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Zwergdattelpalme, Phoenix roebelenii richtig pflegen

Zwergdattelpalme - Phoenix robelenii

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Halten Sie Ausschau nach der perfekten Palme für den Einsteiger, kommen Sie an einer Zwergdattelpalme nicht vorbei. Dank einer kompakten Wuchshöhe von 1 Meter, verzaubert die Phönixpalme selbst kleinere Wohnräume und Balkone mit tropischem Zauber.

Damit sie ihren majestätischen Schopf mit den gefiederten Wedeln in Vollendung entfaltet, bedarf es keines aufwändigen Pflegeprogramms. Die Wahl des richtigen Standortes in Kombination mit einem ausgewogenen Wasser- und Nährstoffhaushalt sind bereits die halbe Miete. Worauf es wirklich ankommt, um eine Phoenix roebelenii richtig zu pflegen, finden Sie hier heraus.

Steckbrief

  • Pflanzengattung: Dattelpalmen (Phoenix)
  • Name der Art: Zwergdattelpalme (Phoenix roebelenii)
  • Wuchshöhe in Kultur bis 100 cm, selten bis 300 cm
  • Gefiederte Wedel mit einer Länge von 50 bis 100 cm
  • 25-50 Fiederblättchen entlang der Hauptachse bis 40 cm lang
  • Unscheinbare hellgrüne Blüten und braune Samenstände
  • Einstämmig oder mehrstämmig mit typisch genarbter Rinde
  • Nicht winterhart

Tipp: Die Zwergdattelpalme ist ungiftig und somit die ideale Zierpflanze für einen Haushalt mit Kindern und Tieren. Da die Palme mit Dornen bewehrt ist, sollten diese im Zweifel gleich nach dem Erwerb abgeschnitten werden. Es werden keine neuen Dornen nachwachsen.

Standort

Im Rahmen der fachgerechten Pflege nimmt die Wahl des Standortes eine Schlüsselfunktion ein. Kommt es zu Schäden infolge einer ungeeigneten Lage, sind diese an einer Zwergdattelpalme kaum noch zu beheben. Schenken Sie daher folgenden Licht- und Temperaturverhältnissen Ihre besondere Beachtung:

  • Sonnige bis halbschattige Lage
  • Gerne mit Morgen- oder Abendsonne, jedoch ohne pralle Sonneneinstrahlung am Mittag
  • Warme Temperaturen von 16 bis 28 Grad Celsius

Zwergdattelpalme - Phoenix robelenii Von Mai bis September fühlt sich eine Phoenix roebelenii unter freiem Himmel pudelwohl, solange das Temperaturminimum von 16 Grad Celsius nicht unterschritten wird. An die volle Sonne auf dem Balkon oder im Garten wird die Palme schrittweise gewöhnt, damit es nicht zu Verbrennungen auf den prächtigen Fiederblättern kommt. Stellen Sie die Pflanze zunächst für 1 bis 2 Wochen an einen halbschattigen, geschützten Platz im Garten. Hat sie sich hier akklimatisiert, verkraftet die tropische Schönheit für den Rest des Sommers selbst harte UV-Strahlung.

Luftfeuchtigkeit

Neben den angemessenen Licht- und Temperaturverhältnissen, kommt es in der vorbildlichen Kultivierung auf eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent an. Um diese zu gewährleisten, ist für Innenräume die Investition in einen Luftbefeuchter sinnvoll. Desgleichen erhöhen ein Zimmerbrunnen, ein Aquarium oder schlichtweg mit Wasser gefüllte Schalen den Zweck. Kundige Hobbygärtner füllen den Untersetzer einer Zwergdattelpalme mit Kieselsteinen und Wasser, sodass die Wedel permanent von aufsteigendem Wasserdunst umhüllt sind.

Verbringt die Palme den Sommer unter freiem Himmel, sprühen Sie die Wedel am frühen Morgen und in den Abendstunden ein mit handwarmem, weichem Wasser.

Gießen

Im tropischen Klima ihrer südostasiatischen Heimat entzieht die Zwergpalme der feuchten Luft die benötigte Feuchtigkeit, wenn das Erdreich nicht genügend beregnet wird. Da dieser Natur-Mechanismus in unseren Regionen nicht greift, kommt dem Gießen eine wichtige Bedeutung zu. So handhaben Sie die Wasserversorgung richtig:

  • Eine Phönixpalme regelmäßig und durchdringend gießen, ohne Staunässe zu verursachen
  • Trocknet die Substratoberfläche an, wird gewässert
  • Gesammelten Regen oder entkalktes Leitungswasser verwenden

Sofern sich keine Kieselsteine im Untersetzer befinden, wird dieser nach spätestens 20 Minuten entleert. Andernfalls zieht das überschüssige Gießwasser aufgrund der Kappilarkraft wieder in den Wurzelballen, wo sich Staunässe bildet.

Tipp: Sind einmal einige Tage ohne eine pflegende Hand zu überbrücken, behelfen Sie sich mit der Tauchmethode. Den Wurzelballen stellen Sie so lange in ein Gefäß mit kalkfreiem Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dergestalt durchtränkt, übersteht die Zwergdattelpalme Ihren Kurzurlaub unbeschadet.

Düngen

Trotz aller Bemühungen bei der Wahl des perfekten Standortes, können optimale Bedingungen im mitteleuropäischen Klima nicht geschaffen werden. Diese Lücke wird gefüllt durch die Gabe von ergänzenden Nährstoffen. Eine Phoenix roebelenii düngen Sie von April bis September alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen, der nur wenig Phosphor enthält. Alternativ verabreichen Sie im April und – je nach Präparat – im Juni einen entsprechenden Langzeitdünger.

Düngepräparate sollten nicht an die prächtigen Palmwedel geraten. Applizieren Sie die Mittel daher unmittelbar an das zuvor angefeuchtete Substrat.

Gegen eine Blattdüngung mit Algensaft alle 4-6 Wochen hat die Phönixpalme nichts einzuwenden. Im Gegenteil gelangen auf diese Weise wertvolle Nährstoffe über die Wedel in die Pflanzenbahnen, während zugleich die satt-grüne Farbe verstärkt wird. Besprühen Sie stets die Ober- und Unterseiten der Fiederwedel.

Schneiden

Zwergdattelpalme - Phoenix robelenii Als typisches Palmengewächs, verfügt die Zwergdattelpalme über einen einzigen Vegetationspunkt inmitten der Krone, dem sogenannten Palmenherz. Einen Rückschnitt im eigentlichen Sinn erhält die Pflanze somit nicht. Geschnitten wird eine Phoenix roebelenii nur in diesen Ausnahmefällen: Kommt ein Wedel in die Jahre, wird er allmählich eingezogen und vertrocknet. Schneiden Sie das Blatt erst dann ab, wenn es sich braun verfärbt oder warten Sie einfach, bis es auf natürlichem Weg abgeworfen wird. Belassen Sie bei einem Schnitt einen 3-5 cm langen Rest des Blattstiels am Stamm. Auf diese Weise beugen Sie Krankheiten vor.

Das Höhenwachstum regulieren Sie mit dem Rückschnitt der Wurzeln. Ist die erwünschte Größe der Palme erreicht, kürzen Sie die Wurzeln um einige Zentimeter ein. Verwenden Sie hierzu ein frisch geschärftes und desinfiziertes Messer. Quetschungen des Pflanzengewebes sind unbedingt zu vermeiden. In den darauf folgenden 2 Wochen gießen Sie nur mäßig und verabreichen keinen Dünger.

Tipp: Einen gesunden Wedel abzuschneiden, animiert die Zwergdattelpalme keinesfalls zum vorzeigten Wachstum eines oder gar mehrerer neuer Blätter. Eine dichte Krone resultiert in erster Linie aus einer fachgerechten Pflege am best möglichen Standort.

Überwintern

Sinken im Herbst die Temperaturen unter 16 Grad Celsius beendet eine Phoenix roebelenii ihren Freiluft-Aufenthalt und siedelt um ins Winterquartier. Unter folgenden Bedingungen kommt die Palme gesund und munter durch die kalte Jahreszeit:

  • Helle, sonnige Lage
  • Ideale Temperaturen von 18-23 Grad
  • Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und mehr

Je höher die Temperaturen im Winterquartier, desto heller sollten die Lichtverhältnisse beschaffen sein. Unter Einfluss der trockenen Heizungsluft ist die Aufrechterhaltung einer tropischen Luftfeuchtigkeit noch vordringlicher, als während der Sommerzeit. Sprühen Sie die Pflanze täglich lauwarm ein. Gegossen wird die Palme erst, wenn das Substrat angetrocknet ist; dann jedoch durchdringend, um die Pfahlwurzel bis in die Spitzen zu befeuchten. Von Oktober bis März wird nicht gedüngt.

Umtopfen

Dattelpalme - Phoenix Korrespondierend zum Wachstum, ist erfahrungsgemäß alle 3 bis 4 Jahre der Wechsel in einen größeren Kübel erforderlich. Spätestens wenn sich die Wurzeln durch das Substrat herausdrücken, kommt Umtopfen als Tagesordnungspunkt auf den Pflegeplan. Ein gut gewählter Termin für diese Maßnahme ist das zeitige Frühjahr, wenn sich die winterliche Ruhepause dem Ende zuneigt. Der neue Topf sollte tief genug konstruiert sein, um den Pfahlwurzel ausreichend Raum zu bieten. Darüber hinaus ist eine Bodenöffnung als Wasserablauf unverzichtbar.

Als Substrat bietet sich eine hochwertige Kübelpflanzenerde an, optimiert mit Perlite oder Lavagranulat und einer Handvoll Moorbeeterde, um einen leicht sauren pH-Wert zu erzeugen. Folglich kommt als Drainage kein kalkhaltiges Material, wie Splitt oder Kies infrage. Verwenden Sie besser neutrale Tonscherben, die über dem Wasserablauf ausgelegt werden. Damit die Erdkrümel die Drainage nicht gleich wieder verstopfen, breiten Sie zwischen Substrat und Tonscherben ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies aus. In diesen Schritten gehen Sie weiter vor:

  • Im unteren Topf-Drittel das frische Substrat einfüllen, um mit der Faust eine Mulde hinein zu drücken
  • Die Zwergdattelpalme austopfen und die ausgediente Erde abschütteln
  • Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe die Palme einsetzen und die Erde andrücken
  • Einen Gießrand frei lassen von 3-5 Zentimetern und angießen

Umtopfen bedeutet für eine Phoenix roebelenii Stress pur. Geben Sie der Pflanze in der Folgezeit am halbschattigen Standort Zeit, sich zu erholen. Gießen Sie weiterhin bei Trockenheit und verwöhnen die Palme täglich mit einem warmen Sprühnebel. Da das Substrat vorgedüngt ist, erfolgt frühestens nach 6-8 Wochen die erste Gabe von verdünntem Dünger.

Krankheiten und Schädlinge

Verbringt eine Zwergdattelpalme den Sommer auf dem Balkon oder im Garten, wird sie zumeist nicht von Krankheiten oder Schädlingen behelligt. Problematisch wird es erst unter dem Einfluss trockener Heizungsluft im Winterquartier. Drei Arten von Schädlingen haben es dabei auf die tropische Pflanze abgesehen.

Spinnmilben
Als Symptom für einen Befall mit den winzig kleinen Parasiten, treten silbrig schimmernde Flecken auf den zuvor noch sattgrünen Wedeln auf. Sprühen Sie spätestens jetzt die Palme täglich ein mit weichem Wasser bei Zimmertemperatur, haben Sie die Plage bald im Griff. Sollte der Befall bereits weit fortgeschritten sein, packen Sie die Pflanze für 3-4 Tage ein im Plastikfolie. Auf diese Weise schnüren Sie den Plagegeistern die Luft ab. Sollte dieses drastische Vorgehen nicht zum Erfolg führen, bleibt einzig der Griff zum Insektizid.

Woll- und Schmierläuse
Breiten sich auf den Palmenblättern kleine Wattebäusche aus, sind darunter Woll- und Schmierläuse damit beschäftigt, der Pflanze den Lebenssaft auszusaugen. Trockene Heizungsluft und ein zu dunkler Standort rufen diese Schädlinge häufig auf den Plan. So gehen Sie dagegen mit natürlichen Mitteln vor:

  • Die betroffene Zwergdattelpalme isolieren in einen hellen Raum mit 15-16 Grad Celsius
  • Einzelne Läuse betupfen mit Wattestäbchen, die in Spiritus getaucht wurden
  • Die Wedel wiederholt abwischen mit einem alkoholgetränkten Tuch
  • Einsprühen mit einem Mix aus 1 Liter Wasser, 15 ml Paraffinöl oder Schmierseife und 1 Spritzer Spiritus

Lässt sich die Palme noch heben, besteht überdies die Möglichkeit, Woll- und Schmierläuse mit einer warmen Dusche kopfüber abzubrausen.

Thripse
Die 1-3 mm kleinen, braun-schwarzen Thripse verursachen ein ähnliches Schadbild, wie Läuse. Tückisch ist hier ihr unscheinbares Auftreten an den Unterseiten der Blätter. Kontrollieren Sie daher eine Phoenix roebelenii regelmäßig und warten Sie nicht, bis sich die hübschen Fiederblätter krümmen und von Flecken übersät sind. Wiederholtes Besprühen mit der Schmierseifen-Lösung bereitet den Parasiten den Garaus. Darüber hinaus hält der Fachhandel systemisch wirkende Bekämpfungsmittel bereit, die in Stäbchenform ins Substrat gedrückt werden und aus dem Pflanzeninneren heraus gegen die Plage vorgehen.

Häufig gestellte Fragen

Ich kultiviere meine Zwergdattelpalme ganzjährig im beheizten Wintergarten. Gibt es im Rahmen der Pflege besondere Vorkehrungen zu beachten?
Sofern die reduzierten Lichtverhältnisse nicht über eine künstliche Lichtquelle ausgeglichen werden, passt die Palme ihr Wachstum in diesem Fall an, ohne es vollkommen einzustellen. Sie bemerken die Veränderung am seltener werdenden Gießbedarf. Dementsprechend stellen Sie die Gabe von Dünger nicht ein, sondern verabreichen das Präparat alle 6-8 Wochen in verdünnter Konzentration.

Wie behandle ich braune Spitzen an den Wedeln einer Phoenix roebelenii?
Färben sich die Blattspitzen braun, signalisiert eine Zwergdattelpalme entweder einen Mangel an Wasser oder Nährstoffen. Stellen Sie überdies die Standortbedingungen auf den Prüfstand. Pralle Sonne, kalter Durchzug und Temperaturen konstant unter 15-16 Grad Celsius bewirken ebenfalls das Schadbild. Die eingetrockneten Spitzen können Sie abschneiden mit einer scharfen, desinfizierten Schere. In das gesunde, grüne Gewebe sollten Sie möglichst nicht schneiden.

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Tipps für Schnellleser

- Sonniger bis halbschattiger Standort ohne pralle Mittagssonne
- Von Mai bis September idealerweise ein Platz im Freien
- Temperaturminimum von 16 Grad Celsius
- Wedel regelmäßig einsprühen für eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent
- Regelmäßig durchdringend gießen mit weichem Wasser
- Von April bis September düngen
- Einzig vollständig abgestorbene Wedel abschneiden
- Höhenwachstum regulieren mittels Wurzelschnitt
- Hell und warm überwintern bei mindestens 18 Grad Celsius
- Von Oktober bis März weniger gießen und nicht düngen
- Alle 3-4 Jahre umtopfen im zeitigen Frühjahr

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