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Chili ernten: wann ist Erntezeit?

Chili

Viele Chilisorten können schon grün geerntet werden, andere werden rot, orange oder gelb gepflückt. Erntereif sind sie dann, wenn sie sich prall anfühlen. Aber auch ein Geschmackstest einzelner Schoten kann Aufschluss darüber geben, wann es sich lohnt, die Chilis zu ernten. Sie können dann beim gewünschten Schärfegrad gepflückt werden. Es lohnt sich nicht, zu früh zu pflücken, da Chilis nicht nachreifen. Zu spät geerntete Schoten sind nicht mehr so scharf und halten sich nicht so lange. Chilis lassen sich aber gut trocknen.

Richtiger Zeitpunkt

Bei grünen Sorten ist der richtige Zeitpunkt dann erreicht, wenn die Schoten sich prall anfühlen, aber auf Druck leicht nachgeben. Fühlen sie sich zu fest an, sind sie noch mit Samen und Gewebe gefüllt und noch nicht erntereif. Eine weitere Möglichkeit bei grünen Chilis ist der Geschmackstest. Dabei sollte man vorsichtig vorgehen, da die Schoten schon früh sehr scharf sein können. Haben die Chilis die gewünschte Schärfe erreicht, können alle in der gleichen Größe geerntet werden.

Rote Chilischoten sollten sich prall anfühlen und noch nicht schrumpeln. Bei einigen Sorten ist es jedoch auch möglich, die Schoten direkt am Strauch trocknen zu lassen.

Tipp: Die Chiliernte startet meist im Spätsommer. Ernten kann man bis zum Frost oder darüber hinaus, wenn die Pflanzen im Warmen gepflegt werden.

Fruchtbildung

Chili-Blüte Nachdem die Blüte befruchtet wurde, bildet sich die Chili-Schote. Von der Entstehung der Frucht bis zur Erntezeit vergehen je nach Sorte unterschiedlich viele Tage. Bei einigen Sorten sind es nur 40, bei anderen über 100 Tage. Nach dieser Zeit färben sich die Früchte von grün zu ihrer sortentypischen Färbung. Die Reife dauert zwischen 5 – 10 Tagen, in dieser Zeit schmecken die Schoten am besten, sie haben am meisten Aroma, Schärfe und Süße.

Tipp: Sollen sich viele Früchte bilden, muss unabhängig von der besten Reifezeit regelmäßig geerntet werden. Nur dann bilden sich neue Blüten und Früchte.

Schärfegrad von Chilischoten

Bei Gewürzpaprika ist die Schärfe besonders wichtig. Diese hängt zum großen Teil von der jeweiligen Sorte ab, aber auch von anderen Faktoren.

  • Bodenbeschaffenheit
  • Nährstoffversorgung
  • Wasserversorgung
  • Reifezeit

Je nach Versorgung und Pflege der Pflanzen kann der richtige Schärfegrad zu völlig unterschiedlichen Zeiten erreicht sein. Damit verschiebt sich auch die Erntezeit. Je länger die Früchte am Strauch reifen können, umso schärfer werden sie. Wenn sie jedoch den Zeitpunkt der Vollreife überschritten haben, geht die Schärfe wieder zurück.

Verschiedene Chilisorten mit Schärfegrad und Reifezeit

  • Jalapeño, grün bis rot, 3 – 7, 50 – 90 Tage
  • Serrano, grün bis rot, 6 -7, 55 – 85 Tage
  • New Mexican – Sorten, grün bis rot, 1 – 7, 70 – 90 Tage
  • Thai, grün bis rot/orange, 7 – 9, 50 – 70 Tage
  • Tabasco, grün bis rot, 8, 80 – 90 Tage
  • Habanero, grün, orange, rot, meist 10, aber auch mildere Sorten, 70 – 100 Tage
  • Aji, grün, gelb, orange, rot, braun, 5 – 8, 75 – 110 Tage
  • Cayenne, grün, gelb, rot, 4 – 7, 60 – 85 Tage
  • Naga Jolokia, grün bis rot, weiß, braun, über 10, 100 – 120
  • Wildsorten, rot, braun, orange, 8 – 10, 70 – 90 Tage (ausnahmsweise auch 200)

Chilis lagern

Chili trocknen Die kleinen, scharfen Schoten lassen sich frisch nicht allzu lange lagern. Dafür können sie gut getrocknet werden und behalten dabei auch lange Zeit nach dem Ernten einen großen Teil ihrer Schärfe. Zum Trocknen kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage.

Sie können zu sogenannten Ristras gebunden werden. Diese eignen sich auch gut als Raumschmuck. Schneller geht es, wenn die Chilis in einem Dörrgerät getrocknet werden. Wie bei anderen Gemüse- oder Obstsorten gilt, dass die Temperatur nicht zu hoch sein sollte. Zwar trocknen die Schoten dann schneller, büßen jedoch auch einen Teil ihres Aromas ein.

Andere Varianten Chilis nach dem Ernten zu lagern:

  • getrocknet zu Pulver zermahlen
  • in Essig eingelegt
  • geröstet und eingefroren
  • verarbeitet in Chili-Saucen, Chutneys oder Marmeladen
  • kandiert

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man sich beim Ernten vor der Schärfe schützen?
Die Schoten sollten nicht verletzt werden. Deshalb werden sie nicht abgebrochen, sondern am besten abgeschnitten. Bei der Weiterverarbeitung trägt man Handschuhe. Bei sehr scharfen Sorten auch Schutzbrille und Atemschutz (gilt besonders, wenn getrocknete Schoten zu Pulver zermahlen werden sollen). Wichtig ist auch, die Hände immer gut zu waschen, besonders bevor man sich ins Gesicht fasst.

Können Chilis vermehrt werden?
Bei sortenreinen Pflanzen ist das möglich. Der Samen wird aus vollreifen Früchten entnommen und getrocknet. Die Aussaat erfolgt dann in der neuen Saison.

Welche Chilisorten sind am schärfsten?
Dazu gehören Habanero, Trinidad Scorpion, Red Savina, Seven Pot Chili und Caribbean Red Chili. Sie alle haben den Schärfegrad 10 oder liegen sogar darüber.

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