Pflanzenlexikon

Roseneibisch – Pflege und Schneiden des Gartenhibiskus

Blüte des Roseneibisch

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Beliebt als Gartenpflanze ist der Hibiskus. Der Roseneibisch zählt darunter zu den empfindlicheren Arten und nur bei guter Pflege gedeiht er auch im Garten. Ursprünglich stammt die Pflanze aus China und wird deshalb auch als Chinarose bezeichnet. Die leuchtend Rot, Weiß oder Rosa blühenden fünf großen Blütenblätter des Hibiskus bezaubern jeden Gartenfreund und Blumenliebhaber. Der Roseneibisch erreicht bei guter Pflege eine Höhe von bis zu 3 Metern und eignet sich deshalb für Gärten und Parks.

Steckbrief

  • Krautiger, immergrüner Strauch
  • Bildet fünf trichterförmige Kronblätter je Blüte
  • Farbnuancen der Blüte von Weiß, über Rosa bis Rot
  • Bevorzugt einen sonnigen und warmen Standort
  • Hoher Nährstoffbedarf
  • Verträgt keine Staunässe
  • Zählt zur Familie der Malvengewächse
  • Die Blütezeit ist von Ende Juni bis Anfang Oktober
  • Kann bis zu 3 Meter hoch werden
  • Ist vor allem als Zier- und Zimmerpflanze bekannt

Allgemein

Die botanische Bezeichnung des Roseneibischs lautet Hibiscus rosa-sinensis. Er zählt zur Gattung des Hibiskus und zur Familie der Malven. Kleinblütige Malvenarten sind wildwachsend in Europa seit langem bekannt, der tropische Hibiskus ist hingegen eine Zuchtform. Tausende von verschiedenen Hibiskussorten sind in Hawaii beheimatet. Der Roseneibisch ist die typische Hawaii-Blume und in Malaysia zählt er sogar zur Nationalblume. Die fünf Kronblätter der Blüte symbolisieren die Grundsätze der malaysischen Nation. Nach Europa gelangte die Chinarose über Syrien, wo sie als Gartenhibiskus in Kultur stand. Der typische Gartenhibiskus ist von daher die Sorte syriacus.

Standort

Roseneibisch im Topf Der Roseneibisch ist sehr empfindlich und gedeiht am besten in südlicheren Gefilden. Als Gartenpflanze fand er in nördlichen Breiten bislang eher als Kübelpflanze im Garten, auf dem Balkon und auf der Terrasse Verwendung. Er ist auch eine beliebte Pflanze für Winter- und Tropengärten. Durch neuere Hybridzüchtungen ist es jedoch gelungen, den typischen Roseneibisch nicht nur als Zimmerpflanze, sondern auch im Freiland zu kultivieren. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden

  • Er liebt kalkhaltige Lehmböden, auch humose Böden
  • Der Boden darf jedoch nicht zu sauer sein
  • Der Standort muss hell und sonnig sein, Halbschatten ist auch möglich
  • Vor zu greller Sonne und zu heißen Temperaturen muss er geschützt werden
  • Der Boden muss unbedingt nährstoffreich und durchlässig sein
  • Ideal ist ein Standort im Garten am Teich oder an einem Bachlauf
  • Keiner allzu großen Trockenheit aussetzen, das vertragen tropische Gewächse nicht
  • Am besten in der Mitte eines großzügig angelegten Gartenbeetes anpflanzen, im Halbschatten großer Bäume
  • Der Roseneibisch kann auch als Hecke gepflanzt werden
  • Wichtig ist auch immer ein geschützter Platz. Zugluft, Wind und Sturm mag die tropische Pflanze ebenfalls nicht

Pflanztipps

  • Der Gartenhibiskus sollte immer im Frühjahr gepflanzt werden
  • Die Sträucher in Abständen von vierzig bis 50 Zentimetern einsetzen
  • Wichtig ist eine gute Verwurzelung
  • Der Boden kann, wegen der Verwurzelung und um Staunässe zu vermeiden, mit Sand vermengt werden
  • Der Boden muss nicht nur humos, sondern vor allem locker sein

Gießen und Düngen

Rote Roseneibisch-Blüte Der Roseneibisch muss stets gut gegossen werden, am besten eignet sich abgestandenes Regenwasser, da es weicher ist, als Brunnen- oder Leitungswasser. Im Allgemeinen reicht aber der natürliche Regen zur Bewässerung aus. Bei großer Hitze kein kaltes Wasser zum Gießen verwenden. Es sollte auch darauf geachtet werde, dass nur der Boden um die Pflanze herum gewässert wird, aber nicht die Blüten und Blätter. Bei großer Hitze und Trockenheit im Sommer kann eine Luftfeuchtigkeit – auch im Garten – um die Pflanze herum durch leichtes Sprühen erreicht werden. Im Winter nur mäßig bis spärlich gießen. Überwintert der Roseneibisch im Kübel drinnen, bitte kühl stellen und nur bei großer Trockenheit der Erde vorsichtig gießen. Von November bis Januar hat er Ruhezeit.

Während des Austriebs im Frühjahr und während der Blütezeit im Sommer benötigt der Roseneibisch mindestens eine zwei- bis dreiwöchige Düngung. Die Gabe von reifem Kompost ist ausreichend. Dieser sollte vorsichtig in den Erdboden um die Pflanze herum eingearbeitet werden. Wer möchte, kann auch flüssigen Langzeitdünger oder speziellen Hibiskusdünger verabreichen.

Pflegetipps

  • Die verwelkten und regennassen Blüten des Roseneibisch am besten ausbrechen und nicht abschneiden. Das Entfernen beugt der Kapselbildung vor, die dem Strauch die Kraft zum weiteren Blütenwachstum raubt.
  • Nach dem Einpflanzen und der Düngung im Frühjahr sollte der Gartenhibiskus gut gemulcht werden. Am besten ist Rindenmulch, der nicht zu kompakt aufliegt.
  • Der Standort des Roseneibischs sollte nicht zu oft gewechselt werden, die Blätter und Blüten drehen sich nicht gerne.

Überwintern

Der robuste Gartenhibiskus kann auch im Winter draußen bleiben, wenn er gut verwurzelt ist. Einige Punkte müssen aber beachtet werden, damit er harte Winter unbeschadet übersteht

  • Junge Pflanzen mit einer Schicht von Laub, Reisig oder Tannen bedecken
  • En Vlies hat sich allgemein auch bewährt, sieht aber nicht so schön aus im Garten
  • Ältere Pflanzen, die tiefgründig Wurzeln geschlagen haben und dem Klima und dem Boden besser
  • angepasst sind, vertragen Temperaturen von bis zu -20° Celsius im Winter
  • Der Stamm sollte immer offen liegen, nicht zudecken, damit sich durch eventuell entstehende
  • Wärme dann keine Risse bilden
  • Pendeln sich die Temperaturen auf etwa 0°Celsisus wieder ein, unbedingt die abdeckende Mulchschicht entfernen, damit der Strauch atmen und sich kein Schimmel bilden kann
  • Kübel- und Topfpflanzen sollten im Winter ins Haus, in den Wintergarten oder ins Treppenhaus geholt werden
  • Dunkelheit muss jedoch vermieden werden
  • Am besten ist drinnen eine Temperatur für die Kübelpflanze von 12-15 °Celsius und ein heller Standort auch im Winter

Schneiden

Schneiden von Roseneibisch Der Gartenhibiskus zählt zu denjenigen Pflanzen, bei denen ein Rückschnitt unbedingt notwendig ist, um die Blühkraft zu erhalten und um den Strauch vor der Vergreisung zu bewahren. Das Schneiden erfordert einiges an Übung und Erfahrung, um die Blütenpracht des Roseneibischs zu erhöhen und die Triebkraft zu erhalten. man unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Maßnahmen, die zu unterschiedlichen Zeiten vorgenommen werden können.

Erhaltungsschnitt
Die Blüten entwickeln sich nur an den einjährigen Trieben, deshalb müssen die vorjährigen Zweige bis zum Ansatz, also um mindestens ein Drittel gekürzt werden. Allgemein werden die einjährigen Triebe im Frühjahr zurückgeschnitten, manche schwören auch auf einen Rückschnitt der Zweige im Winter. Spätestens Ende März, vorm Austrieb der Blüten, sollten die Zweige gestutzt werden. In kälteren Regionen reicht es, den Gartenhibiskus spätestens Mitte bis Ende Mai zurückzuschneiden. Auf jeden Fall müssen die schwachen und verdorrten Triebe vollständig abgeschnitten werden. Dies kann zu jeder Zeit ab spätem Herbst bis zum frühen Sommer geschehen. Einige Regeln sollten dabei Beachtung finden:

  • Junge Pflanzen in den ersten Jahren stark stutzen, um die Zweigbildung anzuregen
  • Der Hauptstamm darf nicht zurückgeschnitten werden
  • Alle nach innen gerichteten Äste und Zweige an der Basis abschneiden
  • Soll eine schöne Krone gebildet werden, dann die herauswachsenden Trieben kappen
  • Kreuzen sich Zweige, sollte einer an der Basis gänzlich abgeschnitten werden

Verjüngungsschnitt
Der Gartenhibiskus wird nicht nur geschnitten, um den Blütenansatz zu fördern, sondern er muss von Zeit zu Zeit auch gelichtet werden. Konkurrenz-Zweige zum Hauptstamm, die steil nach oben wachsen, müssen am Ansatz gekappt werden. Alle 2- 3 Jahre sollte der Gartenhibiskus stärker zurückgeschnitten werden. Dadurch wird die Vergreisung des Strauches aufgehalten und ein buschiges, mehrtriebiges Wachstum gefördert. Wird der Strauch zu dicht, muss er durch ein gezieltes Zurückschneiden gelichtet werden. Mit zunehmendem Alter, und wird er Winden ausgesetzt, wächst der Roseneibisch mitunter einseitig und unregelmäßig. Hier hilft ein radikaler Rückschnitt, um ihn wieder in Form zu bringen.

Vermehrung

Im März geschnittene Wurzelstecklinge werden in die Erde gesteckt, dafür können die gekappten Treibspitzen verwendet werden. Deren Größe darf nicht mehr als 5 – 8 Zentimeter betragen. größere Stecklinge entwickeln sich meist nicht. Sie sollten einzeln ins Beet gesetzt und müssen vollständig mit Erde bedeckt werden. Bei kalter Witterung empfiehlt es sich, sie zusätzlich mit Laub oder Reisig zu schützen. Manche schwören auf eine Plastikhaube. Die Bodentemperatur muss  22 – 24 °Celsius haben, um eine gute Verwurzelung zu erzielen. Für das Heranziehen des Gartenhibiskus benötigt der Gartenfreund jedoch Geduld, denn es dauert gewöhnlich 2 Jahre, bis aus dem Steckling ein kleiner Stamm mit blütentragenden Trieben wird.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse an Pflanze Wie bei vielen tropischen Pflanzen sind Blattläuse in unseren Breiten ein Problem für den Roseneibisch. Hier hilft das übliche Mittel einer Schmierseifenlösung, oder man sammelt die Läuse einzeln ab. Als gutes Mittel hat sich auch der Einsatz von Florfliegenlarven bewährt. Ebenfalls der Befall von Spinnmilben kann den Pflanzen zu schaffen machen.

Fangen die Blätter an braun zu werden, ist dies meist ein Zeichen von Staunässe und die Wurzeln müssen freigelegt werden. Sind diese braun und matschig, müssen sie entfernt werden, um die gesunden, fleischig-weißen Wurzeln zu retten. Der Boden muss außerdem dringend aufgelockert und für eine gute Durchlässigkeit des Bodens gesorgt werden.

Häufig gestellte Fragen

Warum blüht mein Roseneibisch nicht?
Dies kann an einem zu dunklen Standort liegen. Zur guten Blütenentwicklung benötigt der Roseneibisch unbedingt Sonne. Reichlich Morgen- und Abendsonne ist ausreichend. Es kann auch daran liegen, dass die Temperaturen zu niedrig sind, die Blüten entfalten sich erst ab einer Temperatur von mindestens 17 ° Celsius. Es darf jedoch auch nicht zu heiß werden, ab einer Temperatur von 28 ° Celsius verweigert sich die Pflanze ebenfalls und öffnet ihre Knospen nicht.
Meistens liegt es aber am Rückschnitt. Wir dieser versäumt oder zu spät ausgeführt, bildet der einjährige Trieb keine neuen Knospen.

Warum verliert mein Roseneibisch seine Knospen?
Dies liegt zumeist an zu großer Trockenheit. Gerade in der Phase der Blütenbildung benötigt die Pflanze sehr viel Wasser. Das Wasser sollte immer zimmerwarm und abgestanden sein. Außerdem darf der Hibiskus während der Knospenbildung nicht mehr gedreht werden, um das Sonnenlicht immer in gleicher Weise aufzunehmen.

Mein Roseneibisch verliert seine Blätter, was kann ich tun?
Er steht wahrscheinlich zu dunkel und benötigt einen helleren Standort. Manchmal fallen die Blätter ab auch ab, bevor sie anfangen zu verfärben. Staunässe oder zu große Trockenheit könnte die Ursache dafür sein.

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Tipps für Schnellleser

- Der Roseneibisch ist auch als Chinarose oder als Gartenhibiskus bekannt
- Er ist eine empfindliche Hibiskusart, die aber auch im Beet gedeiht
- Ältere Pflanzen vertragen Bodenfröste bis zu -20° Celsius
- Verwelkte Blüten immer ausbrechen, um die Blütenbildung anzuregen und der Kapselbildung
  vorzubeugen
- Der immergrüne Strauch benötigt einen jährlichen Rückschnitt der Triebspitzen, damit die
  Blüten erneut austreiben
- Verholzte und unregelmäßige Äste und Zweige benötigen ebenfalls einen Rückschnitt
- Auf einen hellen, im Sommer nicht zu heißen Standort sollte geachtet werden
- Der Boden muss humos und durchlässig sein
- Er muss stets feucht gehalten werden
- Für eine gute Blütenpracht benötigt der Gartenhibiskus eine regelmäßige Düngung vom Frühjahr bis zum Sommer
- Im Winter die Kübelpflanzen ins Haus holen und nicht zu dunkel stellen
- Im Winter benötigt der Gartenhibiskus wenig Wasser und keinen Dünger
- Der Gartenhibiskus ist anfällig für Blattläuse und Spinnmilben
- Die Vermehrung erfolgt problemlos durch Stecklinge

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