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Die Heimat der Elfenblume sind lichte, schattige Waldböden, und zwar auf dem ganzen eurasischen Kontinent der Nordhalbkugel. Sie ist eine krautige, winterharte Staude. Die ledrigen Blätter sind hell- bis dunkelgrün und manchmal rötlich oder weiß marmoriert. Die Auszeichnung zur Staude des Jahres 2014 bekam sie, weil sie schön und robust zugleich ist. Solche Eigenschaften lassen wohl jedes Gärtnerherz höherschlagen. Endlich ist es vorbei mit unansehnlichen Flächen in schattigen Gartenecken und unter großen Bäumen. Wo bisher nur Unkraut heimisch war, breitet sich nun die Elfenblume aus.
Steckbrief
- Botanischer Name: Epimedium
- Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae)
- Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
- Weitere Bezeichnungen: Sockenblume, Ziegenkraut, Horny Goat Weat
- Ursprüngliche Heimat: Asien und Europa
- Die Gattung Epimedium umfasst 50 bis 60 Arten
- Ausdauernder, krautiger Wuchs, winterhart
- Starkes, sommergrünes und immergrünes Blattwerk
- Blütezeit im Frühsommer
- Bodendecker, Hangbepflanzung, Baumscheibenbepflanzung
Standort und Boden
Um den optimalen Standort für seine Epimedium zu finden, sollte man wissen, zu welcher Kategorie der Neuzuwachs gehört. Die Arten der Elfenblume lassen sich nach ihrer ursprünglichen Heimat einteilen:
Elfenblumen aus Europa und Vorderasien
Sie sind robust, wintergrün und verbreiten sich üppig an schattigen Plätzen. Sie haben weder mit heißen Sommern noch mit kalten Wintern Probleme.
Elfenblumen aus Ostasien
Sie sind da schon anspruchsvoller. Das Laubwerk ist sommergrün, sie wachsen in Horsten und nicht ganz so üppig. Auf Staunässe reagieren sie empfindlich. Dafür können sie mit wunderschönen Blütenfarben und -formen punkten. Also am besten schon beim Erwerb der Epimedium überlegen, für welchen Gartenbereich man sie haben möchte: Als Blickfang in einem Staudenbeet oder als üppigen Bodendecker rund um einen alten Baum.
Grundsätzlich mögen alle Arten am liebsten schattige bis halbschattige Orte. Die Erde ist im besten Falle locker, humusreich und feucht. Beide Sorten sollten geschützt stehen. Scharfe Winde, pralle Sonne und harte Fröste auf freien Flächen sind ungünstig für alle Arten der Epimedium. Ist der richtige Standort gefunden, dann beim Einsetzen noch folgendes berücksichtigen:
- Die besten Pflanzzeiten sind im Frühjahr und Herbst.
- Die Pflänzchen in einem Abstand von 15-20 cm einsetzen.
- Immer mehrere Pflanzen einsetzen: Bei den schnell wuchernden Arten bis zu 6 Pflanzen auf einen Quadratmeter pflanzen. Bei den horstartig wachsenden Asiaten können es ruhig bis zu 8 Pflanzen sein.
- Verschiedene Arten der Elfenblumen lassen sich auch miteinander kombinieren.
- Bei den bodendeckend wachsenden Arten kann man nach 2 Jahren mit einer ansehnlichen, bewachsenen Fläche rechnen, die dem Unkraut keine Chance mehr gibt.
Gießen und Düngen
Die jungen Elfenblumen brauchen noch viel Wasser. In der ersten Wachstumsphase vertragen sie Trockenheit überhaupt nicht. Ein durchlässiger und feuchter Boden braucht zu Beginn keine besondere Düngung. Jedoch kann man gegen Flüssigkeitsverlust mit Lauberde oder Kompost mulchen. In langen Trockenperioden sollte ebenfalls regelmäßig gegossen werden. Ansonsten sind die Elfenblumen nicht allzu anspruchsvoll. Gibt man einmal im Jahr, vor der Wachstumsphase einen Langzeitdünger, wachsen und vermehren sie sich dankbar das ganze Jahr über. Im Frühjahr kann man auch Kompost oder eine Laubmischung auf die Erde geben.
Begleiter
Die flächig und üppig wachsenden Arten lassen sich perfekt mit Zwiebelblumen ergänzen. Am besten sind dafür die ersten Frühlingsboten, wie Schneeglöckchen, Winterlinge oder Krokusse geeignet. Sie bilden schöne Farbinseln bis die Blüten der Elfenblumen in Fahrt kommen. Für den Sommer können sie mit den ebenfalls starken Sorten der Lenzrosen, dem Kerzenknöterich oder dem Christophskraut kombiniert werden. Die horstbildenden Arten machen sich im Staudenbeet optisch gut mit Farnen, dem Kaukasus-Vergissmeinnicht, verschiedenen Schattengräsern, Funkien oder den Silberkerzen.
Überwintern
Wenn der Standort gut gewählt wurde, klappt das Überwintern problemlos. Das dichte Laubwerk der wintergrünen Arten ist ein guter Schutz gegen starke Fröste. Auch kann man zusätzlich Laub oder Reisig auf die Pflanzen geben. Da die Wurzeln mit ihren Rhizomen dicht an der Oberfläche liegen, müssen sie gegen harte Fröste geschützt werden.
Falllaub von einem Baum, der sich über den Elfenblumenteppich erhebt ist ein optimaler Schutz. Das alte Laub der Elfenblumen dann erst kurz vor dem ersten Austrieb, im zeitigen Frühjahr, entfernen. Auch die sommergrünen, empfindlicheren, asiatischen Sorten überwintern bei uns in der Regel ohne Probleme. Sie sollten jedoch ebenfalls nicht ganz schutzlos harten Frösten ausgeliefert sein.
Schnitt
Im Frühjahr, vor dem Neuaustrieb kann man den alten Blattbestand radikal herunter schneiden. Bei großen Flächen geht das sogar mit dem Rasenmäher. Zur Belohnung gibt es einen üppigen Neuaustrieb der Blätter. Die Blütenstände werden niedrig gehalten und das Blattwerk wird dichter. Der Rückschnitt erfolgt dicht über den Boden, mit der Heckenschere oder eben einem Rasenmäher. Zwischen den Pflanzen kann dann Kompost verteilt werden. Wenn das Laub der wintergrünen Arten im Winter nicht allzu sehr gelitten hat, muss man es nicht zurückschneiden.
Vermehren
Eigentlich ist alles möglich bei den Epimedium Arten. Sie lassen sich durch Ausläufer, sogenannte Rhizomschnittlinge vermehren. Sobald sich kleine Wurzeln an den Ausläufern gebildet haben, kann man diese von der Mutterpflanze trennen und an einen neuen Standort setzen. Das passiert am besten im zeitigen Frühjahr oder Herbst. Auch eine Teilung der Pflanze im Wurzelbereich ist möglich. Das ist eine Methode für geübte Gärtnerhände. Man muss die Pflanze ausgraben, den Wurzelbereich vorsichtig freilegen und dann teilen, ohne großen Schaden anzurichten. Beide Pflänzchen werden danach wieder eingepflanzt, mit ausreichender Bewässerung für den Anfang. Einige Epimedium Arten lassen sich sogar aussäen. Zu kaufen gibt es Epimedium Samen für Endverbraucher aber eher selten.
Attraktive Sorten
Wie bereits mehrfach erwähnt und unterschieden, wachsen bei uns europäische und fernöstliche Varianten der Gattung Epimedium. Wer sich für die anspruchsvolleren, asiatischen Arten entscheidet, wird mit wunderschönen Blüten in seinem Staudenbeet belohnt. Viele Sorten sind echte Liebhaberstücke unter den Staudengärtnern. Aber auch unter den europäischen, robusten Bodendeckern gibt es eine große Auswahl attraktiver Züchtungen.
Epimedium grandiflorum
Große, reinweiße Blüten mit langen Spornen ragen im Frühjahr aus rot-grünem Laub. Einige Arten sind wintergrün. Die e. grandiflorum sind robuste Bodendecker und kommen auch mit eher trockenen Schattenplätzen zurecht. Die großblumige Elfenblume ‘Lilafee’ (Epimedium grandiflorum ‘Lilafee’) erfreut durch ihre lilafarbene Blüten, die mit ihren filigranen Spornen tatsächlich aussehen wir kleine Elfen.
Epimedium perralchicum
Sie zählt zu den robusten Bodendeckern. Ein paar Pflanzen an einem schattigen Platz gesetzt und sie wuchern in kurzer Zeit sehr stark in die Breite. Eine beliebte Sorte ist die Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’. Im Mai blüht sie üppig in gold- bis hellgelb. Das wintergrüne Laub bekommt im Herbst hübsche, rote Ränder.
Epimedium pinnatum
Die kolchische Elfenblume trägt im Frühjahr viele zierliche, gelbe Blüten und trägt das ganze Jahr über wintergrüne, attraktive Blätter. Sie mag es nährstoffreich und verträgt bei guter Wasserversorgung auch hellere Plätze.
Epimedium pubescens
Das ist eine sehr blühfreudige, horstbildende Sorte der Elfenblume, die ursprünglich aus China stammt. Unzählige feine, vierstrahlige, weiße Sternenblüten ragen aus sattem Grün hervor, Staubbeutel und Narbe leuchten goldgelb. Obwohl sie zur asiatischen Art gehören, trägt sie wintergrüne Blätter. Die Sorte ‘Snowflakes’ ist sehr reizvoll, allerdings nicht in jeder Gärtnerei um die Ecke erhältlich.
Epimedium rubrum
Die rote Elfenblume zählt zu den horstbildenden Arten und hat ihren besten Platz im lichten Halbschatten in einem Staudenbeet oder Steingarten. Sie wird bis zu 25 cm hoch, wächst buschig und blüht weiß-rosa bis weiß-rot. Das sommergrüne Laub ist rot geädert.
Epimedium versicolor
Am bekanntesten ist die Sorte Epimedium versicolor ‘Sulphureum’, die Schwefel-Elfenblume. Sie blüht im Frühjahr hellgelb an lichten Rispen. Der Wuchs ist relativ hoch und üppig in die Breite. Die Blätter sind grün, herzförmig und später rot bis braun geädert.
Epimedium youngianum
Sie wird auch die zierliche Garten Elfenblume genannt. Diese horstbildende Art ist eine echte Liebhaberstaude. Hier findet man meistens zwei Sorten: Die Epimedium youngianum ‘Niveum’ mit einer üppigen weißen Blüte und die Epimedium youngianum ‘Roseum’. Sie trägt im Frühjahr rosa- bis lilafarbene Blüten, die traubenförmig auf zarten Stängeln wiegen. Beide Sorten besitzen grüne, längliche, sommergrüne Blätter, die an den Rändern gezähnt sind.
Krankheiten und Schädlinge
Die robusten Sockenblumen sind nicht anfällig und haben auch keine speziellen Krankheiten und Schädlinge. Allerdings wird sie leider ganz gern von Schnecken heimgesucht. In diesem Falle helfen nur rechtzeitiges Einsammeln oder die bewährten, immer wieder viel diskutierten, biologischen und chemischen Maßnahmen. Eine andere Gattung, die sich nachts gerne an den Blättern der Elfenblumen gütlich tut, ist der Dickmaulrüssler. Er ist schwarz, zwischen 1 und 1,5 cm groß und in der Dunkelheit nur schwer auszumachen. Mit einer effektiven, biologische Methode der Bekämpfung arbeitet man in der Landwirtschaft. Es werden Fadenwürmern ausgesetzt. Diese lassen bereits die Larven des Dickmaulrüsslers durch eine bakterielle Besetzung absterben.
Häufig gestellte Fragen
Eignet sich die Elfenblume auch für die Bepflanzung am Teichrand?
Auf jeden Fall gibt es auch unter den Epimedium Arten einige die sich hervorragend für die Bepflanzung um einen Teich eignen. Besonders zur Unterpflanzung von höher wüchsigen Pflanzen eignet sich zum Beispiel die flach wachsende Epimedium pinnatum. Die gelb blühende Epimedium pinnatum ssp. colchicum, auch Schwarzmeer-Elfenblume genannt, mag zum Beispiel feuchte Böden und ist für einen schattigen Platz am Teichrand, ohne Wasserberührung, eine gute Wahl.
Wie kann man die Elfenblumen in verdichtete Böden unter alten Bäumen erfolgreich anpflanzen?
Der Boden unter alten Bäumen ist in der Regel stark durchwurzelt und hart. Darum gilt es zunächst, den Boden so gut wie möglich zu harken und aufzulockern. Harte verfilzte Stellen oder auch Wurzeln (weiter ab vom Baum, um keine Schäden anzurichten) muss man mit dem Spaten bearbeiten. Darauf dann noch eine gute Lage Mutterboden geben, am besten durchsetzt mit Kompost. Rindenmulch mögen die Epimedium Sorten gar nicht, der Boden wird zu sauer. Besser wird eine Beimischung von Häcksel oder Heckenschnitt vertragen. Auf einem so vorbereiteten Boden werden sich die Elfenblumen mit ihren Rhizomen und flachem Wurzelwerk gerne ausbreiten.