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Baumwanzen-Plage: was tun? | Schädling bestimmen und bekämpfen

Stinkwanze - Baumwanze - Palomena prasina

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Baumwanzen sind flugfähige Insekten, die aus Asien importiert wurden und sich hervorragend an die hiesigen Bedingungen anpassen konnten. Deshalb haben sich die Parasiten schnell verbreitet und sind in vielen Gegenden zu einer richtigen Plage geworden. Aufgrund ihres übelriechenden Sekrets sind diese auch als Stinkwanzen bekannt geworden. Diese Wanzenart kann sowohl den Garten als auch die heimischen Wohnräume befallen und dort viel Schaden anrichten. Aus diesem Grund sollten zeitnah effektive Maßnahmen zum Bekämpfen durchgeführt werden, idealerweise auf einer natürlichen Basis.

Wanzen bestimmen

Die Baumwanze trägt die botanische Bezeichnung Palomena Prasina und kommt ursprünglich aus Ostasien. Diese Parasiten sind mit Transporten aus Asien nach Europa gereist und haben sich vor Ort in vielen Ländern ausgebreitet. Speziell in den heißen und trockenen Sommermonaten können sich die Schädlinge besonders gut vermehren. Die Insekten finden in den hiesigen Gärten ideale Lebensbedingungen vor, bei kühleren Wetterlagen fingen diese auch den Weg in die heimischen Wohnräume.

Baumwanzen werden umgangssprachlich aufgrund ihres starken Geruches ebenfalls als Stinkwanzen bezeichnet und lassen sich dadurch gut bestimmen. Zwar sind die Stinkwanzen für den Menschen in der Regel ungefährlich, die ausgestoßene Flüssigkeit kann aber bei empfindlichen Personen eine allergische Reaktion hervorrufen.

  • Größe der Baumwanzen: bis zu 1,4 cm
  • Lebensdauer zwischen 12 und 14 Monaten
  • flugfähig
  • laute Fluggeräusche charakteristisch
  • Körper ist zuerst hell-grün
  • verfärbt sich braun-rötlich im Herbst
  • marmorierte Zeichnung am Körper als Erkennungsmerkmal
  • nach Überwinterung erneut grün
  • stoßen, wenn bedroht, ein stark stinkendes und haftendes Sekret ab
  • bevorzugen im Garten Brennnesseln, Disteln, Früchte und Samen
  • schädigen Pflanzen und Gewächse nachhaltig
  • greifen mit Sekret außerdem zu nahekommende Haustiere an

Schädlinge bekämpfen

Bei den Baumwanzen ist der geläufige Spitzname Programm. Im Falle einer Bedrohung spritzen die Insekten mit einer stinkenden Flüssigkeit um sich herum, dieser ekelhafte Geruch kann im Extremfall sogar ein paar Tage anhalten. Zwar sind die Wanzen dadurch leicht zu bestimmen und für Menschen meistens ungefährlich, aber im Garten können sich diese Schädlinge zu einer störenden Plage entwickeln.

Gelbe Klebefalle mit Insekten Die Insekten saugen mit ihrem Rüssel den Pflanzensaft aus Früchten und Gemüse, sodass sich diese unschön verfärben und deformieren. Anschließen werden die befallenen Gewächse ungenießbar, deshalb sind die Stinkwanzen umgehend zu bekämpfen. Diese Wanzenart wird von der Farbe Gelb magisch angezogen und lässt sich besonders gerne auf gelben Pflanzen und Früchten nieder. Wenn es abends kühler wird, machen sich die Parasiten auf die Suche nach einem warmen Platz. Diese kriechen dann gerne in die Häuser, deshalb sollte ihnen der Zugang versperrt werden.

  • Verzicht auf chemische Gegenmittel empfehlenswert
  • chemische Insektizide für Menschen gefährlich
  • Ablagerung in Ernte und damit auch in Speisen
  • natürliche Abwehrmittel besser geeignet
  • in den Abendstunden Fenster und Türen geschlossen halten
  • Fenster- und Türrahmen auf Ritzen untersuchen und bei Bedarf abdichten
  • Fliegengitter anbringen, auf gut abdichtende Passform achten
  • im Garten gelbe Klebefallen aufstellen
  • klebriges Fliegenband auf häuslichen Eingängen platzieren

Natürliche Maßnahmen

Baumwanzen sind ein unschöner Anblick und stellen einen permanenten Angriff auf den Geruchssinn dar. Die Parasiten können im Garten viele Schäden anrichten und werden zu einem großen Ärgernis, wenn diese in das eigene Zuhause eindringen. Da chemische Insektizide mit einer Reihe von unangenehmen und gesundheitsschädlichen Konsequenzen verbunden sind, ist es besser, die Schädlinge mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen.

Einige dieser Gegenmittel sind bereits im Haushalt vorhanden. Diese lassen sich schnell herstellen und direkt im Anschluss anwenden. Außerdem lassen sich Stinkwanzen auch mechanisch per Hand einsammeln, dabei sollten zum Schutz vor dem stinkenden Sekret aber Handschuhe getragen werden.

Kieselgur

Kieselgur ist ein natürlich entstehendes Sedimentgestein, welches Aluminium, Eisen und Silizium enthält. Das Pulver lässt sich als Insektizid gegen viele Insekten einsetzen und hat sich vor allem bei den Stinkwanzen bewährt. Kieselgur zerstört die wachsartige Schicht, welche sich schützend auf dem Außenskelett der Insekten befindet. Dieser Prozess führt dazu, dass die Parasiten dehydrieren und absterben.

Der verwendete Kieselgur sollte vorher nicht mit Hitze behandelt worden sein, da dieses Vorgehen seine Effektivität als Gegenmittel verringert. Vor der Anwendung sind die Stellen und Bereiche auszukundschaften an denen sich die Wanzen vornehmlich ansammeln.

  • kalkiges Pulver draußen und drinnen verstreuen
  • besonders Eingänge damit behandeln, dazu gehören Fenster und Türen
  • alle entdeckten Baumwanzen direkt mit dem Pulver bestäuben
  • Kieselgur an befallenen Stellen großzügig verstreuen

Knoblauchknollen im Körbchen Knoblauch
Baumwanzen mögen den kräftigen Geruch von Knoblauch überhaupt nicht. Deshalb halten sich die Insekten fern, wenn diese die Knollenpflanze in der Nähe riechen können. Als Gegenmittel hält Knoblauch die Parasiten nur fern und tötet diese nicht. Ideal ist das Herstellen von Knoblauchspray, um die Schädlinge damit loswerden zu können.

  • 500 ml Wasser mit 20 ml Knoblauchpulver vermischen
  • in Sprühflasche abfüllen
  • Lösung auf Blätter der befallenen Pflanzen sprühen
  • Fensterbänke und andere Eingänge damit behandeln
  • Behandlung über einige Tage hinweg durchführen
  • Knoblauch zwischen befallene Gewächse anpflanzen

Tipp: Es lassen sich auch mehrere Knoblauchzehen zerhacken und dann die Stücke in den bevorzugten Verstecken der Wanzen verteilen. Wer den Geruch von Knoblauch allerdings nicht mag, der sollte dies nicht in den oft frequentierten Wohnräumen tun.


Neemöl

Neemöl hat einen eindringlichen Geruch, der die meisten Parasiten vertreibt. Außerdem stört das Öl erheblich den Fress- und Paarungsinstinkt von Insekten. Nach dem Einsatz verhungern erwachsene Stinkwanzen nach und nach, außerdem legen diese keine Eier mehr.

  • 1 Liter warmes Wasser mit 5-10 ml Neemöl vermischen
  • in Sprühflasche abfüllen
  • Pflanzenblätter und beliebte Verstecke im Garten mit Lösung besprühen
  • Fensterbänke und andere Eingänge damit behandeln
  • Neemöl mindestens eine Woche lang anwenden

Sprühen der Flüssigkeit auf Pflanze Seifenlauge
Seife schädigt Baumwanzen, da diese deren schützende Oberfläche aufbricht und die Insekten im Anschluss dehydrieren. Antibakterielle Seife ist zwar stärker als normale Seifenprodukte, dafür enthält diese mehr schädliche Chemikalien. Ideal ist ein mildes und vorzugsweise biologisches Spülmittel, diese Option ist unbedenklich und sicher für die menschliche Gesundheit.

  • 1 Liter heißes Wasser mit 180 ml milden Spülmittels vermischen
  • in Sprühflasche abfüllen
  • Baumwanzen direkt mit Seifenwasser besprühen
  • ebenfalls bevorzugte Bereiche der Parasiten damit behandeln

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich die nächste Generation der Baumwanzen erkennen und loswerden?
Wenn im Frühling die Temperaturen anfangen zu steigen, dann legen die Baumwanzen ihre Eier auf der Unterseite von Blättern ab. Diese lassen sich von dort mit einem Stock entfernen, idealerweise fallen die Eier in einen darunter gehaltenen Eimer mit einer Seifenlauge.

Auf welche Weise kann der übelriechende Gestank der Baumwanzen vermieden werden?
Wenn die Stinkwanzen sich bedroht fühlen, berührt oder zerdrückt werden, dann sondern diese ein stinkendes Sekret ab. Deshalb ist in den Innenräumen auf ein vorsichtiges Vorgehen zu achten und zum Bekämpfen nur Sprays auf Distanz einzusetzen.

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Tipps für Schnellleser

- Baumwanzen sind flugfähige Insekten
- mit einer Größe von bis zu 1,4 cm gut zu erkennen
- werden zwischen 12-14 Monaten alt
- überwintern
- Körperfarbe wechselt von hellgrün bis braun-rötlich
- Absondern eines stinkenden Sekrets bei Bedrohung
- Saugen Saft aus Pflanzen, Früchten und Gemüse
- natürlich Maßnahmen empfehlenswerter als chemische
- Wanzen absammeln, dabei Handschuhe tragen
- gelbe Klebefallen im Garten aufstellen
- Sprays aus Seifenlauge, Knoblauch oder Neemöl
- Kieselgur in befallenen Bereichen ausstreuen
- bei Kälte dringen Stinkwanzen auch in Wohnräume ein
- Eingänge und andere Öffnungen gut verschließen
- Fenster mit Fliegengittern versehen
- klebrige Fliegenbänder auslegen

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