Erdbeeren sind in vielen Gärten als beliebte Früchte zum Naschen zu finden. So gerne die Erdbeere gegessen wird, so gehasst wird sie manchmal, vor allem, wenn der Ertrag klein ausfällt. Der Ertrag steht und fällt mit der Versorgung von Nährstoffen der Pflanzen. Zudem fördern ausreichend Nährstoffe die Pflanzengesundheit. Um die Erdbeerpflanzen mit ausreichend Nährstoffe zu versorgen, sind Dünger unerlässlich. Die Erdbeere liebt gehaltvolle Böden, doch dafür braucht es nicht unbedingt Dünger aus dem Handel. Es gibt viele Hausmittel bzw. Rohstoffe im Garten, die als Erdbeerdünger geeignet sind und einen guten Nährboden für die Pflanzen schaffen.
Nährstoffbedarf
- Organische Dünger ideale Erdbeerdünger
- Im Garten oft in großen Mengen vorhanden
- Auch im Haushalt gibt es Ressourcen
- Daneben auch zu kleinem Teil Mineralstoffe benötigt
- Konstante Versorgung und fachgerechte Pflege unerlässlich
- Beispielsweise durch Verjüngung und regelmäßigen Standortwechsel (alle 2 bis 3 Jahre)
- Anderenfalls bleiben Erträge trotz optimaler Düngung klein
Holzkompost
Die ursprüngliche Art der Erdbeere, aus der viele Kultursorten gezüchtet wurden, ist die Walderdbeere. Sie gedeiht im humusreichen Waldboden, der sehr nährstoffreich ist. Dieses Milieu gefällt auch den Kultursorten sehr gut. Da allerdings nicht einfach Waldboden entnommen werden darf, muss selbst etwas Vergleichbares geschaffen werden.
Holz und Rinde, das im Garten anfällt, kann dazu auf einem eigenen Haufen kompostiert werden. Geeignet sind auch klein gehäckselte Sträucher. Abschnitte von unbehandelten Hölzern oder Sägemehl können ebenfalls gemeinsam kompostiert werden. Bis Holz jedoch vollständig kompostiert ist, selbst wenn es klein gehäckselt wurde, dauert es oft mehrere Jahre. Kompostiertes Holz kann jedoch immer ergänzend zum Düngen verwendet werden.
Laubhumus
- Laubbäume bzw. Laub abwerfende Sträucher im Garten wertvolle Quelle für Erdbeerdünger
- Laub kompostiert viel schneller als Holz
- bereits nach ein bis zwei Jahren als Dünger verwendbar
- positiver Nebeneffekt von Laubhumus: sorgt bei regelmäßiger Einarbeitung für lockere Bodenstruktur
Kompost
In nahezu jedem Garten steht ein Komposthaufen, der auch für Erdbeeren eine wichtige Nährstoffquelle darstellt. Guter Kompost besteht aus unterschiedlichen organischen Abfällen. Dazu gehört nicht nur ausgejätetes Unkraut, sondern beispielsweise auch Laub oder Zweige von Rückschnitten.
Wichtig beim Kompost ist, dass dieser gut abgelagert ist. Dies kann bis zu drei Jahre dauern, bis er verwendet werden kann. Wer allerdings ein neues Erdbeerbeet anlegen möchte, der kann sich die Rotte im Kompost zunutze machen. Anstatt verrottbares Material auf den Komposthaufen zu geben, wird daraus für die nächste Saison, in der die Erdbeeren umgepflanzt werden sollen, ein Hügelbeet aufgeschichtet. In der Regel sammelt sich innerhalb einer Saison ausreichend Material für ein Hügelbeet an.
Ist der Hügel groß genug, wird er abschließend mit einer Schicht aus Erde vermischt mit reifem Kompost abgedeckt. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird der Hügel immer kleiner und flacher, was ein Anzeichen dafür ist, dass das grobe aufgeschichtete Material verrottet und neue Nährstoffe für die Erdbeeren zur Verfügung stehen. Zudem sorgt die Rotte vor allem im ersten Jahr für viel Wärme, die die Erdbeeren zu schätzen wissen.
Tierischer Mist
Tierischer Mist ist ebenfalls mit Abstand der beste Erdbeerdünger, allerdings nur für jene verfügbar, die einen Bauern mit Tierhaltung in der Umgebung haben bzw. selbst Tiere halten. Folgender tierischer Mist ist für Erdbeerpflanzen geeignet:
- Pferdemist
- Rindermist
- Schaf- bzw. Ziegenmist
Asche
Asche als Dünger im Garten wird sehr kontrovers behandelt. Einerseits ist sie eine hervorragende Quelle für Kali, wovon auch Erdbeeren profitieren. Andererseits ist Asche allerdings auch nicht gleich Asche. Wichtig ist, dass es sich um Holzasche bzw. Asche aus organischen Ressourcen handelt. Zudem muss eine vollständige Verbrennung stattgefunden haben. Verkohlte Holzstücke sind daher keine Asche und sollten nicht zum Düngen verwendet werden.
Asche sollte im Garten bzw. als Erdbeerdünger nur in kleinen Mengen genutzt werden. Pro Quadratmeter dürfen maximal 30 Gramm Asche ausgestreut und eingearbeitet werden.
Pflanzenjauchen
Jauchen auf pflanzlicher Basis sind ein sehr beliebtes Hausmittel zum Düngen von Pflanzen im Garten. Sie haben nicht nur den Vorteil, dass sie eine gute Nährstoffquelle sind, sie können zudem die Pflanzen bedingt vor Krankheiten und Schädlinge schützen, etwa in dem die Epidermis der Pflanzen gestärkt wird. Ein beliebtes Hausmittel ist beispielsweise die Brennnesseljauche, die universell als Dünger und zur Pflanzenstärkung verwendet werden kann.
Daneben können noch weitere Pflanzen als Jauche angesetzt werden. Dazu gehören:
- Beinwell
- Ackerschachtelhalm
- Schafgarbe
- Kamillenkraut
- Knoblauchschalen
- Zwiebelschalen
Verwendet können Pflanzenjauchen einmal pro Woche zum Gießen werden. Dazu wird die Jauche mit Wasser im Verhältnis 1:10 verdünnt.
Kaffeesatz
Was bei vielen in den Müll wandert, ist ein wertvoller Dünger im Garten – der Kaffeesatz. Kaffeesatz ist reich an folgenden Inhaltsstoffen:
- Stickstoff
- Kalium
- Phosphor
Der Kaffeesatz wird dazu getrocknet – er darf nicht schimmlig werden. Schimmliger Kaffeesatz sollte nicht als Erdbeerdünger verwendet werden, da die Schimmelsporen wiederum die Früchte befallen können. Kaffeesatz ist vor allem nach der Ernte ein wichtiger Dünger, um die Pflanzen nach der kräftezehrenden Fruchtbildung wieder mit Nährstoffen zu versorgen.
Eierschalen
Ein altes Hausmittel und eine der wenigen Quellen für mineralischen Dünger sind Eierschalen. Erdbeerpflanzen benötigen zwar nicht viele Mineralstoffe, sondern eher Stickstoff in Form von organischem Material, etwas Kalk sollte den Pflanzen jährlich allerdings gegeben werden. Neben Kalk enthalten Eierschalen eine Reihe von weiteren Mineralstoffen wie Eisen oder Kupfer von denen die Pflanzen profitieren.
Damit die Eierschalen den Erdbeerpflanzen nutzen, müssen sie vorbereitet werden:
- Eierschalen nach dem Aufschlagen waschen
- Eierschalen trocknen
- Schalen zumindest grob zerkleinern oder fein mörsern
Eierschalen sind auch ein beliebtes Hausmittel, um Schnecken fernzuhalten. Dazu sollten die Schalen allerdings nicht fein gemörsert, sondern lediglich grob zerstoßen werden.
Mulch als Langzeitdünger
Mulch ist für Erdbeeren ein sehr guter Langzeitdünger. Zudem unterstützt das richtige Mulchmaterial die Pflanzen bei der Fruchtreife.
Als Mulch für Erdbeeren geeignet ist:
- Stroh
- Laub
- Grünschnitt
- Sägespäne
In der Zeit nach der Blüte bis zur Fruchtreife sollte ausschließlich Stroh zum Mulchen verwendet werden. Das Stroh bildet für die Früchte einen weichen Untergrund, wodurch sie nicht schmutzig werden, wenn es regnet und sie nicht so schnell faulen, wenn sie nicht direkt auf der Erde aufliegen.
Zeitpunkt zum Düngen
Die Erdbeerpflanzen müssen mindestens drei Mal pro Jahr gedüngt werden. Der erste Zeitpunkt ist das Frühjahr etwa Ende März bzw. Anfang April. Damit sich viele Blütentriebe bilden, brauchen die Erdbeeren einen fruchtbaren Boden. Dazu kann beispielsweise Mist oder Kompost bzw. Humus eingearbeitet werden. Bis zur Fruchtreife werden flüssige Erdbeerdünger wie Pflanzenjauchen verwendet, mit denen wöchentlich gegossen werden.
Unmittelbar nach der Ernte ist der nächste Zeitpunkt für die Düngung. Neben Kaffeesatz kann zudem regelmäßig etwa mit Grünschnitt gemulcht werden. Bevor der Winter kommt, sollte im Spätherbst noch ein weiteres Mal Dünger in den Boden eingearbeitet werden. Hausmittel wie Asche oder Kompost sind zu diesem Zeitpunkt ideal.
Häufig gestellte Fragen
Kann Walnusslaub für den Laubkompost oder zum Mulchen verwendet werden?
Ja, anteilig stellt Walnusslaub kein Problem dar. Es sollte jedoch nicht ausschließlich Walnusslaub verwendet werden.
Können zum Düngen von Erdbeerpflanzen auch tierische Jauchen verwendet werden?
Ja, tierische Jauchen können ebenfalls genutzt werden. Dazu kann auch Mist in Wasser für mehrere Tage angesetzt werden, wodurch eine Jauche entsteht.