Johannisbeeren sind schmackhaft aber leider können die Sträucher auch von diversen Krankheiten befallen werden, wie auch von der Blattfallkrankheit. Wie bei einem Befall vorgegangen werden sollte, erklärt der Artikel.
Symptome erkennen
Um gegen die Blattfallkrankheit bei den Johannisbeeren vorgehen zu können, müssen die Symptome erkannt werden, die die Krankheit mit sich bringt:
- verwischte, kleine Flecken auf Blättern
- erst gelblich, später braun bis schwarz
- rasche Zunahme der Flecken
- Blätter kräuseln sich und werden abgeworfen
- starke Schwächung der Johannisbeere
- Vegetationszeit zu kurz
- auch Früchte und Triebe können befallen werden
Ursachen
Die Blattfallkrankheit tritt nicht im jedem Jahr auf, doch es sind die folgenden Ursachen für einen Pilzbefall an den Johannisbeeren bekannt:
- ein kaltes oder verregnetes Frühjahr
- Sträucher stehen zu eng beieinander
- Strauchblätter können nicht abtrocknen
- Sträucher an trockenen Tagen nicht von oben gießen
- Pilzsporen haben im Boden überwintert
- vom Vorjahr an befallenen, herunter gefallenen Blättern
Bekämpfen
Es ist schwer, den Pilz an einem einmal befallenen Johannisbeerstrauch zu bekämpfen. Denn er ist sehr hartnäckig und überwintert in der Erde und auf dem abgefallenen Laub. Doch es gibt verschiedene Maßnahmen, die bei einer Bekämpfung helfen können:
- sofort nach dem Abwurf das Laub entfernen
- gut zusammenrechen
- nicht auf den Kompost geben sondern entsorgen
- befallene Triebe entfernen
- Erde rund um die Sträucher ebenfalls abtragen
- gemeinsam mit dem Laub entsorgen
- neuen, frischen Mutterboden aufgeben
- danach Mulchen
- Pflanze mit Schachtelhalmbrühe bespritzen (nur bei geringem Befall)
Schachtelhalmbrühe herstellen
Schachtelhalmbrühe wird gegen viele verschiedene Pilzarten an Pflanzen eingesetzt und hilft so auch gegen das Kräuseln der Johannisstrauchblätter. Der positive Nebeneffekt ist, dass diese Brühe die Pflanzen auch gleichzeitig stärkt. Wird daher der Befall direkt am Anfang erkannt, kann die Schachtelhalmbrühe schnell selbst hergestellt und der Strauch damit behandelt werden:
- Ackerschachtelhalm nutzen
- wächst an feuchten Standorten
- an Wiesenrändern, Gräben oder Böschungen
- zehn Liter Brühe herstellen
- 1 bis 1,5 kg Ackerschachtelhalm zerkleinern
- 10 Liter idealerweise Regenwasser nutzen
- 24 Stunden einweichen
- danach aufkochen und 30 Minuten köcheln
- über Sieb abseihen und Sud abkühlen lassen
- Johannisbeeren mehrere Wochen täglich besprühen
Vorbeugen
Ein Vorbeugen ist in der Regel immer sinnvoll, damit das Laub der Johannisbeeren nicht befallen wird und sich kräuselt. Doch das ist meist schwierig, da gegen Wetter und Klima im Frühling nicht viel auszurichten ist. Dennoch gibt es auch hier einige Tipps:
- die richtige Pflege
- gepflegte Sträucher sind widerstandsfähiger
- ausreichend düngen
- in sehr feuchtem Frühjahr abdecken
- hierzu Folie über die Sträucher legen
- sobald Regen aufhört, wieder abdecken
- richtiger Schnitt
Schneiden
Auch ein Schnitt der befallenen Sträucher kann helfen, die Blattfallkrankheit zu bekämpfen und die Johannisbeeren zu stärken. Denn an neuen Trieben und jungem Holz wachsen mehr gesunde Blätter und die Erträge werden so höher:
- sich kreuzende Triebe entfernen
- auch schwache Triebe schneiden
- alle überzähligen Triebe kappen
- keinen Trieb älter als fünf Jahre werden lassen
- direkt an der Basis schneiden
- Triebe nur nach Außen wachsen lassen
- so erhalten Blätter mehr Luft
Häufig gestellte Fragen
Diese Krankheit wird durch eine Pilzinfektion der Pflanze ausgelöst. Die Blätter, die von Drepanopeziza ribis, einem Pilz aus der Familie der Schlauchpilze (Ascomycota), besiedelt werden, werden von dem Gewächs abgeworfen. Dies kann zur Folge haben, dass der Strauch nach kurzer Zeit völlig kahl ist.
Im Handel werden immer häufiger extra resistent gezüchtete Obstsorten angeboten. So gibt es auch bei den Johannisbeersträuchern verschiedene Sorten, die als resistent gegen die Blattfallkrankheit und weitere Pilzinfektionen gelten. Lassen Sie sich bei einem Neukauf im Handel beraten.
Jeder Pilz kann überwintern oder auch übersommern und auch auf dem Kompost sehr gut weiterleben und sich hier in der feuchten Wärme auch sehr gut weiterentwickeln und vermehren. So wird der gesamte Kompost von dem Pilz verseucht. Mischen Sie diesen im Frühjahr in Ihre Beete, verteilt der Pilz sich im gesamten Garten.
Gerade bei Obststräuchern ist es nicht sehr empfehlenswert, Fungizide einzusetzen, wenn es Alternativen gibt. Denn diese chemischen Mittel setzen sich natürlich auch auf die Beeren und der Verzehr könnte ungesund sein. Hier können Sie mit Kupferspritzungen dem Pilz einmal direkt nach der Blüte und das zweite Mal nach der Ernte zu Leibe rücken.