Eidechsen in Deutschland sind selten. Nur wenige Arten nennen das Gebiet zwischen den Alpen und Nord- und Ostsee, zwischen Frankreich und Osteuropa ihre Heimat. Dennoch können Sie immer wieder sieben Arten begegnen, von denen eine unter Naturschutz stehen, da ihre Zahl stetig schwindet.
Eidechsen sind empfindliche Geschöpfe, doch halten sich die Kriechtiere gerne in Gärten oder Gebieten auf, die Menschen regelmäßig besuchen. Ein Überblick über die einzelnen Echsenarten hilft Ihnen dabei, die heimischen Geschöpfe besser auseinander zu halten und sich entsprechend zu verhalten, wenn Sie einer begegnen.
Heimische Eidechsen-Arten
Die Zahl der Kriechtiere in Deutschland ist im Vergleich zu vielen tropischen und selbst mediterranen Ländern nicht gerade hoch. Wenn Sie auf die Suche nach Eidechsen gehen wollen, haben Sie die Chance sieben Arten zu treffen, die in Deutschland heimisch sind. Dabei ist es nicht so schwer, die einzelnen Taxa auseinander zu halten, da sich diese bis auf zwei verwandte Arten stark voneinander in Bezug auf die Merkmale unterscheiden. Auf diese Weise können Sie sofort erkennen, ob es sich um eine geschützte Art handelt, was wichtig ist, wenn Sie diese aufnehmen und betrachten wollen.
In den folgenden Abschnitten finden Sie die Vorstellung der einzelnen Echsen, denen Sie in Deutschland begegnen können. Die folgenden Begriffe sollten Sie dabei noch kennen:
- BNatSchG: Bundesnaturschutzgesetz
- FFH-Richtlinie: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie oder Richtlinie 92/43/EWG
- BArtSchV: Bundesnaturschutzverordnung
- Vorwarnliste: Gefährdung der Art möglich
Diese Begriffe beschreiben den Schutzstatus einzelner Arten. Eidechsen in Deutschland stark gefährdet, da viele ihrer Lebensräume schwinden. Das führt zu Stress und zu Problemen bei der Fortpflanzung, was in eine geringe Bestandszahl mündet.
Blindschleiche
- braun
- gelb
- grau
- Kupfer
- Bronze
Je nach Gebiet können Linien und Punkte als Muster unterschiedlich auftauchen. Ebenso können zahlreiche weitere Farbvariationen, Muster, blaue Punkte oder komplett dunkle Schuppen auftreten. Viele adulte Tiere haben keinen wirklichen Schwanz mehr, sondern einen Stumpf, der durch den Verlust entsteht. Blindschleichen-Schwänze wachsen nämlich nicht mehr nach.
Das glänzende Schuppenkleid ist der Grund für die Bezeichnung “Blindschleiche”, da dieser Name aus dem Althochdeutschem stammt. Die Bezeichnung “plintslîcho” umfasst die Wörter “glänzend” und “Schleicher”, was auf die Schuppen deutet.
- Größe: 35 bis 55 Zentimeter
- Gewicht: 500 bis 1.500 Gramm
- Verbreitungsgebiet: ganz Deutschland
- Nahrung: Regenwürmer, Spinnen, Raupen, Schnecken
- Zeit der Paarung: Mai bis Juni
- besonders geschützt nach BNatSchG
- besonders geschützt nach BArtSchV
- nicht gefährdet
Kroatische Gebirgseidechse
- Größe: 16 bis 18 Zentimeter
- Verbreitungsgebiet: deutscher Karwendel-Teil der Nördlichen Kalkalpen
- Nahrung: Insekten, Schnecken, Spinnen
- Zeit der Paarung: Frühling bis Sommer
- streng geschützt nach BNatSchG
- wahrscheinlich ungefährdet
Mauereidechse
- Größe: 20 bis 25 Zentimeter
- Gewicht: maximal acht Gramm
- Verbreitungsgebiet: Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Weinbaugebiete, Hessen, Saarland
- Nahrung: Spinnen, Insekten
- Zeit der Paarung: März bis Ende Juni
- streng geschützt nach FFH-Richtlinie
- auf der Vorwarnliste
Waldeidechse
Zwei Drittel des Echsenkörpers stellen den Schwanz dar und der schlanke Körper ist von brauner Farbe. Die Streifen auf dem Rücken können mit Punkten verziert sein. Sie ist aufgrund ihrer Färbung nicht leicht in ihrem natürlichen Habitat, feuchten Wäldern, zu erkennen. Die Art schwimmt zudem sehr häufig, vor allem wenn sie fliehen muss.
- Größe: bis 18 Zentimeter
- Gewicht: 3 bis 5 Gramm
- Verbreitungsgebiet: ganz Deutschland
- Nahrung: Insekten (klein), Spinnen
- Zeit der Paarung: April bis Ende Mai
- besonders geschützt nach BNatSchG
- besonders geschützt nach BArtSchV
- nicht gefährdet
Westliche Smaragdeidechse
- Größe: bis 55 Zentimeter
- Gewicht: bis 55 Gramm
- Verbreitungsgebiet: Rheintal, westliches Baden-Württemberg, Hessen
- Nahrung: Wirbeltiere (klein), Spinnen, Insekten, Schnecken)
- Zeit der Paarung: März bis Anfang Juni
- streng zu schützen nach FFH-Richtlinie
- streng geschützt nach BNatSchG
- stark gefährdet
Östliche Smaragdeidechse
- Größe: bis 55 Zentimeter
- Gewicht: 17 bis 22 Gramm
- Verbreitungsgebiet: Ostdeutschland, östliches Donaugebiet
- Nahrung: Wirbeltiere (klein), Spinnen, Insekten, Schnecken
- Zeit der Paarung: März bis Anfang Juni
- streng zu schützen nach FFH-Richtlinie
- streng geschützt nach BNatSchG
- ist vom Aussterben bedroht
Zauneidechse
- Größe: maximal 25 Zentimeter
- Gewicht: 20 Gramm
- Verbreitungsgebiet: ganz Deutschland
- Nahrung: Insekten, Würmer, Spinnen
- Zeit der Paarung: Mitte März mit Mitte Juli
- streng zu schützen nach FFH-Richtlinie
- streng geschützt nach BNatSchG
- auf der Vorwarnliste
Häufig gestellte Fragen
Welche heimischen Schlangenarten gibt es in Deutschland?
Die Zahl der invasiven Spezies hat in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, doch finden sich keine Eidechsen, die den Weg in die Heimat gefunden haben. Das einzige invasive Reptil in Deutschland ist die Gelbbauch-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta scripta), die aufgrund ihrer Häufigkeit in Zoogeschäften häufig in Terrarien landen und dann ausgesetzt werden.
Heimische Eidechsen ernähren sich hauptsächlich von Insekten und aus diesem Grund lohnt sich die Haltung von Pflanzen wie Wildblumen, Brennnesseln, Klee oder heimischen Gräsern, da diese Insekten anlocken. Ebenso können Sie eine Ecke, am besten an einer warmen Mauer, verwildern lassen, was Brutplätze und Verstecke für die Kriechtiere ermöglicht, was nur mit viel Glück funktionieren wird.
Heimische Eidechsen bewohnen über den Winter die verlassenen und selbst bewohnten Baue anderer Tiere wie Hasen oder Mäusen. Sie können ebenfalls einen Stein- oder Laubhaufen anhäufen, diesen mit Reisig oder einer weiteren Schicht Laub schützen und jede verirrte Echse wird sich über diese Vorbereitung freuen.