Die Algenbekämpfung im eigenen Gartenteich ist ein andauernder Prozess, durch den Sie das Umkippen des Teichwassers verhindern. Da Algen durch Nährstoffe, Sonne und Ausscheidungen der Teichbewohner gefordert werden, können die Algen zu einer richtigen Plage werden. Vor allem zu viele Teichfische können dafür sorgen, dass sich sehr viele Algen bilden, was ausschließlich durch ausreichende Pflege und eine gute Installation des Stillgewässers dauerhaft verhindert werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist es, algenfressende Teichfische zu halten, die das ungeliebte Grün liebend gerne verzehren. Hier erfahren Sie alles über Algenfresser.
Wozu Algenfresser?
Beim Begriff Algenfresser handelt es sich nicht um eine spezielle Gruppe oder Ordnung der Fische. Unter diesem Begriff werden schlichtweg Fische verstanden, zu deren Nahrungsgrundlage Algen gehören, was die Reinigung des Gartenteichs von den Algen deutlich vereinfacht.
Werden diese Fische in den eigenen Teich integriert, müssen Sie selbst nicht mehr so viele Pflegeschritte übernehmen, um den folgenden Problemen durch die Algenbildung zu entgehen:
- Algenteppich wird gebildet
- Wasser wirkt grünlich
- fängt an zu stinken
- verringerter Sauerstoffgehalt
Im schlimmsten Fall kippt das Wasser aufgrund der zu hohen Algenpopulation um, was katastrophal für die Bewohner sein kann. Genau hier helfen algenfressende Teichfische aus, da diese die Algen einfach auffressen und so das Wasser sauber halten. Sie können einige der Fische sogar untereinander oder mit anderen beliebten Teichfischen vergesellschaften, wenn Sie nicht auf Ihre Zierfische verzichten wollen. Eine Übersicht über geeignete Arten folgt im nächsten Abschnitt.
7 Algenfresser vorgestellt
Auf der Suche nach geeigneten Algenfressern können nur die wenigen Menschen direkt eine spezifische Art nennen. Das liegt meist daran, dass es für viele Teichbesitzer nicht offensichtlich ist, ob Algen verzehrt werden oder nicht. Aus diesem Grund kann es sein, dass Sie vielleicht sogar algenfressende Teichfische bereits halten und es einfach nicht wissen.
Wenn Sie überprüfen wollen, ob Sie Algenfresser im Teich schwimmen haben oder diesen eine Chance geben wollen, werfen Sie einen Blick auf die folgende Liste mit einer detaillierten Übersicht über die 7 geeignete Fischarten, die Algen fressen:
- Goldelritze (Pimephales promelas): Ein Klassiker im Gartenteich ist die Goldelritze, die sogar zur Algenbekämpfung eingesetzt werden kann. Da sie nur etwa zehn Zentimeter groß ist, lohnt sich die Haltung einer großen Kolonie, da sich diese schnell über die Algen hermachen wird. Sie werden gerne in Miniteichen gehalten, die ebenfalls unter einer verstärkten Algenbildung leiden können.
- Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella): Einer der typischen Fische, die für die Bereinigung des Grunds eingesetzt werden und große Mengen Algen vertilgen können. Achten Sie bei der Haltung von Graskarpfen unbedingt auf die Größe von etwa 150 Zentimetern, die ihn zu einem der größten Fische im Gartenteich macht. Das sollten Sie vor der Planung in Betracht ziehen.
- Gründling (Gobio gobio): Gründlinge gehören ebenfalls auf diese Liste, obwohl sie nicht so effektiv in der Algenbekämpfung sind wie die bereits genannten Arten. Sie werden nicht größer wie etwa 15 Zentimeter. Das macht sie in zusammen mit der Goldelritze zu einer beliebten Kombination, die Sie unbedingt einmal ausprobieren sollten.
- Nase (Chondrostoma nasus): Die Nase ist ebenfalls unter dem Namen Näsling bekannt und einer der effektivsten Teichfische, wenn es um das Entfernen von Algen geht. Sie fressen dabei hauptsächlich Algen, die sich am Grund, Steinen oder anderen Oberflächen angesammelt haben, da sie mit einem sehr harten Kiefer ausgestattet sind, der dies erlaubt. Nasen werden zwischen 25 und 40 Zentimetern groß, was sie nur geeignet für einen größeren Teich macht. Geeignet ist bei diesen zudem die Haltung in Bachläufen, die tief genug sind.
- Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus): Bei der Rotfeder handelt es sich um einen bis zu 40 Zentimeter großen Fisch, der bis zu zwei Kilogramm wiegen kann. Hauptsächlich werden Algen verzehrt, neben weichen Teilen von Teichpflanzen, die zum Beispiel verrotten. Aus diesem Grund ist der Fisch ideal, wenn Ihr Teich unter starkem Algenbefall leidet. Achten Sie darauf, die Rotfeder nicht mit dem Rotauge (Rutilus rutilus) zu verwechseln, da diese nicht algenfressend sind. Da Rotfedern keine rote, sondern eine gelbe bis orange Iris haben, ist sie leicht zu unterscheiden.
- Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix): Der Silberkarpfen ist aufgrund seiner Endgröße von bis zu einem Meter ausschließlich für voluminöse Teiche geeignet. Dennoch werden Sie sich bei dieser Art über einen wahren Algenvertilger freuen, da die Fische hohe Mengen innerhalb einer kurzen Zeit verzehren können. Trotz ihres Appetits auf Schwebealgen schaffen die Fische es meist nicht, alleine den gesamten Teich sauber zu halten. Hier lohnt sich zusätzlich der Einsatz von Weichtieren.
- Wimpelkarpfen (Myxocyprinus asiaticus): Auffallend an den zahlreichen Streifen, den ausgeprägten Flossen und der friedlichen Art handelt es sich bei Wimpelkarpfen ebenfalls um einen effektiven Algenfresser. Aufgrund seiner Friedlichkeit und Größe von bis zu 60 Zentimetern lässt er sich sehr gut mit anderen Fischen vergesellschaften.
Wie Sie sehen, finden Sie in dieser Liste klassische Fische wie die Goldelritze oder Arten wie den Graskarpfen, die aufgrund ihrer Größe nicht in alle Gartenteiche passen. Dank der Übersicht können Sie ebenfalls einen Gartenteich planen, der das gesamte Jahr über in der Sonne liegt. Algenfresser können Ihnen beim Kampf gegen das schwimmende Grün helfen.
Alternative: Weich- und Krebstiere
Wenn Sie keine Teichfische halten wollen, können Sie auf eine Vielzahl weiterer Tiere setzen, die als Algenfresser gelten. Algenfressende Krebs- und Weichtiere sind manchmal effektiver als Fische bei der Reinigung des Teichs vom Grünzeug, vor allem wenn Sie mehrere der Tierarten kombinieren, um alle Bereiche des Teichs abzudecken. Eine Kombination aus den folgenden Tiergruppen ist zum Beispiel in Naturteichen beliebt, um die Algenbildung zu unterbinden:
- Schnecken
- Muscheln
- Krebse
Der Grund hierfür ist die Abdeckung aller Teichbereiche, da sich jede Gruppe bevorzugt in einem aufhält. So ist es nicht verwunderlich, dass Sie Muscheln hauptsächlich am Grund antreffen, während sich viele der Schnecken entweder an der Oberfläche oder im Uferbereich aufhalten. Krebstiere variieren je nach Art und kümmern sich zum Beispiel um den offenen Wasserbereich. Auf diese Weise decken Sie den Gartenteich völlig ab und können sich auf diese Weise viel Arbeit in Bezug auf die Pflege Ihres Gartenteichs sparen.
Die folgende Liste gibt Ihnen eine Übersicht über geeignete algenfressende Alternativen:
- Sumpfdeckelschnecke (Viviparidae)
- Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis)
- Posthornschnecke (Planorbarius corneus)
- Kleine Sumpfschnecke (Galba truncatula)
- Teichmuschel (Anodonta cygnea)
- Europäische Süßwassergarnele (Atyaephyra desmaresti)
Teichmuscheln gehören neben der Sumpfdeckelschnecke und den Europäischen Süßwassergarnelen zu den besten Tieren, um den Teich von Algen zu befreien. Die Muschel zum Beispiel filtert bis zu 1.000 Liter Teichwasser pro Tag, was die Reinigung deutlich erleichtert. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Entfernung von Algen aus. Sie können die einzelnen Tiere natürlich auch mit den Fischen vergesellschaften, nur müssen Sie aufpassend, ob diese wirklich miteinander funktionieren. Ansonsten steht dieser Vergesellschaftung nichts im Weg.
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflanzen können zur Algenbekämpfung eingesetzt werden?
Neben Fischen und anderen Tieren können Sie natürlich auf Pflanzen setzen, die die Algenbildung dauerhaft reduzieren und so einem Umkippen des Gartenteichs schützen. Vor allem Schwimmpflanzen können Ihnen dabei helfen, darunter der Europäische Froschbiss (bot. Hydrocharis morsus-ranae), die Krebsschere (bot. Stratiotes aloides) oder Wasserlinsen (bot. Lemna), die Sie ohne größeren Aufwand halten können.
Wie wirkt sich Schatten auf die Algenentwicklung im Teich aus?
Wenn Sie effektiv Algen vorbeugen wollen, sollte der Gartenteich über einen gewissen Zeitraum des Tages, am besten über Mittag, bedeckt sein. Sonne fördert die Bildung von Algen und wenn sie für Schatten sorgen, reduzieren Sie die Schnelligkeit, mit der Algen gebildet werden.
Auf was sollte bei der Beschaffung der Algenfresser geachtet werden?
Neben den bekannten Hinweisen, gesunde Exemplare zu erwerben, sollten Sie ebenfalls darauf achten, keine Tiere aus der Natur zu entwenden. Einige Arten stehen unter Naturschutz und es kann sein, dass Sie mit Krankheitserregern infizierte Exemplare in Ihrem Teich etablieren, was schnell zu Problemen führen kann.