Pflanzenlexikon

Rosetten-Dickblatt, Aeonium arboreum – Pflege

Rosettendickblatt

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Das Rosetten-Dickblatt ist eine eindrucksvolle, sukkulente Pflanze. Mit den Jahren wird das stammbildende Gewächs immer größer, verzweigt sich und bildet beeindruckende Rosetten. Die Pflege ist recht einfach, wenn man die wasserspeichernden Pflanzen nicht ertränkt. Ideal ist ein Aufenthalt im Freien, den Sommer über gern auch in voller Sonne. Aber auch wer keinen Balkon oder Garten hat, kann das Rosetten-Dickblatt als reine Zimmerpflanze kultivieren. Besonders eindrucksvoll sind die Sorten mit dunkelroten bis fast schwarzen Blättern. Je heller sie gehalten werden, umso dunkler sind die Blätter. Im Winter können sie vergrünen, aber das gibt sich schnell wieder. Rosetten-Dickblätter gelten, wie fast alle Dickblätter, als ausgesprochen pflegeleicht und sind gute Einsteigerpflanzen.

Steckbrief

  • Sukkulente Pflanze
  • Familie der Dickblattgewächse
  • Etwa 30 Arten
  • Immergrün
  • Stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln
  • Kann dort zwei bis drei Meter hoch werden (Halbstrauch)
  • Bei uns 20 bis 60 cm hoch
  • Stammbildend
  • Grüne, gelbbunte oder rötliche rosettenförmig angeordnete Blätter
  • Bis zu 30 cm hohe Blütenstände in gelb
  • Blütezeit Spätwinter (Januar, Februar) oder März bis Juni
  • Blüten erscheinen erst nach einigen Jahren

Pflege

Die Pflege des Rosetten-Dickblattes ist nicht sonderlich kompliziert. Die Pflanzen benötigen reichlich Licht und Sonne und ein sehr durchlässiges Pflanzsubstrat. Was sie dagegen gar nicht mögen, ist viel Wasser. Wenn so ein Gewächs eingeht, liegt das fast immer an zu viel Gießwasser und einer damit verbundenen Wurzelfäule. Die Pflanzen sind, wenn das bemerkt wird, kaum noch zu retten.

Rosetten-Dickblätter benötigen viel Sonne, kommen auch mit knalliger Mittagssonne klar. Nach dem Winter sollten sie allerdings langsam an diese gewöhnt werden. Beim Pflanzsubstrat wird am besten Kakteen- mit Aussaaterde gemischt. Um sie durchlässiger zu machen kommen noch ein paar Zusatzstoffe dazu. Dickblätter können Wasser speichern, benötigen aber besonders in der Wachstumssaison regelmäßig Nachschub. Am besten werden die Wurzelballen in Wasser getaucht, damit sie sich richtig vollsaugen können. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können. Die Erde lässt man dann fast völlig austrocknen, bevor wieder getaucht wird. Der Nährstoffbedarf ist eher gering. Wichtig ist noch die Überwinterung. Die sollte weder zu warm, noch zu kalt erfolgen. Je kühler der Standort, umso weniger muss gegossen werden.

Standort

Aeonium arboreum benötigt viel Licht und Sonne. Ein vollsonniger Standort ist daher ideal. Stehen die Pflanzen zu dunkel, verlieren rotblättrige und buntlaubige Varianten ihre Farben. Diese kehren aber zurück, wenn die Gewächse wieder hell genug stehen.

  • Viel Licht und Sonne
  • Am besten in ein Südfenster stellen
  • Mindestens 4 Stunden Sonne
  • Im Sommer gern im Freien
  • Dann hell, am besten sonnig und vor Regen geschützt
  • Langsam an die Sonne gewöhnen
  • Verträgt auch starke Hitze
  • Toleriert normale bis trockene Raumluft, freut sich aber über das Besprühen hin und wieder (nur mit weichem Wasser)

Pflanzsubstrat

rosettendickblatt Wichtig ist ein sehr durchlässiges Substrat. Es darf auch nicht zu nährstoffhaltig sein. Kakteenerde ist recht gut geeignet. Am besten wird sie mit nährstoffarmer Anzuchterde gemischt. Quarzsand sollte ebenfalls enthalten sein. Um die Durchlässigkeit zu gewährleisten Bimskies, Blähton, Lavagranulat oder Tongranulat untermischen, ruhig reichlich.

  • Durchlässig
  • Wenig nährstoffreich
  • Wenig humusreich
  • Keine normale Blumenerde
  • Besser ist eine Mischung aus Kakteen- und Anzuchterde
  • Bimskies, Blähton, Lavagranulat oder Tongranulat untermischen, um sie durchlässig zu machen

Pflanzen

Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Die Dickblätter wachsen recht gemächlich, deshalb müssen sie auch nur alle drei bis vier Jahre in ein größeres Gefäß gepflanzt werden. Nur wenn mit kalkhaltigem Wasser gegossen wird, sollte die Erde jährlich getauscht werden.

Tipp: Empfehlenswert ist ein schwereres Gefäß, da die Pflanzen mit den Jahren recht stattlich und auch breit werden können. Es besteht die Gefahr, dass sie überlastig werden und umkippen. Bei einem entsprechend schweren Pflanzgefäß kann das nicht passieren.

  • Neu gekaufte Pflanzen mit ungünstiger Erde schnell umtopfen
  • Ansonsten nach der Blüte umpflanzen
  • Pflanze vorsichtig behandeln, die Triebe brechen leicht
  • Alte Erde abschütteln und abklopfen
  • Tonscherbe oder gleich Drainage im Gefäß nutzen
  • In spezielles Substrat setzen
  • Einige Wochen knallige Mittagssonne meiden
  • Ebenfalls erst einmal zwei Wochen nicht gießen

Gießen und Düngen

Das Rosetten-Dickblatt kann Wasser speichern. So übersteht es Trockenzeiten unbeschadet. Gießen muss man in der Wachstumssaison regelmäßig, aber nicht so oft. Am besten Tauchen und dann fast austrocknen lassen.

  • Im Frühjahr und Sommer mäßig gießen
  • Durchdringend gießen oder Topf tauchen
  • Danach gut abtropfen lassen
  • Überschüssiges Wasser aus Übertopf oder Untersetzer entfernen
  • Im Winter fast gar nicht gießen
  • Je kühler die Pflanze platziert ist, umso weniger muss gegossen werden
  • Zwischen April und August alle zwei bis drei Wochen mit Sukkulenten-oder Kakteendünger für Nährstoffe sorgen

Schneiden

Man muss das Rosetten-Dickblatt nicht schneiden, aber man kann, z.B., wenn es zu groß geworden ist. Im Regelfall bilden sich an der Schnittstelle neue Verzweigungen. Es empfiehlt sich nicht, zu viel auf einmal zu schneiden. Maximal ein bis zwei Triebe einkürzen und erst wieder austreiben lassen, bevor die nächsten geschnitten werden. Außerdem sterben nach der Blüte die Rosetten ab und sollten dann auch geschnitten werden.

  • Verträgt Schnitt meist gut
  • Nicht zu viel auf einmal schneiden
  • Rosetten, die nach der Blüte absterben, entfernen

Überwintern

Das Rosetten-Dickblatt verträgt keinen Frost. Pflanzen, die den Sommer im Freien verbracht haben, sollten etwa Mitte bis Ende September ins Haus genommen werden. Die Pflanzen mögen kein feuchtkaltes Wetter, spätestens wenn das beginnt, müssen sie rein.

  • Am besten kühl und frostfrei überwintern
  • Mindestens 10°C
  • Ideal 10°C bis 15°C
  • Bei warmer Überwinterung wächst die Pflanze stark, vergeilt aber, weil um die Jahreszeit einfach das Licht fehlt
  • Hell und vor Zugluft geschützt
  • Je kühler der Standort, umso weniger gießen
  • Kommen deutlich besser mit Trockenheit klar, als mit Nässe

Vermehren

Aeonium arboreum Am besten wird das Rosetten-Dickblatt durch Stecklinge vermehrt, aber es gelingt auch durch Aussaat. Als Stecklinge sind sowohl Kopf- als auch Blattstecklinge geeignet. Die beste Zeit für die Vermehrung ist das Frühjahr. Samen müssen nicht, wie bei vielen anderen Gewächsen vorbehandelt werden. Man kann sie gleich aussäen.

Kopfstecklinge

  • Eine ganze Rosette mit etwa 5 bis 10 cm Stamm abtrennen
  • In feuchtes, sehr sandiges Substrat stecken
  • Hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung aufstellen

Blattstecklinge

  • Ein einzelnes Blatt so tief es geht von der Rosette abschneiden
  • Blattstecklinge in einen handelsüblichen, feinporigen Haushaltsschwamm stecken, etwa zu einem Drittel
  • Schwamm in einen Untersetzer legen
  • 1 cm Wasser auffüllen und diesen Wasserstand halten
  • Es bilden sich neue Blätter und eine ganze Pflanze
  • Diese kann, wenn sie groß genug ist, in passende Erde gepflanzt werden

Tipp: Diese Jungpflanzen in diesem und dem kommenden Jahr noch nicht knalliger Mittagssonne aussetzen. Sie sind dafür noch zu zart.

Aussaat

  • Ebenfalls im Frühjahr
  • Als Substrat eignen sich nichtklumpendes Katzenstreu, Bimskies, Perlite oder Quarzsand
  • Am besten kleine Kunststofftöpfe oder eine Pflanzschale verwenden
  • Samen auf das Substrat legen, nicht bedecken, nur andrücken – Lichtkeimer
  • Von unten Wasser zugeben
  • Nach dem Aufsaugen muss 1 cm Wasserstand bleiben
  • Luftdicht verschließen
  • Hell stellen, aber ohne direkte Sonne
  • Temperaturen zwischen 23 und 28°C

Krankheiten und Schädlinge

Krankheiten befallen das Rosetten-Dickblatt selten. Lediglich Nässe ist gefährlich, weil die Wurzeln recht schnell faulen. Schädlinge kommen kaum vor, wenn dann sind es Blattläuse bzw. Schmier- und Schildläuse.

  • Blattläuse – mit Wasser-Schmierseifen-Lösung einsprühen, am besten noch einen Spritzer Spiritus zufügen
  • Schmier- und Wollläuse – treten vor allem bei Wohnungshaltung und der warmen Überwinterung auf. Gespinste oder weiße bzw. rosafarbene wattebauschähnliche Gebilde sind Anzeichen für einen Befall. Zu erkennen ist auch häufig eine klebrige Substanz unter den Gefäßen (Honigtau = Ausscheidungen der Schädlinge). Pflanzen kopfüber abbrausen oder alle Teile mit einem alkoholgetränkten Tuch abwischen.

Häufig gestellte Fragen

Ist es normal, dass das Rosetten-Dickblatt im Winter viele seiner Rosettenblättchen verliert?
Ja, das ist so, weil die Pflanzen im Winter wachsen. Ihr Wachstumsrhythmus hat sich nicht an unser mitteleuropäisches Klima angepasst. Man nennt die Pflanzen „Winterwachser“. Da Licht fehlt und auch sonst meist die Überwinterungsbedingungen nicht ideal sind, werden recht viele Blättchen abgeworfen. Im Winter verlieren die Pflanzen einiges von ihrer Attraktivität. Im Frühjahr, wenn sie loswachsen, gleicht sich das aber schnell aus.

In der Pflanzerde sind häufig Schädlingslarven, Eier und auch Wurzelschädlinge zu finden. Wie lässt sich das verhindern?
Dass die Eier eingeschleppt werden, also von Schädlingen da abgelegt werden und daraus wieder Jungtiere schlüpfen, lässt sich fast nicht verhindern. Was man tun kann ist, vor dem Pflanzen die Erde im Backofen zu sterilisieren. Dann werden schon enthaltene Eier und Schädlingslarven abgetötet. Man muss das Substrat in eine feuerfeste Schale füllen und bei 150°C Ober- und Unterhitze für etwa 30 Minuten erhitzen. So hat man erst einmal Ruhe.

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Tipps für Schnellleser

- Sukkulentes Dickblattgewächs
- Stammbildend
- Standort – hell mit viel Sonne
- Im Sommer gern im Freien
- Langsam an die Sonne gewöhnen
- Verträgt Hitze und trockene Raumluft
- Pflanzsubstrat – durchlässig, Kakteen- und Anzuchterde
- Dazu Bimskies, Blähton oder Tongranulat geben
- Bei größeren Pflanzen schweres Gefäß nutzen
- Mäßig gießen
- Keinesfalls Staunässe
- Durchdringend gießen, dann fast austrocknen lassen
- Wenig düngen
- Kann geschnitten werden, muss aber nicht
- Im Winter bei 10 bis 15°C, hell
- Weniger gießen
- Vermehren – Kopf- und Blattstecklinge, Aussaat
- Krankheiten – Wurzelfäule durch Nässe
- Schädlinge – Blattläuse, Woll- und Schmierläuse

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