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Mentha rotundifolia, Apfelminze anbauen – Pflege-Infos

Apfelminze - Mentha suaveolens

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Apfelminze ist meine absolute Lieblingsminze. Sie hat ein tolles Apfelaroma und einen geringen Mentholgehalt, so dass sie nicht so stark minzig schmeckt. Oft nehme ich einfach Apfelsaft und packe ein paar Blätter Apfelminze dazu und das wird dann im Vitamix kleingeschlagen, absolut lecker. Apfelminze unterscheidet sich in der Pflege nicht sonderlich von anderen Minzesorten. Wichtig ist ein idealer Standort. Wenn dann noch das Substrat leicht feucht ist und man nicht vergisst zu gießen, dann stehet der Entwicklung der Pflanze nichts mehr im Weg. Apfelminze eignet sich ebenfalls zur Gefäßhaltung und kann auch auf dem Balkon und sogar auf dem Fensterbrett kultiviert werden.

Steckbrief

  • Familie der Lippenblütler
  • Auch Rundblättrige Minze genannt
  • Mehrjährige krautige Pflanze
  • Treibt jedes Jahr wieder aus den Wurzelstöcken neu aus
  • Aufrecht und recht breit wachsend
  • Enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe
  • Hat wie andere Minzesorten auch krampflösende, kühlende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung
  • 50 bis 80 cm hoch und fast genauso breit
  • Weißhaarig-zottiger Stängel
  • Blasslila Blüten von Juli bis September
  • Rundlich-eiförmige Blätter mit gezähntem Rand
  • Oberfläche recht behaart
  • Breitet sich rasch aus
  • Pflanze ist fertil

Pflege der Apfelminze

Apfelminze ist sehr robust und eignet sich auch zum Verwildern. Das kann gewollt geschehen, aber auch zur Plage werden. Um zu verhindern, dass sich die Apfelminze ungefragt ausbreitet, ist eine Rhizom- oder Wurzelsperre eine gute Idee. Sie muss ausreichend tief sein, mindestens 40 cm und oben auch noch einige Zentimeter aus der Erde ragen, es gibt nämlich auch oberirdische Ausläufer. Sie suchen sich ihren Weg und wenn es unterirdisch nicht geht, dann eben anders.

Wichtig ist auch der Standort. Zu viel Sonne mögen die Pflanzen nicht, bei zu wenig bildet sich aber das Aroma nicht, also die ätherischen Öle. Wichtig für den Standort ist die Qualität des Bodens. Ist er etwas feucht, kommt die Apfelminze auch mit Sonne klar. Ist er allerdings trocken, dann lieber halbschattig platzieren. Ansonsten ist ausreichend Wasser wichtig. Das Substrat darf nicht austrocknen, vor allem auch in Gefäßen nicht. Auch Nährstoffe sind wichtig. Schneiden ist empfehlenswert, damit sich immer neue, zarte Triebe bilden. Die Überwinterung ist kein Problem. Auch vermehren lässt sich die Apfelminze leicht. Krankheiten und Schädlinge sind eher selten und nicht existenzbedrohend.

Standort

Mentha villosa Hainminze Apfelminze unterscheidet sich, was den Standort anbelangt, nicht von anderen Minzearten. Die Pflanzen brauchen Sonne, damit sie ihr Aroma voll entfalten können, vertragen aber trockenen Boden nicht so gut. Ist die Gartenerde also eher trocken, ist ein halbschattiger Standort ohne knallige Mittagssonne empfehlenswert. Ist der Boden dagegen etwas feucht, kommen die Gewächse auch gut mit Mittagssonne klar.

  • Sonnig bis halbschattig, je nach Bodenqualität
  • Bei Gefäßhaltung lieber nicht zu sonnig, damit die Erde nicht so stark austrocknet
  • Bei zu schattigen Plätze wächst die Pflanze nur schleppend und das Aroma bleibt auf der Strecke.
  • Ideal ist ein Gewässerrand, wo die Erde noch etwas feucht, aber nicht nass ist.

Pflanzsubstrat

Apfelminze mag frischen, feuchten, humosen und möglichst nährstoffhaltigen Boden. Besonders die Feuchte ist wichtig. Zu trockenes Substrat ist für die Entwicklung der Pflanzen ausgesprochen ungünstig. Außerdem muss der Boden durchlässig sein. Staunässe wird nicht vertragen.

  • Frisch und feucht
  • Durchlässig und humos
  • Nährstoffreich
  • In der Regel ist ein normaler Gartenboden ausreichend, wenn er nicht zu sandig und trocken ist
  • Basenreiche Substrate fördern das Wachstum

Pflanzen

Beim Pflanzen sollte gleich an den großen Ausbreitungsdrang der Apfelminze gedacht werden. Besser man arbeitet die Rhizom- oder Wurzelsperre gleich mit ein. Geeignet sind Maurerkübel bzw. große Eimer. Wichtig sind große Abzugslöcher im Boden und dass die Gefäße so eingegraben werden, dass oben noch 5 cm aus dem Boden schauen. Nur so kann man die oberirdischen Ausläufer finden und abtrennen.

  • Wurzelsperre ist wichtig, um Ausbreitung einzudämmen
  • Pflanzen ab Mitte Mai bis Anfang Oktober, aber besser früher als spät
  • Bei Kübelpflanzung an Drainage denken
  • Ausreichend großes Wasserabzugsloch
  • Von Apfelminze gibt es Hybridsorten. Diese werden meist um einiges größer als die normalen und wurzeln auch deutlich tiefer (wichtig für die Rhizomsperre).

Tipp: Für die Gefäßhaltung empfehlen sich Pflanzgefäße mit Wasserreservoir. So wird das Austrocknen des Pflanzsubstrates verhindert, allerdings nur, wenn nicht vergessen wird, dies aufzufüllen.

Gießen und Düngen

Apfelminze - Mentha suaveolens Wie alle Minzen ist auch für die Apfelminze ausreichende Feuchtigkeit wichtig. Es sollte regelmäßig gegossen werden. Ausgetrocknetes Substrat ist schlecht, sowohl bei ausgepflanzten Exemplaren, als auch bei der Kübelhaltung. Auch zusätzliche Nährstoffe fördern die Entwicklung, besonders bei nährstoffarmen Böden.

  • Regelmäßig gießen
  • Boden sollte gleichmäßig etwas feucht sein
  • Nicht austrocknen lassen
  • Keine Staunässe
  • Im Frühjahr Kompost oder organischen Dünger in den Boden einarbeiten, am besten Hornspäne

Tipp: Gut gestärkt ist Apfelminze recht robust und kann Krankheiten gut abwehren. Allerdings darf man die Pflanzen auch nicht überdüngen, denn das hat Einfluss auf das Aroma.

Schneiden

Am besten ist, die Apfelminze im zeitigen Frühjahr zurückzuschneiden. Das geschieht im Februar oder März, sobald keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind. Ansonsten kann jederzeit geschnitten bzw. geerntet werden. Je mehr man schneidet, umso prächtiger entwickelt sich die Pflanze. Im Herbst dann noch einmal gründlich schneiden, als Vorbereitung auf den Winter.

  • Rückschnitt im Frühjahr, vor dem Austrieb
  • Bis zum Herbst ernten, immer kräftig schneiden
  • Je stärker geschnitten wird, umso besser entwickelt sich die Pflanze
  • Im Herbst herunterschneiden

Überwintern

apfelminze Apfelminze ist ausreichend winterhart und benötigt keinerlei Schutz. Allerdings sollte sie im Herbst zurückgeschnitten werden. Bei Gefäßhaltung empfiehlt es sich, dieses geschützt aufzustellen und dafür zu sorgen, dass die Erde darin nicht durchfriert, zumindest nicht lange.

  • Ausreichend winterhart
  • Benötigt keinen Schutz
  • Nur bei Gefäßhaltung Erde am Durchfrieren hindern
  • Kübel an frostfreien Tagen gießen

Vermehren

Die Vermehrung der Apfelminze erfolgt durch Aussaat, Teilung, Kopfstecklingen oder, meist unbeabsichtigt, durch Wurzelausläufer. Teilung ist sicher die einfachste Lösung, Aussaat die schwierigste.

Aussaat

  • Ende März bis Ende Mai im Haus aussäen
  • Direktaussaat nach den Eisheiligen bis Ende Juni im Beet
  • Nicht mit Erde bedecken – Lichtkeimer
  • Erde ständig leicht feucht halten, aber keinesfalls nass

Stecklinge

  • Triebspitzen mit 10 bis 12 cm Länge abschneiden
  • Unterhalb eines Knotens abtrennen
  • Untere Blätter entfernen, nur die obersten 4 stehen lassen
  • In ein Gefäß mit Anzuchterde stecken
  • Mindestens ein Auge muss noch aus der Erde herausschauen
  • Gleichmäßig leicht feucht halten
  • Warm stellen, aber nicht in die Sonne
  • Für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen

Krankheiten und Schädlinge

Apfelminze ist recht robust und nicht sonderlich anfällig für Krankheiten, wenngleich immer mal wieder welche Auftreten können. Hauptsächlich Pilzerkrankungen können Schaden anrichten, allen voran Mehltau und Rost. Bei den Schädlingen sind es hauptsächlich Blattläuse und der Minzekäfer.

  • Minzeblattkäfer – kleine, bis 10 mmm große metallisch schimmernde Käfer, fressen Löcher in die Blätter und vertilgen diese auch gern ganz, müssen eingesammelt werden, bei hohem Befall die Minze bis zum Boden abschneiden, mit klassischer Seifenlauge besprühen (1 l Wasser + 15 ml flüssige Kernseife), alle 2 bis 3 Tage einsprühen
  • Blattläuse – mit starkem Wasserstrahl abbrausen, mit Brennnesselbrühe, Tabaksud oder Seifenlauge besprühen, immer wieder wiederholen
  • Minzerost (Pilzbefall) – bräunlich-orange Sporen auf der Blattunterseite, betroffene Triebe entfernen (nicht auf den Kompost). Am besten gut vorbeugen, mit einem luftigen Standort. Außerdem pflanzenstärkende Brühen zum Sprühen verwenden, z.B. Knoblauchjauche.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist die beste Zeit, Apfelminze zu ernten?
Auf alle Fälle vor der Blüte, am besten im Juni. Dann enthalten die Blätter besonders viele ätherische Öle, was sich auf das Aroma auswirkt.

Wie kann verhindert werden, dass sich verschiedene Minzearten kreuzbefruchten? Wie kann die Apfelminze rein erhalten werden?
Das lässt sich nur verhindern, wenn alle blühenden Stiele entfernt werden. Man muss sie möglichst alle abschneiden. Ansonsten muss mit Vermischung gerechnet werden.

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Tipps für Schnellleser

- Tolles Apfelaroma, ohne hohen Mentholgehalt
- Sehr mild, gut für Kinder
- Neigt zum Verwildern
- Standort – bei trockenem Boden halbschattig
- Bei feuchtem Boden sonnig
- Ideal ist ein Gewässerrand
- Substrat – frisch, feucht, durchlässig, humos, nährstoffreich
- Pflanzen mit Rhizomsperre
- Bei Kübelpflanzung mit Drainage
- Regelmäßig gießen
- Nicht austrocknen lassen
- Keine Staunässe
- Im Frühjahr Kompost oder Hornspäne einarbeiten
- Regelmäßig schneiden/ernten
- Im Frühjahr zurückschneiden
- Ausreichend winterhart
- Vermehren – Aussaat, Teilen, Stecklinge, Wurzelausläufer
- Krankheiten – Mehltau, Rost
- Schädlinge – Minzkäfer, Blattläuse

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