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Blaue Vogeleier: welcher Vogel legt sie?

Blaue Vogeleier in Nest

Blaue Vogeleier sind sehr auffällig und selten zu finden. Häufiger findet man zerbrochene Eierschalen oder Reste von Eiern. Zu welchen Vogelarten sie gehören könnten, erklärt der folgende Text.

Blaue Vogeleier

Ob blau, grün, braun oder weiß – Vogeleier anhand ihrer Farbe zu bestimmen bzw. einer bestimmten Farbe zuzuordnen ist nicht immer leicht. Besonders wenn die Farbspektren sich sehr ähneln. Nachfolgend finden sich die heimischen Vögel, deren Eier als überwiegend blau/bläulich beschrieben werden können.

Tipp: Für grüne bzw. grünliche Vogeleier schauen Sie bitte hier.

Von A bis G

Alpenbraunelle

Die Alpenbraunelle (Prunella collaris) ist ein unscheinbarer Vogel, dessen Gefieder hauptsächlich braun oder grau ist. Auf dem Speiseplan dieser Braunelle stehen neben Insekten auch Würmer und Samen.

Alpenbraunelle (Prunella collaris)
  • Eier: helles Blau, glänzend, spindelförmig, ca. 23×16 mm
  • Brutverhalten: brütet von Mai bis August, ein bis zwei Bruten, 4 bis 6 Eier, Bodenbrüter
  • Vorkommen: hauptsächlich in den Alpen, dort in Felsennähe

Braunkehlchen

Das Gefieder des kleinen Vogels ist dunkel mit einer hellen Maserung, auffällig ist neben der rötlichbraunen Brust und Kehle der weiße Überaugenstreif und die schwarze Gesichtsmaske. Das Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen.

Eier des Braunkehlchens (Saxicola rubetra)
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Saxicola rubetra MWNH 1810, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Eier: einheitlich blaugrün
  • Brutverhalten: brütet Mai bis Juni, eine Brut, 4 bis 7 Eier, Bodenbrüter
  • Vorkommen: auf Feuchtwiesen und Brachflächen, selten

Dohle

Bei Dohlen (Corvus monedula) ist das Gefieder nicht ganz so schwarz wie bei Krähen, der Hinterkopf ist grau und die Augen sind hell. Dohlen sind Allesfresser.

Dohleneier
  • Eier: hellblau mit vielen schwarzen Flecken
  • Brutverhalten: brütet von April bis Juni, eine Brut, zwei bis acht Eier, bildet Kolonien, die in Baumhöhlen oder Felsspalten brüten, auch Mauerlöcher oder Nistkästen, baut großes Nest aus Reisig
  • Vorkommen: in Laubwäldern, Steinbrüchen oder Feldgehölzen, auch an größeren Bauwerken, etwa Kirchen, Burgen, Ruinen

Fasan

Während die Henne nur unscheinbar braun gefärbt ist, ist der Hahn besonders am Kopf sehr viel farbenfroher und leicht zu erkennen. Neben der roten Gesichtsmaske und den grünen Federn bis hinunter zum Hals, besitzt der Fasan (Phasianus colchicus) auch einen weißen Halsring. Als typischer Hühnervogel frisst er Schnecken, Würmer, Insekten und Samen.

Fasaneneier
Fasaneneier erscheinen in den unterschiedlichsten Farben.
  • Eier: sehr variabel, blaugrau, bräunlich, grünlich, stumpfoval, ungezeichnet, etwa 45×35 mm
  • Brutverhalten: brütet April bis Juni, eine Brut, 8 bis 12 Eier, Bodenbrüter
  • Vorkommen: überall verbreitet, aber selten zu sehen, in Waldnähe

Gimpel

Der männliche Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) ist mit seiner orangeroten Brust einfach zu bestimmen, dass Weibchen ist blasser. Die Dompfaffen fressen gern Samen, Knospen, Beeren und Insekten.

Gimpeleier
  • Eier: hellblau bis blaugrün, mit dunklen Flecken am stumpfen Ende, oval
  • Brutverhalten: brütet April bis August, bis zu zwei Bruten, 4 bis 6 Eier, Nest in Gebüsch oder Fichten
  • Vorkommen: in Wäldern, Parks und Gärten, weit verbreitet, aber nicht allzu häufig

Hinweis: Auch aus Gründen des Vogelschutzes verbietet das Bundesnaturschutzgesetz von März bis September radikale Rückschnitte an Gehölzen, in denen Vögel nisten (könnten).

Von K bis R

Karmingimpel

Während das Weibchen des Karmingimpels (Carpodacus erythrinus) nur dunkelbraun ist, besitzt das Männchen eine rote Stirn und Kehle. Auf dem Speiseplan dieses Singvogels stehen Insekten, Samen und Beeren.

Karmingimpeleier
  • Eier: helles Blau, länglich, wenige dunkle Sprenkel
  • Brutverhalten: brütet Mai bis Juli, eine Brut, 4 bis 6 Eier, in dichten Gebüschen, auch in Fichten, lockeres Nest aus Gräsern, Wurzeln und Haaren
  • Vorkommen: im Süden Deutschlands, in Feuchtgebieten, Parks, immer in gebüschreichen Gegenden

Kernbeißer

Das Auffälligste am Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) ist sein wuchtiger Schnabel, mit diesem kann er auch größere Kerne von Steinobst knacken. Das Gefieder des Vogels ist orangebraun, die Flügel sind schwarz der Rücken und das Gesicht weisen eine dunkelbraune Zeichnung auf.

Eier des Kernbeißers (Coccothraustes coccothraustes)
  • Eier: hellblau oder hellgrün bis grau, mit dunkler Fleckenzeichnung, 24×18 mm
  • Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, meistens 5 Eier, in Bäumen
  • Vorkommen: in Wäldern und Parks, in Gärten nur, wenn dort hohe Laubbäume stehen, überall verbreitet, aber selten zu sehen

Rabenkrähe

Auch dieser Rabenvogel (Corvus corone) besitzt ein völlig schwarzes, glänzendes Gefieder. Krähen sind Allesfresser und überall leicht zu erkennen.

Eier der Rabenkrähe (Corvus corone) im Nest
Quelle: nottsexminer, Carrion Crow Nest 17-04-10 (41.2 mm x 28.9 mm Egg Size) (4528583782), Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 2.0
  • Eier: bläulich bis grünlich, mit dunkler Maserung
  • Brutverhalten: brütet März bis Juni, eine Brut, zwei bis sechs Eier, Nest in hohen Bäumen
  • Vorkommen: überall häufig, nistet auch in Städten

Ringdrossel

Wie alle Drosseln ist auch diese braun und besitzt eine starke Maserung auf der Brust, oberhalb dieser befindet sich ein weißer Ring. Die Ringdrossel (Turdus torquatus) frisst Schnecken, Würmer und Beeren.

Eier der Ringdrossel (Turdus torquatus)
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Turdus torquatus MWNH 1781, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Eier: blaugrün und mit braunen Flecken
  • Brutverhalten: brütet von April bis Juli, bis zu zwei Bruten, vier bis fünf Eier, Nest entweder im niedrigen Gebüsch oder am Boden
  • Vorkommen: hauptsächlich im Gebirge

Hinweis: Drosseln brechen Schneckenhäuser häufig an der gleichen Stelle auf, solche Steine werden Drosselschmiede genannt.

Rotdrossel

Bei der Rotdrossel (Turdus iliacus) ist das Gefieder rotbraun, die Unterseite des Vogels weist die typische Drosselmaserung auf. Ein gelber Augenstreifen macht die Rotdrossel unverwechselbar. Sie ernährt sich bevorzugt von Insekten, Schnecken und Früchten.

Eier der Rotdrossel (Turdus iliacus)
  • Eier: blaugrüne Grundfarbe, rötlichbraune Flecken
  • Brutverhalten: brütet April bis Mai, eine Brut, vier bis fünf Eier, Bodenbrüter, aber auch in Büschen oder Bäumen
  • Vorkommen: seltener Brutvogel in Deutschland, in der offenen Landschaft, in Parks und Gärten

Von S bis W

Singdrossel

Die Singdrossel (Turdus philomelos) ist braun mit heller, gemaserter Unterseite. Sie ernährt sich von Würmern, Obst und Insekten.

Eier der Singdrossel (Turdus philomelos)
  • Eier: komplett blau, ohne Zeichnung
  • Brutverhalten: brütet im April bis Juli, zwei Bruten, häufig in Fichten, Napfnest, innen mit Lehm verkleidet
  • Vorkommen: überall verbreitet, Wäldern und baumreichen Gärten und Parks

Star

Der Star (Sturnus vulgaris) ist je nach Alter und Jahreszeit sehr variabel gefärbt und trotzdem gut zu bestimmen. Als Glanzstar wird er mit völlig schwarzem Prachtgefieder bezeichnet. Ein Perlstar ist ein noch junger Star, dessen Gefieder noch die weißlichen Federspitzen besitzt. Auf dem Speiseplan stehen neben Insekten besonders gern Früchte.

Eier des Stars (Sturnus vulgaris) im Nest
Quelle: Mike R, Starling eggs, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 3.0
  • Eier: hellblau oder hellgrün, etwa 30×20 mm
  • Brutverhalten: brütet April bis Juli, bis zu zwei Bruten, vier bis acht Eier, Höhlenbrüter, auch in Nistkästen und Mauerlöchern
  • Vorkommen: überall häufig und leicht zu bestimmen, in Gärten, Parks oder Wäldern

Hinweis: Der Star ist ein typischer Schädling im Obstbau, besonders Süßkirschen frisst er sehr gern.

Trauerschnäpper

Der Name des Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca) leitet sich von seiner düsteren Gefiederfärbung ab, die besonders auf der Oberseite sehr dunkel ist. Er frisst Insekten und Beeren.

Eier des Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca) im Nest
Quelle: Arnstein Rønning, Ficedula hypoleuca egg, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY-SA 4.0
  • Eier: helles Blau
  • Brutverhalten: brütet Mai bis Juni, eine Brut, fünf bis acht Eier, Nest aus Gräsern, Blättern und Moos in Höhlen oder Nistkästen
  • Vorkommen: in Wäldern, Parks und Gärten, in Gebieten mit vielen Bruthöhlen häufig, ansonsten selten

Wacholderdrossel

Die Wacholderdrossel (Turdus pilaris) ist eine der am variabelsten gefärbten Drosseln. Die Flügel sind rotbraun, Kopf und unterer Rücken grau, der Bauch ist typisch gemustert. Sie ernährt sich von Würmern, Schnecken und Früchten.

Eier der Wacholderdrossel (Turdus pilaris)
Quelle: Svetlana Egorova, Яйца дрозда рябинника. Eggs of fieldfare, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 4.0
  • Eier: bläulichgrün, mit braunen Flecken
  • Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, meist fünf bis sechs Eier, nistet in Kolonien auf Bäumen
  • Vorkommen: überall verbreitet, aber nicht allzu häufig, in Wäldern, Gärten und Parks

Wiesenpieper

Dieser Singvogel (Anthus pratensis) ist selten zu sehen, was auch an seiner unscheinbaren braunen Färbung liegt. Insekten und kleine Saaten stehen auf seinem Speiseplan.

Eier des Wiesenpiepers (Anthus pratensis)
  • Eier: Farbe unterschiedlich, blaugrau, bräunlich bis hin zu rosa, mit dunkleren Flecken
  • Brutverhalten: brütet April bis Juni, bis zu zwei Bruten, drei bis fünf Eier, Bodenbrüter
  • Vorkommen: in der offenen Landschaft, auf Wiesen, in Mooren und Heiden, überall verbreitet

Häufig gestellte Fragen

Hängt die Eifarbe vom Gefieder des Vogels ab?

Nein, die Eifarbe hängt nicht davon ab, wie ein Vogel aussieht. Bunte Vögel können durchaus schlichte weiße Eier legen, während unscheinbar gefärbte Tiere bunte Eier legen können.

Was ist zu tun, wenn man ein Vogelei findet?

Am besten ist es, gar nichts zu tun. Man kann als Laie nicht erkennen, warum sich das Ei dort befindet, wo man es gefunden hat. Handelt es sich um mehrere Eier, könnte es sich zum Beispiel um ein Gelege handeln. Gerade Bodenbrüter bauen nicht immer ein Nest und legen ihre Eier auch auf die nackte, unveränderte Erde. Das erfolgreiche, künstliche Ausbrüten gefundener Vogeleier ist so gut wie unmöglich.

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