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Was die Amaryllis oder den Ritterstern so besonders macht, sind ihre großen Blütenkelche. Sie können einen Durchmesser von fast 30 cm erreichen und die Blüten sitzen zu mehreren an ihrem langen Stiel. Da es außerdem viele verschiedene Blütenfarben gibt und die Blütezeit in die kalte Jahreszeit fällt, wenn viele andere Pflanzen nicht blühen, ist die Amaryllis eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Doch es kommt vor, dass eine Amaryllis, die schon einmal geblüht hat, nicht wieder blühen will. Woran das liegt und wie man Rittersterne wieder zum Blühen bringt, erfährt man hier.
Ritterstern – Eine Zwiebelpflanze
Um zu verstehen, warum die Amaryllis nicht blüht, ist es wichtig zu wissen, was überhaupt das Besondere an ihr ist. Sie ist im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen eine Zwiebelpflanze und damit hat sie Ähnlichkeiten mit unseren Schneeglöckchen, Krokussen oder auch den Herbstzeitlosen.
Allen Zwiebelpflanzen ist gemeinsam, dass sie eine Blütezeit und eine Ruhephase haben. Herbstzeitlose und Rittersterne ähneln sich noch mehr, da beide Pflanzen eine Blüte-, eine Wachstums- und eine Ruhephase haben.
Weitere Ursachen für ausbleibende Blüten
Es gibt noch andere Gründe dafür, dass die Pflanze nicht in Blühstimmung gerät. Dazu gehören:
- falsches Gießen
- unzureichendes oder falsches Düngen
- falscher Standort
So bringen Sie ihn wieder zum Blühen
Die Grundlage für die nächste Blüte wird schon geschaffen, wenn die alten Blüten gerade verblüht sind. Nach der Blühphase beginnt für den Ritterstern die Wachstumsphase. In dieser Zeit sammelt die Pflanze Kraft, die sie braucht, um erneut zu blühen.
Helfen kann man ihr dabei, indem man als Erstes die verwelkten Blüten entfernt und auch den Blütenstiel abschneidet, wenn er beginnt gelb zu werden.
Die Amaryllis sollte in dieser Zeit hell, aber nicht in der vollen Sonne stehen und mäßig gegossen werden. Sie wird, wenn sie das nicht schon während der Blüte getan hat, anfangen Blätter auszutreiben. Diese dürfen keinesfalls entfernt werden.
Maßnahmen in der Wachstumsphase
Sobald das Wetter frostfrei ist, kann die Amaryllis in den Garten gesetzt werden oder sie wird umgetopft in neue, durchlässige und nährstoffreiche Erde. Der Garten hat den Vorteil, dass dort immer genügend Licht vorhanden ist. Sie wird weiterhin gegossen, wenn die Erde oberflächlich abgetrocknet ist und regelmäßig gedüngt. Etwa alle zwei Wochen kommt Dünger für Blühpflanzen, Zimmerpflanzen oder tropische Pflanzen zum Einsatz. Dies ist wichtig, damit die Pflanze genug Nährstoffe speichern kann.
Ruhephase erkennen
Ende Juli wird die Düngung eingestellt, damit die Zwiebel sich auf die bevorstehende Ruhephase einstellen kann. Sie beginnt im August damit, Nährstoffe aus den Blättern zu ziehen. Dieser werden gelb. Sind sie völlig verwelkt, können sie entfernt werden. Zu dieser Zeit wird das Gießen gedrosselt. Wenn die Zwiebel schließlich alle Blätter eingezogen hat, kann sie aus der Erde oder dem Topf genommen und kühl und dunkel gelagert werden. De Ruhephase beträgt in der Regel 8-12 Wochen.
Blühphase fördern
Nach dem Ende der Ruhezeit wird die Zwiebel wieder in frische Erde eingetopft. Gegossen wird dabei zu Beginn mäßig viel, danach vorerst nur selten und wenn das Substrat erkennbar trocken ist. Der Standort sollte warm und hell gewählt werden. Jetzt kann auch das Südfenster im Wohnzimmer als Standort genutzt werden, da die Sonne im Winter nicht so stark scheint wie im Sommer.
Nach einiger Zeit wird der Ritterstern beginnen, einen Blütenschaft auszutreiben. Sobald dieser erkennbar ist, kann die Pflanze mehr Wasser bekommen. Steht die Amaryllis in Vollblüte, wird laufend Verblühtes entfernt. So spart die Pflanze Kraft, da sie nicht unnötig Samenkapseln produzieren muss. Die Blühphase endet, wenn der Stiel beginnt gelb zu werden und die letzte Blüte verwelkt ist.
Besonderheiten
- mehr als ein Blütenschaft bei großen Zwiebeln
- Blütezeit endet erst bei Verwelken aller Stiele
- bestimmte Amarylliszwiebeln so präpariert, dass sie nur eine Blüte hervorbringen
- etwa solche mit Überzug aus Wachs
- nicht zur weiteren Kultur nach Blühphase geeignet
- für erneute Blüte bei kleinen Zwiebeln häufig mehrere Wachstumsphasen nötig
- zweite Blüte einiger Exemplare erst nach Auspflanzen im Garten
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Blätter entfernen, wenn die Blüten verwelkt sind?
Da direkt nach der Blühperiode die Wachstumsphase des Rittersterns beginnt, sollten die Blätter keinesfalls entfernt werden, so lange sie grün und kräftig sind. Die Pflanze speichert in ihnen Nährstoffe, die sie für die nächsten Blüten benötigt. Nach dem Ende der Wachstumsphase werden diese Nährstoffe aus den Blättern in die Wurzel gezogen und die Blätter verwelken. Gelbe oder braune Blätter können bedenkenlos entfernt werden. Eine der Ursachen für das nicht blühen des Rittersterns kann zu wenige Kraft in der Zwiebel sein.
Wie viel Wasser braucht der Ritterstern?
Da die Amaryllis eine Zwiebelpflanze ist, sollte sie nicht zu feucht gehalten werden. Die Zwiebel beginnt sonst zu faulen. Aus diesem Grund wird sie auch nie ganz in die Erde eingetopft, sondern nur zur Hälfte. Am meisten Wasser benötigt der Ritterstern während des Wachstums. Dann sollte die Erde nicht austrocknen. Während der Blühphase reicht es, wenn ab und zu gegossen wird, in der Ruhephase sollte gar kein Wasser gegeben werden.
Ist eine Ruhephase unbedingt nötig?
Wenn der Ritterstern wieder blühen soll, ja. Die Pflanze benötigt diese Zeit, um Kraft für eine neue Blühphase zu sammeln. Nur wenn diese Ruhezeit eingehalten wird, wird sie auch wieder Blüten ausbilden. Andernfalls geht sie nahtlos in die nächste Wachstumsperiode über und blüht nicht.