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Traubenhyazinthe, Muscari – Pflege-Anleitung

Traubenhyazinthe - Muscari

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Die Traubenhyazinthe trägt den botanischen Namen Muscari und stammt ursprünglich aus der Türkei. Die liebliche Blume gehört zu der Pflanzenfamilie der Spargelgewächse und ist ein Zwiebelgewächs, welches schon zum Beginn des Frühlings blüht. Die krautige Pflanze ist mehrjährig und kann im Freien kultiviert werden, idealweise wird sie zum Winterende im Topf vorgezogen und zieht nach den letzten Winterfrösten in den Garten um. Die Muscari ist eine reine Zierpflanze und verführt mit blau-violetten Blüten. Aufgrund ihrer einfachen Vermehrung und der robusten Eigenschaften wird die winterharte Blume vielerorts in weitläufigen Gartenanlagen und Parks angepflanzt.

Steckbrief

  • Relativ robuste, mehrjährige und winterharte Pflanze
  • Frühlingsblüher, blüht bereits zum Frühlingsbeginn, oft schon ab März
  • Strahlende Blütenfarben in Blau-Violett, Rosa und Weiß
  • Ausdauernde und krautige Pflanze
  • Große Sortenvielfalt mit abwechslungsreichen Blütenfarben
  • Eignet sich als Schnittblume für Vasen
  • Ideal für Steingärten, Einfassungen der Blumenbeete und Trockenbeete
  • Topf- und Kübelhaltung möglich
  • Vermehrung durch Zwiebeln, Teilung und Samen
  • Selbstaussaat, neigt zur Verwilderung

Standort, Einpflanzen & Pflanzsubstrat

Die Traubenhyazinthe ist ein Neophyt und stammt ursprünglich aus Kleinasien und Südosteuropa. Die Muscari ist ein Gartenflüchtling, sodass die Pflanze auch in der freien Natur anzutreffen ist, sie fühlt sich vor allem auf Wiesen und an lichten Waldrändern wohl. In den Weinanbauregionen wächst die Traubenhyazinthe auch häufig in den Weinbergen zwischen den Rebstöcken.

Bei den Standortansprüchen ist die Pflanze relativ anspruchslos und kann sich gut an die vorhandenen Bedingungen anpassen. Wenn es jedoch zu schattig ist, fällt die Blütenausbildung spärlicher aus.

  • Traubenhyazinthen-Zwiebeln im Topf Gedeiht sowohl in der Sonne als auch im lichten Halbschatten
  • Mag kein zu feuchtes Pflanzsubstrat
  • Bevorzugt nährstoffreiche Böden
  • Boden sollte durchlässig sein, mit sandigen und lehmigen Eigenschaften
  • Zu schwere und undurchlässige Böden mit Drainageschicht versehen
  • Pflanzabstand sollte mind. 1/2 Wuchsbreite betragen
  • Ideale Pflanztiefe ist 2-3 mal so tief wie die Blumenzwiebel bzw. die Knolle groß ist
  • Optimal für den Steingarten und das Trockenbeet geeignet
  • Gedeiht auch in Blumentöpfen und Kübeln
  • Nur gesunde Zwiebeln verwenden, welche komplett frei von faulenden Stellen sind
  • Pralle, feste und saftige Zwiebeln sind ideal, ohne vertrocknete Bereiche

Aufgrund der einfachen Vermehrung und der intensiv blauen Farbe ist die Traubenhyazinthe ideal als Dekoration für großflächige Parks geeignet. Perfekte Standorte sind die Abschnitte vor Gehölzen, Anpflanzungen in geometrischen Formen und als Kontraste für die Einfassung der Blumenbeete.

Gießen & Düngen

Damit die Traubenhyazinthe optimal gedeihen kann, sollte diese regelmäßig, aber nicht zu stark gegossen werden. Für eine überdurchschnittlich gute Entfaltung und intensive Blüte bietet es sich an, zusätzliche Düngergaben zu verabreichen. Wenn die Erde direkt zum Winterende im beginnenden Frühling mit nährstoffreichem Kompost angereichert wird, entfaltet sich die Muscari in den darauf folgenden Monaten besonders prächtig.

  • Regelmäßig, aber nicht übertrieben gießen
  • Optimal ist abgestandenes Regenwasser
  • Erdboden mäßig bis gleichmäßig feucht halten
  • Oberste Erdschicht vor der nächste Wassergabe leicht antrocknen lassen
  • Blühdünger einsetzen, vor und während der Blütezeit zuführen
  • Ideal ist ein Blühdünger mit einem Anteil Phosphor

Blüten, Blätter & Wuchs

Traubenhyazinthen auf Wiese Der Name der Traubenhyazinthe leitet sich von der Form der Blüten ab, die an auf dem Kopf stehende Weintrauben erinnern. Der Blütenstand besteht aus einer großen Menge an kleinförmigen Blüten, die von unten nach oben verlaufend immer kleiner werden. Die botanische Bezeichnung Muscari leitet sich wiederum von der leichten Musk-Duftnote mancher Arten ab.

Bei der Pflanze ist keinerlei Heilwirkung bekannt, diese dient nur der Zierde im Garten. Die Wuchshöhe ist eher klein und überschaubar, deshalb eignet sich die Blume als Untermalung für größere Gewächse. Aufgrund der leuchtenden Blütenfarbe ist das sehr attraktive Gewächs im Frühling nicht zu übersehen, die meisten Sorten blühen in hellem und dunklem Blau oder tiefem Violett.

  • Blütezeit zwischen März-Mai
  • Farbe der Blüten: blau, lila, rosa oder weiß
  • Weiße Umrandung der Blüten
  • Weitere umgangssprachliche Namen: Perlhyazinthe, Bergmänchen, Bauernbübchen
  • Sortenabhängige Wuchshöhe beträgt ca. 20 cm
  • Normale Wuchsbreite liegt bei etwa 5 cm
  • Sieht wie eine Miniaturausgabe der normalen Hyazinthe aus
  • Blüte sitzt an einem langen und blattlosen Stängel
  • Oft sind die oberen Blüten noch geschlossen und fast so rund wie eine Kugel
  • Sehr schmale aber fleischige Laubblätter, in der Regel 2-7 Stück
  • Blüten eignen sich für den Vasenschnitt
  • Zieht während des Sommers ihre Blätter ein, treibt diese aber im Herbst wieder aus

Sorten & Pflanznachbarn

Die Muscari gibt es weltweit in etwa 30 verschiedenen Arten, daneben gibt es im Fachhandel auch Zuchtsorten mit gefüllten, größeren, rosaroten und weißen Blüten im Angebot. Aufgrund der kinderleichten Kultivierung lässt sich die Traubenhyazinthe ohne Probleme in einem Blumenbeet mit anderen Frühlingsblühern anpflanzen.

  • Ideal zur Untermalung von großblütigen Frühlingsblühern geeignet, z. B. Tulpen, Narzissen und Rhododendren
  • Häufigste Sorte: Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum); horstbildend, verwildert besonders stark, oft sogar sehr aggressiv bei der eigenmächtigen Verbreitung
  • Weinbergsträubel (Muscari neglectum syn. Muscari racemosum): Schwarzblaue Blüten
  • Bisamhyazinthe (Muscari botryoides): Deutlich kürzere Trauben, bildet keine Tochterzwiebeln aus, deshalb einzelner oder kleingruppierter Wuchs
  • Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium): Ausgeprägte, breitere Blätter, höhere Wuchsform
  • Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum): Schopf mit langstieligen und sterilen Blüten, unten bräunliche Blütenfarbe, Hauptblüte erst ab Mai
  • Schmalblütige Traubenhyazinthe (Muscari tenuifolium): Unten grünlich-weiße Blütenfarbe

Schneiden

Traubenhyazinthe - Muscari Die Traubenhyazinthe ist nicht besonders aufwändig bei der Pflege, das Gewächs sollte allerdings regelmäßig beschnitten werden, wenn die eigenständige Vermehrung nicht erwünscht ist. Ansonsten ist es besser, die bereits vertrockneten Blätter und Blüten noch länger an der Pflanze zu lassen.

  • Blätter nicht zurückschneiden, bevor diese anfangen zu vergilben, da die Pflanzen bis dahin die Nährstoffe für die nächste Blüte im darauf folgenden Jahr produzieren
  • Blütenstiele direkt nach dem Verblühen unten abschneiden
  • Ausnahme sind Wildarten, die sich von selber aussäen und verwildern sollen

Überwintern

Die Traubenhyazinthe ist ein sogenannter Kryptophyt, diese Bezeichnung deutet auf ein extra Organ der Pflanze hin, welches diese zum besseren Überdauern ausbildet. Im Fall der Muscari ist es eine Zwiebel, in welche sich diese zurückzieht, um während der ungünstigen und kalten Jahreszeiten zu überdauern. Diese Zwiebeln sind komplett frostfrei und können während der Wintermonate im Boden belassen werden.

  • Frosthart, kann das Überwintern im Freien überstehen
  • Bei extremen Frosttemperaturen und starken Winden den Standort mit Nadelreisig oder Mulch abdecken
  • Bei Verwendung in Töpfen und Balkonkästen vor starken Frösten schützen
  • Bei der Kultivierung im Blumentopf ist ein adäquates Winterquartier ideal, welches ab Herbst bezogen wird
  • Umzug an einen frostfreien und dunklen Standort, z. B. Garage, Dachboden und Kellerräume
  • Im Winterquartier den Erdboden dauerhaft leicht feucht halten
  • Regelmäßige Kontrolle bei Überwintern, um Fäule zu vermeiden
  • Pflanze einmal vor dem Austrieb düngen
  • Mit dem Beginn des Austriebs an einen helleren Standort umziehen

Vermehren

Wenn die Traubenhyazinthe an einem Standort mit optimalen Bedingungen und ohne Störungen wachsen darf, dann vermehrt sich die Pflanze auch von selbst. Falls die Vermehrung jedoch nicht erwünscht ist, ist die Muscari rechtzeitig zurück zu schneiden, noch bevor die Blätter und Blüten komplett vertrocknet sind.

  • Traubenhyazinthe - Muscari Vermehrung durch Samen, Teilung und Tochterzwiebeln möglich
  • Ideal ist die Aussaat im Frühjahr oder im Herbst
  • Direkt nach der Aussaat verstärkt gießen
  • Bei der Aussaat erscheint die Blüte oft erst nach einigen Jahren
  • Brutzwiebeln im Sommer von der Mutterpflanze entnehmen und neu einpflanzen
  • Relativ zügiges Vermehren durch Teilung der Zwiebelhorste
  • Bester Zeitpunkt zum Vermehren ist der Herbst, beim Austrieb der grasartigen Blätter
  • Vorsichtig die Horste teilen und an den neuen Standort setzen

Traubenhyazinthen eignen sich aufgrund ihrer robusten Eigenschaften und der zügigen Vermehrung hervorragend zur Verwilderung in einem großen Garten. Schon nach kurzer Zeit ist dieser im Frühling von blauen Farbtupfern durchzogen.

Krankheiten und Schädlinge

Die Traubenhyazinthe ist relativ robust und widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge, jedoch steigt bei Pflegefehlern das Risiko von Erkrankungen und eines Befalls. Speziell ein unvorteilhafter Standort spielt dabei eine große Rolle, wenn die Pflanze nicht genug Sonne bekommt und der Boden zu nass und undurchlässig ist, wird das Immunsystem nachteilig geschwächt. Darüber hinaus fördern zu dichte Anpflanzungen die Übertragung der Krankheiten und der Schädlinge.

  • Bei Erkrankungen die betroffenen Teile möglichst schnell entfernen
  • Gezielte Vorbeugemaßnahmen für die Stärkung der Pflanze einsetzen, z. B. Ackerschachtelhalm-Brühe
  • Tendiert zu einem Befall mit Brandpilz, speziell die Blütenköpfe werden angegriffen
  • Krankheitsbild des Brandpilzes: Schwarze, verkohlt wirkende und staubige Flecken, helles Sporenpulver
  • Wurzelfäule durch zu nasse Standortbedingungen, faulige Zwiebeln umgehend beseitigen
  • Typische Schädlinge sind Feldmäuse und Wühlmäuse, welche einen Fraß-Schaden an den Zwiebeln verursachen
  • Knoblauch und Wolfsmilchgewächse halten Schädlinge im Boden fern
  • Katzen dezimieren Mäuse auf natürliche Art und Weise

Vorsicht giftig!

Die Traubenhyazinthe ist genauso giftig wie die klassische Hyazinthe, bei Kontakt mit dem Gewächs können Hautreizungen entstehen. Der Verzehr sollte ganz unterbleiben, aus diesem Grund empfiehlt sich das Anpflanzen nicht, wenn kleine Kinder durch den Garten toben und alles aus Neugierde in den Mund nehmen.

  • Giftige Inhaltsstoffe in Form von Oxalatraphiden
  • Hautkontakt mit der Pflanze löst oft allergische Reaktionen aus
  • Häufig sind rötliche Hautreizungen mit juckenden Zonen
  • Bei der Gartenarbeit und Pflanzenpflege vorsorglich Arbeitshandschuhe tragen
  • Speziell kleine Kinder von der Pflanze fern halten
  • Bei einer Hautreizung schaffen kühlende Salben schnelle Abhilfe, welche den Juckreiz stillen

Häufig gestellte Fragen

Welche Standortansprüche hat die Traubenhyazinthe?
Die Traubenhyazinthe ist aus ihrer Heimat sonnige bis lichte Standorte gewöhnt, kann sich aber auch an halbschattige Plätze gewöhnen. Wenn die Pflanze nicht genügend Sonne über den Tag bekommt, fällt jedoch die Blüte deutlich geringer aus.

Wie gestaltet sich das Überwintern der Muscari?
Die Muscari ist winterhart und kann die hiesige Wintersaison unbeschadet überstehen. Wenn die Temperaturwerte jedoch extrem nach unten sinken, braucht die Pflanze einen zusätzlichen Schutz in Form von Reisig oder Mulch. Bei dem Kultivieren im Topf oder Kübel ist ein entsprechendes Winterquartier anzuraten, welches frostfrei und dunkel sein sollte.

Womit kann ich die Blütenausbildung fördern?
Wenn der Boden zum Winterende mit Kompost angereichert und vor und während der Blütezeit ein Blühdünger eingesetzt wird, fällt die Blütenausbildung deutlich stärker aus. Darüber hinaus sollten die Blätter nicht zu früh abgeschnitten werden, damit die Traubenhyazinthe genügend Nährstoffe für die nächste Blüte ausbilden kann.

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Tipps für Schnellleser

- Pflegeleichte und sehr anpassungsfähig Pflanze, jedoch leicht giftig
- Bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte
- Lässt sich auch im Blumentopf, Balkonkasten und Kübel kultivieren
- Optimal sind durchlässige Erdböden, mit sandigen und lehmigen Qualitäten
- Zu feuchtes Substrat ist schädlich, schwere und undurchlässige Böden mit Sand auflockern
- Bei Kübelhaltung Drainageschicht einarbeiten
- Regelmäßig wässern, jedoch nicht zu viel, oberste Schicht etwas antrocknen lassen
- Für einen langanhaltenden Dünge-Effekt den Boden mit Kompost anreichern
- Vor und während der Blütezeit speziellen Blühdünger verabreichen
- Rückschnitt der Blätter und Blüten, wenn das Vermehren nicht erwünscht ist
- Kann im Garten in der eigenen Zwiebel überwintern
- Umzug in ein passendes Winterquartier (dunkel und frostfrei) bei Kultivierung in Gefäßen
- Mit Samen und Teilung der Zwiebelhorste vermehren
- Bei Pflegefehlern anfällig für Brandpilze und Wühlmäuse

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