Schädlinge

Was hilft gegen Blattläuse an Rosen? | 5 Mittel gegen Läuse

Schädlinge - Blattläuse an Rose

Der Kampf gegen die Blattläuse ist wie ein Kampf gegen Windmühlen, denn jedes Jahr tauchen sie wieder auf. Sie sind die häufigsten Pflanzenschädlinge und bevorzugen bestimmte Pflanzen wie die Rosen. Dort halten sie sich vorwiegend im Bereich der zarten Knospen und jungen Triebe auf. Mit ihren Mundwerkzeugen beschädigen sie die oberste Schicht der Rose, damit sie sich vom Saft ernähren können.

Dies bietet wiederum Krankheitserregern und Pilzen eine Angriffsfläche. Daher sollte ein Befall nicht ignoriert und bereits beim Auftauchen der ersten Insekten gehandelt werden, wodurch sich die Schädlinge im Zaum halten.

Pflanzenauswahl

Rosenstöcke gibt es mittlerweile fast überall zu kaufen, selbst beim Lebensmitteldiscounter gibt es Pflanzen häufig im Sonderangebot. Eine wichtige Waffe im Kampf gegen die Blattlaus ist jedoch bereits die Auswahl der Sträucher. Grundsätzlich sollten nur gesunde und kräftige Pflanzen gekauft werden. Vor allem Discounterware ist anfällig für Schädlinge und diese sitzen nicht selten bereits auf den Rosen.

1. Bekämpfung mit Seife

Blattläuse an Rose Das beliebteste Hausmittel ist die Kern- bzw. Schmierseife. Dabei handelt es sich um eine neutrale Seife, die keine zusätzlichen Farb- bzw. Duftstoffe hat und auch nicht übermäßig fettet. Das unterscheidet die Kernseife auch von Naturseifen, die sehr wohl Zusatzstoffe beinhalten. Dadurch sind Naturseifen auch nicht geeignet um die Schädlinge loszuwerden, den sie können, im Vergleich zur Kernseife, die Pflanzen schädigen.

Zur Bekämpfung wird folgendermaßen vorgegangen:

  • 50 g Kernseife raspeln
  • Seife in 1 l warmem Wasser auflösen
  • Seifenlösung in eine Sprühflasche füllen
  • Lösung auf betroffene Pflanzenteile sprühen

Hinweis: Achten Sie vor allem darauf die Blattunterseite gut zu besprühen. Vor allem dort verstecken sich die Insekten gerne.

Die Bekämpfung mit Schmierseife ist jedoch oft nur ein Mittel um den schlimmsten Befall loszuwerden. Immer wieder finden die Läuse den Weg nach oben und schädigen die Pflanzen erneut, weshalb sie eine nachhaltige Hilfe benötigen.

2. Brennnesseljauche

Ein häufiges Hausmittel bei unterschiedlichsten Schädlingen und Krankheiten ist die Brennnesseljauche. Sie vertreibt einerseits die lästigen Schädlinge, kräftigt andererseits die Epidermis der Pflanzen, wodurch es gerade saugende Insekten wie die Blattläuse schwer haben die Rosen zu schädigen.

Brennnesseljauche ansetzen Herstellung und Anwendung von Brennnesseljauche:

  • Brennnesseln grob zerkleinern
  • Kübel bis zur Hälfte mit zerkleinerten Pflanzen befüllen und mit Wasser aufgießen
  • 3 Wochen bei leicht geöffnetem Deckel stehen lassen
  • Jauche filtern und in eine Sprühflasche füllen
  • betroffene Pflanzenstellen besprühen

Die Jauche ist auch ein hervorragender Dünger und stärkt die Pflanzenzellen von innen. Zum Gießen wird die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt. Gegossen kann damit wöchentlich werden.

Alternative Pflanzenjauchen

Die Brennnesseljauche ist unter anderem so beliebt zur Bekämpfung von Schädlingen, da die Pflanzen überall verfügbar sind. Es gibt jedoch noch Alternativen im Kampf gegen die Läuse. Der Ansatz bzw. die Anwendung ist gleich wie bei der Brennnesseljauche.

Folgende Pflanzen können ebenfalls verwendet werden:

  • Rainfarn
  • Wermut
  • Adlerfarn/Wurmfarn

Hinweis: Achten Sie vor allem darauf die Blattunterseite gut zu besprühen. Vor allem dort verstecken sich die Insekten gerne.Hinweis: Häufig wird auch eine Jauche aus Tabakblättern empfohlen. Dieser wäre zwar wirkungsvoll, ist jedoch in der Selbstherstellung seit den 1970er Jahren verboten, da das Nervengift Menschen und andere Tiere schädigen kann.

3. Pflanzensud

Alternativ zur Jauche, die mehrere Wochen stehen muss, kann auch ein starker Sud aus Pflanzen hergestellt werden. Hilfe bei Blattläusen bieten beispielsweise Oregano, Zwiebel, Knoblauch, Rhabarber, Wermut und Schwarztee.

Zwiebeln - Allium cepa So stellen Sie einen Pflanzensud schnell her:

  • 50-100 g Pflanzenmaterial grob zerkleinern
  • mit 1 l heißes Wasser übergießen
  • mindestens 30 min ziehen lassen

Häufig wird der Pflanzensud auch 1 – 2 Tage stehen gelassen. Dadurch wird der Sud noch konzentrierter, wodurch auch ein länger anhaltender Effekt an den Rosen erzielt wird.

Bepflanzung
Der Nachteil bei Pflanzenjauchen und einem Sud ist, dass Gärtner die Läuse nur kurzfristig loswerden. Um sie effektiv zu bekämpfen, sind meist umfangreiche Maßnahmen notwendig. Eine Möglichkeit ist die Wahl einer geeigneten Unterpflanzung. Blattläuse werden häufig von Ameisen gepflegt, da sie auf den süßen und klebrigen Saft aus sind, denn die Läuse ausscheiden. Ameisen können sehr gut verwirrt werden mit intensiven Gerüchen. Aber auch die Blattlaus selbst ist empfindlich gegenüber intensiven Gerüchen. Nicht alle Blattläuse sind beflügelt und die Insekten müssen vom Boden auf die Pflanzen klettern.

Intensiv duftende Pflanzen können daher hilfreich sein, wenn Gärtner die lästigen Insekten nachhaltig loswerden wollen. Folgende Kräuter eignen sich zur Unterpflanzung:

Die Kräuter geben vor allem bei großer Hitze bzw. direkter Sonneneinstrahlung ätherische Öle ab, die auf die Laus abschreckend wirkt. Vor allem eine flächendeckende Unterpflanzung aus mediterranen Kräutern hat sich als Hausmittel bewährt und ergänzt einen Rosengarten optisch.

Vorsicht bei Ölen
Lavendelöl Ätherische Öle aber auch pflanzliche Fette werden ebenfalls gerne als Hausmittel gegen einen Blattlaus-Befall verwendet. Die ätherischen Öle funktionieren wieder vorwiegend über Duftstoffe und pflanzliche Öle verkleben den Tieren Körperöffnungen, wodurch sie absterben.

Der Nachteil ist allerdings, dass Öle auch verhindern, dass Pflanzen atmen können. Die Zellatmung funktioniert über die sogenannten Spaltöffnungen, die ebenfalls durch ein Überangebot an Ölen verkleben können. Dadurch kann es passieren das die Pflanzenteile oberhalb der behandelten Stellen keinen Luftaustausch mehr durchführen und sogar absterben können.

4. Milch

In altes Hausmittel ist auch Milch, die jedoch gegenüber den Läusen nur eine begrenzte Wirkung hat. Dennoch sollte man die Milch nicht gänzlich bei der Bekämpfung von Blattläusen verbannen, da sie durchaus Vorteile hat. Vor allem im Anfangsstadium eines Befalls hat sich Milch bewährt. Dazu wird Rohmilch im Verhältnis 1:1 mit Wasser vermischt und auf die betroffenen Pflanzenteile gesprüht.

Die Milch ist zwar fetthaltig, jedoch nicht so stark, dass sie den Pflanzen schaden würde, den Schädlingen allerdings das Leben schwer macht. Der intensive Geruch, wenn die Milch sauer wird, verschreckt die Schädlinge. Die größte Stärke der Milch bzw. der Milchsäurebakterien liegt darin, dass sie Krankheiten und vor allem einem Pilzbefall geschädigter Pflanzen vorbeugen kann, indem sie sich wie eine schützende Schicht über die Oberfläche legt.

Kombinierte Anwendung

Blattläuse halten sich vor allem an Rosen meist sehr hartnäckig. Daher bietet sich eine kombinierte Anwendung an. Selbst eine Unterpflanzung schützt in einem starken Blattlaus-Jahr die Rosen nicht. Daher können die Pflanzen parallel bereits früh mit Brennnesseljauche als Gießwasser gestärkt werden. Zusätzlich können die Pflanzen mit Säuren wie im Essig geschützt werden. Schädlinge machen meist einen Bogen um Oberflächen, auf denen Säuren ausgebracht wurden. Allerdings ist bei der Anwendung von Essig größte Vorsicht geboten, da die Pflanzen selbst geschädigt werden können.

Regelmäßig behandeln

In der Regel dauert es 14 Tage, bis eine Blattlaus sich vom Ei bis hin zum fertigen Insekt entwickelt hat. Dieser kurze Zyklus erklärt auch, warum innerhalb kürzester Zeit sich aus wenigen einzelnen Tieren ein starker Befall entwickeln kann. Im Kampf gegen die Schadinsekten muss daher regelmäßig nachgearbeitet werden. In den ersten Tagen sollte täglich eine Anwendung erfolgen. Nach rund einer Woche können die Anwendungen wöchentlich wiederholt werden.

Dies ist jedoch auch abhängig von der jeweiligen Witterung. Bei ständig regnerischem Wetter sind vor allem oberflächlich angewendete Hausmittel rasch weggewaschen. Es kann daher sein, dass sogar in der Anfangsphase der Bekämpfung mehrmals täglich eine Anwendung erfolgen muss. Wenn die Möglichkeit besteht, können die Pflanzen aber auch vor dem Regen geschützt werden.

5. Fressfeinde ansiedeln

Marienkäfer als Fressfeind der Blattläuse Hausmittel wirken zwar, jedoch ist der Aufwand meist sehr groß um die lästigen Insekten zu bekämpfen. Vielfach lassen sich diese Nützlinge in Form von Laven oder Eiern käuflich erwerben. Die Kärtchen müssen dann nur noch an die betroffenen Pflanzen gehängt werden. Ein nachhaltiger Effekt wird jedoch nur erzielt, wenn den Fressfeinden ein geeigneter Lebensraum geboten wird. Dazu eignen sich Wildwuchsecken, die nur ein oder zwei Mal pro Jahr gemäht werden.

Eine große Hilfe im Kampf gegen Blattläuse sind:

  • Marienkäfer
  • Marienkäferlarven
  • Florfliegenlarven
  • Schwebfliegenlarven Schlupfwespenlarven

Bieten Gärtner diesen Insekten einen Raum im Garten, müssen sie Blattläuse nicht erst loswerden, denn die Fressfeinde halten sie in Schach. Zusätzlich im Kampf gegen die Läuse helfen noch Raubwanzen und Raubfliegen sowie Laufkäfer und natürlich Vögel. Letztere benötigen jedoch wieder einen naturnahen Garten, damit sie überhaupt in die Nähe der Rosen kommen.

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