Bambus gehört zu den Süßgräsern (Poaceae) mit der schnellsten Ausbreitung. Die Rhizome durchbrechen mit den Jahren Kellerwände, Mauern und Bodenplatten. Aus diesem Grund benötigen Sie eine Rhizomsperre für die Gräser.
Bambussperre: 4 Ideen
High-Density-Polyethylen
Als ideale Bambussperre hat sich ein Material mit der Bezeichnung High-Density-Polyethylen (PE-HD) etabliert. Bei diesem handelt es sich um äußerst beständigen, thermoplastischen Kunststoff, dessen Zwischenräume nicht von den Ausläufern der Süßgräser durchstoßen werden können. Selbst mit herkömmlichen Scheren soll sich das Material kaum schneiden lassen. Genutzt wird PE-HD wie andere Wurzelsperren als Folie, die in einen Graben gesetzt wird. Achten Sie bei der Auswahl auf die folgenden Werte, da die Folie nicht nur als Wurzelsperre angeboten wird:
- Breite: 70 cm oder 100 cm
- Dicke: min. 2 mm
Erhältlich ist sie als Rollware, daher können Sie die notwendige Länge selbst bestimmen. Für einen Meter müssen Sie mit etwa sechs Euro (70 cm Breite) bis neun Euro (100 cm Breite) rechnen. Neben der Folie selbst benötigen Sie noch eine Aluminiumverbindungsschiene. Ohne diese lässt sich die Wurzelsperre nicht effektiv schließen und der Bambus kann durchbrechen. Je nach Hersteller müssen Sie mit 20 bis 40 Euro pro Schiene für die ausgewählte Breite rechnen. Um die Länge der Folie zu ermitteln, wird die erwartete Wuchshöhe des Bambus mit einem Faktor von 2,5 multipliziert. Ein Beispiel:
- Wuchshöhe: 8 m
- 8 m x 2,5 = 20 m²
- Graben ausheben
- Tiefe: 60 oder 65 cm bei 70 cm Breite, 90 oder 95 cm bei 100 cm Breite
- Bambussperre muss 5 bis 10 cm über Erdniveau ragen
- schützt vor Überwanderung
- Folie einsetzen
- Boden freilassen
- mit Schiene verschließen
- dabei müssen Folienenden überlappen
- schützt vor dem Durchbruch über Rhizome
- Pflanze einsetzen
- mit Erde auffüllen
Nun steht die Sperre und Sie müssen sich theoretisch keine Sorgen über einen wuchernden Bambus machen. Er hilft trotzdem, dass Sie in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob Ausläufer hinter der Sperre zu sehen sind. In diesem Fall müssen Sie nachbessern.
Grabenmethode
Als eine der ältesten Ideen für eine Bambusspeere gilt das Anlegen eines Grabens um die Pflanze. Ein Graben schränkt die Ausbildung der Rhizome nicht so effektiv wie die bisher genannten Methoden ein, wirkt dennoch als eine spezielle Form von Wurzelsperre. Der Gedanke hinter dem Graben ist die optimale Kontrolle der Ausläufer, ohne die Notwendigkeit einer materiellen Begrenzung. Ein großer Vorteil daran ist die Gesundheit der Pflanze. Da die Ausläufer nicht begrenzt werden, stehen ausreichend Nährstoffe und Wasser zur Verfügung, was ihn robuster macht. Als größter Nachteil gilt der große Aufwand, mit dem Sie die Ausläufer jeden Herbst eigenhändig entfernen müssen. Falls Sie dem Graben eine Chance geben wollen, benötigen Sie folgendes Werkzeug:
- Spaten
- Sapie
- Astschere
- Graben um Bambus ziehen
- Tiefe: 40 bis 50 cm
- Breite: 25 bis 30 cm
- im Herbst nach Vegetationsperiode Rhizome entfernen
- mit Spaten Rhizome freilegen
- empfohlene Rhizomlänge: min. 15 cm
- Sapie unter Ausläufer schlagen
- nach oben herausziehen
- mit Astschere Rhizom an gewünschter Stelle abschneiden
- für gesamten Graben wiederholen
- mit Erde Löcher auffüllen
Wie Sie erkennen, ist diese Variante zeit- und arbeitsintensiv. Da die Rhizome nach unten wachsen, sobald sie auf den Graben treffen, erkennen Sie diese sofort und können sie vor dem Winter entfernen. Der Graben nicht mit Erde aufgefüllt, kann aber mit Bambuslaub oder etwas ähnlichem etwas ansprechender gestaltet werden. Diese Methode bietet sich vor allem für Menschen an, die nicht genug Budget für eine Rhizomsperre zur Verfügung haben. Zur gleichen Zeit lässt sich auf diese Weise ein asiatischer Garten umsetzen, da diese Methode dort schon lange zum Einsatz kommt.
Metall
Beton
Häufig gestellte Fragen
Welche Bambusarten benötigen keine Rhizomsperre?
Die Notwendigkeit einer Sperre ist nur bei den ausläuferbildenden Bambusarten der Fall. Neben diesen gibt es zwei Gattungen, die sich nicht über Rhizome vermehren, sondern Samen. Bei diesen handelt es sich um den Gartenbambus (Fargesia) und das 1994 entstandene Genus Borinda. Im Gegensatz zu Gattungen wie Pseudosasa oder Phyllostachys wachsen diese horstig und vermehren sich über Samen weiter. Diese können Sie sogar unbesorgt in Kübel pflanzen.
Benötigen Bambuspflanzen in einer Wurzelsperre mehr Pflege?
Können die Süßgräser in einem Kübel ins Erdreich gepflanzt werden?
Es ist nicht empfehlenswert, ausläuferbildende Bambusse in einem Kübel zu kultivieren, außer er ist groß und tief genug. Das absolute Minimum sind 60 Liter, wobei das schon knapp bemessen ist. Eine Tiefe von mindestens 60 Zentimetern und ein Durchmesser von mehr als zwei Metern sind essentiell. Zudem muss der Boden über Abzugslöcher verfügen und aus einem Material wie Edelstahl sein, damit das Süßgras nicht doch durchbricht. Der Aufwand ist immens.
Lässt sich die Wurzelsperre nachträglich einbauen?
Ja, es ist möglich, die Bambussperre im Nachhinein zu setzen, selbst wenn Ihre Bambusse schon recht groß sind. Denken Sie nur daran, dass der Aufwand sehr hoch sein kann. Sie müssen nicht nur den Graben für die Sperre ausheben, sondern Ausläufer entfernen, die schon beachtliche Längen erreicht haben.