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Ahornbäume bringen Farbe in Garten, herrliche Herbstfärbungen von Braunrot über Weinrot bis fast Pink, und sind herrlich einfach in der Pflege, zumindest die einheimischen Arten. Der Schnitt ist nicht vollkommen unkompliziert, der Ahornbaum “blutet” nun einmal gerne, aber wenn Sie sich einmal richtig informiert haben und den Ahornbaum zur richtigen Zeit beschneiden, auch nicht wirklich ein Problem.
Das Schöne an Ahornbäumen ist jedoch, dass Sie sie bis auf ein wenig Kronenformung in der Jugend nicht schneiden müssen, wenn der Art sein gewünschter Raum zugestanden wird, darf er einfach frei wachsen.
Steckbrief
- Ahornbäume tragen den wissenschaftlichen Namen “Acer”
- Vom lateinischen “acer” = scharf, spitz, weil die Blättern spitz geschnitten sind
- Sie sind Rosskastaniengewächse, Familie Seifenbaumgewächse
- Es gibt ungefähr 200 Arten Ahornbäume
- Aber auf der ganzen Welt, und viele davon in Asien
- Viele dieser verschiedenen Ahorn-Arten werden als Zierpflanzen genutzt
- Einige von ihnen fühlen sich auch bei uns (mehr oder weniger) wohl
- Einheimische Arten gibt es nur wenige, in Kultur sind eigentlich nur drei bekannt
- Dafür sind diese herrlich problemlos zu pflanzen und gedeihen in jedem Garten
Viele Arten
Ob Pflege und Schneiden des Ahorns leicht von der Hand gehen, hängt zunächst grundlegend davon ab, welche Sorte Ahorn Sie pflanzen. Hier folgt deshalb zuerst eine Übersicht über die beliebtesten Arten mit den typischen Wuchshöhen und Besonderheiten in Bezug auf den Schnitt:
- Acer japonicum, japanischer Ahorn: Langsam wachsender Ahorn, der als Baum oder breitkroniger Strauch kultiviert werden kann und Maximalhöhen um 10 Meter erreicht. Wegen des langsamen Wachstums aber durch Beschnitt gut klein zu halten, die bekannte Zuchtsorte Acer japonicum ‘Aconitifolium’, der Japanische Fächerahorn, wird ohnehin nur bis 3 m hoch.
- Acer monspessulanum, französischer Ahorn, Weinahorn, Burgenahorn: Wird als Strauch oder Baum 3 bis 10 m hoch. Als Jungpflanze sehr lichtbedürftig und weniger wüchsig als der ähnliche Feld-Ahorn, deshalb durch Schnitt gut klein zu halten. Ansonsten ist durch den Schnitt vor allem ein wenig Ordnung in die üblicherweise sparrige Verzweigung mit der unregelmäßigen Krone zu bringen.
- Acer opalus, italienischer Ahorn oder Schneeballblättriger Ahorn: Wird um 10 m hoch, wächst nördlich der Alpen in der freien Natur nur im Schweizer Jura und im nahen deutschen Dreiländereck, also kälteempfindlich, im Schnitt keine Besonderheiten.
- Acer palmatum, Japanischer Fächerahorn: Langsam wachsende japanische Art, wird bei uns höchstens 4 m hoch, kann als Strauch zu breitem, schirmartigen Wuchs erzogen werden oder als Baum mit rundlicher, breiter Krone kultiviert werden. Kälteempfindlich, braucht die ersten Jahre Frostschutz, und (immer) einen windgeschützten Standort. Schnitt braucht er nicht, wenn sollte nur im Sommer beschnitten werden, weil der Baum den Beschnitt nicht wirklich gut verträgt. Bei den Kultursorten treiben häufig grüne Wildtriebe aus der Veredelungsunterlage durch, sie sollten sofort weggeschnitten werden, weil sie schneller als der veredelte Teil des Ahorns wachsen.
- Acer pensilvanicum, Schlangenhautahorn, Amerikanischer Streifenahorn: Kann als kleiner Baum oder großer Strauch mit Wuchshöhen bis rund 8 Meter gezogen werden, wächst langsam und ist gut schnittverträglich. Den Namen Streifenahorn hat das sehr winterharte Gehölz mit Vorliebe für schattige Standorte von seiner grünlich-braune Borke, die feine weiße Streifen trägt, Schlangenhautahorn heißt er nach den häufig auf den Blättern aufliegenden Blütenrispen. Die dekorative Rindenfärbung soll besonders hervortreten, wenn die Triebe jeweils um 3/4 beschnitten werden; wenn er als Solitär frei wachsen darf, entwickelt er mit wenig Schnittpflege eine breite Krone
- Acer pseudoplatanus, Bergahorn: Wird bis bis 35 m hoch, aber erst nach rund 80 Jahren, wächst als Baum mit kugeliger Krone. Für die Schnittpflege ist zu beachten, dass der Berg-Ahorn in der Jugend sehr raschwüchsig ist. Auf Standorten mit durchschnittlicher Versorgung lässt das Wachstum aber bereits relativ früh nach.
- Acer saccharinum, Silberahorn: Gut winterharter Lichtbaumart, der bis 20 m hoch wird. Die Krone wächst unregelmäßig und kann leichte Schnittkorrekturen gebrauchen, insgesamt gilt der häufig mehrstämmig wachsende Ahorn als etwas brüchig und eher kurzlebig.
- Acer saccharum, Zuckerahorn: Mächtiger Ahorn für Schattenstandorte, mit runder Krone und bis zu 35 m Höhe, in Europa eher als Parkbaum gebräuchlich.
- Acer shirasawanum, Shirasawas Fächerahorn: In verschiedenen Sorten als Goldahorn mit Höhen um 1,50 – 3 m gut als Solitär für den Vorgarten geeignet. Langsames Wachstum, muss nur selten beschnitten werden.
- Acer tataricum, Tatarischer Steppen-Ahorn: Gesamthöhe um 6 m, wächst langsam, verträgt bei Bedarf auch stärkeren Rückschnitt.
- Acer tataricum subsp. ginnala, Feuerahorn oder Sibirischer Ahorn: Wird im Hausgarten um 6 m hoch, kann als Strauch oder Baum gezogen werden. Der Sibirische Ahorn trägt seinen Namen zu Recht, er ist der kälteverträglichste Ahorn, bis in Winterhärtezone 2, bis gut minus 40 °C. Der Feuerahorn ist auch ansonsten anspruchslos, er verträgt Hitze und Trockenheit und Wind. Keine Besonderheiten beim Schnitt, soll so dicht wachsen, dass er einen guten Sichtschutz abgibt.
Pflege
Abgesehen von den Besonderheiten der Arten und Zuchtsorten gilt allgemein für alle Ahorne:
- Die Wurzeltiefe der Art muss erkundet werden, manche Ahorne sind Tiefwurzler
- Die einheimischen Berg-Ahorn, Feld-Ahorn und Spitz-Ahorn sind einfach zufrieden zu stellen
- Sie stellen auch keine besonderen Ansprüche an den Boden, solange er nicht zu verdichtet ist
- Die Ahorne mit fremder Heimat können spezielle Bodenvorlieben haben
- Kaum ein Ahorn mag es, wenn seine Feinwurzeln in gestauter Nässe baden
- Ahorne sollten am besten im Herbst (vor dem Frost) gepflanzt werden
- Nicht zu tief pflanzen, wenn Stammteile in der Erde sitzen, macht das die Gehölze pilzanfällig
- Die meisten Ahorne sind Flachwurzler, die in weiter Umgebung bewässert werden möchten, wenn zusätzliches Wasser notwendig wird
- Die meisten Ahorne mögen es gerne recht feucht, bei Trockenheit sollte also zusätzlich bewässert werden
- Gut tut ihnen auch eine Mulchschicht, die die Feuchtigkeit länger im Boden bewahrt
- Die einheimischen Ahorn-Arten müssen nicht gedüngt werden
- Auch die meisten “Fremdlinge” brauchen nicht viele Nährstoffe
- Ein wenig langzeitig wirkender organischer Dünger oder Kompost im Frühjahr ist möglich
- Bis auf die unter “Arten und Sorten” genannten Ausnahmen mögen die meisten Ahorn kältere Gebiete
Schneiden
Bei den Arten konnten Sie schon einiges dazu lesen, hier noch einmal zu einer Besonderheit des Ahorns, die den Schnitt bei vielen Arten nicht ganz unkompliziert macht:
- Ahornbäume neigen zum “Bluten”, sie verlieren beim Schnitt gerne viel Pflanzensaft
- Nicht gerade sehr widerstandskräftige Arten bzw. Zuchtsorten sollten deshalb möglichst wenig beschnitten werden
- Ein Schnitt sollte immer erst im Herbst vorgenommen werden, wenn nur noch wenig Saft zirkuliert
- Aber rechtzeitig vor dem Wintereinbruch, sodass noch Zeit zum Wundverschluss bleibt
- Über Jahre nicht beschnittene Ahorne sollten bei Bedarf nur Stück für Stück ausgelichtet werden
- Manche Arten/Sorten vertragen den Rückschnitt ins alte Holz nur schlecht.
- Ahorne eignen sich alle besser für frei wachsende Hecken als für Formhecken
- Ahorne sollten in der durch die Baumschule angelegten, gewünschten Wuchsform gekauft werden
Häufige Fragen
Welcher Ahorn eignet sich für eine Vogelschutzhecke bzw. wird von Bienen angeflogen?
Viele Arten, erst einmal sind die drei einheimischen Ahorn-Arten Berg-Ahorn, Feld-Ahorn und Spitz-Ahorn gute Vogelschutzgehölze. Aber auch Acer tataricum subsp. ginnala, Acer japonicum und Acer monspessulanum produzieren in ihren Blüten süßen Nektar und werden von Bienen angeflogen, vielleicht jedoch etwas weniger.
Wie weit darf ich einen vernachlässigten Ahorn zurückschneiden?
Hängt sehr von der Art/Sorte ab, und ist auch ein wenig Sache des Gefühls. Aber keine Angst, wenn Sie selbst Hand anlegen möchten, könnten Sie einfach behutsam vorgehen und jedes Jahr nur ein wenig schneiden. So können Sie beobachten, wie der Ahorn den Schnitt “wegsteckt” und entsprechend handeln.