Zimmerpflanzen

Beliebte Grünpflanzen für Zimmer und Büro – Arten & Pflege

Grünpflanzen für Zimmer und Büro

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Dekorativ, gesund und vielfältig – Grünpflanzen gehören in jeden Wohnraum und in jedes Büro einfach dazu. Die grünen Gewächse verbessern nicht nur das gesamte Raumklima und filtern verbrauchte Luft, sondern stellen darüber hinaus wertvolle dekorative Elemente dar. Weil sich zahlreiche Arten sehr genügsam präsentieren, sind Grünpflanzen insgesamt nicht nur für passionierte Hobbygärtner, sondern auch für den Anfänger geeignet. Aber Vorsicht: Einige Sorten sind giftig.

Ficus

Ficus benjamina Der Klassiker unter den Grünpflanzen stellt der Ficus dar, von dem zahlreiche unterschiedliche Arten erhältlich sind. Auch wenn sich die einzelnen Varianten äußerlich voneinander unterscheiden, handelt es sich stets um ein Gewächs mit grünlichen Blättern, die Milchsaft enthalten; die Blüten sind eher unscheinbar und befinden sich in einem knollen- bis birnenförmig ausgebildeten Gefäß. Besondere dekorative Elemente entfaltet der Ficus benjamini, der auch als kleinblättriger Gummibaum bezeichnet wird; dieser fällt besonders auf durch seine überhängenden Zweige und den teilweise hängend angeordneten Blättern. Diese Variante wächst ohne besonderen pflegerischen Aufwand und kann bereits nach einigen Jahren die Zimmerdecke erreichen.

Wer eine Art bevorzugt, die auch im Büro oder im Wohnraum Früchte ausbildet, wählt die Mistelfeige (Ficus deltoidea); das Obst, das bereits im jugendlichen Stadium der Pflanze ausgebildet wird, präsentiert eine gelblich-grüne Farbe und wird bis zu einem Zentimeter groß. Um den Ficus erfolgreich zu kultivieren, sollten folgende Standort- und Substratbedingungen eingehalten werden:

  • möglichst heller und warmer Standort
  • keine direkte, intensive Sonneneinstrahlung
  • Temperaturen auch nachts nicht unter 16°C, in der Ruheperiode nicht unter 12°C
  • humusreiche Blumenerde

Insbesondere während der Wachstumsphase ist das Gewächs regelmäßig zu wässern; dabei verwendet man am besten temperiertes Wasser. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Topfballen nicht austrocknet. Darüber hinaus kann das regelmäßige Besprühen mit Feuchtigkeit sinnvoll sein, insbesondere an warmen Sommertagen. Während der kalten Jahreszeit wird hingegen die Bewässerung insgesamt reduziert. Zur Pflege gehört außerdem die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen, die während der Vegetationsperiode im Abstand von zwei Wochen erfolgen sollte. Zum Umtopfen wird humusreiche Blumenerde verwendet; außerdem kann eine Mischung aus Torf, Rasenerde, Lauberde und Sand zum Einsatz kommen.

Es ist wichtig, bereits beim Umtopfen auf eine gute Drainage zu achten, um die Bildung von Staunässe zu verhindern.

Für die erfolgreiche Vermehrung von Ficus-Arten sollte eine Bodenwärme von 25°C zur Verfügung gestellt werden. Für die erfolgreiche Kultivierung schneidet man Stammstecklinge, die je 1cm unterhalb und oberhalb des Auges geschnitten werden. Als Vermehrungssubtsrat dient eine Torf-Sand-Mischung.

Zimmerfarn

Frauenhaarfarn - Adiantum capillus-veneris Zu den klassischen Grünpflanzen für Büroräume gehören unterschiedliche Farngewächse. Besonders dekorativ wirkt die Mikrolepie, ein Farn mit zart gefiederten, hellgrünen Blättern. Natürlicherweise wächst die Pflanze in den Tropen, doch die Art Microlepia speluncae wird auch in unseren Breiten kultiviert.

Damit der Farn gut gedeiht, sollten folgende Standortbedingungen gewählt werden:

  • heller bis etwas schattiger Standort
  • mäßig warm
  • Temperaturen nachts zwischen 10 und 16°C
  • hohe Luftfeuchtigkeit ist empfehlenswert

Damit der Farn gut wächst, ist eine humusreiche Erdmischung zu verwenden, die beispielsweise aus einem Teil Sand, drei Teilen Lauberde und zwei Teilen alter Mistbeeterde besteht. Gegossen wird reichlich, am besten mit enthärtetem Wasser. Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen, dem Gewächs einmal wöchentlich ein Tauchbad zu unterziehen. Wenn erforderlich, wird der Farn im Frühjahr in einen hohen Topf umgepflanzt; hierfür wird eine nährstoffreichere Mischung als für andere Farnarten verwendet. Die Düngung erfolgt im Sommer im Abstand von 14 Tagen, während in der kalten Jahreszeit keine zusätzliche Nährstoffgabe nötig ist. Im Winter wird darüber hinaus auch die Bewässerung zurückgefahren. Die Vermehrung des Farnes erfolgt mit Hilfe von Sporen oder aber durch gezielte Aussaat.

Pfeilwurz

Eine besonders dekorative und beliebte Zimmerpflanze stellt der Pfeilwurz dar, der ursprünglich im tropischen Regenwald Brasiliens beheimatet ist. Insbesondere durch die schwarzen Flecken auf den langen, grünen Blättern fällt das Gewächs auf, das zusätzlich je nach Sorte leuchtend rote Blattadern präsentiert. Die Blattunterseite ist hingegen von kräftiger purpurner Farbe, während die Blüten bei allen Arten unscheinbar sind.

Besonders wohl fühlt sich der Pfeilwurz an einem halbschattigen Standort; dabei ist darauf zu achten, dass dem Gewächs zwar ausreichend Helligkeit zur Verfügung gestellt, aber gleichzeitig eine intensivere Sonneneinstrahlung vermieden wird. Insgesamt hat sich ein warmer Standort bewährt, und auch nachts sollten Temperaturen zwischen 16 und 20 °C eingehalten werden. Auch im Winter sollte die Tagestemperatur nicht unter 18°C sinken, während nachts ein Minimum von 14°C für die erfolgreiche Kultivierung erforderlich ist. Als Substrat eignet sich eine humusreiche Blumenerde. Darüber hinaus sind folgende Pflegeaspekte zu beachten:

  • während der Wachstumsphase häufig mit temperiertem, enthärtetem Wasser gießen
  • im Winter Bewässerung reduzieren
  • für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen

Der Pfeilwurz darf nach der Bewässerung keinesfalls im Wasser stehe; andererseits darf der Wurzelballen auch nicht vollständig austrocknen. Das Bewässerungsverhalten ist deshalb mit sehr viel Umsicht durchzuführen.

Feigenkaktus

Opuntie - Feigenkaktus Als sehr genügsame Grünpflanzen für das Büro präsentieren sich verschiedene Kakteenarten, unter denen der Feigenkaktus besonders dekorativ wirkt. Je nach Sorte ist das Gewächs aus scheiben-, knollen- oder scheibenförmigen Abschnitten aufgebaut, die jeweils zusammengewachsen sind. Bei der Arbeit mit diesen Kakteen ist jedoch Vorsicht geboten, da die Gewächse winzige Dornen mit Widerhaken aufweisen.

Damit der Kaktus optimal gedeiht, hat es sich als sinnvoll erwiesen, das Gewächs während des Sommers an einem sonnigen Standort zu kultivieren, während in der kalten Jahreszeit ein kühler und heller Ort als Standort ideal ist. Im Winter werden dann auch Temperaturen bis 6 °C vertragen. Die Pflege der Kakteen gelingt leicht; folgende Aspekte sollten dabei beachtet werden:

  • während der Hauptvegetationsperiode mäßig gießen
  • ab Mitte August weniger wässern, im Winter trocken halten
  • geringe Luftfeuchtigkeit ist erwünscht
  • nährstoffhaltige, gut durchlässige Erde verwenden

Wer den Feigenkaktus vermehren möchte, sollte entweder Stecklinge verwenden oder eine gezielte Aussaat durchführen.

Yucca

Yucca-Palme - Palmlilie Insbesondere in Großraumbüros sind häufig Yuccapalmen zu finden, die durch ihren palmenähnlichen Stamm und die langen, schmalen Blätter sehr dekorativ wirken. Damit die Kultivierung gelingt, ist dem Gewächs während der Sommermonate ein möglichst sonniger Standort zu bieten; gerne kann die Yuccapalme dann auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Im Winter ist der Pflanze allerdings in jedem Fall ein Quartier im Haus anzubieten, das hell und kühl sein sollte.

Während im Sommer im Idealfall Temperaturen zwischen 10 und 16°C herrschen, kann die Überwinterung bei 6°C erfolgen. Die Yuccapalme wächst besonders gut in einer kräftigen, humosen und durchlässigen Erdmischung. Diese setzt sich zusammen aus scharfem Sand, sandigem Lehm, alter Mistbeeterde und etwas Torf. Zusätzlich sind bei der Pflege folgende Aspekte zu beachten:

  • im Sommer regelmäßig und reichlich gießen
  • gute Drainage integrieren
  • reduzierte Bewässerung im Winter
  • trockene Luft wird gut vertragen
  • Verpflanzung erfolgt alle 2 Jahre im Frühjahr
  • beim Umtopfen muss auf einen geraden Stand geachtet werden

Die wertvollsten Exemplare der Yuccapalme präsentieren mehrere oder verzweigte Stämme; auf diese Besonderheit ist deshalb bereits beim Kauf zu achten. Dieser Effekt kann jedoch auch durch das Zusammenpflanzen mehrerer zusammenpassender Exemplare erreicht werden.

Agave

Agave parrasana Bei der Agave handelt es sich um eine Gattung, die eine Vielzahl von Arten hervorbringt. Da es etwa 60 Jahre dauert, bis das Gewächs blüht, werden insbesondere für die Zimmerkultur Sorten mit einer interessanten Blattzeichnung verwendet. Meist wird in unseren Breiten die Agave americana eingesetzt, die sortenabhängig entweder am Blattrand oder in der Mitte dekorative gelbe Streifen aufweist. Damit sich die Agave wohlfühlt, sollte ein möglichst vollsonniger Standort gewählt werden; während des Sommers kann das Gewächs durchaus auch im Freien stehen. Die Agave wird dabei bei mäßig warmen Temperaturen kultiviert, die nachts zwischen 10 und 16°C betragen sollten; im Winter liegt das Minimum hingegen bei 4°C. Gleichzeitig ist auf eine kalkhaltige und gut durchlässige Erde zu achten, in der die Pflanze besonders gut wächst.

Ansonsten präsentiert sich die Agave sehr pflegeleicht: Sie benötigt nur wenig Wasser und zeigt sich gegenüber Lufttrockenheit unempfindlich. Beim Umtopfen des Gewächses werden Topf oder Pflanzenkübel zunächst mit einer Lage Tonscherben, die als Drainage dienen, ausgestattet. Anschließend kommt ein Substrat zum Einsatz, das einen Zusatz von 30% Sand enthält. Die Vermehrung der Agave erfolgt entweder mit Hilfe von Ausläufern oder durch gezielte Aussaat.

Schädlinge

Yucca-Palme mit Wurzelfäule Grünpflanzen, die im Büro oder im Wohnraum kultiviert werden, weisen häufig eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Schädlingen auf. Besonders anfällig zeigen sich viele Sorten beispielsweise gegenüber Blattläusen; bei einem Befall präsentiert sich folgendes Schadbild:

  • stark eingerollte, gekräuselte, teila blasig aufgetriebene Blätter
  • klebrige Pflanzenteile
  • Blattläuse meist dicht gedrängt an Blattunterseiten sichtbar
  • kümmernde, deformierte Triebe und Blütenstände

Bei einem Befall hilft ein kräftiger Wasserstrahl, der beispielsweise in der Dusche erzielt werden kann. Außerdem können gezielt eingesetzte Spritzungen Abhilfe schaffen, zum Beispiel mit Rainfarntee oder Seifenlösung sowie Brennnesselauszug. Desweiteren finden sich an Zimmerpflanzen häufig Spinnmilben, die als winzige helle Pünktchen erkennbare Saugmale verursachen. Im Laufe der Erkrankung kommt es zudem zu einem Blattverlust und einem Überzug aus feinen Gespinsten. Um einem Befall vorzubeugen, sollte die Zimmerpflanze stets ausreichend gewässert werden, da Trockenheit die Erkrankung fördert. Befallene Blätter müssen umgehend entfernt werden.

Nicht zuletzt leiden zahlreiche Zimmerpflanzen auch unter einem Befall von Minierfliegen. Als charakteristisches Schadbild finden sich auf den Blättern hellgelbe bis silbrige, geschwungene Fraßgänge; wer die Blätter gegen das Licht hält, entdeckt meist zusätzlich Fliegenlarven und Kotkrümel. Ist das Gewächs bereits befallen, müssen die betroffenen Blätter entfernt werden; insbesondere bei Topfpflanzen lohnt sich zur Bekämpfung der Einsatz von leimbeschichteten Gelbstickern oder Gelbtafeln. Darüber hinaus helfen auch diverse Neempräparate.

Häufig gestellte Fragen

Die Yuccapalme wird immer wieder von Blattläusen befallen. Welcher Grund könnte hierfür vorliegen?
Der häufige Befall deutet auf schlechte Wachstumsbedingungen hin; insbesondere die Standortbedingungen und das Bewässerungsverhalten sollten deshalb sorgfältig überprüft werden.

Welcher Feigenkaktus stellt die geringsten Ansprüche?
Allgemein gilt, dass Exemplare mit scheibenförmigem Aufbau des Pflanzenkörpers die geringsten Ansprüche stellen und besonders pflegeleicht sind.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: als Standort haben sich warme, helle Bereiche im Haus bewährt
- Boden: herkömmliche Blumenerde, je nach Sorte humusreich oder mit Sand vermischt
- Bewässerung: im Sommer meist regelmäßig (außer Kakteen), im Winter sparsam
- Düngen: während der Wachstumsperiode im Abstand von 14 Tagen
- Vermehren: sortenabhängig zum Beispiel über Samen, Ausläufer oder Stecklinge
- Schädlinge: Blattläuse, Minierfliegen, Rote Spinne

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