüte stehen.

Welches ist die beliebteste Sorte der Crocosmia?
Montbretie “Lucifer” ist mit ihrem aufrechten Wuchs und den leuchtend roten Blüten ein absoluter Blickfang im eigenen Garten. Besonders gut zur Geltung kommen die afrikanischen Gewächse, wenn sie mehrere Pflanzen nebeneinander kultivieren. Diese Sorte zeichnet sich zudem durch ihre Kälteresistenz aus und lässt sich einfacher als andere Crocosmia Arten sicher im Garten überwintern.

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Tipps für Schnellleser

- Die südafrikanischen Stauden erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 120 Zentimetern.
- Benötigen einen warmen, sonnigen Standort.
- Staunässe ist tödlich für die Knollenpflanze, das Substrat muss deswegen durchlässig sein.
- Eine Kompostschicht wird im Frühjahr oder Herbst über das Erdreich ausgebracht.
- Mit einem Langzeitdünger unterstützen Sie die Blühkraft der Staude.
- Crocosmia gilt als bedingt winterhart.
- In milden Regionen zum Schutz vor Frost das Substrat mit Reisig abdecken.
- Montbretien sind auch für die Kultivierung im Kübel geeignet.
- Beliebte und lang haltende Schnittblume.
- Welke Blütenstände werden sofort entfernt.
- Die im Herbst oberirdisch abgestorbenen Pflanzenteile erst im Frühjahr wegschneiden.
- Vermehrt wird über die Nebenknollen der Stauden.
- Etwa ab dem 4. Jahr ist der Boden erschöpft, die Montbretien benötigen einen neuen Pflanzort.

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