Die bunt gefärbten Blätter sind eines der schönsten Phänomene des Herbstes. Euphorisch versuchen viele Menschen, die bunten Farben durch Trocknen des Laubs zu erhalten. Das Ergebnis ist aber meistens enttäuschend. Zwar gelingt es durchaus, die Blätter zu konservieren, die Farbe verwandelt sich bei falscher Technik aber in ein trockenes Braun. Mit der Anleitung dieses Ratgebers wird Pressen der Blätter jedoch zum Erfolg jedoch zum Erfolg. So macht Ihnen beim Blätter trocknen niemand etwas vor.
Verschiedene Methoden zum Blätter trocknen
Je nachdem wie viel Aufwand der Gärtner betreiben möchte und welche Materialien ihm dafür zur Verfügung stehen, stehen mehrere Methoden zur Auswahl, um Laub zu trocknen und die Farbe zu erhalten:
- Bücher
- Wachspapier
- Blattpressen
- Mikrowelle
- Glycerin
Laub in Büchern pressen
Die wohl bekannteste Methode, Laub zu pressen, ist die Verwundung eines Buches. Hinsichtlich des benötigten Materials ist sie zugleich die Variante, die den wenigsten Aufwand erfordert. Allerdings ist die richtige Technik erforderlich, um am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis zu verbuchen.
Benötigtes Material
- altes Buch (möglichst dick)
- Presspapier
- Schere
- zusätzliches Gewicht (zum Beispiel weitere Bücher)
Vorgehen
- Presspapier auf die Größe der Buchseiten zurechtschneiden
- Buch aufschlagen (möglichst mittig) und mit Presspapier auslegen
- Laub darauf auslegen, ohne dass sich die Blätter berühren
- Stiele zeigen dabei nach außen, das Laub liegt zeigt zur Buchmitte (Ergebnis wird gleichmäßiger)
- mit Presspapier abdecken
- Buch vorsichtig zuklappen
- an einen trockenen Ort legen
- mit gewichtigen Gegenständen beschweren
- Presspapier wöchentlich wechseln
Alternative: Wachspapier verwenden
Das Trocknen mit Wachspapier ist eine der sichersten Methoden, für die Erhaltung der Farben. Alle benötigten Utensilien erhält der Gärtner im Bastelladen.
Benötigtes Material
- Wachspapier
- Druckerpapier
- Papiertücher
- Bügeleisen
- Schere
Vorgehen
- Blätter in Küchenpapier vortrocknen
- anschließend zwischen zwei Seiten Druckerpapier legen
- Druckerpapier mit mittlerer Hitzeeinstellung bügeln
- drei bis fünf Minuten lang, danach wenden
- anschließend auf einem Wachspapier ausbreiten
- ein weiteres Blatt Wachspapier darüberlegen
- vorsichtig feststreichen
- Wachspapier zwischen zwei Druckpapiere legen
- das Druckerpapier sollte das Wachspapier überlappen, damit keine Wachsrückstände am Bügeleisen haften bleiben
- erneut über die Wachsblätter im Druckerpapier bügeln
- erneut mittlere Hitzeeinstellung wählen
- beidseitig bügeln
- Bügeleisen nicht zu lange auf einer Stelle verharren lassen
- beim Erkalten verschmilzt das Laub mit dem Wachs
- eingewachstes Laub ausschneiden
- einen kleinen Wachsrand um das Laub belassen
Blattpresse selber bauen
Wer sich das Blätterpressen zum Hobby macht, sollte über die Anschaffung einer Blätterpresse nachdenken. Ein solches Modell finden Begeisterte in fast allen Bastelläden. Wer Kosten sparen möchte, stellt sich das Hilfsmittel mit der folgenden Anleitung einfach selber her.
Benötigtes Material
- 2 gleich große Holzbretter
- Bohrer
- 4 Schrauben
- Unterlegscheiben
- Flügelmuttern
- Pappe
- Presspapier
- Schere
Vorgehen
- jeweils ein Loch in die Ecken der Holzbretter bohren
- Löcher müssen sich auf beiden Brettern an exakt derselben Stelle befinden
- 4 Schrauben sowie die Unterlegscheiben in eines der Holzbretter stecken
- Schraubenköpfe zeigen nach vorne
- 2 Pappstücke und 4 Seiten Presspapier passend zu der Fläche des Holzbrettes zurechtschneiden
- ein Pappstück und zwei Lagen Presspapier auf dem Holzbrett mit den Schrauben platzieren
- Laub darauflegen, ohne dass es sich berührt
- erneut zwei Lagen Presspapier und ein Stück Pappe darüberlegen
- bei Bedarf weiteres Laub auf die Pappe legen
- zweites Holzbrett auf Schrauben stecken
- Muttern zudrehen und anziehen
- Blattpresse an einem trockenen Ort lagern
- jeden dritten Tag auf Schimmelbildung kontrollieren
- im gleichen Zuge Presspapier auswechseln
Mikrowelle
Die gute, alte Mikrowelle erweist sich auch beim Blätterpressen als nützlich. Allerdings benötigt der Gärtner auch hier wieder eine Blattpresse, damit sich das Laub nicht kräuselt. Aber auch diese ist im Handumdrehen selbst gefertigt. Leider garantiert diese Methode nicht immer, dass das Laub anschließend in bunten Farben leuchtet.
Benötigtes Material
- 2 Keramikfliesen
- 2 Gummibänder
- Pappe
- Presspapier
- Schere
- Topflappen oder Handschuhe
Vorgehen
- 2 Stücke Pappe und 4 Stücke Presspapier auf die Größe der Keramikfliese zurechtschneiden
- Pappstück und zwei Lagen Presspapier auf eine der Keramikfliesen legen
- Laub nebeneinander (nicht übereinander) darauf verteilen
- erneut zwei Schichten Presspapier und ein Stück Pappe darüberlegen
- zweite Keramikfliese darauflegen
- Konstruktion mit den Gummibändern fixieren
- Blattpresse auf höchster Stufe erhitzen
- herausnehmen und Konsistenz der Blätter prüfen
- bei Restfeuchtigkeit erneut für 30 Sekunden in die Mikrowelle geben
- Vorgang solange wiederholen, bis Ergebnis zufriedenstellend ist
Farbe mit Glycerin erhalten
Glycerin klingt zunächst einmal nach einem chemischen Mittel. Eigentlich handelt es sich aber um einen rein pflanzlichen Stoff, der in Bastelläden und mit etwas Glück auch im Supermarkt erhältlich ist. Glycerin erhält nicht nur die Farben, sondern lässt sie noch intensiver strahlen. Helles Rot und Orange verwandeln sich bei dieser Anleitung in kräftige Farbtöne.
Benötigtes Material
- flüssiges Glycerin
- Wasser
- feine große, flache Schale
- schwerer Gegenstand
Vorgehen
- 2 Liter Wasser mit 530 ml Glycerin in der Schale vermischen
- Laub in Flüssigkeit geben
- Laub mit schwerem Gegenstand auf Schalenboden pressen
- Schale an einem trockenen, schattigen Ort aufbewahren
- Laub nach drei bis fünf Tagen aus der Lösung nehmen
Häufig gestellte Fragen
Eignet sich jede Laubart zum Konservieren?
Im Grunde gibt es keine Einschränkungen hinsichtlich der Laubart. Allerdings sollten die Blätter sorgsam ausgewählt sein und keine Fraßspuren von Insekten aufweisen.
Gibt es Unterschiede hinsichtlich des Ergebnisses bei Verwendung verschiedener Laub Arten?
Die Baumart ist für das Trocknen irrelevant. Allerdings entscheiden die Dicke sowie die Größe der Blätter darüber, wie lange der Gärtner sie pressen muss.
Was muss der Gärtner beim Sammeln beachten?
Am besten macht er sich an einem trockenen Tag auf die Suche nach brauchbarem Laub. Je mehr Feuchtigkeit das Laub enthält, umso länger dauert die Trocknungsphase. Die Glycerin-Anleitung funktioniert nur mit Laub, das noch keinem Frost ausgesetzt war.