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Studentenblume, Tagetes – Pflege-Anleitung

Studentenblume - Tagetes

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Tagetes aus der Familie der Korbblütler zählen nicht von ungefähr zu den beliebtesten Sommerblumen weit und breit. Dank ihrer Anspruchslosigkeit benötigen sie nicht der täglichen Aufmerksamkeit. Trotzdem offenbaren sie ihre uneingeschränkte Blütenfülle erst dann, wenn der Hobbygärtner auf ihre recht bescheidenen Bedürfnisse hinsichtlich der Pflege eingeht. Je nach Art und Sorte, wird die Studentenblume als ein- oder mehrjährige Beet- und Balkonpflanze kultiviert. Angesichts der mehr als 50 Arten und unzähligen Sorten, dürfte selbst für die kleinste Gartennische eine malerische Variante vertreten sein.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Korbblütler.
  • Heimatländer Mexiko und Mittelamerika.
  • Wuchshöhen zwischen 10 cm und 200 cm.
  • Nicht winterhart.
  • Mehr als 50 Arten bekannt.
  • Blütenfarben von zitronengelb bis braunrot.
  • Blüten gefüllt und ungefüllt.
  • Lange Blütezeit von Juni bis Oktober.
  • Einige Sorten mit essbaren Blüten.
  • Weitere Namen der Tagetes: Studentenblume, türkische Nelke, Totenblume

Standort

In Bezug auf ihren Standort ist die Tagetes nicht sonderlich wählerisch. Sie bildet ihre farbenfrohen Blütenstände in nahezu jeder Lage, solange es dort nicht allzu kalt ist.

  • Studentenblume - Tagetes Sonniger bis halbschattiger Standort.
  • Windgeschützte Lage ist ideal.
  • Mäßig nährstoffhaltige Gartenerde.
  • Durchlässige und luftige Bodenqualität.
  • Im Kübel genügt herkömmliche Blumenerde.
  • Staunässe wird nicht toleriert.

Ist geplant, die Studentenblume in verdichteter, lehmhaltiger Gartenerde zu pflanzen, sollte die Bodenqualität im Vorlauf verbessert werden. Zu diesem Zweck wird das Beet tiefgründig geharkt oder umgegraben, wobei gleichzeitig eine Dosis Sand eingearbeitet wird.

Gießen und Düngen

Obgleich sich die Tagetes in ihren Heimatländern auch in trockenen, sehr warmen Regionen bewährt, lässt der geübte Gartenfreund sie nicht austrocknen.

  • Substrat gleichmäßig feucht halten.
  • Gießen, wenn Oberfläche der Erde angetrocknet ist (Daumenprobe).
  • An warmen Sommertagen morgens oder abends wässern.
  • In schattigen Lagen genügt die natürliche Regenmenge.
  • Im Kübel ist der Wasserbedarf höher als im Beet.
  • Wasser nicht über Blätter und Blüten sprühen.
  • Im Beet ab und zu organisch düngen.
  • Überdüngung geht zu Lasten der Blüten und fördert nur das Höhenwachstum.
  • Blumenerde im Kübel enthält ausreichend Dünger für eine Saison.
  • Mulchen hält die Pflanzerde länger feucht.

Studentenblumen weisen keinen hohen Nährstoffbedarf auf. Daher ist die Gabe von etwas Gartenkompost, Pferde- oder Rinderdung sowie Guano vollkommen ausreichend und erübrigt die zusätzliche Gabe von Dünger. Weitere geeignete Mulchmaterialien sind Rasenschnitt, Rindenmulch, Laub und Stroh. Es spricht übrigens nichts dagegen, die Erde zwischen den Tagetes mit dekorativen Kieselsteinen, Splitt oder Lavagranulat zu bedecken. Auf diese Weise entstehen zauberhafte Farbkompositionen, die augenfällige Akzente setzen. Zugleich reduziert sich die Häufigkeit des Wässerns, weil die Bodenfeuchtigkeit nicht so schnell verdunstet.

Pflege

Die einzelne Tagetesblüte überdauert etwa 3 Wochen, bevor sie verwelkt und eingeht. Trotzdem erhält der sachkundige Hobbygärtner einen anhaltenden Blütenflor durch folgende Maßnahmen:

  • Verblühtes und Verwelktes regelmäßig ausputzen.
  • Pflanzenteile nicht abreißen, sondern abschneiden.
  • Alle paar Tage gründlich Unkraut jäten.

Einige Tagetes-Sorten entwickeln so große, schwere Blütenköpfe, dass diese drohen, umzuknicken. In diesem Fall lohnt sich die Investition in biegsame Blumenstützen. Sie bestehen aus Metall, werden ins Erdreich gesteckt und verhindern mit ihren V-förmigen Halterungen, dass die liebevoll herangezüchteten Studentenblumen ihre Köpfe nicht hängen lassen.

Vermehren

Studentenblume - Jungpflanze Die Reihe der pflegeleichten Faktoren setzt sich nahtlos fort bei dem Thema der Vermehrung. Die Tagetes sind von Mutter Natur ausgesprochen großzügig ausgestattet mit einem Vorrat an Samen. Die schwarzen, länglichen Samen befinden sich in den Blütenköpfen. Folglich ist es kein Problem, die Studentenblume eigenhändig zu vermehren, sobald sich einige Exemplare im Garten oder auf dem Balkon angesiedelt haben.

Während im Verlauf des Sommers die verwelkten Blütenköpfe noch permanent entfernt wurden, um den Blütenflor zu erhalten, verbleiben sie im Herbst an der Pflanze, bis sie vollkommen vertrocknet sind. Sollte die Witterung dabei nicht mitspielen, werden die Köpfe einfach abgeschnitten und an einem luftigen, regengeschützten Ort getrocknet. Nach etwa 1 Woche können die Samen den Blütenköpfen entnommen werden. Idealerweise werden sie in beschrifteten Briefumschlägen oder anderen trockenen, dunklen Behältern am kühlen, jedoch frostfreien Ort aufbewahrt bis zum nächsten Frühjahr.

  • Aussaat im Haus ab Februar/März.
  • Samen über Nacht in zimmerwarmem Wasser einweichen.
  • Saatschale oder Töpfe mit Anzuchterde oder Kokoshum füllen.
  • Samen verteilen und ca. 1 cm hoch mit Erde bedecken.
  • Substrat und Samen mit Wasser einsprühen.
  • Gefäß an einem hellen, nicht vollsonnigen Ort platzieren.
  • Ideale Keimtemperatur bewegt sich zwischen 16° und 18° Celsius.
  • Anzuchterde permanent leicht feucht halten.
  • Ab einer Höhe von 10 cm bis 12 cm werden die Keimlinge pikiert.
  • Tagetes in Einzeltöpfe oder Blumenkästen umpflanzen.
  • Regelmäßig auf den Befall durch Krankheiten und Schädlinge untersuchen.

Die Entnahme der Samen aus den Blütenköpfen ist weniger zeitraubend, wenn diese in eine Plastiktüte gefüllt werden, die mit Luft aufgeblasen und verschlossen wird. Tüte für 1 Minute schütteln und den Inhalt durch ein grobes Sieb in eine Schüssel entleeren.

Pflanzen

Studentenblumen im Beet Da die Studentenblume äußerst empfindlich auf frostige Temperaturen reagiert, werden die vorgezogenen oder fertig gekauften Pflanzen frühestens ab Mitte Mai im Beet eingepflanzt oder im Pflanzgefäß auf Balkon und Terrasse positioniert.

  • Das Beet gut durchharken und von sämtlichem Unkraut befreien.
  • Die Gartenerde mit etwas Kompost oder Hornmehl anreichern.
  • Tagetes nicht tiefer pflanzen, als sie im Anzuchttopf standen.
  • Der Abstand der Jungpflanzen 15 cm bis 50 cm, hängt ab von der Sorte.
  • Pflanzerde festtreten und gut angießen.
  • Nur Pflanzgefäße verwenden mit Ablaufloch für überschüssiges Gießwasser.
  • Über der Ausflussöffnung eine Drainage aus Kies oder Granulat anlegen.
  • Wasser im Untersetzer spätestens nach 30 Minuten ausgießen.

Es spricht im Grunde nichts dagegen, nach den Eisheiligen eine Direktaussaat am vorgesehenen Standort vorzunehmen. Dabei ist freilich zu bedenken, dass im Garten einige hungrige Mäuler lauern, die sich über einen solch reich gedeckten Tisch freuen. Es ist daher ratsam, die Saat zu schützen, beispielsweise durch Netze gegen pickende Vögel.

Krankheiten und Schädlinge

Die Studentenblume ist nicht nur erfreulich pflegeleicht, sondern obendrein bekannt für ihre Resistenz gegenüber Pflanzenkrankheiten jeglicher Art. Wenn ihr etwas zu schaffen macht, dann handelt es sich zumeist um Schädlinge – allen voran die gefürchteten Nacktschnecken. Mithilfe ihres intensiven Duftes versucht zwar, sich der Vielfraße zu erwehren; besonders erfolgreich ist sie mit dieser Taktik allerdings nicht. Daher benötigt die Tagetes die Unterstützung des Hobbygärtners im Kampf gegen die Schnecken:

  • Nackstschnecke Grundsätzlich nur in den Morgenstunden wässern.
  • Zuvor mithilfe einer Schneckenzange die ungebetenen Gäste einsammeln.
  • Kaffeepulver und Kaffeesatz sind giftig für Nacktschnecken.
  • Wanderschranken um das Beet auslegen aus spitzen Materialien, wie Splitt.
  • Einen Schneckenzaun um das Beet aufstellen.
  • Innerhalb des umzäunten Gebietes Bierfallen aufstellen.
  • Bierfallen ausschließlich in Kombination mit einem Schneckenzaun verwenden.
  • Den Garten einladend gestalten für natürliche Freßfeinde, wie Vögel, Igel, Kröten, Laufkäfer.
  • Mit Holzwolle gefüllte, umgedreht aufgestellte Blumentöpfe, ziehen Laufkäfer an.

Sollten sämtliche ökologischen Bekämpfungsmittel versagen, bleibt als letzter Ausweg der Griff zu chemischen Präparaten, wie dem Schneckenkorn. Dieses sollte möglichst nicht frei im Beet verstreut, sondern in Spaltfallen ausgebracht werden. Die Nacktschnecken kriechen hinein, fressen die Körner und gehen ein. Die unschädlichen Gehäuseschnecken passen erst gar nicht durch den Spalt und bleiben verschont.

Schutzschild und Förderer

Die magische Anziehungskraft, die Tagetes auf Schnecken ausübt, nutzen findige Hobbygärtner zum Schutz ihrer Nutzgartenpflanzen aus. Ein Gemüsebeet, umrandet mit farbenfrohen Studentenblumen, ist nicht nur ein dekorativer Blickfang, sondern lenkt die anrückenden Nacktschnecken ab von einem Angriff auf Bohnen, Erdbeeren, Kartoffeln, Salat und Kollegen. Weitere nutzbringende Attribute der Tagetes sind:

  • Apfelbäume bleiben gesund.
  • Vitalität von Rosen wird gestärkt.
  • Lücken im Staudenbeet sind schnell geschlossen.
  • Gartenboden wird nicht ausgelaugt.

Eine besonders innige Pflanzen-Symbiose gehen Tagetes und Kohl miteinander ein. Der intensive Duft der Studentenblume vertreibt wirksam die Weißen Fliegen, die sich besonders gerne über sämtliche Kohlsorten hermachen.


Mit Vehemenz gegen Nematoden

Nematoden sind winzig kleine Fadenwürmer, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Unter den mehr als 20.000 Arten, die bislang entdeckt wurden, machten in den vergangenen Jahren einige Varianten in der Schädlingsbekämpfung positiv von sich Reden. Bei der überwiegenden Mehrheit der Nematoden handelt es sich allerdings um parasitische Gruppen, die Menschen, Tieren und Pflanzen mehr oder minder zu schaffen machen. Im Nutz- und Ziergarten können die im Boden lebenden Parasiten erheblichen Schaden anrichten, weil sie sich in den Wurzeln einnisten und die Pflanzen absterben lassen.

Dank der Tagetes ist gleichwohl ein Kraut gewachsen gegen das schändliche Treiben der Fadenwürmer. Verschiedene Studentenblumen werden von den Nematoden als Wirtspflanzen genutzt und töten diese durch giftige Substanzen in den Zellen der Außenhaut ab. Da nicht alle Nematodenarten Tagetes als Wirtspflanzen nutzen, weil sie grundsätzlich nicht auf Kulturpflanzen als Wirt angewiesen sind, stellt sich in diesem Fall die Strategie etwas anders dar. Derartige Nematoden peilen Unkräuter und Beikräuter als Wirtspflanzen an, um von dort aus den Boden zu infizieren. Daher bringen kluge Gartenfreunde Tagetes zusätzlich als Gründüngung aus, wodurch die Unkräuter unterdrückt und der Befall durch Nematoden verhindert wird. Die folgenden Prämissen sind im Rahmen dieses Vorgehens zu beachten:

  • Die Tagetes müssen mindestens 3 Monate die Fläche bewachsen für eine effektive Wirkung.
  • Studentenblume ist Hauptkultur während der aktiven Phase der Nematoden (Frühjahr bis Herbst)!
  • Der Bestand ist breitflächig angelegt – also nicht in Reihen.
  • Wildkräuter, die trotzdem erscheinen, werden entfernt, damit sie nicht als Wirtspflanzen dienen.

In verschiedenen Versuchen hat sich die Mischung aus Tagetes patula und Tagetes erecta im Verhältnis 1 : 1 als besonders wirkungsvoll erwiesen.

Sorten

Tagetes patula Sorten

  • Aufrechte Studentenblume - Tagetes patula ´Janie Deep Orange’
  • ´Single Gold’
  • ´Janie Flame´
  • ´Texana Bee´
  • ´Solena Red´
  • ´Boy Yellow´

Tagetes erecta Sorten

  • ´Antigua F1 Yellow´
  • ´Antigua F1 Orange´

Die effektive synergetische Wirkung beruht vor allem auf die Schnellwüchsigkeit der Tagetes erecta Sorten, die den Beikräutern keine Chance lässt, in Verbindung mit der verstärkten Schlagkraft der Tagetes patula gegen die Nematoden.

Häufig gestellte Fragen

Behebt die Pflanzung von Tagetes auch die Bodenmüdigkeit, sodass ich dort auch wieder Rosen pflanzen kann?
Erfahrene Rosenfreunde wissen, dass eine Neupflanzung nicht dort erfolgen sollte, wo sich vorher bereits Rosen im Boden befanden. Die Ursache für dieses Phänomen der Bodenmüdigkeit ist bisher nicht restlos geklärt. Es ist lediglich eine Vermutung, dass Nematoden das Wachstum der Rosen behindern. In diesem Fall würde die gleichzeitige Pflanzung von Tagetes das Problem beheben. Aktuell erfolgte diese Maßnahme auf eigenes Risiko.

Welche Tagetes-Sorten haben essbare Blüten?
Tagetes filifolia, auch Lakritztagetes genannt; Tagetes minuts, auch als Mexikanische Gewürztagetes bezeichnet, sowie Tagetes tenuifolia mit zahlreichen Untersorten, die einen fruchtigen Geschmack haben von Zitrone bis Orange.

Kann ich meine Tagetes im Kübel und Blumenkasten überwintern?
Sind die Studentenblumen im Pflanzgefäß besonders schön gewachsen, ist der Wunsch nach einer Überwinterung verständlich. Sobald sich der erste Frost ankündigt, werden Kübel und Blumenkasten in ein helles Winterquartier getragen. Herrschen dort Temperaturen zwischen 15° bis 18° Celsius und wird an frostfreien Tagen regelmäßig gelüftet, dürfte die Überwinterung gelingen.

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Tipps für Schnellleser

- Standorttolerant von vollsonnig bis schattig.
- Mehrheit der Arten ist nicht winterhart.
- Geringer Nährstoffbedarf.
- Luftiger, durchlässiger Boden.
- Blumenerde als Kübelsubstrat.
- Gleichmäßig feucht halten ohne Staunässe.
- Im Kübel besteht höherer Wasserbedarf.
- Blumenerde enthält genügend Nährstoffe.
- Nicht Überkopf wässern.
- Organisches Mulchen erübrigt Düngen.
- Überdüngen behindert Blütenbildung.
- Verwelktes regelmäßig ausputzen.
- Unkraut jäten nicht versäumen.
- Vermehren durch Aussaat im Haus ab März.
- Sammeln der Samen mit Tüten-Trick.
- Direktaussaat ab Mitte Mai.
- Saat durch Netze schützen.
- Kübelpflanzung erfordert Drainage.
- Schwere Blütenköpfe stützen.
- Anfällig für Schnecken.
- Tagetes schützt Pflanznachbarn vor Nematoden.
- Effektivste Mischung aus Tagetes patula und erecta.
- Überwintern im Pflanzgefäß bei 15° bis 18° Celsius.
- Regelmäßig lüften, ein wenig gießen und nicht düngen.

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