Clematis fangen bescheiden klein an und entwickeln mit der Zeit eine beachtliche Höhe. Wer die Kletterin zudem gut versorgt und regelmäßig schneidet, wird mit vielen verzweigten Trieben belohnt. Der Frühling darf kommen, damit sie zu ihrer vollen Pracht erwacht. Je mehr bunte Knospen eine Pflanze öffnet, umso schöner wirkt sie.
Leider werden sich die Blüten in absehbarer Zeit in welke Exemplare verwandeln. Manche Besitzer entfernen sie sofort, um einen weiteren Blütenflor hervorzulocken. Doch wann lohnt sich der Griff zur Schere? Immerhin ist das bei einer großen Waldrebe eine Menge Arbeit.
Unterschiedliche Clematisarten
Die Familie der Waldreben ist riesig. Zu den Wildarten und altbewährten Züchtungen kommen jährlich neue Sorten hinzu. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Form und Farbe ihrer Blüte. Auch die Blütezeit variiert. Viele Hybridsorten können sogar zwei Mal pro Jahr erblühen. Ebenso einige Wildsorten.
Manche Clematis, auf Deutsch auch Klematis geschrieben, legen ihre Blütenknospen bereits im Herbst des Vorjahres an, während andere an neuen Trieben erblühen. Diese Unterschiede haben dazu geführt, dass die Waldreben in drei unterschiedlichen Schnittgruppen eingeteilt wurden. Die jeweiligen Schnittempfehlungen gelten zwar für das Schneiden der Triebe, können uns aber auch als Orientierung bei der Entfernung welkender Blütenreste dienen.
Schnittgruppe 1
- Abschneiden verwelkter Blütenreste nicht notwendig
- bringt keine neuen Blüten hervor
- Fruchtstände können sogar attraktiv wirken
- daher dürfen sie gern bleiben
- bei Bedarf können sie aber auch entfernt werden
- schafft ein “aufgeräumtes” Bild
- hat ansonsten weder Vor- noch Nachteile
Schnittgruppe 2
Alle Clematis, die in dieser Gruppe einsortiert werden, gehören zu den zweimal blühenden Exemplaren. Das sind zumeist die großblumigen Hybriden. Hier ist nicht nur das Schneiden der Triebe von Bedeutung. Auch das Entfernen von verblühten Blüten ist zu empfehlen.
- erste Blührunde beginnt im Juni
- Verblühtes zeitnah entfernen
- dadurch wird Kletterpflanze Energie eingespart
- folglich fällt Nachblüte ab Ende August üppiger aus
- nach zweiter Blüte zu schneiden, bringt keine Vorteile
- ist aber auf Wunsch möglich und wirkt sich nicht nachteilig aus
Schnittgruppe 3
Zeitpunkt für das Ausputzen
Sobald an der Waldrebe eine bunte Clematisblüte verblüht ist, kann sie entfernt werden. Je früher das geschieht, umso mehr Energie wird eingespart. Diese steht dann für die Vorbereitung der zweiten Blütenrunde zur Verfügung. Da jedoch nicht alle Clematisblüten zeitgleich aufblühen, wird sich auch das Verblühen zeitlich in die Länge ziehen. Entweder Sie putzen die Kletterin regelmäßig, fast täglich aus. Oder Sie warten ab, bis die Waldrebe komplett verblüht ist, und greifen dann zur Schere. So können Sie in einem Arbeitsgang alles Verblühte entfernen.
Anleitung zum Entfernen der Blüten
Für das Abschneiden der Clematisblüten sollten Sie eine Schere oder ein Messer verwenden. Wenn Sie mit den Händen daran ziehen, werden Sie zwar den Blütenstängel durchtrennen. Es kann jedoch leicht passieren, dass dabei auch die dünnen, zarten Triebe mit abgerissen werden.
- stets scharfe Schere oder Messer verwenden
- Schnittwerkzeug zuvor desinfizieren
- welke Blüte abschneiden
- zusammen mit Blattpaar, das sich direkt darunter befindet
Häufig gestellte Fragen
‘The President‘ ist eine zweimal blühende Hybridsorte. Hier können Sie tatsächlich die Nachblüte positiv beeinflussen. Schneiden Sie die verwelkten Blütenreste zeitnah ab, damit sie ab August ihre bestmögliche Blühleistung erbringt.
Ich weiß nicht, welche Clematissorte in meinem Garten wächst. Was soll ich daher mit dem Verblühten machen? Schneiden oder nicht?
Wenn Sie das Verblühte abschneiden, wird das der Clematis in keinem Fall schaden. Ob sie daraufhin im Spätsommer erneut erblüht, wird sich dann zeigen. Sollte das der Fall sein, sollten Sie das Schneiden jedes Jahr beibehalten.