Zimmerpflanzen

Blätter der Monstera werden gelb: was jetzt hilft

Monstera

Die Monstera, auch als Fensterblatt bekannt, zählt derzeit zu den Trend-Pflanzen. Das hat sie ihrer Pflegeleichtigkeit, Robustheit und vor allem ihrem kräftigen Wachstum markanter Blätter zu verdanken. Mit dieser Zimmerpflanze erhält jeder Raum einen besonderen Charme, der einen Hauch von Dschungel-Feeling versprüht. Das Fensterblatt gilt als relativ krankheitsresistent. Allerdings treten gelbe Blätter an der Monstera häufiger auf. Sie bereiten so manchen Pflanzenliebhabern Sorgen. Das muss nicht sein, denn dafür gibt es Ursachen, die mit den richtigen Maßnahmen behoben werden können. Hier ist zu erfahren, woran es liegen kann und was dagegen zu unternehmen ist.


Gelbe Blätter normal

Wenn sich gelegentlich ein bis drei gelbe Blätter an der Monstera im unteren Pflanzenbereich bilden, ist dies kein Grund zur Besorgnis. Im Laufe der Zeit “stößt” die Zimmerpflanze regelmäßig Blätter ab, um Energie zu sparen und diese in den Wuchs neuer Pflanzenteile zu investieren. Solange es sich nur um vereinzelte gelbe Blätter handelt, ist das als einen normalen Vorgang zu betrachten. Betroffene Blätter sind einfach abzuschneiden. Erst, wenn Auffälligkeiten wahrzunehmen sind, wie folgend beschrieben, steckt mehr hinter dahinter und die Ursachen sollten zügig ausfindig gemacht werden:

  • Monstera Anzahl der gelben Blätter nimmt zu
  • Gelbe Blätter bilden sich im mittleren oder oberen Bereich
  • Pflanze macht insgesamt kranken Eindruck

Überwässerung

Das Fensterblatt stammt ursprünglich aus Südamerika und ist deshalb ein feucht-warmes Klima gewohnt. Das verleitet manch einen Pflanzenliebhaber zum großzügigen Gießen, was schnell zu einer Überwässerung führen kann, auf die eine Monstera mit gelben Blättern reagiert.

Aber auch eine verdichtete Erde sowie fehlender/blockierter Wasserabfluss können die Ursache für Staunässe sein, welche die Zimmerpflanze noch weniger mag, als ein zu häufiges Gießen. Staunässe greift zügig die Wurzeln an, fördert die Wurzelfäulnis und schränkt die Nährstoffversorgung ein. Eindeutige Anzeichen sind:

  • Gelbe Blätter bilden sich vermehrt
  • Blattstiele an betroffenen Blättern sind weich und/oder hängen deutlich nach unten
  • Erde lässt sich weit in die Tiefe eindrücken
  • Modriger Geruch steigt aus der Erde auf
  • Gegebenenfalls Schimmelbildung auf der Erdoberfläche
  • Grüne Blätter verlieren samt Stielen an Sprungkraft/Elastizität
  • Stamm weicht auf und zeigt eventuell erste Fäulnisspuren
  • Lösungen

Sobald eine Überwässerung oder Staunässe festgestellt ist, ist zu handeln. Im Vordergrund steht die zügige Abtrocknung und Entfernung angegriffener und/oder fauler Pflanzenteile. So geht`s:

  • Fensterblatt - Monstera Monstera sofort aus dem Topf nehmen/auspflanzen
  • Lockere Erde entfernen und Wurzeln nach durchweichten, schimmeligen und fauligen Stellen untersuchen
  • Diese großzügig abschneiden
  • Ist Wurzel stark betroffen, auch gesunde Wurzelteile um 1/3 kürzen
  • “Ballenrest”/Wurzel an warmen Standort in Halbschatten stellen (auf keinen Fall Wärme von Föhn oder Heizung nutzen)
  • Je nach Überwässerungsgrad ein bis 12 Stunden trocknen lassen
  • Pflanze in frisches, trockenes Substrat pflanzen (sollte locker und stark wasserdurchlässig sein)
  • Unbedingt auf Abflussloch und Drainage achten
  • Drainage kann im Topfboden mit Quarzsand gelegt werden (rund zwei Zentimeter hoch)
  • Nur leicht angießen und zukünftig Gießmenge dem Bedarf anpassen

Tipp: Für mehr Feuchtigkeit ist mit einem Besprühen der Zimmerpflanze zu sorgen, ohne dass es zu einer Überwässerung kommt. Dazu sollte kalkfreies Wasser benutzt werden, damit sich keine unschönen Kalkflecken auf den großen Blättern bilden.

Zu wenig Wasser

Viele Pflanzenliebhaber vergessen vielfach, dass sich unter bestimmten Umständen der Feuchtigkeitsgrad im Pflanzentopf ändern kann, obwohl immer gleich viel gegossen wird. Das ist vor allem der Fall, wenn eine trockene Luftfeuchtigkeit besteht, wie sie beispielsweise durch Heizungsluft herbeigeführt wird, hohe Temperaturen die Erde schneller austrocknen oder Gießwasser nicht mehr an den Wurzeln verbleibt, weil zu wenig Erde vorhanden ist. Letzteres kommt vor, wenn der Topf zu klein für die Wurzeln ist. Natürlich führt auch das Vergessen des Gießens zu einem Wassermangel. In allen Fällen können gelbe Blätter an der Monstera auf diesen hinweisen. Ob es am Wassermangel liegen kann, ist einfach an folgenden Merkmalen herauszufinden:

  • Erdoberfläche ist vollständig abgetrocknet und hart (lässt sich nicht/kaum mit dem Finger eindrücken)
  • Rissige Erdoberfläche
  • Erde hat sich vom Topfrand weggedrückt (Abstand zwischen Topf und Erde ein oder mehr Zentimeter)
  • Neben gelben Blättern auch vertrocknete Blattspitzen/-ränder

Wasserbad

  • fensterblatt monstera badezimmerpflanze Wanne oder Wäschekorb mit Wasser füllen
  • Pflanze mit Topf/ohne Übertopf in die Wanne stellen
  • Topf sollte bis zur Hälfte im Wasser stehen
  • Rund 20 Minuten darin verweilen lassen
  • Anschließend 30 bis 60 Minuten gut abtropfen lassen
  • Erst dann zurück in Übertopf stellen
  • Blätter leicht mit kalkfreiem Wasser besprühen

Kräftig gießen

  • Aus dem Übertopf nehmen
  • Mit Pflanzentopf auf einen großen Teller/Unterteller stellen
  • Solange gießen, bis Wasser aus dem Abflussloch fließt
  • Nach zehn Minuten Wasser vom Teller abschütten
  • Nochmals kräftig gießen
  • Fließt kein überschüssiges Wasser mehr aus, Pflanze zurück in Übertopf setzen
  • Blätter mit kalkfreiem Wasser besprühen (aber nicht tropfnass)

Umtopfen bei zu kleinem Topf

  • Ist Erde stark durchwurzelt, muss umgetopft werden
  • Neuer Topf sollte mindestens fünf Zentimeter im Durchmesser größer sein
  • Frisches, wasserdurchlässiges Substrat verwenden
  • Ideal ist Anlegen einer Drainage – Quarzsand oder Kies zwei Zentimeter hoch auf Topfboden füllen
  • Optimaler Zeitpunkt zum Abschneiden vertrockneter Wurzelteile beim Umtopfen gegeben
  • Mäßig angießen

Tipp: Im Sommer und während der Heizungsperiode empfiehlt sich täglich ein Feuchtigkeits-Check. Lässt sich die Erde mit dem Finger weniger als zwei Zentimeter eindrücken, muss gegossen werden – mehr als zwei Zentimeter bedeutet: die Erde ist noch ausreichend feucht.

Zu viel Dünger

Monstera deliciosa - Fensterblatt Dünger besteht in der Regel aus Nährstoffsalzen, welche sich durch Feuchtigkeit auflösen und über die Wurzeln aufgenommen werden. Wird zu viel gedüngt, entsteht ein Ungleichgewicht, bei dem die Monstera mit einer Feuchtigkeitsabgabe reagiert, um den Salzüberschuss auszubalancieren. In der Folge wird der Pflanze Wasser entzogen, wie bei einem Wassermangel, zu gelben Blättern und Vertrocknungen führen kann. Ein deutliches Anzeichen für eine Überdüngung ist eine salzige Kruste auf der Erdoberfläche.

Ausspülen

  • Pflanze im Topf mit Abflussloch in Badewanne oder an anderen geeigneten Ort stellen
  • Mit Duschbrause oder Gartenschlauch langsam und mit weichem Strahl Erde spülen
  • aufpassen, dass nicht zu viel Erde ausschwemmt
  • Gegebenenfalls zwischendurch Pausen einlegen, bis ausreichend Wasser auf Topf ausgelaufen ist
  • Sieben bis acht Spülungen sollten es sein – oder zehn Minuten Dauerspülung
  • Anschließend überschüssiges Wasser vollständig ablaufen lassen
  • Bei Bedarf Erde auffüllen

Tauchbad

  • Ballen aus Topf nehmen
  • Wanne oder Ähnliches mit Wasser füllen (Wasserstand so hoch, wie Ballenhöhe)
  • Ballen kurz eintauchen, anheben und abtropfen lassen
  • Vorgang mehrfach wiederholen (sieben bis acht Mal)
  • Vor jeder Wiederholung Wanne mit frischem Wasser füllen
  • Nach letztem Abtropfen zurück in Topf setzen

Substratwechsel

Wem das Ausspülen von zu vielem Dünger zu aufwendig oder schmutzig ist, kann einfach das Nährstoffsalz entfernen, indem die Monstera in frisches Substrat gesetzt wird. Alte Erde sollte so gut wie möglich auch von den Wurzeln entfernt werden. Ein Auswaschen des Topfes beziehungsweise Abwaschen der Topfinnenseite ist zudem empfehlenswert.

Nährstoffmangel

Ein Nährstoffmangel kann schnell vorkommen, wenn gänzlich auf ein Düngen verzichtet wird, ein optimaler Düngerhythmus nicht eingehalten wird oder der falsche Dünger benutzt wird. Letzteres ist vor allem gegeben, wenn ein Dünger mit zu hohem Salzgehalt verwendet wird, der den pH-Wert steigern können, was dem Fensterblatt die Nährstoffaufnahme erschwert. Treten gelbe Blätter auf, kann es an einem Nährstoffmangel liegen, der mit dem einer sofortigen Düngergabe schnell wieder in den Griff zu bekommen ist. Zukünftig sollte folgender Düngeplan eingehalten werden, um einem erneuten Nährstoffmangel vorzubeugen:

  • Fensterblatt - Monstera Flüssigdünger für Zimmerpflanzen – April bis August alle 14 Tage – September bis März alle vier bis sechs Wochen
  • Düngestäbchen für Grünpflanzen – April, Juli und November/Dezember je ein Stäbchen ins Substrat stecken
  • Stickstoffbetonten Langzeitdünger – jedes Jahr im April einmalig ins Substrat geben
  • Nach dem Umtopfen sechs Wochen lang nicht düngen

Sonnenbrand

Bekommt die Monstera plötzlich zu viel direkte Sonne und/oder die pralle Mittagssonne scheint auf sie ein, können gelbe Blätter einen Sonnenbrand signalisieren, die vorab in silber-grauer Farbe erscheinen. Die Blattfärbung erfolgt stets an der Seite, wo das Sonnenlicht auftrifft. Die einfachste unter allen Lösungen ist ein Standortwechsel an Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Sonnenschutz vor allem während der Mittagszeit kann ebenfalls Abhilfe schaffen.

Suboptimale Umgebungstemperatur

Die Monstera ist mollige Wärme aus ihrer Ursprungsregion gewohnt. Auf Kälte kann sie schon bei der kleinsten Zugluft reagieren. Färben sich ihre Blätter gelb, ist die Temperatur zu kontrollieren und die Pflanze von gekippten Fenstern sowie aus der Zugluft wegzustellen. Steht sie bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, erholt sie sich schnell wieder. Die gelben Blätter sollten abgeschnitten werden. Im Winter darf die Temperatur auch bei 16 bis 18 Grad Celsius liegen.

Schädlingsbefall

Gelegentlich können Spinnmilben oder Schildläuse zu den möglichen Ursachen für gelbe Blätter am Fensterblatt sein. Ein typisches Merkmal für den Spinnmilbenbefall sind neben gelben Blättern auch feine, weiße Gespinste an den Blättern/Blattstielen. Schildläuse sitzen meist an den Blattunterseiten. Beide Schädlingsarten saugen dem Blatt den Saft heraus, sodass es zu einer Gelbfärbung kommt, die oftmals als Flecken beginnt.

Einfachste aller Lösungen: die Seifenlaugen

  • Spinnmilben Schmierseife oder Kernseife in Wasser auflösen (bis Wasser sehr trüb ist)
  • Lösung in Sprühflasche füllen
  • Monstera tropfnass einsprühen
  • Blattunterseiten nicht vergessen
  • Alle zwei Tage Vorgang wiederholen
  • Nach spätestens zehn Tagen sollten alle Schädlinge weg sein

Häufig gestellte Fragen

Sollten gelbe Blätter bei der Monstera immer entfernt werden?

Das ist empfehlenswert, denn sie gelten als “tot”, verbrauchen aber trotzdem noch Nährstoffe, die an anderer Stelle vielleicht fehlen.

Was bedeutet es, wenn bei dem Fensterblatt nur der Blattrand gelb ist?

In der Regel beginnt die Gelbfärbung des Blattes am Blattrand. Nach einigen Tagen ist meist das ganze Blatt betroffen. Ist eine Gelbfärbung entstanden, egal wo am Blatt und wie groß, ist das Gewebe bereits geschädigt. Eine Rückbildung ist unmöglich. In manchen Fällen trocknet die gelbe Stelle ab und der Rest des Blattes bleibt unbetroffen. Voraussetzung dafür ist, dass die Ursachen für die Blattfärbung rechtzeitig erkannt und behoben werden.

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