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Die Baum-Aloe ist eine beeindruckende Pflanze, die man im südlichen Afrika häufig antrifft. Besonders wenn sie blüht, ist sie ein echtes Highlight. In unserem mitteleuropäischen Klima kann diese Pflanze nur im Kübel kultiviert werden, sie verträgt keine Minustemperaturen. Ansonsten ist sie aber recht einfach zu halten. Lediglich ständige Nässe vertragen die Pflanzen nicht. Wichtig ist viel Licht, das gesamte Jahr über, wobei diese Aloe den Sommer gern im Freien verbringt. Wie auch die Aloe Vera ist die Baum-Aloe zu medizinischen Zwecken nutzbar. Man kann daraus auch selbst allerhand Mittelchen gewinnen. Sogar verspeisen lassen sich die Blätter. Das Gute ist, dass man sie komplett nutzen kann, nicht nur das Gel aus dem Inneren, wie bei Aloe Vera. Die Baum-Aloe ist deutlich vielseitiger und die einzige Aloe, die in Deutschland als Heilpflanze anerkannt ist. Es lohnt sich, ein solches Exemplar zu kultivieren. Die Pflanzen sehen nicht nur sehr interessant und dekorativ aus, sie sind auch ausgesprochen nützlich.
Steckbrief
- Gattung der Aloen
- Familie der Affodillgewächse
- Gruppe der Kap-Aloen
- Auch Kandelaber- oder Tintenfisch-Aloe genannt
- Zählt zu den Sukkulenten
- Im südlichen Afrika weit verbreitet
- Wächst typischerweise auf Felshängen
- Einige Unterarten
- Baumähnliches Erscheinungsbild
- Stammbildend, Stamm 2 bis 3 m
- Wächst stark verzweigt
- Dreieckige Laubblätter, die eine Rosette bilden
- Trübgrüne bis graugrüne Blattspreite
- Typisch sind die festen Zähne am Blattrand
- Meist einfacher Blütenstand
- Scharlachrote Blüten an langen Blütenstielen
- Enthält Aloin
Pflege
Standort
Baum-Aloen mögen es hell. Sie stehen in der prallen afrikanischen Sonne und fühlen sich dort sehr wohl. Auch bei uns mögen sie es so. Wichtig ist allerdings, sie langsam an die Sonne zu gewöhnen. Außerdem benötigen die Pflanzen ganzjährig reichlich Licht. Sie wachsen stark und ist es zu dunkel, vergeilen sie und verlieren ihren schönen Wuchs.
- Viel Licht und jede Menge Sonne
- Im Haus so nah wie möglich am Fenster
- Im Sommer gern im Freien, auch dort möglichst sonnig
- Gut auch im Gewächshaus
- Erst nach den Eisheiligen ausstellen
- Kommt auch gut mit trockener Luft klar
Pflanzsubstrat
- Einheitserde, mit Grobsand durchlässiger machen
- Durchlässig
- Man kann auch Sukkulentensubstrat nutzen
- pH-Wert zwischen 6 und 7,2
- Kokohum verwenden
- Mineralische Anteile sind ebenfalls günstig
Pflanzen
Aloes werden häufig in einem nicht geeigneten Substrat im Handel angeboten. Sie sollten deshalb zügig umgetopft werden. Bei der Auswahl des Gefäßes bedenken, dass die Pflanzen schnell wachsen und durch die Seitentriebe recht kopflastig werden können. Deshalb ist auf die Standfestigkeit zu achten. Schwere Gefäße sind günstiger, aber, sie erhöhen das Gewicht. Bei großen Pflanzen kann der Transport ins Winterquartier schwierig werden.
- Bei Bedarf in ein größeres Gefäß setzen, meist alle 2 bis 3 Jahre
- Umpflanzen im Frühjahr
- Dabei alle Kindel entfernen
- Diese können separat gepflanzt werden
- Schweres Gefäß nutzen
- Drainage
Gießen und Düngen
- Direkt auf das Substrat gießen
- Benötigt nicht viel Wasser
- Kann Wasser speichern
- Im Sommer eher mäßig gießen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Überschüssiges Wasser muss ablaufen können
- Am besten geeignet ist Regenwasser, obwohl die Pflanzen in der Regel auch mit Leitungswasser klarkommen
- Im Winter kaum gießen
- Während der Wachstumssaison alle 4 Wochen düngen
- Am besten geeignet ist Spezialdünger für Sukkulenten, alternativ Kakteendünger
Schneiden
Eigentlich werden Baum-Aloen nicht geschnitten. Lediglich eingetrocknete Blätter sollten regelmäßig ausgeputzt werden, allerdings erst, wenn sie komplett eingetrocknet sind. Sollte die Aloe zu groß werden, was meist recht schnell geht, kann aber geschnitten werden. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die Pflanze dann nicht mehr so natürlich wirkt.
- Schneiden, um die Pflanze in Form zu halten oder um zu ernten
- Seitentriebe bzw. äußere Blätter entfernen
Überwintern
- Nicht frosthart
- Minusgrade führen zu Gewebeschäden, daran schließt sich Fäulnis an
- Bevor die ersten Fröste drohen ins Haus bringen
- Bei Temperaturen zwischen 8 und 12°C
- Heller Standort, mindestens 2.000 Lux, um Vergeilen zu verhindern
- Nur so viel Gießen, dass der Ballen nicht komplett austrocknet
- Nicht düngen
Vermehren
Die Baum-Aloe kann durch Seitenableger oder Stecklinge vermehrt werden. Beide Arten gelingen recht zuverlässig.
Durch Seitenableger (Kindel)
- Seitlich wachsende Triebe von der Mutterpflanze lösen
- 6 bis 8 Tage trocknen lassen
- Anschließend wurzeln lassen
- Bei 19 bis 21°c
- Am besten in angefeuchtetem Sukkulentensubstrat
- Nur ganz leicht feucht halten
Kopfstecklinge
- Bewurzeln recht einfach im Wasserglas
- Nicht zu tief in Wasser stellen, damit der Stamm nicht fault
- Kann auch gleich in Erde gesteckt werden
- Zuvor einige Tage trocknen lassen
- Möglichst in magerer Erde bewurzeln lassen
- Nur ganz leicht feucht halten
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten entstehen meist durch Pflegefehler. Meist wird es mit dem Gießen zu gut gemeint. Bei Dauernässe verfaulen die Wurzeln.
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Häufige gestellte Fragen
Wo wird die Baum-Aloe zu medizinischen Zwecken eingesetzt?
Sie dient ganz allgemein zur Stimulierung des Immunsystems, der Anregung des Magen-Darm-Trakts und des Stoffwechsels, zur Senkung des Blutzuckerspiegels und bei rheumatischen Beschwerden. Einige Berühmtheit hat die Pflanze außerdem in der Krebsvorbeugung und sogar Heilung erlangt. Aloe arborescens ist die einzige Aloe-Art, die in Deutschland als Heilpflanze zugelassen ist. Alle anderen Aloes werden nur zu kosmetischen Zwecken genutzt, die Baum-Aloe zusätzlich auch.
Geeignet für die Nutzung sind Pflanzen ab einem Alter von ca. 5 Jahren. Es können die gesamten Blätter verwendet werden, nicht nur das Gel. Nur die Stacheln werden entfernt.
Woran kann man die Baum-Aloe exakt erkennen. Im Handel werden oft falsch deklarierte Pflanzen angeboten?
Der Wuchs ist sehr typisch, aber bei sehr jungen Pflanzen manchmal noch nicht so ausgeprägt. Sie sieht einem Kandelaber, also einem Armleuchter mit mehreren Armen schon sehr ähnlich. Allerdings offenbart sich dieser typische Wuchs oft erst bei etwas älteren Pflanzen. Die rosettenförmig wachsenden Blätter werden nach oben ausgestreckt, wie die Arme eines Tintenfisches. Sie sind gezähnt und dickfleischig, aber das ist bei den meisten Aloe-Sorten so. Irgendwie muss man sich auf eine Fachmeinung verlassen können.