Pflanzenlexikon

Spierstrauch, Spiraea – Pflege, Schnitt & Spiere-Sorten

Spiere - Spierstrauch - Spiraea

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Die Spiraea gilt als Universaltalent unter den verschiedenen Pflanzengattungen, da man sich vom Frühjahr bis in den Winter hinein an dem üppigen Wuchs erfreuen kann. Mit Beginn des Frühlings bis weit in den Herbst sind es die wunderschön anzusehenden Blüten, die dem Betrachter regelrecht verzaubern. Doch auch wenn der Spierstrauch als laubabwerfendes Gewächs gilt, kann er auf Grund seines dichten Wuchses selbst im Winter zur Verschönerung des Gartens beitragen. Da die Spiraea-Arten sehr wenig Aufmerksamkeit benötigen, ist die Pflanze aus der Familie der Rosengewächse besonders bei gärtnerischen Laien äußerst gefragt.

Steckbrief

  • gehört zur Familie der Rosengewächse
  • es existieren mehr als 80 Arten
  • der botanische Name stammt von  dem griechischen Wort Speira = Windung
  • winterhart
  • sommergrün, laubabwerfend
  • vorwiegend beheimatet in China
  • extrem blütenreich
  • robuste und zugleich relativ anspruchslose Gehölzgattung

Äußere Merkmale

Erkennbar ist die Spiraea nicht nur an den wechselständigen Laubblättern, sondern vor allem an dem gezähnten, gelappten oder gesägten Aussehen der Blattränder. Die Blütenstände stehen sehr dicht beieinander und finden sich in Trauben, Dolden oder Rispen zusammen. Die Blüten des Spierstrauches sind meist zwittrig, in ganz seltenen Fällen auch eingeschlechtig. Pro Blüte sind unzählige Staubblätter sowie meist bis zu fünf Fruchtblätter zu erkennen. Die vorhandenen Balgfrüchte enthalten eine Menge winziger Samen.

Sorten und Artenvielfalt

Wer meint, die Spiere würden den heimischen Garten mit ihrer Blütenpracht wundervoll aufwerten, der wird sich bei der Entscheidungsfindung ziemlich schwer tun. Auf Grund des immensen Sortenreichtums stehen unzählige Formen und Farben zur Verfügung und man sollte sich im Vorfeld gut informieren, welche Spiraea ehesten den eigenen Ansprüchen gerecht wird.

Frühlingsblühende Pflanzen

Brautspiere

  • Brautspiere - Spiraea arguta erreicht eine Wuchshöhe bis 200 Zentimeter
  • Blütezeit von April bis Mai
  • eignet sich perfekt als Heckenpflanze
  • Blütenfarbe: weiß

Prachtspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 3 Metern
  • Blütezeit Mai bis Juni
  • eignet sich hervorragend als Heckenpflanze
  • gilt als anspruchslos
  • Blütenfarbe: weiß

Kahler Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe von 180 Zentimetern
  • Blütezeit Mai bis Juni
  • gilt als äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: weiß
  • Orangefarbene Färbung der Blätter

Frühlingsspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 150 Zentimeter
  • Blütezeit April bis Maiausgezeichnete Kübelpflanze
  • mag schattige Bereiche
  • Blütenfarbe: weiß

Birkenblättriger Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 120 Zentimeter
  • Blütezeit Mai bis Juni
  • gilt als Spätzünder, da er spät austreibt
  • Blütenfarbe: von Rot nach Weiß

Himalaya Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 1 Meter
  • Blütezeit Mai bis Juli
  • gilt als äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: Rosa

Karpaten-Spierstrauch

  • Karpaten-Spierstrauch - Spiraea media erreicht eine Wuchshöhe bis 2 Meter
  • Blütezeit Mai bis Juni
  • äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: Weiß

Pflaumenblättriger Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 2 Meter
  • benötigt viel Platz, da er in die Breite wächst
  • Blütezeit: ab März
  • äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: weiß

Weiße Rispenspiere “Grefsheim”

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 2 Meter
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Buschiger Wuchs
  • Blütenfarbe der Rispen: Weiß
  • Blütenlänge: bis zu 60 Zentimeter

Sommerblühende Pflanzen

Japanische Strauchspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 2 Meter
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Herbstfärbung der Blätter
  • Blütenfarbe:

Sommerspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 1,20 Meter
  • Blütezeit: Juni bis August
  • äußerst robust
  • füllt große Fläche sehr gut aus
  • Blütenfarbe: dunkelrot

Douglas Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 2 Meter
  • wächst sehr in die Breite
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Laubfärbung
  • Blütenfarbe: violett

Kolbenspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 2 Meter
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Blüten besitzen kegelförmiges Aussehen
  • Blütenfarbe: Rosa

Filziger Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe von 120 Zentimeter
  • Blütezeit: Juli bis September
  • gilt als äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: violett

Kleinere Sträucherarten

Weiße Zwergspiere

  • Weiße Zwergspiere - Spiraea japonica erreicht eine Wuchshöhe bis zu 80 Zentimeter
  • Blütezeit: Juli bis September
  • wächst sehr langsam
  • Farbe der Rispen: Weiß

Rote Sommerspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 1 Meter
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Farbe der Rispen: Rubinrot

Japanische Strauchspiere

  • kleinwüchsig, erreicht eine Wuchshöhe bis zu 50 Zentimeter
  • Blütezeit: Juli bis September
  • ideal für Beete oder Steingärten
  • Blütenfarbe: kaminrot
  • üppiger Wuchs

Gelbe Zwergspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 50 Zentimeter
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • besonders als Bodendecker geeignet
  • Blütenfarbe: rosa

Rosa Zwergspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 50 Zentimeter
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • wächst sehr langsam
  • Blütenfarbe: Rötlich-Violett

Japanische Zwergspiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 40 Zentimeter
  • Blütezeit: Juli bis August
  • sehr blütenreich
  • Blütenfarbe: Dunkelrosa

Sommerspiere

  • Wuchshöhe bis zu 70 Zentimeter
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Laub verfärbt sich im Herbst rot
  • Blütenfarbe: purpurfarben

Birkenblättrige Spiere

  • erreicht eine Wuchshöhe bis 50 Zentimeter
  • wächst üppig in die Breite
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • rot-braun Färbung im Herbst
  • Blütenfarbe: Weiß

Speziell für karge Steingärten

Graufilziger Spierstrauch

  • erreicht eine Wuchshöhe bis zu 45 Zentimeter
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • gilt als äußerst winterhart
  • Blütenfarbe: grau-weiß

Kärntner Spierstrauch

  • eher kleinwüchsig, erreicht eine Wuchshöhe bis 25 Zentimeter
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • niedrige Wuchsform
  • Blütenfarbe: Weiß

Standort und Pflege

Auf Grund der Artenvielfalt findet sich für jedes Fleckchen im Gartenbereich die passende Spiraea. So können karge Stein- oder Heidegärten mit den Pflanzen genauso aufgewertet werden, wie üppige Blumenbeete oder Rabatten. Damit sich die Spiraea frei und ungezwungen entfalten kann, benötigt sie

  • Rindenmulch einen sonnigen bis halbschattigen Standort
  • regelmäßige Gießen
  • an schattigen Standorten Düngerbeigaben
  • die Zugabe von Rindenmulch, um die Bodenfeuchte zu gewährleisten.

Die Spiraea nur bei sehr langer Trockenheit ausreichend wässern und die Düngung nur bis Mai beizubehalten.

Schnitt

Der Spierstrauch ist bekannt für seine Üppigkeit und den mitunter etwas ausufernden Wuchs. Um die Form der Pflanze aufrecht zu erhalten, sollte deshalb in gewissen Abständen ein Auslichtungs- und Erhaltungsschnitt durchgeführt werden. Beim Schnitt sollten die einzelnen Blütezeiten der unterschiedlichen Arten unbedingt berücksichtigt werden. So werden die Frühjahrsblüher immer sofort nach der Blüte geschnitten. Die Sommerblüher hingegen erst im einsetzenden Frühjahr kurz vor dem Austrieb geschnitten. Unterschieden wird dabei immer nur der Zeitraum, die Schnittmaßnahmen an sich ähneln sich.

  • schwache Triebe werden am Ansatz abgeschnitten
  • vertrocknete Äste oder Zweige müssen entfernt werden
  • wichtig ist, dass beim Schnitt keine Frostperiode mehr zu erwarten ist
  • beschädigte oder kranke Zweige müssen weggeschnitten werden
  • um ein erneutes Austreiben zu gewährleisten, sollte immer schräg und ungefähr 5 mm über der Knospe geschnitten werden.

Der Schnitt sollte immer sauber geführt und die Hinterlassenschaft von abgequetschten Zweigen vermieden werden. Diese offenen Wunden stellen einen idealen Nährboden für Schädlinge und Pilze dar. Auf Grund ihrer immensen Blütenpracht wird die Spiraea auch gern zur Verschönerung der Wohnung als Vasenpflanze genutzt. Hier gilt zu beachten, dass sich abgeschnittene, noch geschlossene Knospen in der Vase nicht mehr entfalten. Deshalb immer voll erblühte Pflanzen schneiden.

Verjüngungsschnitt

Da der Spierstrauch sehr dicht wächst, bekommen die innenliegenden Bereiche nicht genügend Licht ab und verkahlen. Um diesen Vorgang zu unterbinden, sollten Gärtner ihre Pflanzen regelmäßig auslichten und schneiden. Damit die Pflanze wieder genügend Kraft und Vitalität erhält, sollten die Zweige mindestens 20 Zentimeter über den Bodenbereich abgeschnitten werden. So ein Verjüngungsschnitt sollte immer in der Winterzeit, also in der Ruhephase der Pflanze, durchgeführt werden.

Heckenschnitt

Spiere als Hecke Der Spierstrauch eignet sich hervorragend als Heckenbepflanzung und diese sollte in ihrem Wuchs nicht zu sehr ausufern. Deshalb muss auch die Hecke von Zeit zu Zeit einen Schnitt über sich ergehen lassen.  Alleine durch ihre Blütenpracht kann so eine Spierstrauch-Hecke den Betrachtern verzaubern und jede Menge Romantik versprühen. Auch beim Schneiden der Hecke ist die Blütezeit das bestimmende Kriterium, doch auch die Form beinhaltet einige Vorteile.

  • immer kranke, abgestorbene oder befallene Pflanzenteile abschneiden
  • für das Schneiden sollten normale Temperaturen gewählt werden, die die Pflanzen nicht zusätzlich belasten. Also niemals bei Frost oder Sommerhitze schneiden.
  • herausstehend Zweige dürfen je nach Form und Bedarf gern eingekürzt werden
  • wer seiner Hecke eine originelle Trapezform verleiht, der hat den Vorteil, das damit einem Verkahlen vorgebeugt wird.

Jeder Gartenbesitzer lebt im Einklang mit der Natur und die gilt es auch schützen. Gerade in einer gepflanzten Hecke lassen sich unzählige Tierarten nieder. Sie finden darin Unterschlupf, betreiben Nestbau oder Brüten ihre Eier aus. Wer einen Spierstrauch als Heckenbepflanzung sein eigen nennt, sollte immer im Sinne des Naturschutzes handeln und deshalb beim Schneiden nicht nur die Jahreszeiten im Blick haben, sondern auch den Schutz der nistenden Tiere.

In diesem Sinne gelten für einige Bundesländer sogenannte Sperrfristen, in denen keine Radikalschnitte, sondern lediglich ganz sanfte Auslichtungsschnitte erlaubt sind. Wer sich nicht an diese Regelung hält, erwischt oder gar angezeigt wird, der muss derzeit mit erheblichen Geldbußen rechnen. Gartenfreunde, die sich einem Gartenverein angeschlossen haben, werden in regelmäßigen Abständen über die Schnittzeiten informiert. Alle anderen Gärtner sollten sich im eigenen Interesse bei Bund, Ländern oder der jeweiligen Stadt über die festlegten Schnitt- sowie die Brutzeiten informieren, um Schlimmeres zu verhindern.

Schädlinge und Krankheiten

Der Spierstrauch gilt als äußerst resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall. Mitunter können sich in den nicht artgerecht abgeschnittenen Trieben Schädlinge breitmachen. Beim Erkennen von Befall sollten die betroffenen Stellen entfernt werden. Gegebenenfalls muss mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Fachhandel nachgeholfen werden. Bei richtiger und sachgemäßer Pflege und Verschnitt ist das Auftreten von Schädlingen oder Krankheiten allerdings  eher eine Seltenheit.

Häufig gestellte Fragen

Wann wird Spiraea geschnitten?
Die beste Zeit, einen Spiraea-Strauch zu schneiden, ist nach der Blüte. Die Blütezeit ist allerdings von Art zu Art ganz unterschiedlich und kann von April bis September andauern.

Wie wird der Spierstrauch geschnitten?
Die Spiersträucher sollten im immer März etwas ausgelichtet und damit verjüngt werden. Das bedeutet, dass alte oder gar verholzte Triebe herausgeschnitten, neue Triebe jedoch belassen werden. Wirkt der Strauch zu üppig, sollte man ihn auch in der Höhe etwas einkürzen.

Spierstrauch hat bereits im Frühling kranke Blätter. Was ist zu tun?
Wenn die Blätter der Spiraea sich einrollen oder ein braunes, trockenes Aussehen besitzen, dann ist oftmals Mehltau die Ursache. Eine Erste-Hilfe-Maßnahme ist, den Strauch nach der Blüte auf die Hälfte herunter zuschneiden. Bereits nach kurzer Zeit treibt er dann wieder gesund neu aus.

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Tipps für Schnellleser

- Gehört zur Familie der Rosengewächse
- laubabwerfend
- anspruchslos, gilt als äußerst robust
- Blütezeit von April bis September
- Artenreichtum
- benötigt halbschattigen Standort
- regelmäßiges Gießen, ohne Staunässe
- Düngerbeigaben notwendig, wenn Standort zu schattig
- üppige, extrem blütenreiche Pflanze
- Rindenmulch sorgt für ausreichend Bodenfeuchte
- Schnitttechnik und Zeitraum ist abhängig von der Pflanzenart
- Frühblüher werden nach der Blüte geschnitten
- Sommerblüher kurz vor dem Austrieb
- Pflanzen benötigen viel Platz in Breite und Höhe
- wenig anfällig für Schädlinge und Krankheiten
- bei zu großer Ausbreitung ist ein Auslichten erforderlich
- auch für Blumenrabatten, Stein- und Dachgärten geeignet

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