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Einblatt, Spathiphyllum – Pflanzen und Pflege

Einblatt - Spathiphyllum

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Das Einblatt wird Sie interessieren, wenn Sie eine Zimmerpflanze für eine elegant eingerichtete Wohnung suchen, die elegante Zimmerpflanze wird sich bestens einfügen. Wenn Sie dann auch noch eine Zimmerpflanze suchen, die auch an einem eher dunklen Standort gedeiht und ohne übertriebenen Pflegeaufwand eine dekorative Blüte hervorbringt, ist das Spathiphyllum genau Ihr Kandidat: Chic, fast mondän, am richtigen Standort ziemlich pflegeleicht, in der lange anhaltenden und die Blattmasse überragenden Blüte auffallend dekorativ.

Steckbrief

  • Mehrjährige Zierpflanze
  • Je nach Art 20 bis 120 cm hoch
  • Dunkelgrün glänzende, große Blätter an langen Blattstielen
  • Schneeweiße Blüte, die die Blätter überragt
  • Sehr elegante Pflanze
  • Blüte erscheint meist im Frühjahr/Sommer
  • Die einzelne Blüte hält sich viele Wochen
  • Erinnert in ihrer Wirkung an Anthurie, Calla und Zimmerkalla
  • Pflanzengattung der Familie der Aronstabgewächse
  • Mehrere Arten werden als Zierpflanzen genutzt

Standort

Das Einblatt ist in den Dschungeln Südamerikas Zuhause, wo es warm und feucht zugeht. Entsprechend sollte der Standort in der Wohnung gewählt werden:

  • Einblatt an Fenster warm
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • heller Standort bevorzugt
  • halbschattiger bis schattiger Platz möglich
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden

Da das Einblatt im Dschungel am Boden wächst, ist es keine direkte Sonne gewohnt, einen wirklich sonnigen Standort sollten Sie auf alle Fälle vermeiden, “in der Sonne brutzeln” schadet den Blättern. Wenn es ein Standort im Halbschatten oder Schatten sein soll, sollten Sie beachten, dass absolut jede Pflanze zum Wachsen ein wenig Licht braucht, wie dunkel die Ecke im Zimmer sein darf, an dem ein Einblatt noch gedeiht, muss also vorsichtig ausprobiert werden.

Das Spathiphyllum ist eine der wenigen Zimmerpflanzen, die auch mit weniger Licht meist gut zurechtkommt. Außerdem wächst sie bei kühlen Raumtemperaturen langsamer, wird also noch pflegeleichter – die perfekte Pflanze fürs Schlafzimmer!

Substrat und Boden

Das Einblatt sollte in einem lockeren, durchlässigen Substrat kultiviert werden, z. B. einem Gemisch aus einem Teil Komposterde, einem Teil Lauberde und einem Teil Sand. Ganz normale Blumenerde soll auch ausreichen, wenn Sie eine Drainageschicht aus Bimskugeln, Kies oder Scherben unten in den Topf einbringen.

Pflanztopf und Umtopfen

Einblatt - Spathiphyllum Einblätter werden in nicht allzu großen Pflanztöpfen verkauft, mit denen sie auch auskommen. Wichtig ist ein Ablauf, der geleert werden muss, wenn Sie zu reichlich gegossen haben. Das Einblatt sollte niemals mit den Wurzeln im Nassen stehen, dann wäre sehr schnell Wurzelfäule die Folge. Wenn Ihr Spathiphyllum recht hell steht, wird es sich in aller Regel so schnell entwickeln, dass Sie es jedes Frühjahr umtopfen müssen. Da Einblätter nicht endlos in die Höhe wachsen, ist bei einem Topf mit einem Durchmesser von 20 cm üblicherweise die maximale Topfgröße erreicht.

Temperaturen für die Haltung

Grundsätzlich kann ein Einblatt bei ganz normalen Wohnungstemperaturen kultiviert werden. Wenn es im Sommer sehr warm steht, wird es das mögen, wenn es im Winter etwas kühler gestellt wird, wird es einfach langsamer wachsen, nur bei Kälte unter 15 Grad möchte ein Einblatt nicht gehalten werden.

Das Spathiphyllum als Büropflanze trägt zu guter Luft im Büro bei, weil es – wie Birkenfeige (Ficus benjamina), Grünlilie (Chlorophytum comosum), Gummibaum (Ficus elastica) und Steckenpalme (Rhapis excelsa) – Gefahrstoffe aus der Raumluft filtern kann.

Gießen und Düngen

Das Einblatt möchte im Grundsatz einfach nur gleichmäßig feucht gehalten werden, was nicht schwer zu bewirken ist:

  • Heller und warmer Standort: höherer Wasserbedarf
  • Dunkler und kalter Standort: weniger gießen
  • Optimaler Gieß-Rhythmus: Immer dann wässern, wenn die oberste Erdschicht sich trocken anfühlt

Das Spathiphyllum möchte als Dschungelpflanze eine recht hohe Luftfeuchtigkeit um sich herum. Wenn Sie nicht so gerne im “Tropenhaus” leben und sich auch keinen Schimmel in der Wohnung heranzüchten möchten, erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit nur um die Pflanze herum: Pflanztopf in flaches Gefäß mit Kieseln und Wasser stellen (ohne dass die Wurzeln im Wasser hängen); Einblatt neben einem Zimmerbrunnen aufstellen; Wasserpflanzen – Zwergseerosen (Nymphaea tetragona), Wasserhyazinthen (Eichhornia), Wassernuss (Trapa natans), Lotosblumen (Nelumbo) oder Blumenbinsen (Scheuchzeria palustris) – daneben gruppieren.

Das Einblatt sollte während der Wachstumsphase über Frühjahr und Sommer etwa alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger (Volldünger) in auf der Packung angegebener Konzentration gedüngt werden. Da das Spathiphyllum sehr salzempfindlich ist, sollten Sie immer erst gießen und dann düngen, so trifft der Dünger auf feuchte Erde und verteilt sich besser. Wenn Sie Ihr Einblatt im Winter warm halten (dazu gleich unten), sollte es auch im Winter einmal im Monat gedüngt werden.

Schneiden und Vermehren

Eine krautige Pflanze wie das Spathiphyllum muss nicht beschnitten werden, kann aber beschnitten werden. Unter diesen Voraussetzungen sollten Sie zur Schere greifen:

  • Einblatt - Spathiphyllum Braune Blattspitzen können entfernt werden
  • Ebenso wie gelbe Blätter, im Ganzen
  • Angefaulte Wurzeln werden bis ins Weiße zurückgeschnitten
  • Verblühte Blütenpracht möglichst weit unten wegschneiden

Wenn sich Ihr Einblatt bei Ihnen so wohl fühlt, dass es zu buschig wächst, könnten Sie theoretisch einzelne Blattstiele wegschneiden, praktisch gibt es jedoch eine viel elegantere Methode:

Wenn Ihr Einblatt zu groß wird bzw. zu buschig wächst, können Sie einfach mehrere Einblätter daraus machen: Teilen Sie die Pflanze, wenn das nächste Umtopfen dran ist. Sie nehmen das Einblatt dazu aus dem Topf, schütteln möglichst viel Erde vorsichtig ab und ziehen das Spathiphyllum im Wurzelbereich vorsichtig mit beiden Händen auseinander. Keine Angst, wenn dabei ein paar Feinwurzeln abbrechen, das hält ein Einblatt meist klaglos aus.

Wie viele Einblätter Sie aus einer Pflanze machen können, kommt auf die Größe des Wurzelballens an, aus einem mächtig entwickelten Einblatt können Sie locker ein halbes Dutzend neue machen. Wenn bei der Teilung Pflanzenteile herauskommen, die nach dem Auseinandertrennen wurzellos sind, können Sie diese in ein Wasserglas stellen, sie sollten sich dort bewurzeln und können dann in Erde gesetzt werden.

Das Spathiphyllum lässt sich auch aus Samen ziehen, in lockerer Anzuchterde und an einem Standort, an dem Temperaturen um 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit gegeben sind. Einblatt-Samen gibt es nicht häufig zu kaufen, aber bei einer ausgedehnteren Suche im Internet könnten Sie durchaus fündig werden. Fruchtbare Samen vom eigenen Einblatt werden Sie nur erhalten, wenn Sie viele Spathyphyllums aus verschiedenen Zuchten nebeneinander stellen und am besten zusätzlich mit einem Pinsel bestäuben.

Überwintern

Für die Überwinterung des Spathiphyllums haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Warm und bei hoher Luftfeuchtigkeit, dann wird das Einblatt ganz normal weiter kultiviert.
  • Kühler, bei etwa 16 Grad, dann darf die Luft etwas trockener sein, die Bewässerung wird dann etwas eingeschränkt.

Arten

Mehrere der rund 50 Arten der Gattung Spathiphyllum werden als Zierpflanzen kultiviert:

  • Spathiphyllum floribundum: Die meist kultivierte Art mit weißem Blütenblatt und hellgelbem Blütenkolben, Blätter bis zu 20 cm Länge.
  • Spathiphyllum patinii: Blüten wie die S. floribundum, Blätter sind jedoch länger und schmaler und laufen spitz aus.
  • Spathiphyllum wallisii: Eine große Einblatt-Art S. wallisii mit kurzem Blütenkolben und schnell vergrünendem Blütenblatt.

Von diesen Arten wurden viele Hybriden gezüchtet, von denen bei uns in Deutschland einige erhältlich sind, z. B. Spathiphyllum “Sweet Paco”, das mit seinem leichten Vanilleduft nicht nur luftreinigend, sondern auch lufterfrischend wirkt.

Die Einblätter sollten nicht unbedingt in Haushalten mit Haustieren oder Kleinkindern ihre neue Heimat finden. Es ist giftig, für Menschen und Hunde und Nager und Vögel, die Vergiftungserscheinungen gehen von starkem Speichelfluß über Erbrechen und Durchfall bis zu Schluckbeschwerden.

Häufige Fragen

Mein Einblatt hat braune Blattspitzen, woran liegt das und was ist zu tun?
Braune Blattspitzen an Einblatt Braune Blattspitzen sind fast immer ein Zeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung des Einblatts zu niedrig ist. Wenn Sie noch keine Wasserschale unter dem Einblatt oder in der Nähe stehen haben, sollten Sie das nachholen, und ein Wassersprüher sollte auch griffbereit neben der Pflanze aufgestellt werden.

Was kann ich gegen braune Punkte auf den Blättern eines Spathiphyllums tun?
Die verstreuten braunen Punkte bilden sich, wenn ein Einblatt zu eifrig gedüngt wird. Topfen Sie die Pflanze sofort in eine unbelastete Erde um, mit etwas Glück und Geduld sollte sich das Einblatt wieder erholen.

Auf meinem Einblatt krabbeln winzige rote Tierchen herum. Was ist das, und was kann ich dagegen tun?
Wahrscheinlich handelt es sich um die Rote Spinne, die das Spathiphyllum gerne befällt, wenn ihm die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Im Zimmer ist die Bekämpfung der Roten Spinne schwierig, chemische Bekämpfungsmittel schädigen häufig mehr die Pflanze als die Milben (und vielleicht auch noch die Bewohner). Sie können die Blätter nur öfter mit Wasser besprühen, Milben von den Blattunterseiten entfernen und abwarten.

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Tipps für Schnellleser

- Sehr dekoratives Aronstabgewächs
- Kann bis zu einem Jahrzehnt alt werden
- Zierpflanze für Haltung nicht unter 15 Grad
- Warmer, heller bis schattiger Standort
- Keine direkte Sonne
- Braucht hohe Luftfeuchtigkeit
- In Wasserbehälter mit Steinen stellen
- Keine Wurzelberührung des Wassers
- Blätter (nicht Blüten) mit Wasser besprühen
- Pflanztopf braucht gute Drainage und Ablauf
- Durchlässiges Substrat verwenden
- Der Pflanztopf muss nicht riesig sein
- Umtopfen je nach Wachstum jährlich im Frühjahr
- Entwickelt viele Blätter nebeneinander
- Pflanze kann durch Teilung vermehrt werden
- Pflanze kann durchkultiviert werden
- Oder im Winter kühler gestellt werden, bei rund 16 Grad
- Dann wird weniger gewässert und nicht gedüngt

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