Braune Flecken im Rasen, obwohl dieser nicht der intensiven Sonne ausgesetzt ist? Hierbei muss es sich nicht um einen Trockenschaden handeln. Engerlinge sind eine häufige Ursache für das Absterben von Gräsern. Leider entdeckt der Gärtner sie zumeist erst, wenn sie an den Graswurzeln bereits Schaden angerichtet haben. Doch für Hilfe ist es zum Glück noch nicht zu spät. Mit den folgenden Hausmitteln gelingt es, die Larven biologisch zu bekämpfen. So werden Sie Engerlinge im Rasen wieder los.
Wissenswertes über Engerlinge
Bei dem Engerling handelt es sich um die Larven eines Käfers, der in drei verschiedenen Arten vorkommt:
- Rosenkäfer
- Nashornkäfer
- Mai-bis-Junikäfer
- Körperlänge entspricht 5 bis 6 cm
- dunkle Beine am Kopf
- orange, braun oder schwarz gefärbt
- Vorder- und Hinterleib sind in etwa gleich dick
Hausmittel gegen Engerlinge im Rasen
Engerling-Falle
- großen Topf mit Pferdemist oder Kompost füllen
- Mist sollte Handbreit unter Rand abschließen
- 40-50 cm tiefes Loch im Boden ausheben
- Eimer hineinsetzen
- mit Erde auffüllen
- Stab in Erde stecken, um Stelle wiederzufinden
- Eimer nach einem Jahr aus Erde holen
- nach Bedarf erneut mit Mist füllen und eingraben
Gezieltes Anlocken
Eine ähnliche Variante ist, dem Engerling sozusagen einen eigenen Platz im Garten zu gewähren. Richtet der Gärtner den Larven eine Ecke ein, an der sie sich wohl fühlen, verschonen sie wahrscheinlich seinen Rasen. Neben dem Geruch von Pferdemist lieben Engerlinge auch Löwenzahn. Diesen lässt der Gärtner an einer abgelegenen, unbewirteten Stelle wuchern. Am besten grenzt er die Rasenkante mit Steinen ab, sodass die Schädlinge nicht auf den Rasen zurückfinden.
Nützlinge anlocken
Rasen vertikutieren
In lockerer Erde sind die Engerlinge ihren Fressfeinden schutzlos ausgesetzt. Weil sie sich hier nicht besonders wohlfühlen, werden sie womöglich bald das Weite suchen. Der Gärtner kann nachhelfen, indem er seinen Rasen regelmäßig vertikutiert. Dabei stört er die Schädlinge überdies, da sie sich nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche aufhalten.
Pflanzen gegen Engerlinge
Manche Pflanzen wie zum Beispiel Rittersporn oder Geranien sind giftig für Engerlinge. Entweder pflanzt der Gärtner sie in die Nähe des Rasens oder er verteilt sie beim Vertikutieren über dem Gras.
Knoblauchtee
Nematoden
Wem es nicht gelingt, natürliche Fressfeinde in den Garten zu locken, kann sich Nematoden aus dem Fachhandel besorgen oder im Internet bestellen. Auch die Fadenwürmer ernähren sich von den Engerlingen. Die Anwendung empfiehlt sich von April bis Mai, kurz bevor die Larven schlüpfen, oder im September. Damit sich die Nützlinge gut entwickeln, sollte die Bodentemperatur rund 12°C betragen. Der Gärtner schüttet den Packungsinhalt in Wasser, das er dann über den Rasen gießt. Auch in den folgenden Wochen sollte er das Gras dauerhaft feucht halten.
Insektenschutznetze
Eine einfache- wenn auch optisch weniger schöne- Lösung ist das Spannen von Insektenschutznetzen über den Beeten. Diese Methode wendet der Gärtner zur Hauptsaison im Mai und Juni an.
Kalkstickstoff
- am besten auf feuchten Boden streuen
- Dosis mit Messbecher bestimmen (100 ml Kalkstickstoff = 100 g, 1 EL entspricht rund 20 g)
- bei Einarbeitung Gummihandschuhe tragen
- Kontakt mit Schleimhäuten (besonders den Augen) vermeiden
- gleichmäßig auf Rasen verteilen
- Körner mit einer lockeren Bewegung aus dem Handgelenk nach vorn und schräg nach oben werfen
Bekämpfen Pestizide Engerlinge im Rasen?
Grundsätzlich sind die oben genannten Hausmittel stets der Verwendung chemischer Substanzen vorzuziehen. Spritzmittel sollte der Gärtner nur im äußersten Notfall anwenden. Am besten verzichtet er der Umwelt zu liebe gänzlich auf Fungizide. Regenwasser spült die Gifte auch in andere Ecken des Gartens, wo den übrigen Gewächsen schaden. Zudem gelangt auch ein Großteil ins Grundwasser, wenn der Gärtner die Chemie großflächig verteilt. So effektiv Spritzmittel und Co auch sein mögen, selbst hergestellte Alternativen sind umweltschonender und preiswerter. Zudem sollte der Gärtner bedenken, dass die Rasenfläche ein Biotop darstellt, zu dem auch der Engerling gehört. Der Rosenkäfer steht sogar unter Naturschutz.
Häufig gestellte Fragen
Wie äußert sich ein Befall von Engerlingen?
Da Engerlinge sich von den Graswurzeln ernähren, sterben die Halme an der Oberfläche auf Dauer ab. Zu erkennen ist dieser Prozess an braunen, kargen Stellen auf dem Rasen. Natürlich kann dies auch andere Ursachen haben. Leider ist es aber bereits zu spät, um das Gras zu retten, wenn der Gärtner die braunen Stellen entdeckt.
Was lockt Engerlinge an?
Gartenbeleuchtung wie zum Beispiel kleine Solarlaternen sind eine regelrechte Einladung für den Engerling. Wer seinen Rasen schützen möchte, sollte auf leuchtende Gartendeko verzichten.