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Aronstab, Arum maculatum – Pflege-Anleitung

Aronstab - Arum

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Der Geruch der Blüte mag für manchen ein Grund zum Naserümpfen sein. Nicht umsonst heißt der Aronstab im Volksmund auch Stinkblume oder Aasblume. Mit diesem Geruch lockt die Pflanze ganz bestimmte Insekten an, die zu einer Bestäubung in der Lage sind. Die Bestäubung eines Aronstabes ist ein sehr ausgeklügeltes System, denn die Fliegenkesselfalle, wie die Pflanze auch genannt wird, macht dem Insekt das Entweichen unmöglich. Nach erfolgter Bestäubung wird das Insekt aber wieder freigegeben, der unangenehme Geruch verschwindet sofort. Die skurrile Pflanze ist auch bei uns heimisch. Sie wächst bevorzugt in feuchten Laub- und Mischwäldern.

Steckbrief

  • botanischer Name: Arum maculatum
  • andere Namen: Gemeiner Aronstab, Gefleckter Aronstab
  • gehört in die Pflanzenfamilie der Aronstabgewächse
  • ausdauernde, krautige Staudenpflanze
  • Überdauerungsorgan (Knolle) als Speicherorgan unter der Erde
  • Blätter: grundständige, gestielte Laubblätter, pfeil- oder spießförmig
  • Blüte: tütenförmiges Hochblatt mit Blütenkolben von April bis Mai
  • Früchte: rote, eiförmige Beeren ab August
  • Wuchshöhe: 20-40 Zentimeter
  • in allen Teilen sehr giftig

Arten und Vorkommen

Rote Früchte des Aronstabs Die meisten Aronstabgewächse gehören zu den tropischen Gewächsen. Insgesamt sind um die 26 verschiedenen Arten von Arum bekannt, zwei davon kommen auch in Mitteleuropa vor. Deren Verbreitungsgebiet reicht von den gemäßigten Zonen Nordafrikas und Europas bis hin nach Zentralasien. Dort sind sie recht weit als typische Auwaldpflanze verbreitet. Auffällig ist nicht die Blüte selbst, sondern ein großes Hochblatt, das den eigentlichen Blütenkolben umhüllt. Auf diesem Blütenkolben sitzen – durch eine Reihe steriler Blüten getrennt – die fruchtbaren männlichen und weiblichen Blüten. Nach der Befruchtung bilden sich bis in den Spätsommer am fleischigen Blütenstängel eine Reihe leuchtend roter Beeren, die noch lange an der Pflanze verbleiben, während die eigentlichen Blätter schon längst verwelkt sind.

Es gibt wahrscheinlich kaum eine Pflanze mit so vielen Trivialnamen wie den Aronstab. Um nur einige zu nennen:

  • Ronenkraut
  • Aasblume
  • Entenschnabel
  • gefleckter deutscher Ingwer
  • Eselsohr
  • Kesselfallenblume
  • Stinkblume

Während die meisten Arten des Aronstabs in warmen Gebieten vorkommen und sich bei uns nur als Zimmerpflanze kultivieren lassen (wie Efeutute oder Zimmercalla), da sie nicht winterhart sind, können die nordeuropäischen Arten problemlos im Garten ausgepflanzt werden.

Arum maculatum (Gemeiner Aronstab, Gefleckter Aronstab): grünweißes Hochblatt

  • var. maculatum: Hochblatt mit lila-schwarzen Blattflecken
  • var. immaculatum: ohne Blattflecken

Neben Arum maculatum gibt es eine zweite Art, die in Europa heimisch und relativ frosthart ist. Diese Art zeigt sich deutlich weniger invasiv als Arum maculatum:

Arum italicum (Italienischer Aronstab): weißes Hochblatt mit roten Flecken (Punkten), manche Arten auch mit grünweißer Blüte

Alle übrigen Spezies kommen in mediterranen Gebieten Europas vor und überstehen unsere kalten Winter nicht.

Besonderheiten

Aronstab-Staude Der meist braune Blütenkolben des Aronstabes ist von einem großen, mantelförmigen Hochblatt umgeben. Vor allem abends sondert dieser Stickstoffverbindungen (Amine) ab, die nach Fäkalien riechen. Und genau von diesem Geruch, der zudem durch Wärme verstärkt wird, werden einige Insekten angelockt. Um eine Eigenbefruchtung zu vermeiden, gibt es einen zeitlichen und örtlichen Versatz:

Als Erstes liefern die Schmetterlingsmücken den mitgebrachten Pollen anderer Pflanzen auf den Narben der schon reifen weiblichen Blüten im unteren Bereich des Blütenstandes ab. Bis die Befruchtung abgeschlossen ist, werden die Insekten im unteren Teil des Hochblattes eingeschlossen. Währenddessen schließen nun auch die männlichen Blüten ihre Entwicklung ab. Erst danach öffnet sich die “Falle” wieder.

Beim Verlassen des Kelches werden die Mücken dann mit dem eigenen Pollen der Blüte bestäubt, der sich im oberen Bereich des Kolbens befindet. Dieser Vorgang kann bis zu 24 Stunden dauern. Die Wärme, die zur Verbreitung des Geruches beiträgt, wird im Übrigen von der Pflanze selbst produziert, indem sie einen Stärkevorrat im Kolben “verbrennt”. Dabei können trotz kühlen Klimas im zeitigen Frühjahr Temperaturen von etwa 40 Grad erreicht werden.

Giftstoffe

Die gesamte Pflanze enthält in großen Mengen Kalziumoxalat und den Scharfstoff Aroin. Die leuchtend roten Beeren führen bei Kindern und Tieren immer wieder zu Vergiftungen. Diese zeigen sich schon im frühen Stadium durch Anschwellen der Lippen und Brennen der Mundschleimhaut. Später führen sie zu Erbrechen und Krämpfen, bei hohen Dosierungen auch zu Herzrhythmusstörungen und inneren Blutungen. Schon bei leichter Berührung mit der Haut verursachen die Kalziumoxalatkristalle ein starkes Brennen.

Standort

In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet wachsen Arum vor allem in Laubmischwäldern, unter Gebüschen oder an halbschattigen Uferböschungen. Sie sind ideale Pflanzen für Schattengärten und Waldränder und bevorzugen humose, leicht feuchte Böden. Ein Aronstab ist recht pflegeleicht und eignet sich gut zum Verwildern.

  • Lichtbedarf: lichter Halbschatten
  • Boden: humoser, leicht lehmiger Gartenboden
  • pH-Wert: leicht sauer
  • keine hohen Kalkgehalte

Je tiefer der Schatten, umso mehr lässt die Blüte – und später auch die Bildung der roten Beeren – nach.

Gut in Kombination mit Lungenkraut und Bärlauch, Farnen, Anemonen oder Helleborus-Arten.

Wasser und Nährstoffe

Aronstab Ein Aronstab benötigt einen nährstoffreichen, feuchten Boden. Ein Austrocknen während des Frühjahres muss unbedingt vermieden werden, deshalb ist regelmäßiges Gießen oberste Pflicht. Im Schattenbeet muss jedoch nicht so häufig gewässert werden wie in sonnigen Lagen, darum macht die Pflanze nur an sehr heißen Tagen oder langen Trockenperioden etwas zusätzliche Arbeit. Ab August kann das Gießen dann bis zum Frühjahr völlig eingestellt werden, da sich der Aronstab zu diesem Zeitpunkt in der Ruhephase befindet. Sobald das Laub abgestorben ist (August) benötigt die Pflanze kein Wasser mehr.

Die Fruchtbarkeit des Bodens entscheidet über das Wachstum der Pflanze. Im Frühjahr kann Kompost in den Boden eingearbeitet werden, alternativ bieten sich organische Langzeitdünger wie Hornspäne an.

Pflanzen

Soll der Aronstab unter bereits eingewachsene Bäume gepflanzt werden, so ist es notwendig, vor der Pflanzung den Boden großzügig aufzulockern und Kompost oder humoses Erdreich unterzumengen. Wird Torf zum Untermischen verwendet, sollte ein wenig Kalk zugesetzt werden. Da die Pflanze in allen Teilen giftig ist, müssen unbedingt Handschuhe getragen werden. Bei vielen Menschen reichen kurze Berührungen aus, um bereits Hautreizungen hervorzurufen. Meist ist der Aronstab als Topfpflanze oder als Knolle im Handel erhältlich.

Vorbereitung des Bodens:
Ist der Boden sehr schwer und wenig wasserdurchlässig, sollte er vor der Pflanzung etwas aufgelockert werden. Hierzu wird dem Erdreich etwas Rindenmulch oder Kompost zugefügt, klebrigen Böden zusätzlich ein wenig Sand oder Split.

  • Aronstab-Früchte Pflanztiefe: zweifache Knollentiefe (10-12 Zentimeter)
  • Pflanzabstand: halbe Wuchsbreite (20-30 Zentimeter)
  • großes Pflanzloch graben
  • Boden auflockern
  • Knolle horizontal mit den Vegetationspunkten nach oben einlegen
  • Loch mit Erde (Humus) füllen
  • Erde andrücken
  • leicht angießen

Ist der Aronstab erst einmal angewachsen, vermehrt er sich in der Regel ganz von selbst und sorgt jedes Jahr für ein üppigeres Spektakel zur Blüte und Beerenreife.

Vermehrung durch Samen

Werden die Samen aus den Früchten einer Pflanze geerntet, müssen wegen der Giftigkeit unbedingt Handschuhe getragen werden. Die Beere wird geöffnet und die Samen entnommen. Anhaftendes Fruchtfleisch wird entfernt (beispielsweise unter Wasser abwaschen) und die Samen getrocknet. Eine Aussaat der Samen ist ganzjährig möglich, jedoch erfolgt die Keimung bei niedrigen Temperaturen besser. Häufig verhindern zu warme Standorte die Keimung. Die Samen von Arum maculatum benötigen eine mehrmonatige Kältephase nach der Aussaat. Deshalb ist es am einfachsten, sie im Herbst auszusäen und dann die Töpfe an einem geschützten Ort im Freien oder der Garage zu deponieren.

  • Substrat: Anzuchterde oder Kakteenerde
  • Samen auf feuchte Erde aufbringen
  • leicht mit feinem Substrat oder Sand abdecken (Dunkelkeimer)
  • die Keimung erfolgt dann entweder schon im Spätherbst, wahrscheinlicher aber im zeitigen Frühjahr
  • im Spätherbst gekeimte Pflanzen vertragen keine Fröste
  • hell und über 5 Grad aufstellen
  • eine Auspflanzung der Knollen erfolgt erst im zweiten Frühjahr nach der Aussaat

Alternativ können die Samen im Herbst auch direkt auf das Areal gestreut und leicht mit Erde abgedeckt werden. In diesem Fall erledigt die Natur alles von selbst.

Ins Freiland nicht zu früh aussäen, denn keimen die Samen noch im Herbst, erfrieren sie im Winter.

Teilung im Spätherbst

Aronstab-Blätter Größere Stauden, die schon eine gut entwickelte Knolle im Boden aufweisen, hebelt man im Herbst (nach dem Verwelken des Fruchtstandes) vorsichtig mit einer Grabgabel aus der Erde. Die außen bräunlichen Knollen liegen horizontal in der Erde und werden etwa 2,5 Zentimeter dick. Um einen besseren Überblick zu bekommen, ist die Knolle vorsichtig von der anhaftenden Erde zu befreien. Dies kann entweder durch Abklopfen oder Abwaschen mit Wasser geschehen. Abgetrennt werden können alle Tochterknollen, die bereits gut ausgebildete Augen (Wachstumsknospen) gebildet haben. Um Infektionen zu vermeiden, sollte die Schnittfläche glatt und möglichst klein sein. Zum Zerteilen müssen daher sehr saubere (sterile) Werkzeuge wie ein Küchenmesser verwendet werden. Am besten lässt man die Schnittfläche gut an der Luft abtrocknen. Alternativ kann die verletzte Fläche auch mit Kohlepulver bestäubt werden. Danach wird das abgetrennte Stück wie auch die Mutterpflanze wieder eingepflanzt. Einpflanztiefe etwa zweifache Höhe der Knolle.

Schneiden

Arum maculatum verliert seine Blätter bereits im August von selbst. Sie sterben ab und vertrocknen oder verfaulen. Übrig bleibt nur der Blütenstängel, der aber über den Winter auch verschwindet. Ein Schnitt ist deshalb nicht notwendig. Das Laub vorzeitig zu entfernen schadet der Pflanze sehr, denn sie muss bis August eine Menge Nährstoffe in der Knolle speichern, damit sie im Frühjahr genügend Kraft hat, wieder neu auszutreiben.

Überwintern

Die in Europa vorkommenden Arten der Aronstabgewächse Arum maculatum und Arum italicum sind in unseren Gärten gut frosthart. Der Gemeine Aronstab verträgt problemlos auch Temperaturen von -23 Grad, ohne nennenswerten Schaden zu nehmen. Lediglich Pflanzen, die zu dicht unter die Oberfläche gepflanzt wurden, sind ein wenig empfindlicher. Hier hilft eine dicke Schicht Laub als Abdeckung.

Krankheiten und Schädlinge

Da der Aronstab in allen Teilen giftig ist, hat er keine nennenswerten natürlichen Feinde. Schädlinge sind nur selten anzutreffen. Bekommt die Pflanze jedoch zu viel Wasser in der Ruhephase, kann die Knolle recht schnell faulen.

Häufig gestellte Fragen

Kann ich auch einen Südöstlichen Aronstab in meinen Garten pflanzen?
Der Südöstliche Aronstab (Arum cylindraceum) kommt normalerweise in wärmeren Regionen wie in Südosteuropa (Griechenland) vor. Allerdings gibt es auch eine wild lebende Population in Deutschland, und zwar in Hamburg. Mit etwas Glück (guten Standortbedingungen) lässt er sich auch im heimischen Garten kultivieren. Am besten einfach einmal ausprobieren!

Ich habe sehr viele wild wachsende Arum maculatum in meinem Garten und möchte sie wegen meiner Kinder wieder loswerden. Was kann ich tun?
Da hilft nur etwas Ausdauer. Wenn der Aronstab sich erst einmal wohlfühlt und von selbst verbreitet, hilft es nur, die (häufig recht tief liegenden) Knollen auszugraben. Bei großen Habitaten ein recht aufwendiges Unterfangen. Zudem ist es sinnvoll, alle Blätter und Blüten sofort so tief wie möglich abzuschneiden, sobald sie sich über der Erde zeigen. So wird zum einen die Entwicklung der Früchte – und damit die Verbreitung durch Samen – gehemmt, andererseits die Pflanze so sehr geschwächt, dass sie nach einer gewissen Zeit aufgeben muss. Bitte immer Handschuhe bei der Arbeit tragen und den Schnitt im Hausmüll entsorgen!

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Tipps für Schnellleser

- krautige Staudenpflanze
- in allen Teilen giftig
- Blüte im Mai/Juni
- rote Beeren im August
- Lichtbedarf: lichter Schatten
- Boden: humos und feucht
- Pflanztiefe (Knolle): zweifache Knollenhöhe (etwa 10-12 Zentimeter)
- Pflanzabstand: halbe Breite (20 Zentimeter)
- Wasser: in der Vegetationsperiode bei Trockenheit gießen (August bis Frühjahr: eher trocken)
- Düngen: Kompost oder Hornspäne im Frühjahr
- Schneiden: nicht notwendig
- Vermehren: Knolle im Herbst teilen oder durch Samen (Kalt- und Dunkelkeimer)
- Überwintern: gut frosthart, in gefährdeten Lagen dicke Laubschicht
- Vorsicht vor zu viel Nässe im Winter (Knolle fault)
- Krankheiten und Schädlinge: extrem selten

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