Buchsbaum ist aus dem Garten nicht wegzudenken. Obwohl er nicht so auffällig blüht wie manch andere Pflanze, imponiert er mit seiner Schnitttoleranz, die dem Gärtner viele Möglichkeiten bietet, sich kreativ auszuprobieren. Auch auf Kleinkinder, Hunde und Katzen übt Buxus einen Reiz aus, wenn auch nicht aus ästhetischen Gründen. Hin und wieder kommt es vor, dass sie aus Neugierde von den Blättern probieren. Kann das aufgrund der enthaltenen Pflanzensäfte gefährlich sein? Dieser Ratgeber informiert über die toxischen Eigenschaften des Buxus und geht der Frage nach, ob Buchsbaum giftig ist.
Vergiftungsrisiko?
Ja, sowohl für den Menschen als auch für Tiere ist Buchsbaum giftig. Dabei gilt, je kleiner der Körper, umso stärker wirken sich auch geringe Mengen auf den Organismus aus. Bereits eine Dosis von 5 mg führt bei Hunden und Katzen zum Tod.
Giftstoffe
Buchsbäume enthalten insgesamt 70 unterschiedliche Alkaloide, welche höchst toxisch wirken. Rund 3 % befinden sich davon in den Blättern und der Rinde. Sehr gefährlich ist der Verzehr der Blüten und Früchte, da die Konzentration in diesen Pflanzenbestandteilen noch viel höher ist. Neben dem Hauptgift Cyclobuxin sind unter anderem die folgenden Stoffe für die Giftigkeit verantwortlich:
- Buxanin
- Buxantin
- Buxandrin
So kommt es zur Vergiftung
Eine Vergiftung tritt nur beim Verzehr einzelner Pflanzenteile auf. Bei bloßem Kontakt mit Blättern, Blüten oder der Rinde besteht keine Gefahr.
Symptome
Schon beim Verdacht einer Vergiftung sollte der Gärtner den Kinder- beziehungsweise Tierarzt aufsuchen. Selbst bei einer falschen Vermutung ist dies die sicherste Variante. Todesfälle nach dem Verzehr des Buchsbaums sind glücklicherweise noch nicht bekannt. Folgende Symptome deuten auf eine Vergiftung hin:
Symptome bei Kindern
- Erbrechen
- Übelkeit
- Zittern
- Lähmungserscheinungen
- Krämpfe
- Durchfall
- Blutdruckabfall (im schlimmsten Falle Kreislaufversagen)
Symptome bei Haustieren
- unruhiges Verhalten
- später Lähmungserscheinungen
- Blutdruckabfall
- Erbrechen
- Durchfall
- Zittern
Verhalten im Ernstfall
- ruhigbleiben
- Gegengift ist nicht erforderlich
- Kind oder Haustier dazu bringen, noch nicht verschluckte Reste auszuspucken
- jedoch nicht zum Erbrechen bringen
- Kindern, wenn vorhanden, medizinische Kohle verabreichen
- alternativ Tee oder Wasser anbieten
- Milch verstärkt die Symptome
Prävention
- Buchs außer Reichweite von Kindern und Haustieren kultivieren (zum Beispiel im Kübel auf einer Anhöhe)
- Kinder und Haustiere nie unbeaufsichtigt im Garten spielen lassen
- wuchernde Buchshecken des Nachbargrundstücks zurückschneiden und mit einem Zaun abschirmen
Häufig gestellte Fragen
Gibt es auch Buxus-Sorten, deren Verzehr nicht gesundheitsschädlich ist?
Die Artenvielfalt von Buchsbäumen ist immens. Eines haben jedoch alle Sorten gemeinsam: jegliche Pflanzenteile sind giftig. Es gibt keine Buxusart, die für Kleinkinder oder Haustiere ungefährlich ist. Wer das Risiko nicht eingehen will, findet in der Baumschule ebenso schöne Alternativen. Bei der japanischen Stechpalme oder auch bei der Ilex crenata ‘Green Hedge’ erkennt der Gärtner erst auf den zweiten Blick, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Buchsbaum handelt.
In meinem vom Arzt verordneten Arzneimittel sind Extrakte des Buchsbaums enthalten. Wie ist das möglich?
In der Antike nutzten die Menschen die Bestandteile des Buchsbaums als Arzneimittel gegen Magenverstimmungen. Heutzutage spielt die Pflanze in der Schulmedizin keine Rolle mehr. Auch aus der Homöopathie verschwindet sie zunehmend. Lediglich gegen Rheuma schätzen Ärzte die Heilkraft, die der Buchs trotz seiner giftigen Pflanzenextrakte besitzt. Wenn Essenzen des Buxus also auf dem Beipackzettel auftauchen, muss sich der Patient keine Sorgen machen. Hat der Arzt das Medikament verordnet, dürfen es auch Kleinkinder einnehmen.