Kräutergarten

Erdbeerminze, Mentha species – Anbau und Pflege

Erdbeerminze - Mentha species

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Erdbeerminze ist eine spezielle Minzesorte, sehr zierlich und mit einem Erdbeerduft. Der Minzegeschmack und Geruch ist nicht so dominant, wie bei anderen Minzesorten, sodass das Erdbeeraroma voll zur Geltung kommt. Bei leichter Berührung der Blätter zeigt sich ein an Sahne-Erdbeereis erinnernder Duft, bei stärkerer Berührung wird dieser kräftiger. Es entsteht ein klarer Erdbeerduft. Beim Zerreiben der Blätter verändert sich der Geruch, er geht dann eher in Richtung Schwarzwälder-Kirschtorte. Diese Erdbeerminze ist geeignet für Tees, Smoothies, Obstsalat, Cocktails und andere Getränke und Süßspeisen. Ihr Vorteil neben dem Geruch ist ihre geringe Größe. Die Pflanze passt praktisch überall hin, in kleine Einzelgefäße, Balkonkästen, Pflanzkübel, aber auch ausgepflanzt ins Kräuterbeet.

Steckbrief

  • Familie der Lippenblütler
  • Mehrjährige, krautige Pflanze
  • Geringer Mentholgehalt
  • Enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und Bitterstoffe
  • Hat wie andere Minzsorten auch krampflösende, kühlende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung
  • Kleine, zarte Pflanze mit auch  kleinen Blättern
  • 30 bis 50 cm hoch
  • Blütezeit Juni bis September
  • Kleine lila Blüten, 3 bis 5 cm groß
  • Blätter – eiförmig bis elliptisch, Ränder leicht gesägt

Tipp: Erdbeerminzblätter frisch geerntet in ein Glas Wasser geben und einige Zeit stehen lassen. Das Wasser nimmt den Geschmack und das Aroma der Blätter auf. Das Wasser schmeckt wunderbar erdbeerig, aber auch erfrischend minzig.

Pflege der Erdbeerminze

Erdbeerminze - Mentha species Erdbeerminze gedeiht fast überall. Die Pflanze ist robust und pflegeleicht. Häufig wird sie als essbarer Bodendecker verwendet. Da sich die Pflanzen über unterirdische Ausläufer verbreiten, bedecken sie bald deutlich größere Flächen. Wichtig für die Erdbeerminze ist ein geeigneter Standort. Zwar mögen die Pflanzen Sonne, aber sie benötigen Feuchtigkeit. Zu trockener Boden ist also sehr ungünstig. Statt einem sonnigen Standort ist dann ein halbschattiger besser. Zu schattig darf er aber auch nicht sein, dann bleibt das Aroma auf der Strecke und das Wachstum stagniert.

Standort

Beim Standort kommt es darauf an, ob die Erdbeerminze ausgepflanzt oder im Gefäß kultiviert wird. Für ausgepflanzte Exemplare ist ein sonniger Standort empfehlenswert, es sei denn, der Boden ist sehr trocken. Für Gefäßhaltung ist ein halbschattiger Platz besser, denn dann trocknet die Erde darin nicht so schnell aus. Das schadet den Pflanzen und sie sterben recht schnell bei Trockenheit.

  • Möglichst sonniger Standort
  • Maximal Halbschatten, sonst kann sich kein ätherisches Öl bilden
  • Außerdem wächst die MInze dann nur extrem langsam.
  • Bei Topfkultur ist Halbschatten besser, da die Erde nicht so schnell austrocknet
  • Bei trockenen Standorten den Boden mulchen, damit sich Feuchtigkeit länger hält

Pflanzsubstrat

Normaler Gartenboden ist für Erdbeerminze absolut ausreichend.

  • Am besten nicht zu trocknen, lieber etwas feucht
  • Auf alle Fälle gut durchlässig
  • Empfehlenswert ist ein fruchtbarer und humoser Boden
  • Keine staunassen Böden

Pflanzen

Erdbeerminze - Mentha species Erdbeerminze wird am besten im Frühjahr gepflanzt, so kann sie bis zum ersten Frost richtig anwachsen. Beim Pflanzen ist nicht viel zu beachten. Will man die Ausbreitung einschränken, ist eine Rhizomsperre wichtig. Pflanzt man Erdbeerminze mit anderen Kräutern zusammen, am besten im Topf lassen, aber einen größeren verwenden, damit sich die Wurzeln ausbreiten können, sonst wächst die Pflanze nicht.

  • Eignet sich auch gut als Zimmerpflanze
  • Dann aber alle zwei bis drei Jahre Erde tauschen
  • Beim Pflanzen Rhizomsperre einbauen
  • Das Pflanzloch etwas größer arbeiten, als der jetzige Topf
  • Etwas Humus einarbeiten und Pflanze einsetzen
  • Erde andrücken und gut angießen
  • Da Minze dem Boden viele Nährstoffe entzieht, sollte die Pflanze alle drei Jahre einen neuen Standort bekommen

Gießen und Düngen

Der Wasserbedarf von Erdbeerminze ist recht hoch. Das Austrocknen des Bodens sollte vermieden werden. Allerdings ist Dauernässe auch nicht empfehlenswert. Wichtig ist regelmäßiges Gießen.

  • Regelmäßig gießen
  • Boden nicht austrocknen lassen
  • Keine Dauernässe
  • Nach Bedarf alle 6 Wochen düngen
  • Da die Blätter verwertet werden, biologisch düngen!
  • Außerdem ist das Einarbeiten von Kompost und/oder organischem Dünger wie Hornspänen im Frühjahr zu empfehlen

Schneiden

Erdbeerminze - Mentha species Erdbeerminze kann, muss aber nicht geschnitten werden. Ein regelmäßiges Ernten regt allerdings das Wachstum an. Außerdem empfiehlt es sich, die Pflanze im Frühjahr kräftig zurückzuschneiden.

  • Regelmäßiges Ernten, also Schneiden regt das Wachstum an
  • Im Frühjahr die Pflanze zurückschneiden

Überwintern

Erdbeerminze ist in der Regel ausreichend winterhart und benötigt keinen Schutz. Nur in Gegenden mit langen und sehr kalten Wintern empfiehlt es sich, die Pflanze abzudecken. Sie ist nicht ganz so robust, wie andere Minzesorten.

  • Nur in kalten Gegenden Schutz empfehlenswert
  • Kann auch warm, auf der Fensterbank überwintert werden.
  • Im Winter ist das Aroma deutlich schwächer ausgeprägt

Tipp: In Gefäßen kultivierte Erdbeerminze im Winter an einer freien Stelle im Garten samt Gefäß oder auch ohne in die Erde setzen. Wichtig ist, dass Wasser abfließen kann. Eingepflanzt überstehen die Pflanzen den Winter besser. Wenn die Kübel durchfrieren, kann dies das Ende der Pflanzen bedeuten.

Vermehren

Die Vermehrung ist einfach. Da sich die Erdbeerminze über unterirdische Ausläufer vermehrt, ist es eher so, dass diese Art der Vermehrung eingedämmt werden muss. Deshalb sollte beim Pflanzen gleich eine Rhizomsperre eingeplant werden. Ansonsten erfolgt die Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge

  • Unterirdische Ausläufer
  • Wer Ausläuferbildung nicht möchte, muss Rhizomsperre einbauen
  • Meist reicht es, einen etwas größeren Kunststofftopf zu verwenden, dem der Boden entfernt wurde.
  • Das Gefäß muss oben aber aus der Erde schauen, um die Ausläufer, die sich über den Rand hinausstehlen, zu sehen
  • Ansonsten Vermehrung durch Teilung oder Stecklinge.
  • Stecklinge wurzeln im Wasserglas ohne Problem

Krankheiten und Schädlinge

Die Erdbeerminze unterscheidet sich, was Krankheiten und Schädlinge anbelangt, kaum von anderen Minzesorten. Bei den Krankheiten sind es vor allem Pilzkrankheiten, welche die Pflanzen bedrohen. Auftreten können außerdem Mehltau und die Blattflecken-Krankheit. Schädlinge sind eher selten.

  • Minzrost - Puccinia menthae Minzrost – rostbraune Sporenlager auf der Blattunterseite, vorbeugen durch luftigen Standort
  • Blattläuse – können leicht mit einem scharfen Wasserstrahl abgespült werden. Bei Bedarf alle paar Tage wiederholen

Häufig gestellte Fragen

Kann man Erdbeerminze mit anderen Minzen zusammenpflanzen?
Dagegen spricht nichts, allerdings breiten sie sich alle stark aus und es gibt ein ziemliches Durcheinander. Es empfiehlt sich, alle Sorten in ein etwas größeres Gefäß zu setzen, sodass sie sich ausbreiten können, aber nicht untereinander vermischen. Den Gefäßen kann der Boden entfernt werden oder man vergrößert nur die Abzugslöcher. Wichtig ist, dass es nicht zu Staunässe kommt.

Werden die Blätter der Erdbeerminze besser frisch oder getrocknet verwendet?
Das ist egal. Frisch aufgebrühte Blätter entfalten deutlich mehr Aroma als getrocknete. Der Tee schmeckt den meisten Menschen besser, als wenn getrocknete Minzeblätter genutzt werden.

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Tipps für Schnellleser

- Spezielle Minzesorte mit geringerem Mentholgehalt
- Eher zarte Pflanze mit kleinen Blättern
- Vielseitig verwendbar
- Angenehmes Erdbeeraroma
- Pflege einfach
- Standort – sonnig bis halbschattig
- Substrat – nicht zu trocken, eher etwas feucht
- Durchlässig, fruchtbar, humos
- Im Frühjahr pflanzen, am besten mit Rhizomsperre
- Alle drei Jahre umpflanzen
- Boden nicht austrocknen lassen
- Regelmäßig gießen
- Alle 6 Wochen düngen
- Im Frühjahr Kompost einarbeiten
- Regelmäßiger Schnitt regt das Wachstum an
- Im Frühjahr kräftig zurückschneiden
- Ausgepflanzt ausreichend winterhart
- Gefäße schützen
- Vermehrung – unterirdische Ausläufer – evtl. einschränken
- Ansonsten Teilung und Stecklinge
- Krankheiten – Minzrost, evtl. Mehltau
- Schädlinge - Blattläuse

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