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Es sind die markanten Blätter, die den Reiz der tropischen Pflanzen aus der Familie der Aronstabgewächse ausmacht. Sortenabhängig verzaubern sie den Betrachter mit den verschiedensten Zeichnungen, meist in den Farben Grün, Weiß und Creme. Ohne viel Zutun des Hobbygärtners entwickeln sie einen opulenten Umfang und bringen Fülle in jeden Raum. Ganz ohne Pflege gedeihen hingegen Dieffenbachie nicht, zumal sie hier in der Fremde sind. Das Ausmaß ist doch recht überschaubar und erfordert keine fundierten Vorkenntnisse. Lediglich eine Eigenschaft der Zimmerpflanze darf nicht verschwiegen werden: Sie ist in allen Teilen giftig.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Aronstabgewächse.
- Wissenschaftlicher Name Dieffenbachia.
- Beheimatet in Südamerika.
- Weitere Namen Giftaron, Schweigrohr.
- Wuchshöhe bei Zimmerhaltung bis 100 cm.
- Pflanzendurchmesser bis zu 60 cm.
- Gestielte, bis 45 cm große panaschierte Blätter.
- Blütezeit ist im April bis Mai.
- Dieffenbachie ist in allen Teilen giftig.
- Pflanzenextrakt als Insektizid geeignet.
Bei aller Pflegeleichtigkeit, ist es doch ein ziemlicher Wermutstropfen, dass Dieffenbachia so giftig sind. Von einer Zimmerhaltung in der Nähe von Kindern oder Haustieren wird daher dringend abgeraten.
Standort
- Helle, bis halbschattige Lage.
- Ohne unmittelbare Sonneneinstrahlung.
- Keinen Durchzug verursachen.
- Ideal ist ein Platz am Nordfenster.
- Temperaturen zwischen 18° und 25° Celsius.
- Luftfeuchtigkeit pendelt zwischen 70 % und 80 %.
- Als Substrat eignet sich handelsübliche Einheitserde.
- Etwas Perlit, Blähton oder Sand untermischen.
Gießen und Düngen
In den tropischen Wäldern der Heimat kennt die Dieffenbachie keine Jahreszeiten nach dem Rhythmus Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das dortige Klima wird bestimmt durch Trocken- und Regenzeiten, die einander abwechseln. Ein Mensch vermag zwar, sich in den Tropen früher oder später zu akklimatisieren. Pflanzen, wie der Dieffenbachia, gelingt dies nur bedingt. Je effektiver es dem Hobbygärtner also gelingt, die tropischen Gegebenheiten zu imitieren, desto besser gedeiht die Blattschmuckpflanze in seinem Heim. Neben dem Standort und dem Substrat, spielt der Wasserhaushalt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
- Nicht nach Zeitplan, sondern nach Daumenprobe wässern.
- Wassergaben ab November einschränken.
- Hartes Leitungswasser ist ungeeignet als Gießwasser.
- Dieffenbachie darf nicht vollkommen austrocknen.
- Täglich mit kalkfreiem Wasser großzügig einsprühen.
- Luftbefeuchter im Raum verteilen und regelmäßig auffüllen.
- Im Frühjahr und Sommer alle 2 Wochen Flüssigdünger geben.
- Während der Trockenruhe alle 6-8 Wochen leicht düngen.
Wie die meisten tropischen Zimmerpflanzen, eignet sich die Dieffenbachie ganz ausgezeichnet für die Haltung in Hydrokultur. Diese Entscheidung sollte freilich im Vorfeld der Anschaffung getroffen werden, denn nachträglich die Kulturbedingungen so einschneidend zu modifizieren, ist selten von Erfolg gekrönt.
Schneiden
Da die Aronstabpflanze bemerkenswert wüchsig ist, nimmt sie bei guter Pflege innerhalb kurzer Zeit so gewaltige Ausmaße an, dass sie den gewünschten Rahmen sprengt. In dieser Hinsicht hat Mutter Natur vorgesorgt und die Dieffenbachie mit einer robusten Schnittverträglichkeit ausgestattet.
Solange die Schere oder das Messer scharf und desinfiziert sind, kann zu jederzeit ein Formschnitt bis hin zu einem radikalen Verjüngungsschnitt durchgeführt werden. Das perfekte Timing für den Schnitt ist im zeitigen Frühjahr, weil dann automatisch Vermehrungsmaterial in Hülle und Fülle anfällt. Dabei ist grundsätzlich höchste Vorsicht angebracht aufgrund des Giftgehaltes der Pflanze. Auf einen Augen- und Atemschutz sowie stabile Handschuhe darf keinesfalls verzichtet werden.
Umtopfen
- Das neue Gefäß verfügt im Boden über eine Öffnung.
- Diese verhindert, dass Gießwasser sich staut und die Wurzeln faulen.
- Über dem Wasserablaufloch werden zerstoßene Tonscherben ausgebreitet.
- Geeignetes Drainagematerial sind auch Kies, Perlite oder Lavagranulat.
- Die Dieffenbachie wird ausgetopft und mit Argusaugen untersucht.
- Kranke, faulende Wurzelstellen werden entfernt.
- Nach einer ersten Schicht Substrat wird die Pflanze eingesetzt.
- Ein Gießrand hält das Substrat beim Wässern dort, wo es hingehört.
Vermehren
Wer erst einmal die zahlreichen Vorzüge der Dieffenbachie kennengelernt hat, hegt zumeist den Wunsch nach weiteren Exemplaren. Die Geldbörse für einen Neukauf muss jetzt nicht gezückt werden, denn die Vermehrung erfolgt völlig unkompliziert in Eigenleistung. Es stehen sogar diverse Techniken zur Auswahl.
Stecklinge
Kindel
Noch weniger Aufwand verursacht die Vermehrung durch Kindel. Dabei handelt es sich um vollständig ausgebildete Pflanzen in Kleinformat, die neben der Mutterpflanze wachsen und mit dieser noch verbunden sind. Im Verlauf des Umtopfens, bietet sich dem Hobbygärtner die Gelegenheit, die Kindel abzuschneiden und in einen eigenen, kleineren Topf einzupflanzen, der mit vollwertigem Substrat gefüllt ist.
Stammstecklinge
Nur sehr wenige Zimmerpflanzen eignen sich für diese Methode der Vermehrung. Eines oder mehrere Stücke des Stamms werden in Scheibenform abgeschnitten. (Unbedingt an die Handschuhe denken!). Diese Scheiben werden bis zur Hälfte in Anzuchtsubstrat gesteckt, mit einer Plastikhaube abgedeckt und in der Folgezeit leicht feucht gehalten. Mit etwas Glück entwickelt sich daraus eine neue Dieffenbachie.
Aussaat
Da die Dieffenbachie in den hiesigen Breiten nur äußerst selten blüht, sind Samen rar. Ist die Pflanze ihrem Besitzer gewogen und zeigt ihre recht unscheinbare cremefarbene Blüte, können die Samen geerntet werden. Nach einer Nacht im Wasser, werden sie auf einer Schicht Aussaaterde verstreut und dünn mit Erde bedeckt. Damit es schwül-warm um sie herum ist, kommt noch eine Abdeckung aus Klarsichtfolie darüber. An einem hellen, nicht vollsonnigen Fensterplatz bei mindestens 22° Celsius steigt täglich die Spannung, ob es zur Keimung kommt. Während dieser Zeit werden Substrat und Samen geringfügig mit Wasser benetzt. Das Resultat ist allerdings ein botanisches Roulette, da es sich zumeist um Hybriden handelt. Niemand kann vorhersagen, welche Eigenschaften der Eltern und Großeltern sich durchsetzen werden. Vielleicht tritt am Ende eine neue, bisher unbekannte Sorte zutage.
Krankheiten und Schädlinge
Schildläuse/Woll- und Schmierläuse
Bei genauerem Hinsehen sind sie sogleich zu erkennen an ihrem höckerartigen Schild. Da sie indes winzig klein sind und sich der Farbe der Pflanze angepasst haben, weisen erst verschiedene Schadbilder auf deren Existenz hin. Hierzu zählen Flecken auf den Blättern, verkrüppelte Blätter, kümmerliche Blüten und verfrühter Blattabwurf. Mithilfe folgender Bekämpfungsmaßnahmen kann die Pflanze noch gerettet werden:
- Infizierte Dieffenbachie isolieren.
- In einen kühlen, hellen Raum tragen.
- Leidende Blätter, Blüten und Triebe entfernen.
- über Kopf mit scharfem Wasserstrahl abspritzen.
- Die Schildläuse mit einem alkoholgetränkten Wattestäbchen betupfen.
- Mit Kernseifenlösung aus 15 ml Seife, 15 ml Spiritus und 1 l Wasser besprühen.
Populäre Sorten
Nur auf den ersten Blick scheinen alle Dieffenbachien einander zu gleichen. Wer sich indes mit den verschiedenen Sorten beschäftigt, erkennt, dass es durchaus bemerkenswerte Unterschiede gibt:
Dieffenbachia bowmannii
- bis zu 60 cm lange Blätter
- oval, elliptisch geformt
- sattgrüne Farbe mit hellen Flecken
Dieffenbachia imperialis
- Länge der Blätter bis zu 60 cm
- Breite bis zu beeindruckenden 30 cm
- tiefgrüne Grundfarbe, besetzt mit gelbgrünen Punkten
Dieffenbachia ‘Exotica’
- ovale, 25 cm lange Blätter
- dunkelgrün als Grundfarbe
- dekorative weiße, hellgrüne Zeichnung
Dieffenbachia maculata
- der Klassiker
- breite Blätter, spitz zulaufend
- dunkelgrün mit elfenbeinfarbener Maserung
Die Größe, Form und Zeichnung der Blätter mag unterschiedlich sein. Allen gemeinsam ist der eine, unverzweigte Stamm, dem sie entspringen.
Häufig gestellte Fragen
Trotz all meiner Pflege beginnt meine Dieffenbachie damit, von unten her zu verkahlen. Was kann ich dagegen unternehmen?
Im Alter neigt diese Pflanzenart leider dazu, unten stets kahler zu werden. Das bedeutet noch lange nicht, dass sie krank ist und entsorgt wird. Ein guter Tipp ist die Bepflanzung des unteren Bereichs mit Efeu. Damit sind die Lücken schnell geschlossen. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, den Efeu regelmäßig zu stutzen, damit es die Dieffenbachie nicht überwuchert.
Meine Dieffenbachie zeigt immer mehr braune Ränder an den Blättern, die sich auch noch kräuseln. Einige sind sogar schon abgefallen. Liegt meine Zimmerpflanze im Sterben?
Das beschriebene Schadbild deutet darauf hin, dass sich im Wurzelballen Staunässe gebildet hat durch zu üppiges Gießen. Am besten ist, Sie topfen die Pflanze sogleich aus, lassen sie abtropfen und schlagen sie in Zeitungs- oder Küchenpapier. Nach einigen Tagen topfen Sie Ihre Dieffenbachie wieder ein in frisches Substrat und reduzieren ab dann die Gießwassermenge.
So schön die Dieffenbachie auch sein mag. Als einzige Zimmerpflanzenart auf der Fensterbank ist mir das Bild zu eintönig. Welche weiteren Blattschmuckpflanzen würden mit ihr harmonieren?
Hier kommt eine Fülle schöner Pflanzen infrage: Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata), Zierspargel (Asparagus falcatus), Rippenfarn (Blechnum gibbum), Hawaii-Palme (Brighamia insignis), Metallische Bergpalme (Chamaedorea metallica), Drachenbaum (Dracaena fragrans), Christusdorn (Euphorbia milii), Mosaikpflanze ( Fittonia albivenis) und viele weitere. Alle genannten haben weitgehend ähnliche Ansprüche an den Standort und eignen sich zum Teil sehr gut zur Beschattung der Dieffenbachie, wenn die heiße Mittagssonne sie einmal trifft.