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Eberesche, Vogelbeere – Pflege-Anleitung & Schneiden

Vogelbeere - Eberesche

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Die Eberesche oder auch Vogelbeere und Vogelbeerbaum stammt aus Mitteleuropa und ist ein attraktiver Kleinbaum, der mit den Jahren mittelgroße Ausmaße erreichen kann. Der Laubbaum gedeiht prächtig in den hiesigen Gartenböden und kommt mit diversen Standortbedingungen zurecht. Der Name Vogelbeere leitet sich von der weitverbreiteten Vorliebe der Vögel ab, die sich von den kleinformatigen und orangenen Früchten des Baumes ernähren, welche an kleine Äpfel erinnern. Neben dem überreichen Fruchtschmuck bezaubert die Eberesche auch mit einer prächtigen Färbung des Laubes im Herbst. Die Belaubung ist nur sehr licht und wirft keinen großen und dichten Schatten im Garten.

Steckbrief

  • Mittelgroßer und sommergrüner Laubbaum
  • weitere Bezeichnung: Vogelbeerbaum
  • Bevorzugt einen mäßig trockenen bis feuchten Gartenboden
  • Kann bis zu 10-15 Meter hoch und bis zu 6 Meter breit werden
  • Sehr variabel, kommt sowohl mit sonnigen als auch mit halbschattigen Standorten zurecht
  • Bildet orangene, kleinformatige Beeren aus
  • Lichtes Laubdach mit geringem Schattenwurf, ideal für kleine Gärten
  • Relativ unempfindlicher Laubbaum, nur Hitze wird nicht gut vertragen
  • Winterhart und pflegeleicht
  • Widerstandsfähig gegenüber heimischen Schädlingen
  • Aggressives Wurzelwachstum

Standort, Einpflanzen und Pflanzsubstrat

Die Eberesche trägt in der Umgangssprache auch die Bezeichnung Vogelbeere und wird oft in den heimischen Gärten und Parks angepflanzt. Bei den Standortbedingungen ist der Laubbaum sehr anpassungsfähig und kann auch im Schatten gedeihen, jedoch lässt dann die Blüte immer mehr nach und es bilden sich auch weniger oder sogar gar keine Beeren aus. Wenn die Eberesche speziell wegen der Blüten und den Beeren ausgesucht wurde, dann sollte diese lieber an einem sonnigen Plätzchen angepflanzt werden.

  • Vogelbeere - Eberesche Ideal für vollsonnige bis halbschattige Standorte, steht gerne alleine
  • Kommt auch mit schattigen Plätzen zurecht, jedoch mit Einbußen bei der Blüte und Fruchtbildung
  • Hitzeempfindlicher Waldbaum, freut sich über ein Schutz gegen zu starke Mittagshitze
  • Nie neben hitzespeichernden Mauern und Wänden pflanzen
  • Unempfindlichkeit gegen Autoabgase, gedeiht auch an vielbefahrenen Straßen
  • Ideal ist nährstoffarmes und humoses Pflanzsubstrat
  • Bevorzugt leicht sauren pH-Wert im Boden, kommt aber auch mit sehr sauren, neutralen und alkalischen Werten zurecht
  • Braucht durchlässige und wasserspeichernde Böden
  • Wirft keinen dichten Schatten
  • Pflanzabstand zu anderen Bäumen sollte bei 3-4 Metern liegen
  • Büsche und kleine Pflanzen können ohne Probleme in der Nähe gedeihen
  • Optimaler Pflanzzeitpunkt ist der Frühling, nach den letzten Nachtfrösten

Aufgrund des lichten Blätterdaches ist die Eberesche ideal als Schattendach für Blumenbeete geeignet, die nur einen geringfügigen Schatten und viel Sonnenbestrahlung brauchen. Auf diese Weise bekommen sonnenempfindliche Pflanzen einen gewissen Schutz, ohne starke Einbußen bei der Intensität des Sonnenscheins.

Gießen und Düngen

Beim Gießen ist die Eberesche relativ anspruchslos, ideal ist ein mäßig feuchter Erdboden, in dem sich das Wasser nicht staut. Normalerweise braucht der Laubbaum während regenreicher Wetterlagen keine zusätzlichen Gießeinheiten, jedoch muss während trockener Phasen in den Sommermonaten ergänzend gegossen werden. Die Vogelbeere stellt auch beim Gießwasser keine hohen Ansprüche und ist in diesem Bereich einfach zufrieden zu stellen.

  • Kommt mit trockenen und feuchten Böden zurecht, bevorzugt aber beständig und leicht feuchte Erdböden
  • Gedeiht besser, wenn regelmäßig gegossen wird, lange Trockenperioden sind problematisch für den Baum
  • Speziell frisch angepflanzte Bäume gleichmäßig gießen, damit sich das Wurzelwerk gut entfalten kann
  • Verträgt keine Staunässe
  • Erst erneut gießen, wenn oberste Erdschicht angetrocknet ist
  • Geeignet ist sowohl gesammeltes Regenwasser als auch kalkhaltiges Wasser aus der Leitung

Die Eberesche muss nicht unbedingt gedüngt werden, da der Laubbaum sehr genügsam ist. Jedoch ist es bei extrem kargen Böden angebracht einmal jährlich etwas zu düngen, um die Blüte und Fruchtbildung zu fördern.

  • Gesteinsmehl oder Kompost einmal im Jahr ausbringen
  • Erdboden vor dem Einpflanzen mulchen, dann ist in der Anfangszeit kein weiterer Dünger erforderlich
  • Nach einiger Zeit am gleichen Standort sollte gedüngt werden
  • Bei dürftiger Blüte und magerem Fruchtschmuck ist ergänzend zu düngen
  • Ideal ist ein stickstoffarmes Düngemittel für Laubbäume und Ziergehölze
  • Optimaler Zeitpunkt für das Düngen ist der frühe Herbst, ab September
  • Nach der Düngergabe reichlich wässern, damit sich die Nährstoffe besser verteilen

Das im Herbst abfallende Laub der Vogelbeere hat einen sehr hohen Anteil an Magnesium und zersetzt sich rasch, deshalb eignet es sich hervorragend als Dünger für den Baum. Aus diesem Grund sollten die Blätter während der Herbstmonate nicht beseitigt, sondern in den Boden um die Eberesche herum eingearbeitet werden, damit sich diese selber düngen kann.

Blätter und Früchte

Collage zur Vogelbeere Die Blattstruktur der Eberesche erinnert stark an die Blätter der herkömmlichen Esche, aus diesem Sachverhalt ergibt sich die Namensverwandtschaft. Über die Wintermonate entwickelt der Laubbaum neue Knospen, welche sich zeitig im Frühjahr öffnen, sodass dieser direkt nach dem Ende des Winters eine strahlend grüne Baumkrone trägt. Von den nährstoffreichen Beeren ernähren sich viele unterschiedliche Tierarten und beleben den Garten mit ihrer Präsenz.

  • Blütezeit liegt im Mai bis Juni
  • Knospen entwickeln sich zu weißen und schirmförmigen Blütenständen
  • Blütenstände bestehen aus unzähligen Einzelblüten
  • Manchmal leicht unangenehmer Blütenduft, jedoch nie sehr stark
  • Blütenduft lockt Insekten zur Bestäubung an
  • Über die Sommermonate reifen die Beeren heran, diese bleiben bis zum Winter am Baum
  • Früchte leuchten deutlich sichtbar in orange, bei manchen Sorten auch gelb oder rot
  • Auffällige, gefiederte Blätter, bestehen aus unpaarig angereihten Einzelfedern
  • Strahlend rote Färbung der Blätter im Herbst
  • Sämlinge blühen im Schnitt nach ca. 5-6 Jahren
  • Veredelte Sorten der Vogelbeeren können schon nach 2-4 Jahren aufblühen

Wurzeln und Wuchs

Die Eberesche ist ein mittelgroßer Laubbaum mit einer überschaubaren Wuchshöhe, der aufgrund einer licht stehenden Belaubung nur einen geringen Schatten wirft. Junge Bäume wirken normalerweise länglich und schmal, mit zunehmendem Alter breiten sich die Äste der Vogelbeere jedoch aus und entwickeln einen breiteren Habitus. Der Vogelbeerbaum hat keine besonders hohe Lebenserwartung, sie erreicht nur selten ein Alter von mehr als 100 Jahren. Der Laubbaum wächst in seiner Anfangszeit sehr schnell, lässt dann aber nach.

  • Wuchshöhe in der Regel 10-15 Meter, in Ausnahmefälle wird der Baum sogar 25 Meter hoch
  • Glatt und graubrauner Stamm, der mit den Jahren eine längsrissige Struktur bekommt
  • Hohe Wuchsgeschwindigkeit und starke Wuchskraft
  • Zu Beginn extrem schnellwüchsig, anfänglicher Jahreszuwachs liegt bei 50-80 cm in der Höhe und bei 30 cm in der Breite
  • Ab dem zehnten bis zwanzigsten Standjahr jedoch normalwüchsig, sogar bis langsamwüchsig, nur noch 20-30 cm pro Jahr
  • Ausgesprochen starkes Wurzelwachstum, diese können sich extrem aggressiv ausbreiten und Schäden anrichten
  • Nicht in die Nähe von Rohren, Leitungen und der Kanalisation einsetzen

Der Jahrestrieb der Eberesche hängt stark vom passenden Standort und der richtigen Pflege ab, vor allem braucht der Laubbaum beständig ausreichende Feuchtigkeit im Boden, um schnell, breit und hoch zu wachsen. Deshalb unterstützen zusätzliche Wassergaben das Wachstum und dessen Schnelligkeit.

Umsetzen

Wenn die Eberesche an ihrem vorgesehen Standort nur kümmerlich wächst oder wenn das Platzangebot für den anfänglich starken Wuchs nicht ausreicht, sollte der Laubbaum umgesetzt werden. Jedoch kann oft ein mageres Wachstum mit einer Erhöhung der Nähstoffe gefördert werden, sodass ein Umzug nicht mehr nötig ist. Mit den Jahren können größer wachsende Bäume die Eberesche überschatten und ihr die notwendige Sonne stehlen, dann ist ein Umzug anzuraten.

  • Vogelbeere - Eberesche Unzureichende Lichtverhältnisse sind ein zwingender Grund für das Umsetzen
  • Baldiger Umzug bei beengten Standortbedingungen
  • Junge Bäume vertragen den Wechsel relativ gut, ideal ist ein Standalter zwischen 3-6 Jahren
  • Ältere Exemplare mit einer langen Standdauer reagieren empfindlich auf einen Umzug
  • Wurzelballen möglichst großflächig abstechen, um den Baum zu schonen

Schneiden

Die Eberesche muss normalerweise nicht beschnitten werden, es ist sogar ausgesprochen schwierig, nach einem Rückschnitt die ursprüngliche Form zu behalten. Wenn der Laubbaum jedoch in seiner Anfangszeit extrem stark wächst, sind viele Gärtner von der Wuchskraft überrascht und haben diesen Faktor nicht richtig eingeplant. Damit andere Pflanzen nicht leiden oder Gebäude zu Schaden kommen, muss die Vogelbeere dann in eine geeignete Form geschnitten werden, die zu keinen Belästigungen der Umgebung führt.

  • Rückschnitt ist nur selten notwendig
  • Abgestorbene, vertrocknete und verfaulte Pflanzenteile bei Bedarf entfernen
  • Idealer Zeitpunkt für das Beschneiden ist im Frühjahr, nach der Blüte
  • Verblühtes am Baum belassen, für das Ausbilden der Früchte
  • Blätterdach auslichten, falls dieses erforderlich ist, wenn es zu viel Schatten wirft
  • Immer direkt am Ansatz zurückschneiden, nur scharfe und saubere Gartenwerkzeuge verwenden
  • Keine Stummel stehenlassen, diese schwächen den Baum unnötig

Überwintern

Da Vogelbeerbäume in den hiesigen Breitengraden beheimatet sind, verfügen diese über winterharte Eigenschaften und können auch extrem kalte Winter ohne große Probleme überleben. Aus diesem Grund sind keine besonderen Maßnahmen für den Schutz des Baumes vor dem Winter fällig.

  • Vogelbeere - Eberesche Laub fällt zum Herbstende nach einer roten Verfärbung ab
  • Beeren können bis lange in den Winter hinein am Baum hängen bleiben
  • Früchte sind ideale Futterquelle für ansässige Tierarten
  • Neu gezogene Jungtriebe in ein geeignetes Winterquartier bringen
  • Frostfrei, kühl und hell überwintern, gelegentlich wässern

Vermehren

Die Ebereschen lassen sich durch die Samen der Beeren, den sogenannten Apfelfrüchten, vermehren. Die Vermehrung erfolgt durch Selbst-Aussaat, wenn die Standortbedingungen stimmen. Bereits nach wenigen Jahren zeigen junge Vogelbeeren die ersten Blüten und lassen sich mit den nachfolgenden Früchten vermehren.

  • Kleine schwarze Samen im Herbst aus den Beeren entnehmen und direkt aussähen
  • Vermehrung auch durch Wurzelsprosse
  • Wurzelsprosse im Frühjahr nach der Laubbildung ausstechen und neu einsetzen
  • Bei Problemen mit der Keimung ist das Fruchtfleisch von den Samen zu entfernen, bevor diese vollständig reifen
  • Ansonsten kommt es oft zur Keimruhe durch die Hemmstoffe in der Samenschale

Krankheiten und Schädlinge

Die Eberesche ist relativ robust und wird nur selten von Krankheiten und Schädlinge befallen. Wenn jedoch die Standortbedingungen nicht stimmen und sich Fehler bei der Pflege einschleichen, schwächen diese Faktoren das Immunsystem des Baumes und er wird anfälliger für einen schädlichen Befall und für bakterielle Infektionen.

  • Vogelbeere - Eberesche Befall mit Feuerbrand, zeigt sich durch dunkelbraune oder schwarz verfärbte Blüten und Triebe
  • Anfällig gegenüber diversen Baumpilzen und Ebereschenmehltau
  • Fäule durch Grauschimmel, junge Triebe sterben hierbei ab
  • Grund ist eine zu hohe Luftfeuchte am Standort, stärker auf Belüftung achten
  • Betroffene Pflanzenpartien stets umgehend entfernen, um weiterer Ausbreitung vorzubeugen
  • Bei zu schwachem Immunsystem Befall mit Frostspanner, Weißdornspinner und Rüsselkäfer

Häufig gestellte Fragen

Wie finde ich den richtigen Standort für die Eberesche?
Der ideale Standort für die Eberesche ist hell und von der Sonne durchflutet, spendet jedoch während der Mittagshitze ein wenig Schatten für den hitzeempfindlichen Laubbaum. Aufgrund des starken Wachstums der Triebe und der Wurzeln sollte ausreichend Platz für die Ausbreitung zur Verfügung stehen. Die Eberesche bevorzugt einen Einzelplatz, kommt aber auch mit Büschen und kleineren Pflanzen zurecht.

Warum wächst meine Vogelbeere nur sehr schwach und bildet fast keine Früchte aus?
Wenn der Standort der Vogelbeere zu schattig ist, bleiben oft die Blüte und die nachfolgenden Früchte aus und der Baum wächst nur kümmerlich. Darüber hinaus verträgt der Laubbaum keine Staunässe und darf aber auch nicht zu lange extrem trocken stehen. Wenn die Wasserzufuhr regelmäßig erfolgt und genügend Licht zur Verfügung steht, gedeiht und blüht die Vogelbeere prächtig.

Kann die Eberesche ohne Gefahr umgesetzt werden?
Wenn die Standortbedingungen nicht stimmen und der Baum sich nur schwach entwickelt, ist ein Umzug vielerorts unumgänglich. Jedoch vertragen nur die jungen Exemplare einen Standortwechsel ohne Probleme, die älteren Bäume leiden unter diesem. Beim Umsetzen ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht unnötig beschädigt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Pflegeleichter und sommergrüner Laubbaum
- Bevorzugt sonnigen Standort, kommt auch mit Halbschatten zurecht
- Hitzeempfindlich, nicht in die Nähe von hitzespeichernden Bauwerken pflanzen
- Braucht nährstoffarmes und wasserdurchlässiges Pflanzsubstrat
- Im Frühling nach den letzten Nachtfrösten pflanzen
- Regelmäßig, aber nicht übertrieben gießen, Boden andauernd leicht feucht halten
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Zusätzliche Düngergaben bei schwacher Blüte und kümmerlichem Wuchs
- Blätter zur Selbstdüngung verwenden
- Wächst im Anfangsstadium extrem schnell, danach eher langsam
- Aggressives Wurzelwachstum, bei der Planung auf Rohre, Leitungen und Kanalisation achten
- Rückschnitt nur spärlich und bei ausufernder Ausbreitung
- Vermehren mit Samen und Wurzelsprossen
- Frosthart, braucht keine zusätzliche Schutzmaßnahmen im Winter
- Bildet orangene, rote oder gelbe Beeren aus
- Widerstandsfähig gegenüber den heimischen Schädlingen
- Anfällig für den Befall mit Baumpilzen, Ebereschenmehltau, Feuerbrand und Schimmel

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