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Der Blumenkohl stammt ursprünglich aus Kleinasien und gelangte im 16. Jahrhundert nach Europa. Seinen Namen verdankt er dem fleischigen weißen Fruchtfleisch, das Röschen bildet und wie eine Blume geformt ist. Blumenkohl wird großflächig im Feldanbau und von Hobbygärtnern im heimischen Garten gezogen.
Die anspruchsvolle Kohlart verlangt dem Gärtner einiges an Wissen und Erfahrung ab, um eine gute Ernte und ein schmackhaftes Gemüse zu erzielen. Werden die Standortbedingungen und notwendigen Pflegemaßnahmen beachtet, gedeiht der Blumenkohl in nahezu jedem Garten. Es gibt frühe und späte Sorten, so dass mehrmals im Jahr geerntet werden kann.
Steckbrief
- Der Blumenkohl ist wie alle Kohlarten ein Kreuzblütler
- Er wird aus Samen gezogen
- Ein- oder zweijährige Kulturen sind möglich
- Der Blumenkohl bildet weiße Blütenknospen in Form von Röschen und wird von großen Blättern umschlossen
- Als Gemüse ist der Blumenkohl sehr beliebt und vielseitig verwendbar
- Neben dem bekannten weißen Blumenkohl gibt es verschiedene Zuchtformen in Grün und Lila
- Ursprünglich stammt die Pflanze aus Kleinasien und wurde im 16. Jahrhundert in Italien kultiviert
- Die Ansprüche des Blumenkohls an Standort, Boden und Pflege sind hoch
- Vor Schädlingen und Krankheiten bedarf er besonderen Schutzes
- Der Blumenkohl eignet sich gut zur Mischkultur im Garten
Allgemein
Die botanische Bezeichnung lautet Brassica oleracea var. botyris L. Er wird auch als Italienischer Kohl, Karfiol, Blüten- oder Käsekohl bezeichnet. Die heute bekannte Art ist eine Zuchtform aus Italien. Weitere Varianten des Blumenkohls sind der Romanesco und verschiedene Hybridzüchtungen. In Deutschland ist die traditionelle Sorte Erfurter Zwerg am verbreitetsten und am einfachsten im Anbau, vor allem für Kleingärtner. Der Blumenkohl wird in Europa hauptsächlich in Frankreich und in Italien landwirtschaftlich angebaut. Ein beliebtes Gemüse ist der Blumenkohl jedoch vor allem in China und in Indien. Neben seinem zarten Geschmack ist er ein guter Vitamin C-Lieferant.
Sorten
Es gibt frühe Sorten für die Anzucht ab Februar, und späte Sorten, die erst im April gesät werden. Die frühen Sorten werden den ganzen Sommer über ab Juni geerntet, wohingegen die späten Sorten bei warmer Witterung in einigen Lagen bis in den Winter hinein geerntet werden können. Die Sommerkulturen sind jedoch wesentlich empfindlicher und aufwändiger in der Pflege. Mittlerweile gibt es bereits Sorten wie “Walcheren Winter”, die erst im Sommer ausgesät, im August verpflanzt werden und dann ab April des nächsten Jahres geerntet werden können. Es überwiegen im Handel und im Anbau jedoch die einjährigen Sorten mit der Hauptkultur ab Ende April und der Ernte ab August.
Als frühe Sorten haben sich für den Kleingärtner die Sorten Erfurter Zwerg und Odysseus bewährt. Frühe Hybridsorten für den Feld- und Gartenanbau sind unter anderem
- Sublime
- Baldo
- Stargate
- Barcelona
Bei den späten Sorten sind es unter anderem
- Belot F1
- Charlot F1
Beim Blumenkohlanbau unterscheidet man außerdem in Sorten, die für kältere Regionen geeignet sind, wie die Sorte Aviso, als auch hitzebeständige Sorten wie Fremont.
Standort
Wer Blumenkohl im eigenen Garten anbauen möchte, muss folgende Bedingungen beachten:
- Der Blumenkohl liebt einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort
- Die durchschnittliche Sonnenscheindauer sollte zur Blütezeit 6 Stunden täglich betragen
- Der Platz sollte auf jeden Fall windgeschützt sein
- Ein Gewächshaus ist für den Blumenkohl-Anbau von Vorteil
Boden
Der Blumenkohl ist ein Starkzehrer, der hohe Ansprüche an einen tiefgründigen, humosen und nährstoffreichen Boden stellt. Der Boden sollte kalkhaltig sein und dem Blumenkohl für die Wachstums- und Blühphase außerdem ausreichend Stickstoff bieten. Bei einem zu sauren Boden entwickelt sich der Blumenkohl jedoch nicht, deshalb unbedingt den pH-Wert des Bodens prüfen und gegebenenfalls mit Kalk oder Holzasche vermengen. Vor allem muss der Boden stets feucht gehalten werden, was durch Mulchen und Gießen erreicht werden kann. Wichtig ist es auch, den Boden locker zu halten, durch Hacken und Harken wird das Wasser gut aufgenommen und gleichzeitig ist es ein Schutz gegen Schädlinge.
Aussaat
Die frühen Sorten des Blumenkohls bilden ab August Blütenstände mit nachfolgenden Samen. Diese sprießen schnell und überwintern im Frühbeet oder im Gewächshaus. Die Samen müssen etwa 2 cm mit Erde bedeckt und feucht gehalten werden.
Käuflich erworbene Samen kann der Gärtner also ab August bereits aussäen und muss die kleinen Pflänzchen den Winter über gut schützen. Frühestens ab Anfang März und spätestens ab Ende April können die Jungpflanzen dann ins Frühbeet gesetzt werden. Üblicherweise werden Blumenkohlsamen von Ende April bis Anfang Juni direkt ins Gartenbeet gesät und dann pikiert, was allerdings etwas aufwändiger ist, als das vorherige Pikieren im Gewächshaus.
Für das Gewächshaus, das Saat- und Frühbeet oder das Auspflanzen im Freiland muss auf gute Gartenerde, am besten gesiebter Kompost, geachtet werden. Etliche Gärtner bevorzugen für das Aussäen und Pikieren auch sogenannte Dung- oder Misterde. Wichtig ist beim Aussäen ein gut temperierter Boden.
Die späten Sorten sollten ab Ende April ins vorbereitete Saatbeet gesät, nach vier Wochen pikiert werden und können dann ab Juni ins Freiland kommen. Die Ernte erfolgt ab August fortlaufend.
Pikieren
Unter dem Fachbegriff Pikieren versteht man das Verziehen der einzelnen Pflanzen. Samen keimen am besten, wenn sie dicht gesät werden. Nach dem Keimen muss die Jungpflanze jedoch spätestens nach vier Wochen pikiert, also verzogen werden. Ein Abstand der kleinen Pflänzchen von 4 – 8 cm ist notwendig. Dies geschieht im Pflanztopf im Gewächshaus, in Saatkästen oder in Pikierschalen.
Pikiert werden kann auch im Saat- oder Frühbeet. Dies sind windgeschützte Kästen aus Glas oder Holz, gefüllt mit guter Anzuchterde, die im Winter mit Decken oder Reisig abgedeckt werden können. Manche schwören auf das Ballieren, das ist das Auspflanzen im Topf oder im umwickelten Jutegewebe. Optimal zur Anzucht und zum Pikieren sind beheizbare Gewächshäuser. Von den gekeimten Jungpflanzen sollte man nur die am besten entwickelten verziehen und die anderen dem Kompost zuführen.
Auspflanzen
Die frühen Sorten müssen bereits Anfang April vom Pflanztopf aus direkt ins Beet gepflanzt werden. Spätere Sorten werden erst ab Juni ins Freiland ausgepflanzt. Der Pflanzabstand muss beim Auspflanzen mindestens 40 cm betragen. Abhängig ist der Abstand von der Sorte, der “Erfurter Zwerg” beispielsweise benötigt weniger Platz als die Sorte “Walcheren Winter”. Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 80 cm betragen und eignet sich bestens zum Mulchen oder für Mischkulturen.
Düngen und Gießen
Was der Blumenkohl während der Wachstumsphase vor allem braucht ist Düngung. Optimal ist Kompost aus Stallmist, am besten aus biologischer Viehhaltung. Als Starkzehrer kommt er auch mit frischem organischen Dünger, oder handelsüblichem Flüssigdünger gut zurecht. Mehrere Gaben in regelmäßigen Abständen sind besser, als eine Überdüngung.
Es muss zudem vor dem Auspflanzen der Boden auf seine Beschaffenheit und seinen Nährstoffreichtum untersucht, und gegebenenfalls mit Holzasche oder Gartenkalk die Erde aufgebessert werden. Nach dem Auspflanzen ins Freiland sollte der Blumenkohl außerdem ausreichend gewässert werden. Bewährt hat sich dabei die Zugabe von Geflügel- Rind- oder Brennesseljauche. Als Stickstoffgabe können auch Hornspäne als Kopfdüngung gegeben werden.
Sind die Blumenkohlpflanzen genügend gedüngt und gewässert, empfiehlt es sich, den Boden um die Pflanzen mit Rasenschnitt oder Brennesselblättern zu mulchen. Dies hält die Erde feucht und und führt außerdem noch Nährstoffe zu. Insbesondere Brennesselblätter sind sehr kalkhaltig. 2- 3 Wochen vor der Ernte auf keinen Fall mehr düngen. Auf eine ausreichende Wasserzufuhr muss jedoch stets geachtet werden, der Boden darf nicht austrocknen.
Ernten
Erntereif ist der Blumenkohl, wenn der Kopf die gewünschte Größe erreicht hat, schön fest und noch dicht geschlossen ist.
Die frühen Sorten können ab Juni, die späten ab August fortlaufend geerntet werden. Vor der Ernte sollte der Blumenkohl nochmals gut gewässert werden. Blumenkohl reift nicht zur selben Zeit, so dass dem Gärtner wochenlang frischer Blumenkohl zur Verfügung steht. Nach der Ernte hält sich der Blumenkohl noch eine Weile, wenn er verkehrt herum mit den Wurzeln an einem kühlen und schattigen Platz aufgehängt wird. Im Kühlfach des Kühlschrankes oder im dunklen Keller hält er sich einige Tage.
Schädlinge und Krankheiten
Wie alle Kohlarten hat auch der Blumenkohl mit Schädlingen zu kämpfen, die ihn schwächen und krank machen. Zum einen ist es die Kohlfliege, die im Juni ihre Eier gerne an den Wurzelhals der Jungpflanzen ablegt. Die geschlüpften Maden fressen sich dann durch die Wurzel und schwächen sie dermaßen, dass die Pflanze dadurch nicht mehr genügend Nährstoffe aufnehmen kann. Um den Blumenkohl vor der Fliege zu schützen, wird rechtzeitig ein Gemüsenetz über die jungen Pflanzen gebreitet. Eine andere Methode sind Kragen aus Pappe oder Plastik, die um die Wurzelhälse gelegt werden können. Ein Tipp ist auch ausgestreutes Gesteinsmehl an den Wurzelhälsen.
Daneben ist es noch der Kohlweißling, eine Schmetterlingsart, Kohlrüben-Blattwespen, mehlige Kohlblatt-Läuse, Ritterwanzen, Drehherzmücke und andere Insekten, welche den jungen Pflanzen zu schaffen machen. Der Kohlweißling schwirrt häufig in Kleingärten herum und legt seine Eier an den Blattunterseiten ab, wo sie leicht abgestreift werden können. Ansonsten vertilgen die Larven, je nach Befall, innerhalb kürzester Zeit das grüne Laub und schwächen die Pflanze dadurch ebenfalls. Auch hier hilft, ebenso wie bei der Blattwespe, ein Vogelschutz- oder Gemüsenetz.
Wird hingegen der Boden nicht gut gelockert oder herrscht zu große Trockenheit, so machen sich Erdflöhe über den Blumenkohl her. Deshalb sollte der Blumenkohl bei Trockenheit immer gut gewässert, gehackt und geharkt werden. Auch Mulchen hilft gegen Erdflöhe.
Daneben hat der Blumenkohl mit der sogenannten Kohlhernie, einer Pilzkrankheit zu kämpfen. Dieser schleimige Pilz frisst den Wurzelstrunk von unten auf, deshalb müssen betroffene Pflanzen mitsamt dem Strunk ausgerissen und vernichtet werden. Eine Regel besagt, dass auf Beeten, die von der Kohlhernie befallen wurden, sieben Jahre lang keine Kreuzblütler mehr angebaut werden dürfen. Mittlerweile gibt es jedoch Kohlhernie resistente Sorten, wie zum Beispiel die moderne Züchtung Clapton, eine frühe Sorte für die Sommerernte.
Häufig gestellte Fragen
Mein Blumenkohl bildet keine Köpfe aus, woran kann das liegen?
Wahrscheinlich waren es taube Samen, was immer mal wieder vorkommen kann. Diese bilden dann keine Früchte aus, sondern nur Blattwerk. Oder der Blumenkohl bekam nicht genügend Sonne. 6 Stunden Sonnenschein sollten es im Frühjahr und im Sommer durchschnittlich am Tag sein, damit sich schöne weiße und feste Köpfe bilden. Ein Grund kann auch eine Überdüngung mit Stickstoff sein.
Welche Mischkultur eignet sich für den Blumenkohl?
Zwischen den Blumenkohlreihen lassen sich einige Arten anbauen. Der Gärtner sollte hier seinem Bedarf, seiner Erfahrung und den Bodenverhältnissen folgen. Welche Gemüsearten sich besonders eignen sind
- Gurken
- Radieschen
- Endivien
- Buschbohnen
- Sellerie
- Spinat
- Mangold