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Das Einblatt ist eine sehr dekorative und dadurch auch sehr beliebte Zimmerpflanze, die sich in vielen Wohnungen findet. Leider ist sie aber auch in allen Teilen giftig und stellt damit eine Gefahr für Menschen und Tiere dar. Vor allem für kleine Kinder und kleinere Haustiere kann der Kontakt zu der Pflanze gefährlich werden. Es ist daher wichtig, entsprechende vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und bei einer eventuellen Vergiftung die entsprechende Erste Hilfe zu leisten. Doch woran lässt sich eine Vergiftung erkennen?
Steckbrief
- wissenschaftlicher Name: Spathiphyllum
- gehört zu den Aronstabgewächsen
- dunkelgrünes, glänzendes Laub
- auffällige grüne oder weiße Blüten
- Blüten verströmen Vanilleduft
- Mini-, Midi- und Maxiformen erhältlich
- 30 bis 80 cm Höhe
- Verwendung als Zimmerpflanze
- enthält Calciumoxalat
- kann mittelschwere Vergiftungen hervorrufen
Calciumoxalat
Die gefährliche Substanz im Einblatt ist das Calciumoxalat. Der Stoff ist giftig und in allen Pflanzenteilen, also Blüten, Blättern, Stielen und den Wurzeln enthalten. Vergiftungen können durch Kontakt oder Aufnahme des Pflanzensaftes oder eines Pflanzenteils erfolgen.
Das gilt auch für andere Aronstabgewächse, wie beispielsweise:
- Aronstab
- Dieffenbachie
- Efeutute
- Fensterblatt
- Ladypalme
Standort
Kinder und Tiere können beim Spielen oder Toben in der Wohnung leicht Blätter und Stiele des Einblatts abbrechen oder gar abreißen. Meerschweinchen und Kaninchen, die Freilauf in der Wohnung erhalten, könnten die Pflanze als Nahrung betrachten. Gleiches gilt für Vögel. Hinzu kommt, dass auch Hunde und Katzen gelegentlich Grün fressen. Da die Blüten der Spathiphyllum gelegentlich einen Vanilleduft abgeben, könnte die Pflanze für Kleinkinder besonders interessant sein.
Damit es nicht zu Vergiftungen oder dem Kontakt zum Pflanzensaft kommt, sollte für das Einblatt also ein sicherer Platz außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren gefunden werden. Ein erhöhter Standort, von dem aus auch keine Pflanzenteile auf den Boden fallen können, ist gut geeignet.
Schutz
Da das Calciumoxalat auch im Pflanzensaft enthalten und dieser somit giftig ist, muss bei der Pflege des Gewächses auf entsprechenden Schutz vor Kontakt geachtet werden. Das gilt ebenso für das Verschneiden, wie für das Umtopfen.
Hierbei sollten Gummihandschuhe getragen und diese im Anschluss entsorgt oder sehr gründlich mit Wasser abgespült werden. Auch die eingesetzten Utensilien, wie Messer oder Schere, müssen im Anschluss gründlich gereinigt werden.
Symptome
Kommt es trotz aller Vorsicht und Vorbeugung zum Kontakt oder sogar zur Aufnahme von Pflanzensaft oder Pflanzenteilen, können sich die folgenden Symptome zeigen:
- starke Reizungen der Haut und Schleimhaut
- Rötung
- Blasenbildung
- Ausschlag
- Schwellungen
- Magen-Darm-Beschwerden, wie Krämpfe, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
Besonders gefährlich sind vor allem die Schwellungen der Schleimhaut nach der Aufnahme von Einblatt. Denn haben sich Kinder Pflanzenteile in den Mund gesteckt oder wurden sie von Tieren gefressen, kann das Anschwellen der Schleimhäute zu Atemproblemen führen. Das Risiko durch die Pflanze liegt also nicht nur darin, dass sie giftig ist.
Erste Hilfe
Kommt es zum Hautkontakt mit dem Pflanzensaft der Spathiphyllum oder wurde dieser ins Auge gerieben, sollte die Hautstelle oder das Auge sofort und mit möglichst viel fließendem Wasser abgespült werden. Im Anschluss sind umgehend Arzt oder Augenarzt aufzusuchen, damit es nicht zu bleibenden Schäden kommt.
Beim Verschlucken ist auf die folgenden Punkte zu achten:
- Kein Erbrechen auslösen!
- Den Betroffenen lediglich ein Glas stilles Wasser, Tee oder Saft trinken lassen, um das Gift zu verdünnen.
- Giftnotruf beziehungsweise Giftinformationszentrale anrufen, um entsprechende Informationen zu erhalten.
- Umgehend einen Arzt oder Tierarzt aufsuchen.
In jedem Fall sollte der Arzt informiert werden, um welche Pflanzenart es sich handelt. Hierdurch kann er gezielte Gegenmaßnahmen bei der Behandlung ergreifen. Wer gerade die Namen Einblatt oder Spathiphyllum nicht erinnern kann, sollte das Gewächs so genau wie möglich beschreiben.
Medizinische Versorgung
Bei milden Symptomen reicht es nach der sofortigen Hilfe in der Regel aus, umgehend einen Arzt aufzusuchen. Bei schweren Symptomen oder wenn es zu Atemnot kommt, muss jedoch sofort ein Notarzt verständigt werden.
Gerade bei Säuglingen oder Kleinkindern können die durch das Einblatt hervorgerufenen Schwellungen in kurzer Zeit zu Atembeschwerden führen, weswegen hier schnelles Handeln gefragt ist.
Häufig gestellte Fragen
Muss auf das Einblatt als Zimmerpflanze verzichtet werden?
Der Verzicht auf die Zimmerpflanze ist die sicherste Vorbeugung von Vergiftungen. Alternativ sollte ein sicherer, für Kinder und Haustiere unerreichbarer Standort gewählt werden.
Ist das Einblatt auch für Tiere giftig?
Ja, auch Haustiere können sich an dem Gewächs vergiften. Die Pflanze sollte daher entsprechend gesichert werden, um das Abreißen und Fressen von Blättern oder anderen Pflanzenteilen zu verhindern.