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Der feinblättrige Ficus Benjamina zeichnet sich durch seine intensiv gefärbten Blätter aus, die nah beieinander wachsen und die leicht hängenden Zweige schmücken. Ist das immergrüne Maulbeerengewächs gesund, erfreut es den Betrachter das ganze Jahr über mit seinem dichten Wuchs. Fällt das Laub jedoch aus, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Pflanze krank ist oder falsch gepflegt wird. Schnelles Handeln ist in diesem Fall wichtig, da die Birkenfeige sonst stirbt. Die folgende Anleitung zeigt, was Sie bei Blattverlust tun können und wie Sie ihm vorbeugen können.
Standort
Wenn der Standort ungünstige Bedingungen bietet, beginnt der Ficus Benjamina Blätter abzuwerfen. Vor allem schlechte Lichtverhältnisse, Kälte und Zugluft schaden dem Maulbeergewächs.
Zugluft
Der Ficus Benjamina verliert im Durchzug seine Blätter. Daher sollte er nicht in der Nähe von Türen oder Fenstern, die häufig geöffnet werden, stehen. Besonders im Winter belastet der Wechsel zwischen warmer Zimmerluft und kalter Zugluft die Pflanze. Auch Heizkörper und Ventilatoren verursachen Zugluft. In deren Nähe sollte die Birkenfeige daher nicht aufgestellt werden. Den Rauch von Zigaretten und Gasherden verträgt das Maulbeerengewächs ebenfalls nicht.
Temperatur
Die sensiblen und kälteempfindlichen Wurzeln der Tropen- und Subtropen-Pflanze sollten warmgehalten werden. Steht der Topf auf einem kalten Untergrund, zum Beispiel einem Steinfußboden, fallen die Blätter meist schnell aus. Platzieren Sie den Topf an einen wärmeren Ort. Zudem sollte die Raumtemperatur möglichst konstant gehalten werden, da Schwankungen ebenfalls einen Blattverlust auslösen können. Optimal ist ein konstant warmer Standort mit typischen Zimmertemperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius.
Lichtmangel und direkte Sonneneinstrahlung
Die Birkenfeige bevorzugt einen hellen Standort. An einem schattigen und dunklen Platz verliert sie nach und nach ihre Blätter. Das passiert besonders häufig im Winter, wenn es wenig Tageslicht gibt. Vor allem buntblättrige Sorten benötigen sehr viel Licht, da sie sonst ihre Farben nicht ausprägen können. Verliert die Birkenfeige nicht rundum, sondern hauptsächlich auf einer Seite ihre Blätter, weist das darauf hin, dass die Lichtverhältnisse hier nicht optimal sind. Suchen Sie der Pflanze einen helleren Standort, beispielsweise an einem Fenster mit Südausrichtung. Im späten Frühling und im Sommer können Sie den Ficus Benjamina stärken, indem Sie ihn an einen besonders hellen Platz stellen, etwa auf den Balkon. Hier ist jedoch zu beachten, dass das Maulbeergewächs nur indirekt beleuchtet wird und keine direkte Mittagssonne abbekommt. Diese würde einen Laubabwurf verursachen. Robustere Sorten mit einfarbig grünen Blättern vertragen die direkte Abendsonne. Regen und Wind sollte die Pflanze hingegen nicht ausgesetzt werden.
Standortwechsel
Hat sich die Birkenfeige an einen Standort gewöhnt, reagiert sie sehr sensibel auf einen plötzlichen Wechsel. Dieser löst Stress aus, der zum Blattverlust führen kann. Selbst das Drehen oder Umtopfen der Pflanze kann bereits eine Stressreaktion auslösen. Vor dem Umtopfen sollten Sie die Seite markieren, die zum Licht zeigt. So können Sie den Ficus Benjamina anschließend wieder möglichst genauso wie vorher ausrichten. Gönnen Sie ihm nach einem Standortwechsel oder nach dem Umtopfen Ruhe, damit er sich regenerieren und an die neuen Bedingungen gewöhnen kann. Das kann mehrere Monate dauern. Idealerweise wählen Sie den Standort von Anfang an sorgfältig und vorausschauend, um einen Umzug zu vermeiden:
- möglichst optimale Bedingungen: hell und warm
- Zugluft, Kälte, Hitzestau und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- mag hohe Luftfeuchtigkeit (beispielsweise im Bad)
- ohne schneiden erreicht der Ficus eine beachtliche Größe
- Standort mit ausreichend Platz zum Wachsen
- ruhiger Standort ohne viel Publikumsverkehr
Fehler beim Gießen
Weder sollte die Birkenfeige austrocknen, noch zu nass stehen. Beides kann zu Blattverlust führen.
Trockenheit
Wenn der Ficus Benjamina nicht ausreichend gegossen wird, wirft er seine Blätter ab. Im Sommer benötigt die Zimmerpflanze mehr Wasser als im Winter. Der genaue Bedarf hängt davon ab, wie warm es ist. Auch die Größe des Maulbeergewächses spielt eine Rolle, da die Pflanze über ihr Laub Wasser verdunstet. Fallen die Blätter ab, weil der Wurzelballen ausgetrocknet ist, sollten Sie schnell handeln.
- große Schüssel oder Spülbecken mit lauwarmem, kalkfreien Wasser füllen
- am besten Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser
- etwas Flüssigdünger dazugeben
- Übertopf entfernen, kompletten Topf unter Wasser tauchen
- Birkenfeige 15 bis 20 Minuten im Wasser stehen lassen
- Pflanze aus dem Becken heben und überschüssiges Wasser aus Topf ablaufen lassen
- Ficus Benjamina zurück an Standort bringen und von nun an regelmäßig gießen
- Laub zusätzlich an warmen Tagen mit etwas Wasser einsprühen
Staunässe
Während das Maulbeergewächs kurze Trockenperioden relativ gut übersteht, reagiert es schnell äußerst empfindlich auf zu viel Wasser. Wenn die Blätter langsam ihre grüne Farbe verlieren und sich gelb färben, kann das ein deutlicher Hinweis auf Staunässe sein. Da die Wurzeln dauerhaft von Wasser umgeben sind, können sie keinen Sauerstoff mehr aufnehmen.
- unbedingt zeitnah reagieren, sonst droht komplett Blattverlust
- bei zu nassem Substrat überschüssiges Wasser ablaufen lassen, Übertopf oder Untersetzer leeren
- Pflanze erst wieder gießen, wenn Oberfläche angetrocknet ist
Bei anhaltender Staunässe entsteht Wurzelfäule. Besonders kühl stehende Wurzelballen sind dafür anfällig. Die Pflanze sollte vom Substrat befreit und umgetopft werden. Zuvor schneiden Sie die faulenden Wurzeln mit einem scharfen Messer ab. Staunässe und damit Wurzelfäule lassen sich jedoch leicht vermeiden:
- überschüssiges Wasser jedes Mal nach dem Gießen aus dem Untersetzer oder Übertopf entfernen
- unbedingt Topf/Kübel mit Entwässerungsloch verwenden
- vor Umtopfen Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben auf Boden des neuen Topfes anlegen
Schädlinge
Wird die Pflanze über längere Zeit von Spinnmilben, Thripse oder Schildläusen befallen, verliert sie ebenfalls ihr Laub. Spinnmilben lassen sich an den feinen Netzen erkennen, die sie um Äste und Blätter weben. Thripse und Schildläuse sitzen vor allem an der Blattunterseite, weshalb eine regelmäßige Kontrolle sinnvoll ist. Da Läuse zudem Honigtau absondern, sind klebrige Blätter ein deutlicher Hinweis auf einen Befall. Die Insekten saugen den Pflanzensaft aus, weshalb sich die Blätter zunächst gelb verfärben. Werden die Schädlinge nicht bekämpft, fällt das betroffene Laub anschließend ganz aus.
- betroffene Pflanze isolieren
- von allen Seiten vorsichtig abduschen
- Wasser mit etwas Seife und Spiritus mischen, Blätter mit Lösung abwischen
- Behandlung nach zwei bis drei Tagen so oft wiederholen, bis keine Schädlinge mehr vorhanden
- bei Misserfolg Griff zum Pflanzenschutzmittel
Häufig gestellte Fragen
Der Standortwechsel zwischen Geschäft und Wohnung führt häufig zum Blattverlust, da an beiden Orten unterschiedliche Wachstumsbedingungen herrschen. Wenn Sie die Zimmerpflanze bei sich zu Hause an einen artgerechten Platz stellen und ihr mehrere Monate Ruhe gönnen, wachsen die Blätter nach.
Abgestorbene und vertrocknete Äste können jederzeit entfernt werden. Abgesehen davon sollte eine kranke oder geschwächte Pflanze nicht beschnitten werden. Nachdem die Ursache für den Blattverlust behoben wurde, treibt sie wieder aus.