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Ranunkelstrauch, Kerria japonica – Pflanzen & Pflege-Anleitung

Ranunkelstrauch - Kerria japonica

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Ursprünglich kommt der Ranunkelstrauch aus den Gebirgsregionen Ostasiens. Vor allem in China und Japan ist Kerria japonica, wie der botanische Name lautet, weit verbreitet. In den vergangenen Jahren hat sich der Zierstrauch auch bei uns zu einer beliebten Gartenpflanze entwickelt, denn er ist anspruchslos und blüht schon früh im Jahr. Seine leuchtend gelben Blüten strahlen frisch ins triste Frühjahr und wecken erste Frühlingsgefühle. Die bis zu 2,5 Meter hohen Zweige biegen sich nicht selten unter der Blütenpracht. Wuchsfreudig ist der Strauch auch bei den Trieben, was manchmal überhand nehmen kann.

Steckbrief

  • Ranunkelstrauch gehört zu den Rosengewächsen
  • mehrjähriger Zierstrauch
  • sommergrün mit immergrüner Rinde
  • Wuchshöhe: 2 – 3 Meter
  • Aussehen der Blüten nach Zuchtform verschieden, gefüllt oder ungefüllt
  • blüht kräftig Gelb
  • Kernblütezeit von Mai bis Juni, blüht häufig schon ab März
  • wächst gut als Solitärstrauch, Heckenbepflanzung und Sichtschutz
  • Kerria japonica ist bis -20 Grad frosthart

Standort und Substrat

Ranunkelstrauch - Kerria japonica Bei der Wahl des Standorts für den Ranunkelstrauch muss man sich nicht viele Gedanken machen. Der beliebte Zierstrauch gedeiht fast überall und ist recht anspruchslos, wenn es um die Standortverhältnisse geht. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit wächst die Kerrie bei Licht und Schatten. Sonnenschein mag der Ranunkelstrauch zwar, bei praller Mittagssonne neigen die Blüten jedoch dazu auszubleichen. Deshalb wäre ein Plätzchen im Halbschatten ideal. Erfahrungsgemäß gibt es bei einem schattigen Standort sogar mehr Blüten.

Wer seinen Garten bewusst insektenfreundlich gestalten möchte, sollte im Gartencenter unbedingt auf die Zuchtform achten. Denn nur die einfachen, ungefüllten Blüten der Zuchtform “Simplex” werden von Bienen und Co. gerne besucht. Die ungefüllten Blüten sind einfach schalenförmig, erinnern an die Wildform aus Ostasien und wirken sehr zart. Die gefüllten Blüten am Ranunkelstrauch sehen zwar üppiger aus, werden von Insekten aber verschmäht.

Im Prinzip ist so gut wie jede Bodenart für den Ranunkelstrauch geeignet. Die Pflanze ist relativ anspruchslos und wächst fast bei allen Bodenbedingungen gut. Normaler, nährstoffreicher Boden, der halbwegs durchlässig ist und einen schwach sauren oder neutralen pH-Wert aufweist ist ideal. Kalk mag der Zierstrauch nicht sonderlich gerne und auch Staunässe bekommt dem Flachwurzler nicht.

Aussaat und Pflanzen

Ranunkelstrauch - Kerria japonica Eine Vermehrung der Kerria japonica, die auch Goldröschen genannt wird, ist über Samen ganzjährig möglich. Das Verfahren ist jedoch zeitintensiv und bedarf ein bisschen an Aufwand. Die Samen werden in einer Anzuchtschale mit einem Substratgemisch aus Aussaaterde und Perlit oder Sand nur leicht bedeckt. Die Anzuchtschale sollte für einen Zeitraum von 8 bis 12 Wochen hell und relativ warm (bei 23 – 25 Grad) stehen. In dieser Zeit brauchen die Samen konstante Feuchtigkeit, Staunässe darf allerdings nicht entstehen. Anschließend folgt eine gleichlange Kälteperiode. Am besten wird die Anzuchtschale für ungefähr 2 bis 3 Monate bei einer Temperatur von 2 bis 5 Grad gelagert. Dafür eignen sich entweder ein Kühlschrank oder das Kalthaus bei Aussaat zum Jahresende. Nach der Kälteperiode wieder wärmer stellen und auf Keimung warten.  Selbstverständlich darf das Substrat auch in der Kältephase nicht austrocknen.

Zum Auspflanzen eignet sich das Frühjahr besonders gut. Damit der Ranunkelstrauch gut anwächst, empfiehlt es sich den Wurzelballen kräftig zu wässern. Dazu wird der Ballen vor dem Auspflanzen so lange ins Wasser gestellt, bis keine Luftblasen mehr entstehen. Der Pflanzabstand zu anderen Sträuchern hängt davon ab, ob die Pflanze als Solitär, Schnitt- oder frei wachsende Hecke kultiviert werden soll. Für Schnitthecken beträgt der Pflanzabstand ungefähr 50 cm, bei frei wachsenden Hecken ist es besser etwa 1 Meter zwischen den Pflanzen einzuplanen.

Für die schnellwüchsige Japanische Kerrie sollte eine Wurzelsperre unbedingt in Erwägung gezogen werden. Der Flachwurzler bildet viele Ausläufer und kann sich bei einem nährstoffreichen Boden rasch ausbreiten. In kleinen Gärten führt eine solche Wucherung schnell zu Problemen. Wer also nicht ständig Ausläufer entfernen möchte, sorgt mit einer Rhizomsperre vor. Die Wurzelsperre sollte oberirdisch ca. 5 cm überstehen. So wird das Wachstum der Goldranunkel gezielt begrenzt.

Die Japanische Kerrie macht sich nicht nur als Solitärpflanze gut. Auch in Kombination mit anderen Zierhölzern, wie zum Beispiel einem Strauch aus der Gattung der Hartriegel (Cornus), gibt sie ein schönes Bild ab. Der Ranunkelstrauch bereichert auch Sichtschutzhecken, da er als typischer Frühlingsblüher schon früh im Jahr mit seinen gelben Blüten erfreut. Der sommergrüne Strauch verliert zum Herbst hin zwar seine Blätter, die Äste bleiben jedoch kräftig grün. Deshalb lässt sich die Kerrie gut neben andere Gehölze mit schöner Rindenfarbe setzen. Im winterlichen Garten sorgen diese für einen attraktiven Blickfang.

Ranunkelstrauch - Kerria japonica Umtopfen
Wie bei Gartensträuchern so üblich, ist ein umtopfen eher selten nötig. Soll der Ranunkelstrauch doch einmal versetzen werden, so bietet sich das Frühjahr besonders an. Idealerweise vor Beginn der Blüte, die sogar in manchen Gegenden schon im März einsetzen kann. Das Umtopfen erfolgt vorzugsweise an einem milden und trockenen Tag. Beim Ausheben kann das Wurzelwerk geteilt werden, um den Strauch zu verkleinern.

Gießen und Düngen

Weder Trockenheit noch Staunässe bekommen der Kerria japonica. Als Flachwurzler kann die Pflanze Wasser nicht aus den tieferen Schichten des Bodens ziehen und braucht deshalb vor allem im Sommer sowie in anderen Trockenphasen Wasser. Gegossen wird vorzugsweise mit Regenwasser, da die Goldranunkel leicht kalkempfindlich ist.

Der anspruchslose Ranunkelstrauch sollte kaum bis gar nicht gedüngt werden. Die Pflanze kann trotz recht karger Bedingungen gut gedeihen und braucht bei normal nährstoffreichem Boden keinen extra Dünger. Bekommt der Stauch zu viele Nährstoffe, neigt er zum Wuchern und vermindert die Blüte. Wer weiß, dass der eigene Gartenboden sehr karg ist, kann einmal pro Frühjahr mit Rindenmulch oder besser noch mit Kompost düngen. Aber Vorsicht, zu viel Dünger kann der Blütenpracht schaden.

Blühende Zweige lassen sich in der Vase effektvoll zur Geltung bringen. Gepaart mit anderen frischen Blumen oder als pures Arrangement, sorgen die leuchtend gelben Blüten für gute Stimmung. Die Triebe werden abgeschnitten wenn die ersten Blüten geöffnet sind.

Schneiden

Ranunkelstrauch - Kerria japonica Für die sommergrüne Strauchart ist der regelmäßige Schnitt wichtig. Das Schneiden ist auch der  wesentlichste Aspekt der Pflege beim generell pflegeleichten Ranunkelstrauch. Bleibt der Goldranunkel über längere Zeit ungeschnitten, so breitet sich die Pflanze stark aus. Das ist nicht nur optisch ein Übel, auch andere Pflanzen im Garten können darunter leiden, da ihnen Licht, Wasser und Nährstoffe entzogen werden. Außerdem fängt ein nicht geschnittener Strauch an im Inneren kahl zu werden und wirkt nur dank der vielen Ausläufer kräftig und groß. Mit regelmäßigen Schnitten bleibt die Pflanze gleichmäßig kräftig, kompakt und blühfreudig. Beim Schnitt gilt es folgende Dinge zu beachten:

  • Formschnitt nicht empfehlenswert, eher Strauch auslichten
  • Keine spezielle Schnitttechnik notwendig
  • Schnittfehler unproblematisch, Strauch regeneriert sich
  • Strauch verzweigt hinter der Schnittstelle
  • Bald nach der Blütezeit schneiden
  • Sauberes, scharfes Schnittwerkzeug benutzen
  • Stumpfes Werkzeuge verletzt das Holz
  • Abgestorbene Triebe entfernen
  • Alte Äste komplett abschneiden
  • Überzählige Ausläufer bodennah kürzen
  • Schneiden hält Ausbreitung unter Kontrolle
  • Ausläufer mit Wurzeln rausziehen
  • Wird nicht bodennah geschnitten, entstehen horizontale Seitentriebe, die kreuz und quer wachsen
  • Blüht der Strauch kaum, sind die Äste überaltert
  • Kerrie blüht vorrangig am vorjährigen Holz
  • Ältere Äste blühen kaum

Das Japanische Goldröschen, wie der Ranunkelstrauch auch genannt wird, kommt gut mit viel Autoverkehr und Abgasen zurecht.  Dank seiner Widerstandsfähigkeit kann der Strauch als blühender Sichtschutz an viel befahrenen Straßen gepflanzt werden.

Überwintern

Die Sträucher der Kerria japonica sind bis -20 Grad frosttolerant und benötigen in unseren Breiten keinen speziellen Winterschutz. Bei anhaltenden Trockenphasen sollte auch im Winter gelegentlich gegossen werden, sofern die Temperatur über 0 Grad liegt.

Vermehren

Den Ranunkelstrauch zu vermehren ist nicht schwer, er tut es quasi schon von allein. Die Pflanze produziert regelmäßig bewurzelte Ausläufer, die einfach vom Strauch abgetrennt und an einem anderen Ort wieder eingepflanzt werden können. Die Ableger müssen zwar ausgegraben werden, bei einem Flachwurzler wie der Japanischen Kerrie geht dies jedoch schnell.

Alternativ lässt sich das Ziergehölz auch über abgeschnittene Triebe vermehren, die zum Beispiel beim regelmäßigen Schnitt nach der Blütezeit sowieso anfallen. Die abgeschnitten Triebe können einige Zeit in einem mit Wasser gefüllten Behälter zwischengelagert werden, bis sich Wurzeln bilden. Die Triebe können aber auch direkt nach dem Schnitt einfach in die Erde gesteckt werden, so klappt das Vermehren meist auch gut. Dann sollten die Triebe in der Anfangszeit gut gegossen werden. Bei dieser Methode der Steckholzvermehrung ist jedoch nicht garantiert, dass jedes Triebstück bewurzelt. Auch per Aussaat lassen sich Stecklinge zur Vermehrung ziehen, was jedoch deutlich zeitintensiver ist.

Ranunkelstrauch - Kerria japonica Krankheiten & Schädlinge
Beim Ranunkelstrauch handelt es sich um eine äußerst robuste Pflanze, die weder für Schädlinge noch Krankheiten anfällig ist.

Häufig gestellte Fragen

Wann blüht der Ranunkelstrauch?
Der zur Familie der Rosengehölze gehörende Ranunkelstrauch, der ebenfalls Goldröschen genannt wird,  kann sogar zweimal pro Jahr blühen. Die normale Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni, in milden Jahren kann der Strauch bereits ab April oder sogar März sonnengelb blühen. Bei der ersten Blüte sind die Blümchen farblich richtig intensiv. Die zweite Blühphase des Ziergehölzes folgt dann von August bis November. Die zweite Blüte fällt häufig ein wenig schwächer aus.

Warum wird die Kerria japonica bald nach der Blütezeit geschnitten?  
Wird kurz nach der Blüte geschnitten, hat die Pflanze noch im gleichen Jahr genug Zeit neue Triebe zu bilden, die im kommenden Frühjahr zahlreiche Blüten entwickeln können. Erfolgt der Schnitt zu spät im Jahr, hat der Strauch kaum Zeit vor dem Winter wieder genug Triebe zu bilden und die Blüte könnte im Folgejahr spärlicher ausfallen. Ebenso ist es nicht sinnvoll im Frühjahr zu schneiden, bevor die Kerrie überhaupt geblüht hat. Wird zu früh geschnitten, konzentriert die Pflanze ihre Kräfte auf die Produktion neuer Triebe und die Blüte lässt auf sich warten.

Welche Zuchtformen gibt bei der Kerria japonica?
Die am meisten verbreitete Zuchtform ist die Gartenform “Plenifora”, die ca. 5 cm große, gefüllte Blüten hat. Die einfachen, ungefüllten Blüten der Zuchtform “Simplex” erinnern stark an die Wildform der Pflanze. Die wohl seltenste Zuchtform heißt “Picta”, bei ihr ist besonders, dass die Blätter grün-weiß panaschiert sind. Alle Formen des Kerria japonica blühen Gelb.

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Tipps für Schnellleser

- Aussaat: möglich aber zeitaufwendig
- Standort: anspruchsloser Strauch, der Sonne und Schatten toleriert
- Substrat: leicht karg bis leicht nährstoffreich, halbwegs durchlässig, schwach saurer bis neutraler pH-Wert, reagiert empfindlich auf Kalk
- Pflanzen: im Frühjahr, 50 - 100 cm Pflanzabstand, Rhizomsperre sinnvoll
- Umtopfen: kaum nötig
- Gießen: bei anhaltender Trockenheit im Sommer und Winter
- Düngen: unnötig, da Überdüngung zu heftigem Wuchs und wenig Blüten führt
- Schneiden: jedes Jahr kurz nach der Blüte, hält den Strauch in Form und blühfreudig, verhindert übermäßige Ausbreitung
- Überwintern: frosthart bis - 20 Grad , kein Winterschutz notwendig
- Vermehren: Teilung der Pflanze, abgeschnittene Triebe oder über Aussaat von Samen
- Krankheiten & Schädlinge: kommen kaum vor, Pflanze sehr robust

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