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Rosen üben eine unvergleichliche Faszination auf Gartenfreunde aus, der sich niemand entziehen kann. Die vielseitig talentierten Beetrosen bilden dabei die Brücke zwischen anspruchsvollen Edelrosen und volksnahen, pflegeleichten Blickfängern in Beet und Kübel. Dank ihres buschigen Habitus, ihrer kniehohen Wuchshöhe und den opulenten gefüllten bis einfachen Blüten, zeigen sie sich selbst dem unerfahrenen Hobbygärtner wohlgesonnen.
Hinsichtlich ihrer Pflege bürden sie ihm keine unüberwindlichen Hürden auf. Selbst das häufig so gefürchtete Schneiden bewältigt der Rosenfreund mit Leichtigkeit, sobald er über die wichtigsten Finessen im Bilde ist. Die Überwinterung bildet dabei keine Ausnahme.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae).
- Züchterisch bearbeitete Gruppe der Gattung Rosen (Rosa).
- In Dolden gedeihende einfache oder gefüllte Blüten.
- Wuchshöhe bis maximal 80 cm, selten höher.
- Aufrechter Habitus mit 10-12 Blüten pro Stiel.
- Üppigere und länger anhaltende Blüte als Edelrosen.
- Verwendung als Büsche, Bodendecker oder im Kübel.
- Dank des unverzweigten Wachstums als Schnittblume geeignet.
- Beetrosen sind deutlich geselliger als andere Rosenarten.
Beetrosen stellen keine eigenständige Rosenrasse dar, obgleich sie alle anderen Rosenarten hinsichtlich Blütenfülle und Farbenvielfalt übertreffen. Angesichts der überbordenden Vielfalt an Beetrosen, haben die Wissenschaftler kürzlich die Jahrzehnte lange Unterteilung in Polyantha-, Floribundarosen sowie deren Hybriden aufgegeben. Wer heute noch beim Erwerb von Beetrosen auf diese Bezeichnungen stößt, mag sie getrost ignorieren. Für den leidenschaftlichen Hobbygärtner zählen ohnehin die überzeugenden und bezaubernden Attribute, mit denen die Beetrosen die Herzen im Sturm erobern.
Standort
Beetrosen streben danach, so viele Sonnenstrahlen zu erhaschen, wie nur eben möglich. Gleichzeitig sind die beliebten Rosengewächse dem einen oder anderen angenehmen Luftzug nicht abgeneigt, der ihre nassen Blätter rascher trocknen lässt.
- Je sonniger der Standort, desto üppiger entwickelt sich die Blütenfülle.
- Ein willkommener Luftzug ab und zu minimiert den Befall durch Pilzkrankheiten.
- Permanenter, kühler Durchzug lockt hingegen die Rote Spinne an.
So sehr Beetrosen die Sonne auch lieben; der Reflektionsstrahlung vor einer glühend heißen Südwand des Hauses möchten sie trotzdem nicht ausgesetzt sein, selbst wenn sie nur kurze Zeit andauert. Die Gefahr, dass Blüten und Blätter regelrecht verbrennen, ist an einem derartigen Standort einfach zu groß und der angerichtete Schaden nicht wieder gutzumachen.
Bodenbeschaffenheit
Wie alle Rosen, zählen ebenso die Beetrosen zu den Tiefwurzlern. Angesichts dieser Eigenschaft weiß der erfahrene Hobbygärtner sogleich, worauf er bei der Ansiedlung dieser Kulturrosen mit ihren langen Pfahlwurzeln sein Augenmerk zu richten hat:
- Tiefgründiger, gut durchlässiger Boden.
- Humos, nährstoffreich und neutral.
- Der ideale pH-Wert bewegt sich zwischen 6,5 und 7,5.
- Die durchwurzelbare Erdschicht beträgt mindestens 50 cm.
Beetrosen mögen über kräftige Pfahlwurzeln verfügen, die sich mit viel Ausdauer in die Erde bohren, um die dortigen Reserven an Wasser und Nährstoffen zu erschließen. Angesichts verdichteter und undurchlässiger Bodenschichten, beispielsweise nach einem Neubau, reicht die naturgegebene Wurzelkraft trotzdem nicht aus und der Hobbygärtner greift regulierend ein, indem er die Erde mit dem Spaten oder der Harke tiefgründig auflockert. Die Beigabe von handelsüblicher Rosenerde ist für diesen Zweck eher ungeeignet, im Gegensatz zu Sand, Perlite oder Lavagranulat.
Gießen und Düngen
Als Tiefwurzler sind Beetrosen weitgehend autonom hinsichtlich der Versorgung mit Wasser, sofern sich der Grundwasserspiegel auf einem für Deutschland normalen Niveau befindet. In Bezug auf die Nährstoffversorgung sind die Kulturrosen hingegen in der Mehrzahl der Regionen Deutschlands auf die Unterstützung durch den Gartenfreund angewiesen, denn ihr Bedarf ist alles andere als genügsam.
- Beetrosen nur bei längerer Trockenheit gießen.
- Im Kübel regelmäßig wässern, wenn die Oberfläche angetrocknet ist.
- Das Wasser stets unmittelbar an die Wurzeln geben und nicht Überkopf.
- Ende März und Ende Juni mit Rosendünger oder Blaukorn umsorgen.
- Alternativ organischen Dünger, wie Rinderdung oder Kompost verabreichen.
- Für Beetrosen im Pflanzgefäß empfiehlt sich die Verwendung von Flüssigdünger.
- Eine Überdüngung richtet mehr Schaden an, als eine zu knapp bemessene Dosierung.
Ab Juli erhalten Beetrosen keine zusätzlichen Nährstoffe mehr, damit die Triebe ausreifen und sich somit auf die kalte Jahreszeit vorbereiten können. Wer im Herbst noch stickstoffhaltigen Dünger verabreicht, riskiert eine schwerwiegende Schädigung der Rosen, weil sie den frostigen Temperaturen des Winters nichts entgegenzusetzen haben.
Überwintern
Damit die liebevoll gepflegten Beetrosen gut durch den Winter kommen, kann der Hobbygärtner sie mit verschiedenen Maßnahmen hilfreich unterstützen. Im Gegensatz zur landläufigen Auffassung unter den Pflanzenfreunden, sind es nicht die frostigen Temperaturen, die den edlen Blumen Schaden zufügen, sondern das Auf und Ab der Quecksilbersäule, das in den hiesigen Regionen mehr Standard als Ausnahme ist. Beetrosen büßen in der Folge ihre Vitalität ein, wenn ihre Zellen im permanenten Wechsel einfrieren und auftauen. Erfahrene Rosenexperten raten zu folgenden Maßnahmen:
- In frostigen Höhenlagen einmal blühende Beetrosen-Sorten pflanzen.
- Beetrosen mit ADR-Prädikat (anerkannte deutsche Rose) den Vorzug geben.
- Am Wurzelhals bis zur Veredelungsstelle mit Erde, Stroh oder Laub großzügig anhäufeln.
- Niedrig wachsende Beetrosen mit Tannenwedeln oder atmungsaktivem Vlies bedecken.
- Kübel auf isolierendes Holz stellen und mit Luftpolsterfolie einwickeln.
Die Beetrosen nehmen keinen Schaden, wenn sie den Winter hindurch vollständig mit Tannenzweigen geschützt werden, denn auf diese Weise werden die frostigen Kontinentalwinde gebrochen und fegen über die Stauden hinweg.
Schneiden
Alljährlich, wenn die Forsythien blühen, ist es an der Zeit, den Beetrosen mit der Rosenschere zu Leibe zu rücken. Wer diesen elementaren Bestandteil der Pflege versäumt, wird es innerhalb kurzer Zeit bereuen, denn der Pflegeschnitt stellt sicher, dass die Rosen ihre Vitalität und Blühfreudigkeit behalten.
- Idealerweise ist der junge Austrieb noch nicht zu sehen.
- Ältere Triebe, die stark verholzt sind, werden an der Basis gekappt.
- 3 bis 4 junge Triebe dürfen bleiben; werden jedoch ebenfalls um ca. die Hälfte gekürzt.
- Alle 4 bis 5 Jahre entschließt sich der Gärtner für einen radikalen Verjüngungsschnitt.
- Die Schnittmaßnahme wird gleichzeitig genutzt, um Verblühtes auszuputzen.
Ausgezeichnete Sorten
Die Rosenzüchter haben eine Vielzahl betörend schöner Beetrosen ins Leben gerufen, die sich als Spezialisten für die unterschiedlichsten Standortbedingungen bewährt haben.
Beetrosen, mit hoher Toleranzgrenze für Regen
Aprikola
- ein Traum in Aprikosengelb bis Rosa
- Wuchshöhe bis 70 cm
Fortuna
- einfache, lachsrosa Blüten mit weißer Mitte
- Wuchshöhe bis 50 cm
Neon
- halbgefüllte Blüten in karminrosa
- Wuchshöhe 60 cm
Dolomiti B
- einfache rosafarbene Blüten mit creme-weißem Auge
- Wuchshöhe bis 50 cm, buschig und aufrecht
Rotilia
- bis 5 cm große, tiefrote Blüten
- Wuchshöhe 80 cm, Wuchsbreite 50 cm
Hitzeverträgliche Beetrosen
Bad Wörishofen
- halbgefüllte karminrosa Blüten
- buschiger Habitus bis 80 cm
Diamant
- leuchtend weiße Blüten mit gelbem Auge
- kompakter Wuchs bis 50 cm hoch
Bad Birnbach
- strahlend lachsrosa, halbgefüllte Blüten
- robuste Sorte bis 50 cm Wuchshöhe
Fortuna
- elegante, lachsrosa Blüten
- Wuchshöhe bis 50 cm
Maxi Vita
- intensive rosa Färbung
- öfter blühend bis 50 cm hoch
Beetrosen für halbschattige Lagen
Black Forest Rose
- tiefrote Blüten über dunkelgrünem Laub
- Wuchshöhe bis 70 cm
Lions-Rose
- reich gefüllte, cremeweiße Blüten
- Wuchshöhe bis 60 cm
Pomponella
- Pomponblüten in zartem Rot
- Wuchshöhe bis 60 cm
Schöne Koblenzerin
- änderte ihre Blütenfarbe mit der Temperatur
- Wuchshöhe bis 60 cm
Diese kleine Auswahl aus einer unendlich großen Auswahl weckt das Interesse, weitere bezaubernde Vertreterinnen der ‘Königin der Blumen’ kennenzulernen. Alle vorgestellten Sorten wurden mehrfach auf Ausstellungen prämiert mit Gold- und Silbermedaillen.
Beetrosen richtig pflanzen
Fürsorglich gepflegte Beetrosen verbringen viele Jahre im Garten. Folglich ist es durchaus lohnenswert, im Rahmen der Pflanzung auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen, denn sie werden es mit einer prunkvollen Blüte danken. Bevor die junge Beetrose in die Hand genommen wird, ist es ratsam, den Boden vorzubereiten. Zu diesem Zweck wird die geplante Pflanzstelle gründlich von Steinen, Wurzeln und Unkraut befreit, um anschließend tiefgründig mit der Harke aufgelockert zu werden. Währenddessen dürfen sich die wurzelnackten oder im Container befindlichen Beetrosen in einem Eimer Wasser solange vollsaugen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
- Beetrosen möchten vorzugsweise im Herbst in den Boden.
- Die Triebe wurzelnackter Pflanzen werden auf 10 cm bis 15 cm gekürzt.
- Bei Bedarf dürfen die Wurzeln um maximal 1 cm geschnitten werden.
- Für Beetrosen im Container kommt diese Maßnahme nicht infrage.
- Das Pflanzloch ist etwa zwei Mal größer, als der Wurzelbereich.
- Der Aushub wird mit Kompost und Hornspänen vermischt.
- Im Kübel bietet sich als Substrat spezielle Rosenerde an.
- Nicht versäumen, im Anschluss die Beetrosen reichlich anzugießen.
Wichtig zu beachten ist, dass sich nach der Pflanzung die Veredelungsstelle ca. 5 cm tief im Substrat befindet. Sollte durch das Angießen die Pflanzerde zusammensinken und die Veredelungsstelle wieder freiliegen, wird sie nochmals reichlich angehäufelt.
Bodenmüdigkeit vorbeugen
Die Botaniker sind sich bislang noch nicht im Klaren über die Ursachen für Bodenmüdigkeit bei der Pflanzung von Rosen. Tatsache ist hingegen, dass Rosen, die auf Flächen angepflanzt werden, die bereits vorher mit Rosengewächsen besiedelt waren, zu einem unerfreulichen Kümmerwuchs neigen. Daher wird Bodenmüdigkeit auch als Nachbaukrankheit bezeichnet.
Diesem Phänomen kann der Hobbygärtner entgegenwirken, indem er die Pflanzerde auf einer Tiefe von ca. 50 cm komplett austauscht. Es ist nicht erforderlich, zu diesem Zweck spezielle Erde zu erwerben. Vielmehr kann die neue Pflanzerde für die Rosen einem anderen Teil des Gartens entnommen werden, an dem bislang noch keine Rosen gepflanzt waren. Die Anreicherung des Substrats mit 30 % Kompost oder Dung dürfte ebenfalls hilfreich sein, der Neuanpflanzung ideale Startbedingungen zu bieten. Das Gerücht, dass eine zweijährige Pflanzung von Tagetes die Bodenmüdigkeit neutralisiert, konnte aus wissenschaftlicher Sicht bislang nicht bestätigt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wo liegen die Unterschiede zwischen Beetrosen der Güteklasse A und der Güteklasse B?
Um den Konsumenten mehr Sicherheit bei der Auswahl der Rosensorten zu bieten, hat sich der Bund Deutscher Baumschulen e. V. auf eine einheitliche Qualifizierung geeinigt. Rosen der Güteklasse A bieten neben einem reich verzweigten Wurzelsystem 3 kräftige Triebe, von denen zumindest 2 der Veredelung entsprießen müssen. Bei Rosen der Güteklasse B genügt es, wenn sich die Anzahl der Triebe auf die beiden Triebe beschränkt, die der Veredelungsstelle entstammen. Das bedeutet nicht, dass Beetrosen der Güteklasse B weniger Wuchskraft aufweisen; sie verfügen zu Beginn lediglich über weniger Startpotenzial.
Warum müssen Wildtriebe abgerissen werden. Reicht es nicht, sie einfach mit der Schere abzuschneiden?
Durch das Abreißen, beseitigen Sie den unerwünschten Wildtrieb restlos. Wird er lediglich abgeschnitten, genügt es bereits, wenn nur ein winziger, kaum sichtbarer Stummel an der Beetrose verbleibt, damit sich daraus neue Wildtriebe bilden.